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Normale Version: Stasi-Akten-Behörde schließt
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SPON mit einem Artikel zur Schließung der Stasi-Akten-Behörde

https://www.spiegel.de/geschichte/jahn-b...19f1e36303

wenn man die Berichte liest -

- zumindest mir kommt da ein gewisser Neid.

Die Ex-DDR-Bürger haben da tatsächlich einen Vorteil vor den ehemaligen "Wessis".
Uns Wessis sagt kein Mensch, was an Akten über uns im Laufe der Jahre gesammelt wurde.

Vor ca. 30 Jahren kam eines Tages ein Herr vom MAD in mein Büro, ein ehemaliger Mitarbeiter hatte sich bei der Bundeswehr während seines Wehrdienstes als Zeitsoldat beworben. Der MAD wollte Auskunft.

Ich bekam einen Lachkoller, den ich leider nicht in den Griff bekam.
Dass sich die Schlapphüte ausgerechnet bei mir erkundigten......
Er war dann beleidigt, und ging mit "milden Worten" von wegen Auskunftspflicht und so.......

Ich wollte jaBig Grin auf Grund von Lachanfällen war ich aber leider nicht in der Lage Blush

was der wohl in die Akte schrieb..................

Ich hätte dem Schlapphut ja sagen können, dass mich nicht wundert, dass sich ausgerechnet DER als Zeitsoldat bewirbt, denn von der Arbeit hat DER nichts gehaltenThumbs_up
Ich habe nie in meine Akte gesehen, obwohl ich weiß, dass ich mit einem damaligen Kollegen auf der Insel Hiddensee einige Hektoliter Bier getrunken habe und bei der Gelegenheit mich oft genug verplappert habe.
Nach 1989 stellte sich heraus, dass er wie soviele andere auch ein Stasi-Spitzel war (IM=informeller Mitarbeiter).

Wer will schon nach vielen Jahren über sich lesen: "@ARKONA ist ein vorlauter, aber harmloser Fachidiot mit Hang zu flüchtigen Damenbekanntschaften und zum Alkohol..."
(24.06.2021 21:54)Arkona schrieb: [ -> ]"@ARKONA ist ein vorlauter, aber harmloser Fachidiot mit Hang zu flüchtigen Damenbekanntschaften und zum Alkohol..."

wieso passt doch, "for he is a jolly good fellow...."

das hört sich doch an wie ein "Kreuz der Ehrenlegion"
Thumbs_upThumbs_upThumbs_upThumbs_upThumbs_up
(24.06.2021 15:00)Suebe schrieb: [ -> ]SPON mit einem Artikel zur Schließung der Stasi-Akten-Behörde

https://www.spiegel.de/geschichte/jahn-b...19f1e36303

wenn man die Berichte liest -

- zumindest mir kommt da ein gewisser Neid.

Die Ex-DDR-Bürger haben da tatsächlich einen Vorteil vor den ehemaligen "Wessis".
Uns Wessis sagt kein Mensch, was an Akten über uns im Laufe der Jahre gesammelt wurde.

Vor ca. 30 Jahren kam eines Tages ein Herr vom MAD in mein Büro, ein ehemaliger Mitarbeiter hatte sich bei der Bundeswehr während seines Wehrdienstes als Zeitsoldat beworben. Der MAD wollte Auskunft.

Ich bekam einen Lachkoller, den ich leider nicht in den Griff bekam.
Dass sich die Schlapphüte ausgerechnet bei mir erkundigten......
Er war dann beleidigt, und ging mit "milden Worten" von wegen Auskunftspflicht und so.......

Ich wollte jaBig Grin auf Grund von Lachanfällen war ich aber leider nicht in der Lage Blush

was der wohl in die Akte schrieb..................

Ich hätte dem Schlapphut ja sagen können, dass mich nicht wundert, dass sich ausgerechnet DER als Zeitsoldat bewirbt, denn von der Arbeit hat DER nichts gehaltenThumbs_up

Nein, sie haben keinen Vorteil.
Auch du kannst bei der Stasiunterlagenbehörde Einsicht in deine Akte nehmen. Gibt es eine Akte über dich kannst du sie jederzeit einsehen.
Solltest du IM gewesen sein, wird sie dir fast durchgehend nur geschwärzt übergeben.
Der BND/MAD ist ja nicht aufgelöst , er existiert noch.
Du wirst dort keine Akte haben , sondern in einem "Vorgang" nur erwähnt sein. Die haben bei weiteren nicht so ein "Materialsammlungsfimmel" gehabt wie ihre Pendanten.
(24.06.2021 21:54)Arkona schrieb: [ -> ]Ich habe nie in meine Akte gesehen, obwohl ich weiß, dass ich mit einem damaligen Kollegen auf der Insel Hiddensee einige Hektoliter Bier getrunken habe und bei der Gelegenheit mich oft genug verplappert habe.
Nach 1989 stellte sich heraus, dass er wie soviele andere auch ein Stasi-Spitzel war (IM=informeller Mitarbeiter).

Wer will schon nach vielen Jahren über sich lesen: "@ARKONA ist ein vorlauter, aber harmloser Fachidiot mit Hang zu flüchtigen Damenbekanntschaften und zum Alkohol..."

Viele denken immer man hätte eine Akte über sie angelegt, dann wären 90 % der DDR Bürger aktenkundig gewesen beim MfS.
Nein der IM hat auf jeden Fall (fast immer , manchmal auch nicht) berichtet an seinen Führungsoffizier.
Der hat nach deinen Äußerungen erst mal geschaut ob über dich was vorliegt. Wenn nicht hat er, wenn er es für relevant halten würde(also euer Gespräch unter Alkohol), nochmals den IM auf dich angesetzt mit ein bischen Geld für die Kneipe ausgestattet, in der dich dann der IM eingeladen hätte.
Dann wärst du aber immer noch kein Vorgang, sondern nur unter Beobachtung und hättest dann eine Akte, aber kein Vorgang. Das wäre so um die Zeit derr '70iger und davor usus gewesen.
Ab den '80igern wäre solches Gespräch unter Alkohol abgeheftet worden mehr nicht, da war schon zuviel am wabbern an Unzufriedenheit in der Gesellschaft, da hatte die Stasi wirklich mehr zu tun als Biertischgespräche zu verfolgen.
Zitat solon:
Zitat:Dann wärst du aber immer noch kein Vorgang, sondern nur unter Beobachtung und hättest dann eine Akte, aber kein Vorgang. Das wäre so um die Zeit derr '70iger und davor usus gewesen.
Ab den '80igern wäre solches Gespräch unter Alkohol abgeheftet worden mehr nicht, da war schon zuviel am wabbern an Unzufriedenheit in der Gesellschaft, da hatte die Stasi wirklich mehr zu tun als Biertischgespräche zu verfolgen.

das würde also heißen, in die Akte Arkonas kam lediglich sein Hang
"zu flüchtigen Damenbekanntschaften"
das ist allerdings deutlich kritischer als das bißchen Saufen
DevilDevilDevilDevilDevilDevil
(28.06.2021 10:04)solon schrieb: [ -> ]./.
Der BND/MAD ist ja nicht aufgelöst , er existiert noch.
Du wirst dort keine Akte haben , sondern in einem "Vorgang" nur erwähnt sein. Die haben bei weiteren nicht so ein "Materialsammlungsfimmel" gehabt wie ihre Pendanten.

BND und MAD sind zwei Paar Stiefel mit unterschiedlichen Aufgaben.
Und über die Größe der "Materialsammlung" wage ich mal keine Voraussage.
Fakt ist halt, dass der Bundesbürger bis 1989 und der ab 1990 ebenfalls nicht mal Einblick in seine Steuerakte bekommt.
Ich habe anläßlich iner Betriebsprüfung mal gefragt, ob ich "das älteste Blatt" in der Akte sehen dürfte.
Nach kurzem Blick darauf, sagte er "Ja, das dürfen Sie sehen"
es war eine Lohnsteueranmeldung aus dem Jahr 1934.
"Heil Hitler" und die Unterschrift meiner Mutter prangte darauf..........
so geschehen in den 80ern des 20. Jahrhunderts
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