10.04.2013, 20:18
(10.04.2013 17:43)Annatar schrieb: [ -> ](06.04.2013 15:01)Suebe schrieb: [ -> ]Die Geschichte weist immer mal wieder Paralellen auf.Dem wiederspricht Tooze:
Napoleon hat seine Kriege mit dem Vermögen der säkularisierten deutschen klerikalen Reichsstände finanziert
und
der Hitler seine mit dem Vermögen der enteigneten und umgebrachten europäischen Juden.
taz schrieb:Nur: Sie stimmt nicht. Die Verhältnisse waren genau umgekehrt. Mehr als drei Viertel der Ressourcen für Hitlers Krieg wurden von der deutschen Volkswirtschaft, von den Deutschen selbst aufgebracht. Der Außenbeitrag war von großer Bedeutung, lag aber höchstens bei einem Viertel. Nicht 70 Prozent also, sondern nur 25 Prozent.http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2005/03/12/a0289
Das ist aber nun schon länger bekannt, das sind doch auch reine Zahlenspielereien.
Zwischen 20 und 40% je nach Getreide, Fett und Fleisch des Bedarfs kamen zeitweilig auch laut Tooze aus der Ukraine, wobei diese Mengen natürlich keineswegs insgesamt ins Reich transportiert wurden, zuerst wurde die Wehrmacht vor Ort versorgt.
Fakt ist aber, und das bestätigt auch Tooze, dass die Ermordung von Millionen von Juden zusammen mit ausgezeichneten Ernten 1942/43 erst den Spielraum für diese Versorgung schafften.
Da der Krieg deutlich länger ging als erwartet, hohe Zahlen an Arbeitskräften benötigt wurden, konnte man die "slawischen Untermenschen" nicht einfach verhungern lassen, auch Zwangsarbeiter können ohne Muskeln nicht arbeiten.
Aber es sind auch so noch, immer laut Tooze, außer den Juden mindestens 7-8 Millionen Menschen im deutschen Machtbereich verhungert.
Es war jedenfalls, und da kommen wir wieder zum Thema zurück, erklärter Willen und Absicht, dass alle lange vor den Deutschen in diesem Krieg zu hungern hätten.
So Göring, nicht nur bei einer seiner "Erntedank-Reden".
Immer folgend Tooze, "Ökonomie der Zerstörung"