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Normale Version: Joe Biden zum KZ Dachau
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Joe Biden war wohl mehrfach in der Gedenkstätte "KZ Dachau"
und hat sich in einer Biografie recht kritisch über die dort "herübergebrachten" Inhalte der "Ausstellung" geäußert.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/dac...obal-de-DE

Wie sich die Gedenkstätte zu der Kritik äußert ist für mich nicht nachvollziehbar, keine authentischen Bilder mehr mit "Leichenbergen" usw. usf. .... um die Gefühle der Besucher zu schonen...........AngryAngryAngry
tut mir Leid, die Wahrheit muss gezeigt werden!
meine Meinung.

Meine Tochter war als Austausch-Studentin in Krakau und von dort aus hat sie mit ihren Gastgebern das KZ Auschwitz besucht.
Dort gibt es ja den bekannten oft abgebildeten Haufen aus Schuhen die den Opfern abgenommen wurden. Flüsternd haben sie ihre Gastgeber darauf aufmerksam gemacht, alles rechte (Schuhe), kein einziger linker....
Nur, was wird aus Schuhen, die 60 Jahre auf einem Haufen liegen....
Die Zeit heilt nun keineswegs alle Wunden, lässt aber organisches Material verfallen.
Ich war 1974 als damals 12jähriger Schüler (delegiert in einer Gruppe von der Pionierorganisation der DDR) für 4 Wochen in Polen. Dort gab es übrigens keine Pioniere mit weißen Blusen und rotem Halstuch, sondern Pfadfinder in Khaki mit rot-weißem Halstuch, erinnerte mich an eine HJ-Uniform. Irgendwie hatte selbst in kommunistischer Zeit dort die katholische Kirche die Finger mit im Spiel (Malteser), auch wenn das nicht vordergründig propagiert wurde.

Jedenfalls bekamen wir auch Auschwitz gezeigt. Wie damals unter der Hand von den Polen uns zugesteckt wurde, hat man viele Dinge wie die Schuhe, das Menschenhaar und die Goldzähne - nun, nennen wir es mal für die Ausstellung zurechtgemacht. Es wurde uns, dass weiß ich noch genau, von 4 Millionen Opfern in diesem Lager berichtet, wobei damals in Polen mit keiner Silbe erwähnt wurde, dass es sich fast ausschließlich um Juden gehandelt hat.
(26.01.2021 19:29)Arkona schrieb: [ -> ]Ich war 1974 als damals 12jähriger Schüler (delegiert in einer Gruppe von der Pionierorganisation der DDR) für 4 Wochen in Polen. Dort gab es übrigens keine Pioniere mit weißen Blusen und rotem Halstuch, sondern Pfadfinder in Khaki mit rot-weißem Halstuch, erinnerte mich an eine HJ-Uniform. Irgendwie hatte selbst in kommunistischer Zeit dort die katholische Kirche die Finger mit im Spiel (Malteser), auch wenn das nicht vordergründig propagiert wurde.

Jedenfalls bekamen wir auch Auschwitz gezeigt. Wie damals unter der Hand von den Polen uns zugesteckt wurde, hat man viele Dinge wie die Schuhe, das Menschenhaar und die Goldzähne - nun, nennen wir es mal für die Ausstellung zurechtgemacht. Es wurde uns, dass weiß ich noch genau, von 4 Millionen Opfern in diesem Lager berichtet, wobei damals in Polen mit keiner Silbe erwähnt wurde, dass es sich fast ausschließlich um Juden gehandelt hat.


Tja, das sind alles so Dinge.
Ich war 1970, mehrtägige Klassenfahrt, auch in Dachau.
Dort war ein Hinweisschild, "Zur Gaskammer (nicht benutzt)"
es hat im Moment verwundert.
Aber mit 18 hat man andere Sorgen.

Jahrzehnte später habe ich mich mit einem einstigen Klassenkameraden unterhalten, er hat kurz zuvor ein Buch des "einschlägigen Münchner Verlages" gelesen, und hat mir dann erzählt, dass es sehr sehr viele Dinge die nicht stimmen in den Publikationen zu den verfluchten 12 Jahren geben würde.
Ob ich mich noch erinnern würde, als wir in Dachau waren, die "Gaskammer die nicht in Betrieb gewesen wäre"
das wäre ein absoluter Blödsinn, die wäre nach dem Krieg von den Amis dort erbaut worden, unter der Prämisse "ein KZ muss eine Gaskammer haben". "sozusagen Filmkulisse"
Da kann man ja im Moment nicht viel dagegen sagen.
Ich war damals in den 90er Jahren im Nachrichtendienst für Historiker aktiv, und stellte dort die Frage, ob da näheres bekannt wäre. Es meldete sich eine Mitarbeiterin der Gedenkstätte.
"Dies würde immer mal wieder verbreitet, es wäre aber ganz einfach so, dass es dafür eine Baugenehmigung aus dem Jahr 1943 geben würde."

Mein Bekannter hat dann gestutzt, ne Weile gar nichts gesagt.
Und dann: "Freilich, klar braucht jedes Gebäude in Deutschland eine Baugenehmigung"
Womit es sich gehabt hat.

Aber man sieht, dass exakte Beschriftung im Sinne der historischen Wahrheit, halt auch wieder absichtlich mißverstanden werden kann.
Zweifellos auch ein Balanceakt für die Gedenkstätten
Edit:

NS: heute vor 75 Jahren wurde Ausschwitz befreit!

https://email.t-online.de/em#f=INBOX&m=1...owReadmail
SPON zu Klassenfahrten zB nach Auschwitz

https://www.spiegel.de/geschichte/besuch...74fba48405

aus dem Link
Zitat:Und es ist auch mehr als Respekt – eine Essener Schülerin bringt es so auf den Punkt: »Ich bin zwar sicher, dass ich auf dieser Fahrt dabei sein möchte, aber ich habe Angst. Angst vor dem, was mich erwartet! Ich kann mir vorstellen, dass es hart wird, aber ich weiß nicht, ob ich dies verarbeiten kann.«

ähnliche Gefühle hatte ich auf dem Weg vom Busparkplatz zum Lagertor in Dachau
Referenz-URLs