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Normale Version: Abzug aus Afghanistan
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meine Meinung:
Militärische Intervention geht nur auf zweierlei Art und Weisen.

1. man kommt mit der Heilsarmee, singt schöne Lieder unter Klampfenbegleitung und hofft auf das Gute im Menschen.

oder

2. man kommt mit der bewaffneten Macht, mit Drohnen, Flugzeugen und Bomben - die man dann auch einsetzt - und bekämpft das Schlechte im Menschen.

alles dazwischen setzt sich der Lächerlichkeit aus. Siehe Beispiel.
Fragen aus dem Text

Erstens: Gibt es irgendein Maß an realistischer Unterstützung, das einen afghanischen Bürgerkrieg und einen Sieg der Taliban verhindern kann? Nach dem Abzug der Sowjets aus ihrem zehnjährigen Afghanistan-Krieg im Jahre 1989 konnte sich das von Moskau gestützte Nadschibullah-Regime keine vier Jahre mehr halten. Wird sich die Geschichte nun auf westlicher Seite wiederholen?

Das ist möglich. Die Frage ist aber auch, ob der Rückzug endgültig ist oder ob die westlichen Streitkräfte wieder nach Afghanistan zurückkehren. Und es ist abzuwarten wie sich der Iran, Pakistan und eventuell Saudi-Arabien verhalten werden.

Zweitens: Welche Lehren sind aus dem afghanischen Desaster für unser militärisches Engagement in Mali zu ziehen? Brechen wir es ab, da es genauso hoffnungslos ist? Oder unterstützen wir das korrupte Militärregime weiter – aus Ratlosigkeit oder um an der Schwelle zum Afrika südlich der Sahara eine Migrationsmauer zu errichten?

Nun ja, in Afrika geht es nicht um Demokratie. Die einzigen Gründe militärischer Einsätze sind Rohstoffe und das Verhindern der Migration.

Drittens: Wie realistisch ist unser ständig beschworenes Streben nach Übernahme weltpolitischer Verantwortung angesichts unserer mageren militärischen Möglichkeiten und der ernüchternden Erfahrung mit nation building in Afghanistan?

Wir können die Welt nicht mit militärischen Mitteln retten. Die Gelder für militärische Einsätze sollten besser dem THW, DRK und ähnlichen Organisationen überwiesen werden, damit Menschen nach Naturkatastrophen geholfen wird. Und dies ohne Einbindung einheimischer Regierungen.
Die Berliner Zeitung zur Ankunft der Soldaten


https://www.berliner-zeitung.de/wochenen...obal-de-DE

der Spiegel schrieb Anno 1961 "Bedingt Abwehrbereit"
liest man dies
Zitat:Von Einheiten, die sich vor Nato-Manövern in der ganzen Republik „Panzer schnorren“, und von Schützenpanzern, die sich teilweise mit Attrappen statt Bordkanonen den alliierten Kameraden präsentierten (und von einer bis auf ein Boot defekten U-Boot-Flotte), war die Rede. Zwischenzeitlich waren etwa von 43 Marine-Hubschraubern nur vier und von 109 Eurofighter-Jets nur acht voll einsatzbereit.
kann man sich vieles denken...............
Bevor die letzten Amis abgezogen sind übernehmen die Taliban nach und nach das ganze Land und die Afghanische Armee flieht. Amerika meinte das man aus Afghansitan einen Nationalstaat machen kann, was angesichts der vielen Ethnien und Sprachen und auch dem tief verankerten Klandenken ein Irrsinn ist. Auch erinnere ich mich an eine Doku wo eine Einheit der Afghanischen Armee besucht wird, irgendwann sieht man jemand wirr auf einem Fahrrad außerhalb der Kaserne umherkurven. Auf Nachfrage erklären die Soldaten es sei ihr Kommandeur der gerade Opium geraucht hat. Eigentlich direkt komisch, daß die VSA trotz des Vietnamtraumas keine Antwort darauf haben wie man mit fremden Kulturen umgeht. Persönlich sehe ich in dem momentanen Geschehen den Fall von Saigon des 21. Jahrhunderts.
In einem anderen Forum schrieb ich bis Ende August ist alles vorbei, ich lag daneben, wenn auch nur gering.
Der Vormarsch der Taliban ist der Beginn eines weiteren Kapitels der wohl nie endenden afghanischen Tragödie.
Der Vormarsch der Taliban ist mit der Einnahme der Hauptstadt erfolgreich beendet.

Warum die Bundesdeutsche Regierung sich an diesem sinnlosen und vorhersehbar völlig ergebnislosen Afghanistan-Abenteuer beteiligt hat, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.
Nachdem man den Irak-Einsatz den US-Amerikanern kalt lächelnd verweigert hat, und dort konnte man wenigstens etwas dafür bekommen, Sitz im Sicherheitsrat!
Der Vormarsch der Taliban ist mit der Einnahme der Hauptstadt erfolgreich beendet.

Warum die Bundesdeutsche Regierung sich an diesem sinnlosen und vorhersehbar völlig ergebnislosen Afghanistan-Abenteuer beteiligt hat, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.
Nachdem man den Irak-Einsatz den US-Amerikanern kalt lächelnd verweigert hat, und dort konnte man wenigstens etwas dafür bekommen, Sitz im Sicherheitsrat!
https://www.spiegel.de/ausland/afghanist...8dbbf5c43d

Da zeigt sich wiedereinmal was für ein Scheißdreck die Erfassung biometrischer Daten ist. Das ganze Zeug gehört in die Tonne geklopft.
Wenn man die Geschichte des Bau der Berliner Mauer mit dem des Abzugs aus Afghanistan vegleicht, kommen einem nicht wenige Paralellen.

So zB 1961
Kennedy hat in Wien den Sowjets zugesichert, dass sie (ihr Handlanger Ulbricht) in ihrem Teil Berlines machen können, was sie wollen, solange die Rechte der übrigen 3 Alliierten nicht verletzt würden.
Die Sowjets mit Handlanger DDR, haben sich peinlichst daran gehalten.

2021
Trump hat letztes Jahr den Taliban zugesichert, dass sie in Afghanistan tun können, was sie wollen, wenn sie nur außerhalb keine Aktionen
machen.
Ab 11. Oktober 2021, dem Tag an dem der US-Abzug beendet sein soll.

Während 1961 der Verbündete BRD nichts wusste, behaupte ich mal, dass 2021 der Verbündete Deutschland höchstens informiert wurde.
(16.08.2021 14:39)Suebe schrieb: [ -> ]Der Vormarsch der Taliban ist mit der Einnahme der Hauptstadt erfolgreich beendet.

Warum die Bundesdeutsche Regierung sich an diesem sinnlosen und vorhersehbar völlig ergebnislosen Afghanistan-Abenteuer beteiligt hat, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.
Nachdem man den Irak-Einsatz den US-Amerikanern kalt lächelnd verweigert hat, und dort konnte man wenigstens etwas dafür bekommen, Sitz im Sicherheitsrat!

Die USA sind mit einer falschen Militärstrategie nach Afghanistan gegangen. Vor dem Umbau der Armee hat sich die Nordallianz ganz gut gegen die Taliban behauptet und mit etwas Luftunterstützung erstmal gesiegt. Die Kurden haben den IS auch besiegt, weil sie die meisten Menschen für sich gewinnen konnten.
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