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Normale Version: Frauen in der Wissenschaft
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So, mal wieder ein Beitrag, der bei einem bestimtmen Personenkreis für Schnappatmung sorgen dürfte...
Thema ist die systematische Ausgrenzung von Frauen in der Wissenschaft...

Frauen in der Wissenschaft

Für mich natürlich ein Herzensthema... und ich muss zugeben, dass ich selbst von den meisten dieser Frauen noch nie gehört habe...
Das ist in der Forschung leider Gang und Gebe, dass der Doktorvater (Professor) den ganzen Ruhm einheimst. Betrifft also nicht nur Frauen.

In der modernen Wissenschaft ist die Autorenliste meist länger als der Titel eines Papers. Es kann passieren dass der eigentliche Urheber(in) darin glatt untergeht, während die meisten anderen Koryphäen nur ihren Namen druntersetzen und ihr eigentlicher Beitrag zur Erkenntnis genau Null beträgt.
(03.07.2022 08:52)Arkona schrieb: [ -> ]Das ist in der Forschung leider Gang und Gebe, dass der Doktorvater (Professor) den ganzen Ruhm einheimst. Betrifft also nicht nur Frauen.

In der modernen Wissenschaft ist die Autorenliste meist länger als der Titel eines Papers. Es kann passieren dass der eigentliche Urheber(in) darin glatt untergeht, während die meisten anderen Koryphäen nur ihren Namen druntersetzen und ihr eigentlicher Beitrag zur Erkenntnis genau Null beträgt.

Das ist sicherlich richtig und so auch bekannt- ist aber letztendlich aber auch eine Ausprägung eines patriarchalischen Systems, das zu guter letzt auf die Römer zurück geht, bei denen das Oberhaupt über alles verfügte, was von allen Mitgliedern seiner "Familie" erbracht wurde.

Und- was genauso schlimm ist- die Frauen, die es heute schaffen, selbst Doktorväter zu sein (und ich bleibe ganz bewußt bei der Bezeichnung "Vater") führen dieses patriarchalische System fort...
Die NZZ über einen teilweise passenden Fall

https://email.t-online.de/em#f=INBOX&m=1...owReadmail
(04.07.2022 10:02)Bunbury schrieb: [ -> ]./.

Und- was genauso schlimm ist- die Frauen, die es heute schaffen, selbst Doktorväter zu sein (und ich bleibe ganz bewußt bei der Bezeichnung "Vater") führen dieses patriarchalische System fort...

Was heißen würde, in dem Gehabe der Doktorväter spielt der "kleine Unterschied" keine Rolle.
(04.07.2022 19:44)Suebe schrieb: [ -> ]Was heißen würde, in dem Gehabe der Doktorväter spielt der "kleine Unterschied" keine Rolle.

Nein, meiner Erfahrung nach nicht. Frau Professor kann genauso ungerecht und übellaunig zu ihren Studiosi sein. Das ganze System ist hierachisch wie im alten Babylon. Eine junge Frau, vielleicht noch Mutter, geht da leider in der Regel unter.
(04.07.2022 19:44)Suebe schrieb: [ -> ]
(04.07.2022 10:02)Bunbury schrieb: [ -> ]./.

Und- was genauso schlimm ist- die Frauen, die es heute schaffen, selbst Doktorväter zu sein (und ich bleibe ganz bewußt bei der Bezeichnung "Vater") führen dieses patriarchalische System fort...

Was heißen würde, in dem Gehabe der Doktorväter spielt der "kleine Unterschied" keine Rolle.

Nö... denn allein das Doktovatersystem ist ja schließlich patriarchalisch...
Ich habe sehr oft festgestellt, dass Frauen, die in Führungspositionen gelangen, in der Regel Vater-Töchter sind- und patriarchale Strukturen für sich selbst übernommen haben. Meist sind das die Frauen, die beweisen wollen, dass sie genauso gut oder besser sind als ein Mann.

In auf eher weiblichen Prinzipien fußende Organistationen (in denen durchaus auch Männer existieren können) findest du andere Organisationsstrukturen...
Zitat bunbury
Zitat:In auf eher weiblichen Prinzipien fußende Organisationen (in denen durchaus auch Männer existieren können) findest du andere Organisationsstrukturen...
was zu beweisen wäre. Devil

Als nicht studierter kann ich beim eigentlichen Thema hier nicht mitreden.
Allerdings habe ich die genannten Verhaltensweisen von Vorgesetzten einst sehr wohl auch erlebt.
Die fiesen Hunde haben "Erfolge" selbstverständlich und immer "nach oben" als ihre höchst persönlichen dargestellt. Ist was schief gegangen, wurde es genau so selbstverständlich den Untergebenen in die Schuhe geschoben. Der eigene Anteil daran vertuscht-
Meist hat man es ja nicht mitbekommen, da konnte man sich nicht mal wehren.....
Weibliche Vorgesetzte gab es damals allerdings kaum.
Aber ich halte dieses Verhalten für eher menschlich und weniger männlich.

Mit den Chefsekretärinnen habe ich mich allerdings immer gut gestellt, da hat ein 20jähriger Charmeur "normalerweise" auch keine Probleme.
Da hat man beim Chef auch einen Stein im Brett.

(neulich habe ich eine zufällig getroffen, fast 100 ist die Dame, und fit wie ein Turnschuh, hat mir dabei das "DU" angeboten, auch ein kleiner Ritterschlag)
Ich hatte im Laufe meines Arbeitslebens eine Menge Chefinnen und Chefs. Kann nicht sagen, dass Chefinnen besser ein Team führen - aber auch nicht schlechter. Ist eigentlich egal, ob Frau oder Mann - kommt auf den Menschen an. Dies gilt auch für die fachliche Kompetenz.
(05.07.2022 19:28)Suebe schrieb: [ -> ]Zitat bunbury
Zitat:In auf eher weiblichen Prinzipien fußende Organisationen (in denen durchaus auch Männer existieren können) findest du andere Organisationsstrukturen...
was zu beweisen wäre. Devil

Als nicht studierter kann ich beim eigentlichen Thema hier nicht mitreden.
Allerdings habe ich die genannten Verhaltensweisen von Vorgesetzten einst sehr wohl auch erlebt.
Die fiesen Hunde haben "Erfolge" selbstverständlich und immer "nach oben" als ihre höchst persönlichen dargestellt. Ist was schief gegangen, wurde es genau so selbstverständlich den Untergebenen in die Schuhe geschoben. Der eigene Anteil daran vertuscht-
Meist hat man es ja nicht mitbekommen, da konnte man sich nicht mal wehren.....
Weibliche Vorgesetzte gab es damals allerdings kaum.
Aber ich halte dieses Verhalten für eher menschlich und weniger männlich.

Jeder kann mitreden...

Ich rede nicht vom generellen Verhalten von Männern und Frauen als Chef..., das wird in solchen Diskussionen oft mißverstanden...

ich rede von konkurrenzbasierten und kooperationsbasierten Organisationsstruktren, die sich grundlegend unterscheiden. In 99,9 % aller deutschen Firmen sind immer noch die konkurrenzbasierten Hierarchien anzutreffen, die natürlich von Männern und Frauen getragen werden- wer in einem konkurrenzbasierten Unternehmen aufsteigen möchte, muss gewisse Eigenschaften an den Tag legen, die generell als eher männlich angesehen werden.

Netzwerke, die von Frauen langsam geschafffen werden, aber nicht so sehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, sind anders organisiert und folgen auch anderen Kriterein. Sie werden nur noch nicht so richtig wahrgenommen...
(05.07.2022 21:41)Sansavoir schrieb: [ -> ]Ich hatte im Laufe meines Arbeitslebens eine Menge Chefinnen und Chefs. Kann nicht sagen, dass Chefinnen besser ein Team führen - aber auch nicht schlechter. Ist eigentlich egal, ob Frau oder Mann - kommt auf den Menschen an. Dies gilt auch für die fachliche Kompetenz.

Auch hier gilt- du sprichst von Frauen, die in einer männlich geprägten Hierarchie aufgestiegen sind und deshalb eher männlich orientierten Strukturen gefolgt sind.
Und ja, da ist es vollkommen egal, ob Männlein oder Weiblein-die meisten Unternehmen haben eine patriarchalisch- hierarchische Struktur und die Mitarbeiter folgen dann genau diesen Verhaltensweisen, völlig unabhängig vom Geschlecht.

Ich spreche von Frauennetzwerken, die außerhalb dieser Strukturen entstehen. Die sind anders organisiert. Sehr viel flacher, kleinteiliger, aber stärker kooperativ. Eben richtige Netzwerke...
Wahrscheinlich liegt es auch an den patriarchalisch- hierarchischen Strukturen, dass sie eben kaum wahrgenommen werden... die einzelnen Frauen sind nicht übermäßig mächtig und fliegen somit unter dem Radar- aber ich bin immer wieder ganz beeindruckt, was sie gemeinsam alles so auf die Beine stellen...
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