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Normale Version: Römische Kaiser
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Hier würden alle möglichen Dinge zu den römischen Kaisern reinpassen.

Erst einmal ein paar Statistiken zum römischen Kaisertum:

Von den römischen Kaisern starben
24 %, indem sie von ihren eigenen Soldaten ermordet wurden.
12 % nach einer Absetzung oder erzwungenen Abdankung
11 % an einer Krankheit
10 % an Altersschwäche
8 %, indem sie von Familienmitgliedern oder Höflingen ermordet wurden
8 % im Kampf
8 % durch Hinrichtung
7 % durch Selbstmord
5 % eines sonstigen Todes.
(nach Philip Matyszak: Antikes Sammelsurium)

Insgesamt verlor das Reich durchschnittlich alle sechs Jahre einen Kaiser
(ebenfalls nach Matyszak).
Die kürzeste Herrschaft war die von Quintilius (reg. 270): Sie dauerte nur 17 Tage.
Die längste Herrschaft hatte Theodosius II., der 42 Jahre regierte
oder aber Augustus, der je nach dem, wo man seinen Regierungsbeginn ansetzt,
entweder 35, 43, 44 oder gar noch mehr Jahre regierte.
Der jüngste Kaiser war Valentinian II., der mit vier Jahren Kaiser wurde.


VG
Der Maxdorfer
Es ist zwar bekannt, dass man als römischer Kaiser ein gefährliches Leben führte, aber dass am Ende nur ein Viertel aller Kaiser eines natürlichen Todes starben, überrascht mich schon. Wobei wahrscheinlich die Zeit der Soldatenkaiser die Statistik verzerrt, außerhalb dieser Unruheperiode hatte man als Kaiser deutlich bessere Chancen auf ein vergleichsweise langes Leben. Anscheinend ging für die Kaiser die größte Gefahr von ihren eigenen Soldaten aus, wiewohl das Militär auch ihre wichtigste Machtstütze war.

Manchmal frage ich mich, wieso die Kaiser nichts aus dem Schicksal ihrer Vorgänger gelernt haben und es immer noch für eine kluge Idee hielten, ihre Soldaten und schlimmer noch ihre Prätorianer zu demütigen. Septimius Severus wusste, wie die Dinge lagen, als er seine Söhne warnte: "Seid einig, bereichert die Soldaten und verachtet alle anderen". Nur hielt sich Caracalla nicht an diesen Rat, mit den für ihn tödlichen Folgen.

WDPG

(29.07.2013 16:49)TobiasM schrieb: [ -> ]Wobei wahrscheinlich die Zeit der Soldatenkaiser die Statistik verzerrt, außerhalb dieser Unruheperiode hatte man als Kaiser deutlich bessere Chancen auf ein vergleichsweise langes Leben. Anscheinend ging für die Kaiser die größte Gefahr von ihren eigenen Soldaten aus, wiewohl das Militär auch ihre wichtigste Machtstütze war.

Hier sollte man vor allem auch die Prätorianergarde nicht vergessen, die immer wieder mal Kaiser stürzte.

Natürlich verzerrt das Zeitalter der Soldatenkaiser die Sache, aber auch außerhalb dieses Zeitalters wurden immer wieder Römische Kaiser ermordet, auch gegen Ende des (West-) Römischen Reichs wurden immer wieder Kaiser ermordet, so kamen z.B. Velentinian III; Petronius Maximus, Avitus, Majorian und Anthemius durch Mord um. Bei Libius Severus ist man sich nicht ganz sicher.
Frage zur Statistik. Wann hört sie in Ostrom auf?
(30.07.2013 15:13)kugelschreiber schrieb: [ -> ]Frage zur Statistik. Wann hört sie in Ostrom auf?

Mit der Absetzung des Romulus Augustulus im Jahr 476. Für Ostrom vielleicht keine sinnvolle Grenze (der letzte aufgeführte Kaiser ist Leo I., Leo II. fehlt), aber es soll ja auch eher eine Veranschaulichung des antiken Kaisertums sein, und da kommt es auf ein paar Jahrzehnte auch nicht an.
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