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Normale Version: Moslembruder Mursi neuer ägyptischer Präsident
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Die ägyptische Wahlkommision hat nach zahlreichen Einsprüchen endlich des Ergebnis der Präsidentenwahl mitgeteilt. Das Mitglied der Moslembruderschaft Mursi hat mit knapp 52% gewonnen. Die Militärregierung hatte vorher die Rechte des künftigen Präsidenten stark beschnitten. Das Parlament ist vom obersten Gericht in Ägypten aufgelöst worden.
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach muß man in einer Demokratie auch Ergebnisse akzeptieren, die einem nicht gefallen.Rolleyes Als Demokrat muß man auch solche Ergebnisse berücksichtigen. Es kann passieren, dass in allen arabischen Ländern wo Revolutionen stattgefunden haben, die Scharia eingeführt wird.Angry
(25.06.2012 11:12)dieter schrieb: [ -> ]Als Demokrat muß man auch solche Ergebnisse berücksichtigen. Es kann passieren, dass in allen arabischen Ländern wo Revolutionen stattgefunden haben, die Scharia eingeführ wird.Angry

Es war voraussehbar, dass sich in den arabischen Staaten bei freien Wahlen islamistische Strömungen durchsetzen würden, die keine Demokratie fordern, sondern vor allem eine religiöse Verfassung mit der Scharia als Grundlage. Die Selbstbestimmung der muslimischen Frauen wird noch weiter zurückgedrängt, geistliche Führer bestimmen die künftige Richtung, christliche und ethnische Minderheiten werden unterdrückt oder sogar verfolgt.

Und das geschieht unbestreitbar nach dem Willen eines größeren Teils der Bevölkerung, die erzkonservativ, ungebildet und orthodox auf dem Lande lebt. Was wir auf dem Tahir-Platz in Kairo gesehen haben, war die liberale Jugend des Landes. Die haben für einen säkularen Staat und für Demokratie und Freiheit gekämpft, während sich die islamistische Muslim-Bruderschaft zurückhielt. Die schöpft jetzt listig das ab, was die Jugend errungen hat,

Vom reinen Nützlichkeitsaspekt her nutzte das Mubarak-Regime und nutzt das Assad-Regime dem Westen, den Israelis und den Iranern plus Russen viel mehr, als eine fundamentalistische, islamistische ägyptische oder syrische Regierung. Die alten autoritären Regimes sind verlässlich, man weiß, welche Richtung sie vertreten und welche nicht. Auch die ägyptischen Kopten oder die syrischen Aleviten, Christen, Drusen und sonstigen Minderheiten sind mit den alten diktatorischen Regimes besser gefahren, da sie unter islamistischen Regierungen und der Scharia die Verfolgung nichtislamischer und ethnischer Minderheiten befürchten müssen.

Die westlichen Regierungen schwanken daher zum Beispiel bei Syrien zwischen dem Gebot des politischen Nutzens und dem der aktiven miliärischen Hilfe zur Verteidigung der Menschenrechte.
Die Menschenrechte und die Demokratie ist wie die Schwangerschaft, ein bißchen gibt es davon nicht. Wenn die Mehrheit der dortigen Bevölkerung das so will, dann müssen wir es akzeptieren, ob es uns gefällt oder nicht.Rolleyes
(25.06.2012 13:18)dieter schrieb: [ -> ]Wenn die Mehrheit der dortigen Bevölkerung das so will, dann müssen wir es akzeptieren, ob es uns gefällt oder nicht.Rolleyes

Wir müssen gar nichts!

Man kann auch autoritäre Regimes stützen, wie das die USA jahzehntelang in Südamerika taten und noch immer tun, ebenso die Russen und Chinesen und auch andere Länder. Dabei folgen sie dem Gebot der Nützlichkeit, d.h. sie ergreifen die Maßnahmen, die für den eigenen Staat den größten Nutzen haben.

Diplomatie zwischen Staaten ist keine Herzenssache, sondern die kühle Abwägung dienlicher Möglichkeiten.
(25.06.2012 13:28)Dietrich schrieb: [ -> ]
(25.06.2012 13:18)dieter schrieb: [ -> ]Wenn die Mehrheit der dortigen Bevölkerung das so will, dann müssen wir es akzeptieren, ob es uns gefällt oder nicht.Rolleyes
Wir müssen gar nichts!
Man kann auch autoritäre Regimes stützen, wie das die USA jahzehntelang in Südamerika taten und noch immer tun, ebenso die Russen und Chinesen und auch andere Länder. Dabei folgen sie dem Gebot der Nützlichkeit, d.h. sie ergreifen die Maßnahmen, die für den eigenen Staat den größten Nutzen haben.
Diplomatie zwischen Staaten ist keine Herzenssache, sondern die kühle Abwägung dienlicher Möglichkeiten.
Wenn wir eine demokratisch ergangene Abstimmung nicht akzeptieren, dann sind wir selbst keine Demokraten mehr.Angry Die USA und vorallem Russland und China sind keine Vorbilder für mich und sicherlich auch für weite Teile der Bevölkerung auch nicht.Rolleyes
(25.06.2012 12:08)Dietrich schrieb: [ -> ]Und das geschieht unbestreitbar nach dem Willen eines größeren Teils der Bevölkerung, die erzkonservativ, ungebildet und orthodox auf dem Lande lebt. Was wir auf dem Tahir-Platz in Kairo gesehen haben, war die liberale Jugend des Landes. Die haben für einen säkularen Staat und für Demokratie und Freiheit gekämpft, während sich die islamistische Muslim-Bruderschaft zurückhielt. Die schöpft jetzt listig das ab, was die Jugend errungen hat,
Mal schauen ob es ihr gelingt. Ich würde die Revolutionsbewegung nicht unterschätzen. In Tunesien beispielsweise wehren sich die Frauen sehr selbstbewusst dagegen, dass gefordert wird ihre Rechte zu beschneiden.
Dass sich die Muslimbrüder an der Revolution unbeteiligt waren, stimmt jedoch auch nicht. Schade, dass die Bevölkerung am Ende die Wahl hatte zwischen Muslimbruder und Regimetreuen. Vielleicht wäre die Wahl sonst anders ausgegangen.
Sicher ist jedenfalls, dass sich das Militär die Butter nicht vom Brot nehmen lassen wird. Siehe dazu auch Dieters Ausführungen. Von einer unabhängigen Regierung kann keine Rede sein. Egal ob nun Muslimbruder oder sonst eine.

(25.06.2012 12:08)Dietrich schrieb: [ -> ]Auch die ägyptischen Kopten oder die syrischen Aleviten, Christen, Drusen und sonstigen Minderheiten sind mit den alten diktatorischen Regimes besser gefahren, da sie unter islamistischen Regierungen und der Scharia die Verfolgung nichtislamischer und ethnischer Minderheiten befürchten müssen.
Wie aber erklärst Du dir dann, dass die Kopten z.B. eine tragende Stütze der Revolution waren?



(25.06.2012 13:28)Dietrich schrieb: [ -> ]Wir müssen gar nichts!
Wir sollten aber. Ein bisschen Demut kann gerade Europa aktuell nicht schlecht zu Gesicht stehen.

(25.06.2012 13:28)Dietrich schrieb: [ -> ]Man kann auch autoritäre Regimes stützen, wie das die USA jahzehntelang in Südamerika taten und noch immer tun, ebenso die Russen und Chinesen und auch andere Länder. Dabei folgen sie dem Gebot der Nützlichkeit, d.h. sie ergreifen die Maßnahmen, die für den eigenen Staat den größten Nutzen haben.
Man kann in der Tat. Verwerflich ist es aber trotzdem. Es gibt höhere Werte, als den eigenen Nutzen!

(25.06.2012 13:28)Dietrich schrieb: [ -> ]Diplomatie zwischen Staaten ist keine Herzenssache, sondern die kühle Abwägung dienlicher Möglichkeiten.
Zustimmung und auch nötig. Jedoch schließt das nicht aus, an gewissen Punkten vermeintlich unklug aber richtig zu handeln.
(26.06.2012 11:32)Viriathus schrieb: [ -> ]Wie aber erklärst Du dir dann, dass die Kopten z.B. eine tragende Stütze der Revolution waren?

Die Kopten erhofften sich vom "arabischen Frühling" einen liberalen säkularen Staat mit Gleichberechtigung für alle Religionen. So waren auch die Forderungen der jungen Leute auf dem Tahir-Platz. Dass die islamistischen Moslembrüder die Macht übernehmen würden, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar, obwohl man das hätte voraussehen können.

Unter der Moslembruderschaft werden es die christlichen Kopten sicher schwerer haben, als unter dem zwar autoritären, aber nicht fundamentalistischen Mubarak-Regime.

(26.06.2012 11:32)Viriathus schrieb: [ -> ]Wir sollten aber. Ein bisschen Demut kann gerade Europa aktuell nicht schlecht zu Gesicht stehen.

Die westlichen Regierungen schwanken aktuell besonders bei Syrien zwischen dem Gebot des politischen Nutzens und dem der aktiven miliärischen Hilfe zur Verteidigung der Menschenrechte.
(26.06.2012 13:39)Dietrich schrieb: [ -> ]Die westlichen Regierungen schwanken aktuell besonders bei Syrien zwischen dem Gebot des politischen Nutzens und dem der aktiven miliärischen Hilfe zur Verteidigung der Menschenrechte.
Aktuell kommt da noch ein ganz einflussreicher Aspekt dazu. Ein Abschuss eines Flugzeugs eines NATO-Mitglieds...

Ab wann spricht man eigentlich von Bündnisfall?
Die Bezeichnung für das Thema ist tendenzös, sie hätte richtig heißen müssen: ehemaliger Muslimbruder Mursi wird ägyptischer Präsident.
Mursi´s erste Ausage war, sich von einer einseitigen Ausrichtung auf die Politik der Muslimbrüdern zu distanzieren und Präsident aller Ägypter zu werden.

Die sehr selbstbewussten Ägypterinen - mir ist dieses Land ja nicht ganz fremd - reklamieren den Fortbestand der seit der Revolution erlangten Freiheiten im öffentlichen Leben.
(27.06.2012 16:26)krasnaja schrieb: [ -> ]Die sehr selbstbewussten Ägypterinen - mir ist dieses Land ja nicht ganz fremd - reklamieren den Fortbestand der seit der Revolution erlangten Freiheiten im öffentlichen Leben.

Wie sich bereits abzeichnet, werden die Ägypterinnen ihre Forderungen gegenüber den islamistischen Moslembrüdern nicht durchsetzen können. Die verlangen bereits jetzt die Scharia und den ägyptischen Frauen winkt dann die Burka.
(27.06.2012 16:37)Dietrich schrieb: [ -> ]Wie sich bereits abzeichnet, werden die Ägypterinnen ihre Forderungen gegenüber den islamistischen Moslembrüdern nicht durchsetzen können. Die verlangen bereits jetzt die Scharia und den ägyptischen Frauen winkt dann die Burka.

Huch, da geht jetzt aber was durcheinander.
Die Burka hat erstmal nichts mit der Scharia zu tun und auch unter fundamentalistischen Muslimen ist sie keineswegs in allen Gruppen anzutreffen.
Die totale Verschleiherung kommt auch eher nicht in Vorderasien, geschweige denn Nordafrika vor.

Übrigens gibt es auch sehr unterschiedliche Ausprägungen der Scharia. Es gibt so zum Beispiel in Tunesien eine "harmlosere" Variante.
(25.06.2012 12:08)Dietrich schrieb: [ -> ]Es war voraussehbar, dass sich in den arabischen Staaten bei freien Wahlen islamistische Strömungen durchsetzen würden, die keine Demokratie fordern, sondern vor allem eine religiöse Verfassung mit der Scharia als Grundlage. Die Selbstbestimmung der muslimischen Frauen wird noch weiter zurückgedrängt, geistliche Führer bestimmen die künftige Richtung, christliche und ethnische Minderheiten werden unterdrückt oder sogar verfolgt.
Stimmt das bzw. lässt sich das schon erkennen ??
Meiner Meinung nach hört sich das sehr strak nach Panikmache an, wie vor der Parlamentswahl 2007 in Marokko.
http://www.faz.net/aktuell/politik/arabi...00097.html
(25.06.2012 12:08)Dietrich schrieb: [ -> ]Und das geschieht unbestreitbar nach dem Willen eines größeren Teils der Bevölkerung, die erzkonservativ, ungebildet und orthodox auf dem Lande lebt. Was wir auf dem Tahir-Platz in Kairo gesehen haben, war die liberale Jugend des Landes. Die haben für einen säkularen Staat und für Demokratie und Freiheit gekämpft, während sich die islamistische Muslim-Bruderschaft zurückhielt. Die schöpft jetzt listig das ab, was die Jugend errungen hat,
Ob Ägypten wirklich zu einer islamischen Diktatur wird kann keiner von uns wissen und wir werden sehen, was die Zeit bringt.
(25.06.2012 12:08)Dietrich schrieb: [ -> ]Vom reinen Nützlichkeitsaspekt her nutzte das Mubarak-Regime und nutzt das Assad-Regime dem Westen, den Israelis und den Iranern plus Russen viel mehr, als eine fundamentalistische, islamistische ägyptische oder syrische Regierung. Die alten autoritären Regimes sind verlässlich, man weiß, welche Richtung sie vertreten und welche nicht. Auch die ägyptischen Kopten oder die syrischen Aleviten, Christen, Drusen und sonstigen Minderheiten sind mit den alten diktatorischen Regimes besser gefahren, da sie unter islamistischen Regierungen und der Scharia die Verfolgung nichtislamischer und ethnischer Minderheiten befürchten müssen.
Ohne Worte. Angry
(25.06.2012 13:28)Dietrich schrieb: [ -> ]Wir müssen gar nichts!
Natürlich müssen wir, wenn uns die unabhängigkeit anderen Staaten und damit auch ihr Recht auf Selbstbestimmung etwas bedeutet !!!!!!!!!!!!!
(26.06.2012 09:22)dieter schrieb: [ -> ]Wenn wir eine demokratisch ergangene Abstimmung nicht akzeptieren, dann sind wir selbst keine Demokraten mehr.Angry
Stimmt.
(27.06.2012 16:37)Dietrich schrieb: [ -> ]Wie sich bereits abzeichnet, werden die Ägypterinnen ihre Forderungen gegenüber den islamistischen Moslembrüdern nicht durchsetzen können. Die verlangen bereits jetzt die Scharia und den ägyptischen Frauen winkt dann die Burka.
Burka und Scharia sind beides zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Abgesehen davon gibt es nicht die Scharia sondern unterschiedliche Varianten.
Zitat:[...]
Im Koran wird der Begriff nur einmal genannt:"Dann brachten Wir dich auf einen klaren Pfad in der Sache des Glaubens: so befolge ihn, und folge nicht den Launen derer, die nichts wissen." Sure 45:18)
Scharia bedeutet wörtlich Pfad, Wer, der zu den Quellen führt. Ein Wegweiser also für die Menschen zum richtigen Glauben, zu Gott. Scharia ist mehr als nur ein islamisches Bürgerliches Gesetzbuch. Es enthält Grundlagen zum Schuld- und Strafrecht, Familien-, Vermögens- und Erbrecht, regelt die rituellen Pflichten des Gebets, Fastens, die Pilgerfahrt, Spenden und Waschungen sowie Finanztransfers, Krieg und Frieden, Essen und Trinken.
Die Scharia ist jedoch kein Buch, das man einfach aus dem Regal nimmt oder das man in der neusten Auflage in der Buchhandlung kaufen oder bestellen kann. Das islamische Rechtssystem ist kein kodifiziertes Regelwerk, nach Paragrafen und Unterpunkten geordnet, das man ganz einfach zum Gesetz eines Staates machen könnte. Die Scharia ist die Idee von einem Gesetz, das sich an einer göttlichen Ordnung. Eine Idealvorstellung von dem, was göttliches Recht sein könnte.
Eine der Quellen der Scharia ist der Koran. Er liefert aber nur eine begrenzte Zahl von Geboten und Verboten, Anweisungen und Richtlinien, die man zur Grundlage einer Rechtslehrer benutzen kann. Als zweite Quelle für Regeln und Vorschriften dient die Sunna, das Leben und Handeln des Propheten Mohammed, dokumentiert in den Hadithen, die im 9. und 10. Jahrhundert niedergeschrieben wurden. (Die Schiiten haben eine größtenteils differierende Sunna, die sich auf die Aussagen ihrer zwölf Imame bezieht.)
Aber selbst der Koran und die Sunna zusammen reichen nicht aus, um auf die wechselnden Anforderungen der Zeit Antworten zu geben. So entwickelten islamische Rechtsgelehrte ein spezielles Verfahren, demgemäß sie in den Grundlagentexten Lösungen für auftretende Probleme suchen. Zum einen ist das der Konsens von verschiedenen Gelehrten zu einem Thema, zum anderen der Analogischluss, bei dem von bereits bekannten Fällen auf neue geschlossen und entsprechend entschieden wird.
Die Interpretationsmöglichkeiten sind vielfältig, was zu Differenzen innerhalb der Jurisprudenz und zur Ausbildung untershciedlicher Rechtsschulen führte, die sich auch regional unterschiedlich verbreiteten. Bis heute haben sich vier Rechtsschulen durchgesetzt: in Nord- und Westafrika ist es die malikitische, in Saudi-Arabien die hanbalitische, in der Türkei, Syrien, Ägypten und Mittelasien die hanafitische und im Jemen, in Malaysia und Ostafrika die schafitische.
[...]
Quelle:Lexikon der Islamirrtümer Seite 232f

Die Scharia gilt außerdem in fast allen muslimischen Staaten nur unterscheidet sich von Staat zu Staat der anwendungsbereich und die Art der Scharia.
Im Iran, Saudi-Arabien, kleineren Golfstaaten, einigen Bundesstaaten Nigerias und teilweise im Sudan wird die Scharia im Strafrecht angewandt. Diese Beispiele sind allerdings nicht die Norm in der islamischen Welt sondern bilden eine klare Minderheit.
Die anderen Nationen des Mittleren Ostens und Nordafrikas haben ein duales Rechtssystem. Bestehend aus einem Strafrecht nach westlichen Standards und einem Familien- und Erbrecht, das von religiösen Gerichten geregelt wird.
In der Türkei spielt die Scharia keine Rolle.
In Asien haben die muslimischen Staaten ebenfalls ein duales System. Auch dort wird nur das Familienrecht von religiösen Gerichten geregelt.
Eine kleine ausnahme herrscht in einigen Bundesstaaten von Malaysia, denn dort gibt es Scharia-Gerichte, die auch im Strafprozess Urteile sprechen können. Dabei werden allerdings nur Geldstrafen und Haftstarfen bis maximal sechs Monate verhängt.
@ annatar, dass soll doch hier keine diskussion über die sharia werden , dafür gibt es ausreichend belastete foren, in denen sich zur moral berufene user zur gemeinsamen islamophobie austoben können.
"lexikon der islam-irrtümer" als quelle ist schon bemerkenswert.....

richtig ist und ich kann das bestätigen, dass in ägypten kaum vollschleier getragen wird und wenn, dann sind ebenfalls die beiden arme und die hände in langen armlangen schwarzen handschuhen.
es gibt auch fast keine art der burka, bei der die augen unsichtbar sind.
aber selbst die frauen, bei denen die augen frei sind, mustern männer ganz unverholen, ganz direkt.
subjektiv auf alexandria und kairo übertragen:
1 % burka-ähnliche
5 % vollschleier aber augen frei.
5 % weder schleier noch kopftuch
und der rest der frauen tragen ihre bunten kopftücher in einer unnachahmlichen eleganz, stolz und selbstbewusst.

die schaufenster der damen-bekleidungs-geschäfte um den tachrir, auf der talaat harb, der adly ,der kasr al nil, und wie die straßen nördlich des tachrirs auch heßen, sind voll von kleidern als vollschleier. über und über aufwendig bestickt, pailettenmuster.
stilettos und vollschleier, selten, aber auch möglich.

im übrigen sollte für eine ungefilterte information besser al djaseera zurate gezogen werden.
"lexikon der islam-irrtümer" so etwas muss man sich auf der zunge zergehen lassen......
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(27.06.2012 22:03)krasnaja schrieb: [ -> ]@ annatar, dass soll doch hier keine diskussion über die sharia werden , dafür gibt es ausreichend belastete foren, in denen sich zur moral berufene user zur gemeinsamen islamophobie austoben können.
Nein soll es auch nicht. Ich wollte nur ein kurzes Statement zur Scharia abegeben, da dieser Begriff schon ögter gefallen ist.
(27.06.2012 22:03)krasnaja schrieb: [ -> ]"lexikon der islam-irrtümer" als quelle ist schon bemerkenswert.....
Danke. Smile
(27.06.2012 22:03)krasnaja schrieb: [ -> ]im übrigen sollte für eine ungefilterte information besser al djaseera zurate gezogen werden.
Ab und zu mach ich das auch.
(27.06.2012 22:03)krasnaja schrieb: [ -> ]"lexikon der islam-irrtümer" so etwas muss man sich auf der zunge zergehen lassen......
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War eine lohnende Investition für mich. Cool
(27.06.2012 21:22)Annatar schrieb: [ -> ]Die Scharia gilt außerdem in fast allen muslimischen Staaten nur unterscheidet sich von Staat zu Staat der anwendungsbereich und die Art der Scharia.
Im Iran, Saudi-Arabien, kleineren Golfstaaten, einigen Bundesstaaten Nigerias und teilweise im Sudan wird die Scharia im Strafrecht angewandt. Diese Beispiele sind allerdings nicht die Norm in der islamischen Welt sondern bilden eine klare Minderheit.
Die anderen Nationen des Mittleren Ostens und Nordafrikas haben ein duales Rechtssystem. Bestehend aus einem Strafrecht nach westlichen Standards und einem Familien- und Erbrecht, das von religiösen Gerichten geregelt wird.
In der Türkei spielt die Scharia keine Rolle.
genau so ist es und das sollte bei einer zielführenden Diskussion beachtet werden. Und die wünschen wir uns doch alle, auch wenn es um den Islam geht?!

P.S.
Anatar: Das Forum hat die (extrem coole) Funktion, dass man mehrere Beiträge zum zitieren sammeln kann. Du klickst unten rechts auf den Button mit dem Plus und kannst so mehrere Beiträge anwählen. Klickst Du danach auf "antworten" werden alls angewählten Beiträge unabhängig aber in einem Beitrag zitiert. Das erspart uns die Einzeiler. Smile[/quote]
(27.06.2012 20:46)Annatar schrieb: [ -> ]Burka und Scharia sind beides zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Abgesehen davon gibt es nicht die Scharia sondern unterschiedliche Varianten.

Mir ging es darum klar zu machen, dass Staaten, in denen die Scharia gesetzlich verankert ist, in der Regel islamistisch-orthodoxe Länder sind, die z.B. die Gleichberechtigung der Frau nicht anerkennen.

So dürfen Frauen in Saudi-Arabien nicht Auto fahren, sie dütfen in Unternehmen nicht zusammen mit Männern in gleichen Räumen tätig sein, sie müssen unbedingt Kopftuch tragen und nur in Begleitung einer männlichen Person auf die Straße gehen.

Das alles liegt an einer besonders strengen und rückwärtsgewandten Interpretation des Koran und man muss bedürchten, dass unter der Regierung der islamistischen Moslembrüder in Ägypten ähnliche Tendenzen um sich greifen werden.
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