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Ja, in Europa
(05.07.2021 19:19)Sansavoir schrieb: [ -> ]Ja, in Europa
13. Jahrhundert?
Ja. Der Gesuchte wurde im 13. Jahrhundert geboren und er starb im 13. Jahrhundert.
Osteuropa ?
Die Familie des Vaters gehört zur Geschichte eines ehemaligen Ostblockstaates. Im 13. Jahrhundert war die Außenpolitik des Landes vorranging auf Mitteleuropa und dem Adria-Balkan-Raum ausgerichtet. Die Familie der Mutter ist in Südeuropa beheimatet.
(06.07.2021 17:36)Sansavoir schrieb: [ -> ]Die Familie des Vaters gehört zur Geschichte eines ehemaligen Ostblockstaates. Im 13. Jahrhundert war die Außenpolitik des Landes vorranging auf Mitteleuropa und dem Adria-Balkan-Raum ausgerichtet. Die Familie der Mutter ist in Südeuropa beheimatet.

Böhmen?
Nein.
Ich vermute, dass der bedeutende Herrscher, der die Mutter des Gesuchten, ehe dieser geboren wurde, in Sicherheit bringen ließ, Friedrich II. ist.

Abgesehen davon würde ich bei dem ehemaligen Ostblockstaat auf Ungarn tippen und auf die Arpaden. Die starben wie auch die Premsyliden 1301 in "männlicher" Linie aus und um 1336 in direkter "weiblicher" Linie. Und in Ungarn finden wir immerhin auch noch im 13. Jahrhundert rivalisierende Brüder wie Imre und Andras II., ermordete Königinnen wie Gertrude von Andechs-Meranien (schlag nach, beim guten alten Grillparzer) und eine Menge Damen, die inzwischen heilig gesprochen wurden (die Bekannteste ist wohl die Heilige Elisabeth, die diese Ehre bereits wenige Jahre nach ihrem Tod erhielt).

Friedrich II. war übrigens in erster Ehe mit der Witwe von oben genannten Imre verheiratet, die nach dem Tod ihres ersten Ehemannes geflüchtet war. Hatte der Kaiser also (auch) ein persönliches Motiv, die schwangere Mutter des Gesuchten noch vor dessen Geburt (also zu einem Zeitpunkt, als noch gar nicht klar war, ob der Gesuchte ein Junge sein würde) in Sicherheit bringen zu lassen?

Ist der Gesuchte als ein ungarischer Königssohn?
(06.07.2021 22:26)Teresa C. schrieb: [ -> ]Ich vermute, dass der bedeutende Herrscher, der die Mutter des Gesuchten, ehe dieser geboren wurde, in Sicherheit bringen ließ, Friedrich II. ist.

Ja.

(06.07.2021 22:26)Teresa C. schrieb: [ -> ]Abgesehen davon würde ich bei dem ehemaligen Ostblockstaat auf Ungarn tippen und auf die Arpaden. Die starben wie auch die Premsyliden 1301 in "männlicher" Linie aus und um 1336 in direkter "weiblicher" Linie. Und in Ungarn finden wir immerhin auch noch im 13. Jahrhundert rivalisierende Brüder wie Imre und Andras II., ermordete Königinnen wie Gertrude von Andechs-Meranien (schlag nach, beim guten alten Grillparzer) und eine Menge Damen, die inzwischen heilig gesprochen wurden (die Bekannteste ist wohl die Heilige Elisabeth, die diese Ehre bereits wenige Jahre nach ihrem Tod erhielt).

Du bist auf der richtigen Spur. Einige der Genannten sind im Rätsel aufgeführt.

(06.07.2021 22:26)Teresa C. schrieb: [ -> ]Friedrich II. war übrigens in erster Ehe mit der Witwe von oben genannten Imre verheiratet, die nach dem Tod ihres ersten Ehemannes geflüchtet war. Hatte der Kaiser also (auch) ein persönliches Motiv, die schwangere Mutter des Gesuchten noch vor dessen Geburt (also zu einem Zeitpunkt, als noch gar nicht klar war, ob der Gesuchte ein Junge sein würde) in Sicherheit bringen zu lassen?

Das ist nicht ganz eindeutig. Spielt aber für die Lösung des Rätsels keine Rolle. Ich denke, dass Friedrich nicht die Gegnerschaft der Familie der Mutter herausfordern bzw. verstärken wollte.

(06.07.2021 22:26)Teresa C. schrieb: [ -> ]Ist der Gesuchte als ein ungarischer Königssohn?

Ja. Ich denke, Du weißt, wer der Gesuchte ist. Smile
Ich müsste jetzt googeln, um die konkreten Informationen zu meiner Vermutung zu eruieren. Dass letzte ungarische König aus der Dynastie der Arpaden war Andreas III., genannt der Venetianer. (Ich habe mich vor einiger Zeit ein wenig mit seiner zweiten Ehefrau Agnes und seiner Tochter Elisabeth beschäftigt. Sein Beiname verweist jedenfalls auf Italien. Wenn meine Vermutung stimmt, so müsste der Gesuchte sein Vater gewesen sein. Über den müsste ich allerdings googeln.
Super. Der Vater von Andreas III. ist der Gesuchte. Smile

Ich bin auf ihn gestoßen, weil ich mich (wieder) mal mit Elisabeth von Thüringen beschäftigt habe. Ihr Vater Andreas II. war dreimal verheiratet. Aus seiner ersten Ehe mit Gertrud von Andechs stammen mehrere, u.a. Elisabeth und der spätere König Bela IV. Nach der Ermordung Gertruds heiratete Andreas II. Jolante, Tochter von Peter von Courtenay, der kurzzeitig Kaiser des Lateinischen Kaiserreiches war. Aus dieser Ehe stammte nur eine Tochter, die ebenfalls Jolante hieß und später Königin von Aragon wurde.

Nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau begab sich Andreas II. im Jahr 1233 nach Rom. Dabei besuchte er auch Ferrara und dort verliebte er sich in die etwa um 40 Jahre jüngere Beatrix d'Este, die er 1234 heiratete und die ihn dann auch nach Ungarn begleitete. 1235 starb Andreas II., Beatrix war zu diesem Zeitpunkt schwanger. Bela IV. bezichtigte Beatrix des Ehebruchs mit dem ungarischen Adligen Denis, der zu den Günstlingen und Beratern Andreas II. zählte und ein Verwandter Gertrud von Andechs war. Denis und andere Günstlinge von Andreas II. wurden inhaftiert, ein Teil wurde sogar hingerichtet.

Ich denke, Teresa hat das Rätsel gelöst. Herzlichen Glückwunsch

Diese Situation war für Beatrix gefährlich. Aus dieser misslichen Lage, rettete sie eine Abordnung, die im Auftrag Friedrichs II. am Begräbnis Andreas II. teilnahm. Sie wurde in die Landgrafschaft Thüringen gebracht, wo sie Anfang 1236 den Gesuchten in Wehrda, heute Stadtteil von Marburg, zur Welt brachte. Der Ort ihres Exils ist sicher bewusst gewählt wurden, da in Marburg Elisabeth von Thüringen einige Jahre lebte und dort 1231 starb. Friedrich II. weilte 1235 in Deutschland, im August hielt er den Reichstag in Mainz ab, auf dem die Absetzung seines Sohnes Heinrich (VII.) erfolgte. Im Frühjahr 1236 war er in Marburg anlässlich der Heiligsprechung Elisabeths von Thüringen. Ob er Beatrix und den Gesuchten traf, kann ich momentan nicht sagen.

Beatrix muss noch 1236 mit ihrem Säugling nach Ferrara geritten sein. Diese waghalsige Reise dauerte ein halbes Jahr. Dort lebte sie am Hofe ihre Onkels Azzo VII. d'Este, Markgraf von Ferrara - später zog sie sich in ein Kloster zurück, wo sie 1245 starb. Azzo VII. hatte nur einen Sohn Rinaldo d'Este, der als Trinker und Lebemann beschrieben wurde. Der Grund seines schlechten Rufes lag wohl daran, dass er ein entschiedener Gegner Friedrichs II war. 1251 starb er in Gefangenschaft. rinaldo hatte nur einen Sohn mit einer neapolitanischen Wäscherin, die noch vor der Geburt ihres Sohnes nach Ravenna flüchtete.

Azzo VII. beabsichtigte zu Lebzeiten Rinaldos nicht seinen um 1247 geborenen Enkel als Nachfolger zu bestimmen. Deshalb galt der Gesuchte einige Jahre als möglicher Nachfolger des Markgrafen. Nach dem Tod seines Sohnes änderte aber Azzo VII. seine Meinung und bestimmte seinen - von Papst Innozenz IV. legitimierten - Enkel, den späteren Obizzo II. zum Nachfolger. Dessen Mutter wurde ertränkt, ob dies im Zusammenhang mit der Rückholung ihres Sohnes nach Ferrara in Zusammenhang steht, ist unklar. Fakt ist, dass seit dieser Zeit die Este eindeutig dem guelfischen Lager zuzurechen sind.

Der Gesuchte flüchtete aus Ferrara. Er hielt sich an mehreren Höfen auf. Er heiratete zweimal, ein Angehörige der Oberschicht von Ravenna und nach ihrem Tod eine Venezianerin aus der Familie Morosini, die einige Dogen hervorbrachte. 1270 beteiligte sich der Gesuchte am Feldzug des böhmischen Königs Ottokar II., den dieser gegen den neuen ungarischen König Stephan V. führte. Für den Gesuchten war der Feldzug eine Enttäuschung. Er starb ein Jahr später in Venedig. Sein Sohn wurde 1290 als Andreas III. König von Ungarn. Er starb 1301 als letzter männlicher Arpade.

Am Schluss verrate ich es doch: Der Gesuchte ist Stephan Posthumus von Ungarn (1236–1271).
Die Idee zu dem Rätsel um die Geschwister Elisabeth und Wenzel brachte mich der erste Ausflug nach Corona, der mich in jenes frühere Kloster führte, wie Elisabeth von Böhmen, die älteste Tochter von Kaiser Karl IV. aus seiner dritten Ehe beigesetzt wurde. Wie ich im Rätsel angeführt habe, wurde sie im Wiener Stephansdom, wo später ihr Ehemann seine letzte Ruhestätte fand, noch im Prager Veitsdom bei ihrem Vater beigesetzt, sondern bei ihren Schwiegereltern in der im heutigen Niederösterreich gelegenen Kartause Gaming, die diese gegründet hatten. Die Kartause wurde später unter Kaiser Josef II. aufgehoben, damals hätten die Gebeine von ihr und den Schwiegereltern nach Wien überführt werden sollen. Das klappte aber nicht, weil ein Beamter es unterlassen hatte, den dafür zuständig Befehl weiterzuleiten und es die mit der Überführung betrauten nicht wagten, die Toten ohne diese Maßnahme nach Wien zu schaffen. Nachdem die geöffnete Grabstätte und die Leichen mehrere Jahre lang sich selbst überlassen waren, wurden sie schließlich in der Pfarrkirche von Gaming beigesetzt. (Da Gaming zum Zeitpunkt der Aufhebung bereits eine eigene Pfarre war, wurde die Kirche der Kartause in diesem Fall nicht zur Pfarrkirche erhoben wie in vielen anderen Fällen.)

In den 1980er-Jahren entdeckte ein Architekt mit namhaften Kontakten sein Interesse an der längst verfallenen Klosteranlage und kümmerte sich um die Wiederherstellung der Kirche und der noch vorhandenen Anlage. (Die Zellen der Kartäuser waren inzwischen aber zu Wohnhäusern umgebaut worden.) Zu aller Überraschung begann er jedoch die Renovierung damit, dass er zunächst die Grabstätte von Elisabeth und ihren Schwiegereltern wieder herstellen und die Gebeine dorthin überführen ließ. (Vermutlich dürfte er sich von der Wiederherstellung einer Habsburger-Grablege mehr öffentliche Aufmerksamkeit und als Folge Förderung versprochen haben, als wenn er zunächst Teile wie zum Beispiel die Dachstühle wieder in Stand gesetzt hätte. Heute ist die ehemalige Kartause besichtigt werden, ist Standort eines Hotels mit einem Gasthof (einer Stiftstaverne mit eigener Brauerei), Sitz einer universitären Einrichtung und Schauplatz von Musikfestivals und im Advent findet dort jährlich einige Tage ein Adventmarkt statt.

Immerhin ist ein Teil des Hotels nach Elisabeth benannt, aber ansonsten findet sich eigentlich nur die Schwiegereltern als Namensgeberin und Namensgeber, und das die besten Zimmer in jenen Teilen des Hotels liegen, das nicht ihnen benannt ist, versteht sich von selber.
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Dass Karl um die Geburt seiner Kinder aus der dritten Ehe viel Trara gemacht hat, ist übrigens Fakt, In einem anderen Thread in diesem Forum hat die Userin Bunbury als Möglichkeit einer Annäherung von historischen Personen die Psychologie vorgestellt. Bei König Wenzel von Böhmen, der bis heute als Wenzel der Faule (wenn gleich Beinamen inzwischen wissenschaftlich verpönt sind), Mörder des Heiligen Johannes von Nepomuk und angeblich unfähigster oder zumindest schwächster König / Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gehandelt wird, könnte natürlich die Frage gestellt werden, ob nicht möglicherweise die Inszenierung des Vaters Karl letztlich wesentlich daran schuld war, dass der Betroffene später doch eher als "Versager" auffiel.
(08.07.2021 21:32)Teresa C. schrieb: [ -> ]Dass Karl um die Geburt seiner Kinder aus der dritten Ehe viel Trara gemacht hat, ist übrigens Fakt, In einem anderen Thread in diesem Forum hat die Userin Bunbury als Möglichkeit einer Annäherung von historischen Personen die Psychologie vorgestellt. Bei König Wenzel von Böhmen, der bis heute als Wenzel der Faule (wenn gleich Beinamen inzwischen wissenschaftlich verpönt sind), Mörder des Heiligen Johannes von Nepomuk und angeblich unfähigster oder zumindest schwächster König / Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gehandelt wird, könnte natürlich die Frage gestellt werden, ob nicht möglicherweise die Inszenierung des Vaters Karl letztlich wesentlich daran schuld war, dass der Betroffene später doch eher als "Versager" auffiel.

Das ist schwierig zu sagen. Es ist aber auffallend, dass zwischen 1377 und 1380 fähige Könige wie Eduard III. von England, Karl V. von Frankreich oder eben Kaiser Karl IV. starben, deren jeweiligen Nachfolger als unfähig und schwach gelten. Das kann Zufall sein, kann aber auch psychologische Ursachen haben oder eine Folge gesellschaftlicher Entwicklungen sein. Oder werden Richard II., Karl VI. und Wenzel IV. als unfähig betrachtet, weil es in ihrer Zeit fähigere Herrscher wie Wladislaw II. Jagiello von Polen, die Herzöge von Burgund oder Johann I. von Portugal gab?

Dass Karl IV., aber auch sein Bruder Johann Heinrich von Mähren ihre Söhne als etwas Besonderes inszenierten, hat sicher Einfluss auf deren Charakter genommen und ist sicher auch ein Grund, dass sich sowohl Brüder als auch Cousins ihre eigenen Interessen im Vordergrund stellten. Das Verhalten ihrer Väter ist nur erklärbar, weil sie lange auf männlichen Nachwuchs warteten. Johann Heinrich galt ja nach seiner gescheiterten Ehe mit Margarete Maultasch als impotent, Karl IV. war zum Zeitpunkt von Wenzels Geburt bereits 45 Jahre alt. Die Geburt des ältesten Sohn löste bei beiden Luxemburger ein großes Problem.
Dass das daran liegt, dass es fähigere zeitgenössische Herrscher gab, bezweifle ich. Immerhin, egal wie Richard II., Karl VI. und Wenzel (IV.) letztlich beurteilt werden und ob sie tatsächlich schwache Herrscher waren, zumindest ist bei ihnen eindeutig nachvollziehbar, warum sie gewöhnlich als schwache Herrscher gelten oder für solche gehalten werden.
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Soll ich ein neues Rätsel stellen oder warten wir noch ab, ob das jemand anderer macht beziehungsweise ob überhaupt noch Interesse besteht?
Das stimmt natürlich auch.
(15.07.2021 16:50)Sansavoir schrieb: [ -> ]Das stimmt natürlich auch.

Antwort dazu ausgelagert in folgenden Thread: http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...?tid=13154
mal vordrängenDevil

Wen nannte
Kaiser Willem Secondo Devil alias Wilhelm II.

den "Dümmsten aller Süddeutschen"

Und das ist kein Jux, tatsächlich geschehen.
Der Gesuchte war Soldat, im 70er Krieg sehr bekannt geworden,

später Gesandter seines Fürsten in Berlin, wo er für seinen Fürsten vertraulich eine "vernichtende" Analyse des Umgangs der Berliner Administration mit den Bundesfürstentümer anfertigte, die dem Berliner Willem zugespielt wurde.
Die Folge war jenes Statement, Abberufung, Beförderung zum General und gleichzeitige in den Ruhestand-Versetzung.

Dann lebte er als Wissenschaftler wo er rasch Weltgeltung erlangte.
Sein eigentliches Projekt erwies sich Jahrzehnte später als technischer Irrweg. Wobei er dies als erster erkannte.
Aber das verschlafene Bauernstädtchen wo er seine diversen Unternehmungen gründete ist bis heute ein absoluter Hightech-Standort.
Was nur ihm zu verdanken ist.
DEr Gesuchte ist sicher Ferdinand von Zeppelin. Er nahm am Krieg 1870/71 teil, war württembergischer Gesandter in Berlin und sein Lebenswerk waren die Starrluftschiffe (Luftschiff Zeppelin).
Sorry,
gerade wenig Zeit Huh

Stimmt natürlich,
wobei darauf hinzuweisen wäre, dass Zeppelin 1914 wusste, dass die Zukunft dem Flugzeug schwerer als Luft gehörte.

Die deutschen Riesen-Flugzeuge als Bombenträger, Gothas, gingen auf seine Initiative im August 1914 zurück.

Also, der unschlagbare Rätsel-König Thumbs_up Sansavoir macht ein neues Rätsel
Nachdem Sansavoir offensichtlich zurzeit eher Lust zum Raten als zum Rätselerstellen haben dürfte, falls ich da falsch liege, bitte ich um Verzeihung, ein weiteres Rätsel von mir. (Falls kein Interesse ist, dieses bitte löschen.)

Es geht um eine Dame, die aktiv tätig, wobei allerdings zu klären wäre, inwieweit ihre (zumindest politischen) Aktivitäten tatsächlich den für Frauen zu ihrer Zeit üblichen Handlungsrahmen überschritten haben. Die Gesuchte wird in der Geschichtsforschung gewöhnlich mit Attributen wie schön, beherzt und geistreich beschrieben. Im 19. Jahrhundert wurde sie auch mit einigen nationalen Stereotypen bedacht.

Ihr genaues Geburtsjahr ist unbekannt, das Jahr ihrer Hochzeit dagegen eindeutig belegt, nicht aber das genaue Datum. In der Geschichtsforschung wird meistens davon ausgegangen, dass ihre Eheschließung einen Tag nach der Beerdigung ihres Vaters erfolgt ist. Dazu passen immerhin bestimmte Urkunden und belegte Aktionen, bei denen es um seine Nachfolge ging.

Die Ehe der Gesuchten dauerte über zwanzig Jahre und gilt in der Forschung (und interessanterweise auch in meisten populärwissenschaftlichen Darstellungen) als glücklich, sie und ihr Ehemann sollen sich gut ergänzt haben. Die zeitgenössischen beziehungsweise zeitnahen Darstellungen in der bildenden Kunst zeigen beide stets als Paar.

Allerdings wird sie zumindest in einem populärwissenschaftlichen Buch als Ehebrecherin dargestellt und in einigen zeitgenössischen Quellen als Giftmörderin. Neben Familienmitgliedern aus der Familie des Ehemannes wird ihr in diesen der Tod eines besonders prominenten Zeitgenossen angelastet. In der seriösen Geschichtsforschung wurden diese Beschuldigungen allerdings bisher als Verleumdungen eingeschätzt oder auf sie nicht eingegangen.

War war die Gesuchte?
Nun ja, ich habe im Moment etwas Stress. Aber heute wurde mein befristeter Arbeitsvertag um ein Jahr verlängert, da kann ich wohl bald wieder neue Rätsel stellen. Smile

Zu der Gesuchten muss ich mich herantasten.
1. War sie Herrscherin aus eigenem Recht, also als Erbtochter ihres Vaters oder war sie die Gemahlin eines Herrschers?
2. Stammte oder wirkte sie hauptsächlich im süddeutschen, österreichischen oder böhmischen Raum?
3. Lebte sie im 14. und/oder 15. Jahrhundert?
4. War der berühmte Zeitgenosse ein Theologe/Kleriker?
Frage 1 und 2 lässt sich nicht so einfach beantworten. Mit Blick auf die heutige Geographie stammte sie eindeutig nicht aus dem süddeutschen, österreichischen oder böhmischen Raum.

Sie lebte im Spätmittelalter und der prominente Zeitgenosse, dem sie angeblich Gift verabreicht hat, war weder ein Theologe noch ein Kleriker.

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Schön, dass Dein befristeter Arbeitsvertrag wieder verlängert wurde.Thumbs_up
Heiratete die Gesuchte in die Familie der Grafen von Tirol und Görz ein? Habe schon Euphemia von Schlesien ins Betracht gezogen, aber die Dauer ihrer Ehe spricht dagegen. Kann es sein, dass es sich um eine Frau handelte, die in eine der folgenden Dynastien einheiratete: Meinhardiner, Habsburger, Wittelsbacher, evtl. auch Luxemburger?
(07.08.2021 12:39)Sansavoir schrieb: [ -> ]Heiratete die Gesuchte in die Familie der Grafen von Tirol und Görz ein? Habe schon Euphemia von Schlesien ins Betracht gezogen, aber die Dauer ihrer Ehe spricht dagegen. Kann es sein, dass es sich um eine Frau handelte, die in eine der folgenden Dynastien einheiratete: Meinhardiner, Habsburger, Wittelsbacher, evtl. auch Luxemburger?

Die Gesuchte ist nicht Euphemia von Schlesien (ich vermute, du meinst die Ehefrau von Otto von Kärnten / Familie Görz-Tirol). Der Ehemann der Gesuchten war aus einer der von dir aufgelisteten Dynastien.
Ich denke, dass die Gesuchte nicht in die Familie der Luxemburger eingeheiratet hat. Meine Kandidatinnen Elisabeth von Pommern und Barbara von Cilli fallen raus. Sophie von Bayern hatte ich bereits ausgeschlossen, da der prominente Zeitgenosse (Johannes Nepomuk) ein Priester war. Werde mal sehen, ob ich die Gesuchte bei den anderen drei Dynastien finde.


Habe einen Vorschlag: Margarethe von Holland, Ehefrau von Kaiser Ludwig IV.
Ein guter Vorschlag, aber als Margarethe von Holland Ludwig IV. heiratete, war ihr Vater noch am Leben, sie kann daher nicht die Gesuchte sein. Die Gesuchte war mit keinem Luxemburger verheiratet.
Ich möchte es weiter einschränken. Die Gesuchte heiratete keinen Nachfahren von Meinhard II. von Tirol, möglicherweise aber einen Nachfahren von dessen Bruder Albert I.

Die Habsburger neige ich ebenfalls auszuschließen, tendiere eher zu den Wittelsbachern,
Verwandt waren die alle durch irgendwelche Ehen, aber der Ehemann der Gesuchten war kein Nachfahre von Albert, sondern ein Nachfahre von Meinhard.
Meinhard II. hatte drei Söhne - Albert, Otto und Heinrich.

Albert war nur knapp 12 Jahre verheiratet. Er bzw. seine Ehefrau sind nicht die Gesuchten. Außerdem starb er vor Meinhard II.

Otto und seine Frau Euphemia fallen raus - das haben wir bereits geklärt. Ihre vier Töchter starben jung und waren demnach nicht um die zwanzig Jahre verheiratet. Ich denke, dass in dieser Linie die Gesuchte nicht zu finden ist.

Heinrich war dreimal verheiratet. Seine drei Ehefrauen sind nicht die Gesuchten. Von seinen Töchtern käme nur Margarete von Tirol (Margarete Maultasch) in Frage. Aber nur ihre zweite Ehe dauerte knapp zwanzig Jahre, wurde allerdings erst 1342 - also sieben Jahre nach Heinrichs Tod geschlossen. Demnach kann sie auch nicht die Gesuchte sein.

Kämen nur nur Meinhards Töchter in Frage. Agnes war einige Jahre mit Friedrich den Freidigen, Markgraf von Meißen, verheiratet. Sie hatte nur einen Sohn, der als junger Mann verstarb. Kämen also nur die Nachkommen ihrer Schwester Elisabeth in Frage. Das heißt der Ehemann der Gesuchten war ein Habsburger.

Ich habe mich für Albrecht II. entschieden. Demnach muss die Gesuchte Johanna von Pfirt sein. Sie heiratete Albrecht im Jahr 1324 - im Todesjahr ihres Vaters Ulrich III. von Pfirt und war mit Albrecht 27 Jahre verheiratet.

Das war, denke ich, eine "schwere Geburt" Smile Smile Smile
Meinhard (II.) hatte übrigens noch einen Sohn mit Namen Ludwig. (Verheiratet war er schließlich mit einer Wittelsbacherin.) So viel der Vollständigkeit halber. (Er hat übrigens auch mehrere uneheliche Kinder.)

Albrecht (II.) von Österreich (Habsburg) "der Lahme", Ehemann der (Erb-)Gräfin Johanna von Pfirt (oder Jeanne de Ferrette) war nicht nur der Enkel von Graf Rudolf IV. von Habsburg (König Rudolf I.), sondern auch von Graf Meinhard (II.) von Tirol (Herzog Meinhard von Kärnten) - er war also der Enkel zweiter Aufsteiger und sowohl Meinhartiner, als auch Habsburger. (Und es ist natürlich interessant zu spekulieren, ob er mehr nach seinem Großvater mütterlicherseits, also dem "Verwaltungsspezialisten" veranlagt war ...

Und diese Johanna von Pfirt, aus dem Elsass (vielleicht gebürtig aus Basel (aber das ist nur Spekulation, denn ihr Geburtsort ist ungeklärt) ist auch die Gesuchte.

Der Prominente, den sie nach einer Chronik angeblich Gift verabreicht haben soll, dürfte übrigens eines natürlichen Todes gestorben sein. Die Giftgeschichte hatte wohl politische Gründe und war eine Strategie seine Ehre sozusagen zu retten. Er starb nämlich nach den Maßstäben des Mittelalters keinen "guten" Tod, und einem politischen Gegner (seinem Nachfolger) passte das ausgezeichnet in die Propaganda von einem Gottesurteil. Vielleicht hat jemand noch Lust, weiterzuraten.

Aber es ist auch völlig in Ordnung, wenn du ein neues Rätsel einstellst, Sansavoir. Ich gratuliere.
Ich muss zugeben, dass ich es bisher noch nicht rausbekommen haben, wer der Prominente war. Nun weiß ich aber, dass er zwischen 1324 und 1351 gestorben ist.

Wenn es ein politischer Gegner war, der Nachfolger des Verstorbenen wurde, kann es möglicherweise ein Vertreter des Patriziat sein, also ein Bürgermeister/Schultheiss, z.B. aus Basel oder Zürich. Oder sollte ich eher die Dogen von Venedig mir mal anschauen. Kirchenleute fallen ja weg.
(10.08.2021 19:30)Sansavoir schrieb: [ -> ]Ich muss zugeben, dass ich es bisher noch nicht rausbekommen haben, wer der Prominente war. Nun weiß ich aber, dass er zwischen 1324 und 1351 gestorben ist.

Wenn es ein politischer Gegner war, der Nachfolger des Verstorbenen wurde, kann es möglicherweise ein Vertreter des Patriziat sein, also ein Bürgermeister/Schultheiss, z.B. aus Basel oder Zürich. Oder sollte ich eher die Dogen von Venedig mir mal anschauen. Kirchenleute fallen ja weg.

Achtung! Achtung! Dein Eifer und Fleiß in Ehren - aber das ist wirklich nicht nötig. Es reicht, wenn du in der Familie bleibst.
Ist der Prominente Heinrich von Kärnten und Tirol? Er starb 1335 und Albrecht II. wurde Herzog von Kärnten.
Nein, es war nicht Heinrich von Kärnten und Tirol. Der Gesuchte war wesentlich bedeutender als dieser.

Die Mordgeschichte des Chronisten wird in der Geschichtsforschung gewöhnlich für Fiktion gehalten. Der Gesuchte starb plötzlichen (daher für die damalige Zeit ein "schlechter" Tod). Für einen tatsächlichen Mord (noch dazu zu diesem Zeitpunkt) gibt es, zumindest nach dem derzeitigen Forschungsstand, aber keine vernünftigen Indizien. Außerdem hatte die Gesuchte eigentlich kein wirkliches Motiv für diesen Mord. Ihr Itinerar legt nahe, dass sie ihn allerdings in den Tagen vor seinem Tod aufgesucht hat. Vielleicht hat das den Chronisten auf die Idee gebracht, ihr den Mord in seiner Darstellung anzuhängen, und vielleicht auch, dass sie und ihr Ehemann mit dem Nachfolger (scheinbar) gute Beziehungen hatten.
Ist etwa Kaiser Ludwig IV. der Prominente?
Vollkommen richtig, Ludwig der Bayer - ein Kaiser ist doch auch besonderer Prominenter. Gratuliere.
Nun ein neues Rätsel:

Der Gesuchte entstammte einer bedeutenden Familie, von der noch ein Zweig heute existiert.

Obwohl er ein ranghohes Mitglied der damaligen Gesellschaft war, kann man ihn als bedeutungslos bezeichnen. Das lag sicher an seiner kurzen Herrschaft, die von Pleiten, Pech und Pannen geprägt war.
Der Gesuchte folgte seinem Bruder, der nach einer langjährigen Herrschaft einem Giftanschlag zum Opfer fiel. Er erbte eine von langjährigen Kriegen verarmte Herrschaft, aber einen wichtigen Titel. Seine kurze Herrschaft war geprägt von den Auseinandersetzungen mit den Bürgern seiner Residenzstadt, die nur mit Hilfe benachbarter Fürsten geregelt werden konnten. Die kurze Herrschaft des Gesuchten endete nach einem Brand. Nicht ganz geklärt ist, ob der Gesuchte an den Folgen erlittener Brandverletzungen oder aufgrund der psychischen Belastungen infolge des Todes mehrerer, beim Brand umgekommener Bediensteter verstarb.

Der Gesuchte hatte keinen Erben. Deswegen wurde der Titel und das Gebiet einer anderen Dynastie übertragen. Wer war der Gesuchte?
(14.08.2021 11:41)Sansavoir schrieb: [ -> ]Nun ein neues Rätsel:

Der Gesuchte entstammte einer bedeutenden Familie, von der noch ein Zweig heute existiert.

Obwohl er ein ranghohes Mitglied der damaligen Gesellschaft war, kann man ihn als bedeutungslos bezeichnen. Das lag sicher an seiner kurzen Herrschaft, die von Pleiten, Pech und Pannen geprägt war.
Der Gesuchte folgte seinem Bruder, der nach einer langjährigen Herrschaft einem Giftanschlag zum Opfer fiel. Er erbte eine von langjährigen Kriegen verarmte Herrschaft, aber einen wichtigen Titel. Seine kurze Herrschaft war geprägt von den Auseinandersetzungen mit den Bürgern seiner Residenzstadt, die nur mit Hilfe benachbarter Fürsten geregelt werden konnten. Die kurze Herrschaft des Gesuchten endete nach einem Brand. Nicht ganz geklärt ist, ob der Gesuchte an den Folgen erlittener Brandverletzungen oder aufgrund der psychischen Belastungen infolge des Todes mehrerer, beim Brand umgekommener Bediensteter verstarb.

Der Gesuchte hatte keinen Erben. Deswegen wurde der Titel und das Gebiet einer anderen Dynastie übertragen. Wer war der Gesuchte?

Nachdem ich erst vorhin wieder aus einem Wochenendausflug zurück bin, eine Frage: Da es um Erbfolge geht, ist der Gesuchte eher nicht im 20. oder 21. Jahrhundert zu finden. Lebte er im Mittelalter (ca. 750-1500)?

Und übrigens, andere können gerne mitraten - wir können das Raten auch als Zusammenarbeit handhaben!
Der Gesuchte lebte im späten Mittelalter.
Ist der Tod des Bruders durch einen Giftanschlag eindeutig bewiesen oder wird das nur behauptet oder gemutmaßt?
Heiliges Römisches Reich?
(16.08.2021 03:20)Teresa C. schrieb: [ -> ]Ist der Tod des Bruders durch einen Giftanschlag eindeutig bewiesen oder wird das nur behauptet oder gemutmaßt?

Der Bruder hatte eine diplomatische Mission zu erfüllen, bei der er vermutlich infolge eines Giftanschlags verstarb. Eindeutig bewiesen ist der Giftanschlag nicht, aber in der Literatur wird davon ausgegangen, dass der Bruder einen Giftanschlag zum Opfer fiel.
(16.08.2021 12:10)Suebe schrieb: [ -> ]Heiliges Römisches Reich?

Ja. Aber er stammte nicht aus dem Raum, den wir in letzter Zeit vorrangig ausgewählt haben.
Vorschlag:
Albrecht "der Arme", der letzte Kurfürst von Sachsen aus der Familie der Askanier
sein Beiname könnte darauf anspielen, dass Sachsen von langjährigen Kriegen verarmte war, aber er hinterließ eine Kurfürstentitel, mit dem Kaiser Sigismund sich vom Wettiner Friedrich dem Streitbaren Kriegsdienste gegen die Hussiten erkaufen konnte. Indem das Erbe des Askaniers Albrecht an die Wettiner kam, wurden der Titel und das Gebiet einer anderen Dynastie übertragen.
Das ist richtig. Smile Smile Albrecht III. von Sachsen-Wittenberg, genannt der Arme, war der Gesuchte. Er war von 1419 bis 1422 Kurfürst von Sachsen.
Bleiben wir bei den Frauen?
Die Gesuchte ist ein gutes Beispiel dafür, dass Geschichtsinterpretation stets eine wesentliche Sache des Blickwinkels, der Vorstellungen und der Ideologie der Historikerinnen und Historiker ist. Denn wie kommt es, dass unsere Gesuchte, bis vor ca. 40 Jahren eine "Bad Woman" schlechthin, plötzlich ganz anders gesehen wir und das, obwohl neue oder zuvor gänzlich unbekannte Quellen nicht vorliegen.

Die Gesuchte galt über Jahrhunderte als Akteurin einer äußerst brutalen Blutrache. Sie soll dabei sogar im Blut gewatet haben. Sie war nicht besonders groß und schwarz- oder wenigstens dunkelhaarig, das für ihre Zeit typische Stereotyp für Hässlichkeit. Einige Jahre war sie verheiratet, Kinder aus ihrer Ehe hatte sie keine. Diese Ehe war natürlich sehr unglücklich, sie war ihrem Ehemann eine böse Ehe. Er hatte aus einer früheren Ehe eine Tochter, der sie, ganz die böse Stiefmutter, übelst mitgespielt haben soll. Zuletzt ließ sie ihre Stieftochter, natürlich gegen deren Willen, in ein Kloster sperren. Nach dem Tod ihres Ehemannes mischte die Gesuchte angeblich beim Kampf um seine Nachfolge tüchtig mit, bis ihr der Boden zu heiß wurde und sie sich daher, natürlich mit den Schätzen ihres Ehemannes, zu ihrer Herkunftsfamilie absetzte. Dort soll sie bis zu ihrem Tod weiterhin üble Machenschaften getrieben haben, und Zeit genug hatte sie, denn sie erreichte ein für ihre Zeit ungewöhnlich hohes Alter.

Ganz anders die Sicht der derzeitigen seriösen Historikergenerationen, wenn es einmal um die Gesuchte geht. Die Waten im Blut und das angebliche Aussehen sind nicht mehr Thema, neben der bösen Stiefmutter werden inzwischen auch andere Rollen für das Verhältnis der Gesuchten zu ihrer Stieftochter diskutiert, die Gesuchte soll ihrem Ehemann eine gute und loyale Ehefrau gewesen sein, konnte aber nicht viel ausrichten, weil an seinem Hof seine Mutter das Sagen hatte. (Ein neues Klischee?) Nach dem Tod des Ehemannes wurde die Gesuchte vorübergehend gefangen gesetzt (dürfte also selbst in Gefahr gewesen sein), ehe es ihr gelang, das Land zu verlassen. Dass sie dabei Schätze mitgenommen hat, die ihr nicht zustanden, auch das wird nicht mehr behauptet. Als Witwe besaß sie politisch einigen Einfluss und stützte, weitgehend erfolgreich und über viele Jahre hinweg, die Politik ihrer Herkunftsfamilie.
Sehr interessant. Zur Lösung des Rätsels benötige ich noch ein paar Anhaltspunkte::

1. Alle genannten Personen wirkten in Mittel- oder Westeuropa?
2. Zeit: Spätes Mittelalter?
3. War die Mutter des Ehemanns der Gesuchten Regentin während dessen Minderjährigkeit?
4. Starb sie während der Herrschaft ihres Sohnes, sodass die Gesuchte ihre politische Rolle übernahm?
5. Da die Gesuchte keine Kinder hatte, wäre die Stieftochter die Erbin gewesen, wenn sie nicht in ein Kloster abgeschoben wäre? Oder war der Gang ins Kloster eher ein freiwilliger Verzicht um die Nachfolge.
1. Alle genannten Personen wirkten in Mittel- oder Westeuropa?
ja

2. Zeit: Spätes Mittelalter?
ja

3. War die Mutter des Ehemanns der Gesuchten Regentin während dessen Minderjährigkeit?
nein

4. Starb sie während der Herrschaft ihres Sohnes, sodass die Gesuchte ihre politische Rolle übernahm?
das Sterbejahr der Mutter ist unsicher, falls sie vor ihrem Sohn gestorben sein sollte, hat er sie jedenfalls nicht lange überlebt - ich selbst habe weder bei ihr noch der Gesuchten den Eindruck, dass die tatsächliche Rolle der beiden Frauen in Bezug auf den Sohn / Ehemann eindeutig durch Belege gesichert ist

5. Da die Gesuchte keine Kinder hatte, wäre die Stieftochter die Erbin gewesen, wenn sie nicht in ein Kloster abgeschoben wäre? Oder war der Gang ins Kloster eher ein freiwilliger Verzicht um die Nachfolge.
schwer zu beantworten, die Fakten lassen eigentlich jede dieser Deutungen zu
Ich hätte eine Kandidatin für die Gesuchte: Die Habsburgerin Agnes - Tochter von König Albrecht I. und der Elisabeth von Görz - auch als Agnes von Ungarn bekannt. Habe zwar ein paar Punkte, wie dass sie in Blut gewatet sein soll oder dass sie schwarzhaarig war, nicht gefunden. Aber einige Punkte treffen zu.

Ihr Mann war der letzte Arpade König Andreas III. von Ungarn. Du schriebst ja nichts über die Nachfolge bzw. den Nachfolger des Ehemanns der Gesuchten - wäre mit den Wirren in Ungarn nach 1301 zu erklären, womit ich einen wohl zu guten Hinweis hätte bekommen.

Andreas III. stand unter dem Einfluss seiner Mutter Tommasina Morosini, die kurz vor ihm starb. Er hatte aus seiner erster Ehe mit Fenena von Kujawien eine Tochter namens Elisabeth, die später Nonne wurde.

Bin auf Agnes gestoßen, weil ich mich vor einigen Wochen mit der ungarischen Geschichte im 13. Jahrhundert beschäftigt habe, deswegen auch mein Rätsel zu Andreas Vater Stephan Posthumus.

Aber vielleicht gibt es noch eine andere Kandidatin???
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