08.01.2013, 14:31
Wahrscheinlich wusste man in Amsterdam gar nicht, dass dieses Land ihnen formell zusteht. Der Widerstand dort wird doch eher mit Pfeilen ausgetragen, wirkliche Macht übt auch Indonesien abseits der Goldmine nicht aus.
(08.01.2013 14:31)Arkona schrieb: [ -> ]Wahrscheinlich wusste man in Amsterdam gar nicht, dass dieses Land ihnen formell zusteht. Der Widerstand dort wird doch eher mit Pfeilen ausgetragen, wirkliche Macht übt auch Indonesien abseits der Goldmine nicht aus.
(08.01.2013 15:45)Harald1 schrieb: [ -> ](08.01.2013 14:31)Arkona schrieb: [ -> ]Wahrscheinlich wusste man in Amsterdam gar nicht, dass dieses Land ihnen formell zusteht. Der Widerstand dort wird doch eher mit Pfeilen ausgetragen, wirkliche Macht übt auch Indonesien abseits der Goldmine nicht aus.
Ist das ein Zeugnis für Intelligenz und Wissen der Holländer?
Die Papua haben sicherlich aus der Kolonialzeit noch ein paar Vorderlader.
(08.01.2013 19:27)Harald1 schrieb: [ -> ]Toll, da gibt es also geheime Seeschlachten!Was hat das mit dem Thema zu tun? Selbst wenn die Zahl stimmt, die haben sich bestimmt nicht speziell für den völlig unnötigen Kampfeinsatz im "Kannibalen-Land" gemeldet. Auch wenn es heute noch dort Leute gibt, die wissen wie "Missionar" schmeckt...
Den Heldenmut der Holländer bei der Verteidigung Schutzbefohlener kennt man ja von Srbrenica.
Kurz nach 1945 meldeten sich 20000 junge holländische Freiwillige, die gerne in Indonesien Rebellen ermorden wollten.
(08.01.2013 19:27)Harald1 schrieb: [ -> ]Toll, da gibt es also geheime Seeschlachten!
Den Heldenmut der Holländer bei der Verteidigung Schutzbefohlener kennt man ja von Srbrenica.
Kurz nach 1945 meldeten sich 20000 junge holländische Freiwillige, die gerne in Indonesien Rebellen ermorden wollten.
Zitat:In Westneuguinea wurden die Garnisonen laufend verstärkt, die Militärdienstzeit verlängert,
aus Rotterdam lief die „Karel Doorman" mit Zerstörern und dem U-Boot „Zeeleeuw" in den Pazifik;
Sukarno organisierte den obersten Stab der Irian-Armee, gab in den ost-indonesischen Hoheitsgewässern Schießerlaubnis auf niederländische Schiffe und ließ zehntausende Freiwillige rekrutieren, die später z.T. auf die unmittelbar vor Westneuguinea gelegenen
indonesischen Inseln gebracht wurden.
88 Am Abend des 14. 1. 1962 versenkte die „Kortenaer" das indonesische Torpedoboot „Mantjatutuk" und schoß ein zweites in Brand. Der stellvertretende Stabschef Kommodore Sudargo und vierzig Matrosen ertranken. Nach niederländischer Version fand das Gefecht vor
der Ortschaft Kaimana an der südlichen Landenge zwischen Westneuguinea und der Vogelkop-Halbinsel statt, nach indonesischer Version 30 km außerhalb der niederländischen Hoheitsgewässer.
89 Konteradmiral Reeser, Oberbefehlshaber der niederländischen Truppen in Westneuguinea,
erklärte im Juli 1962, daß seit der indonesischen Mobilisierung im Dezember 1961
nahezu tausend indonesische Soldaten in Westneuguinea gelandet seien.
Zitat:Den Niederlanden, die noch vor Jahresfrist auf britische, australische und "selbst
amerikanische Waffenhilfe gehofft haben mochten91, wurde von seinen Verbündeten
keine militärische Unterstützung in Aussicht gestellt. Im Gegenteil: die USA,
Indien und Japan verboten niederländischen Flugzeugen, die für Westneuguinea
bestimmte Soldaten in Zivilkleidung beförderten92, die Zwischenlandung auf ihren
Flughäfen. Die ägyptische Regierung ließ wissen, sie würde gegebenenfalls den Suezkanal für niederländische Truppentransporte in den Indischen Ozean sperren93.
Es wurde aber den Niederlanden in fieberhafter diplomatischer Aktivität der Weg
zum Rückzug geebnet, ohne daß sie ihr „Gesicht verloren".
Die Stadien dieser Bemühungen sind noch immer nur im Umriß bekannt und
in Stichwörtern darzustellen: Fühlungsnahme der Hauptvermittler; zwei- und
mehrseitige direkte und indirekte geheime Beratungen zwischen den USA, Indonesien,
den Niederlanden, der philippinischen Regierung und Generalsekretär
U Thant; Gespräche des amerikanischen Justizministers Robert Kennedy in Djakarta
und Den Haag94;
(08.01.2013 12:52)Renegat schrieb: [ -> ][...]Südlich des riesigen Sahelgürtels, der schon optisch zum Negativeindruck über Gesamtafrika beiträgt, sehe ich an den Küsten durchaus Länder, die den Anschluss in orange und gelb schaffen können, wie z.B. Ghana. Nigeria hätte auch das Potential, ist aber seit jeher durch ethnische und religiöse Konflikte zerrissen.
Die Betrachtung des nördlichen Afrikas sollte nur ein Beispiel sein, um zu zeigen, dass der oberflächliche Blick auf die HDI-Weltkarte und andere Karten mit dem Ergebnis: Afrika alles rot = alles schlecht, mich nicht weiterbringt. Und Afrika als ganzes sicher auch nicht, dazu ist es zu groß und vielgestaltig.
(07.01.2013 23:05)Arkona schrieb: [ -> ]Wieso ist es ein schlechtes Beispiel?? Auch wenn es blutig war, zeigt es doch, dass sich Dinge auch wieder verändern leassen.(07.01.2013 22:35)Annatar schrieb: [ -> ]Natürlich lässt sich das noch ändern. Osttimor war auch lange Zeit indonesisch und ist inzwischen unabhängig.Schlechtes Beispiel: Erstens geschah das blutig und zweitens schielt Indonesien nur darauf, auf dieses Chaos wieder die "Schutzmacht" zu spielen.
(08.01.2013 07:09)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ](Off topic zur HDI-Karte: Anmerkung für diejenigen, die gerne mit dem Kommunismus liebäugeln: Wo liegen auf der Karte die kapitalistischen Hochburgen des Westens und wo die kommunistischen und postkommunistischen Staaten? )Ach das ist doch alles kapitalistische Lügenpropaganda.
(08.01.2013 10:02)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]Was ja de facto dasselbe wäre. Ein Staat, der sich auf eine Volkszugehörigkeit, bzw. die Zugehörigkeit zu einer best. Gruppe definiert.Finde ich nicht. Ein Clan- oder Stammesstaat wäre noch was anderes, als ein Nationalstaat.
(08.01.2013 10:02)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]Staaten mit homogener Bevölkerung haben sich des Öfteren als sehr stabil erwiesen, während ethnische Minderheiten oder Völker, die gegen ihren Willen einem Staat zugeteilt wurden, einen beständigen Konfliktherd bilden (können).Stimmt. Es kommt bei den Minderheiten allerdings immer drauf an, wie die Mehrheitsbevölkerung mit ihnen umgeht.
(08.01.2013 10:02)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]Erinnern wir uns übrigens, dass sich in Europa auch oft Völker derselben Ethnie bekämpft hatten, (z.B. Kriege zwischen Österreich und Preußen, Balkankonflikt) und nicht alle Völker (z.B.Franzosen, Ungarn, Niederländer oder Deutsche) im selben Staat leben.Stimmt, wobei die Konflikte in Europa selten ethnische Konflikte waren, wie viele Konflikte in Afrika. So haben sich z.B. Österreich und Preußen aus machtpolitischen Gründen bekriegt und nicht aus ethnischen.
(08.01.2013 13:26)Harald1 schrieb: [ -> ]Osttimor war kurze Zeit indonesisch. Hier waren die politischen Interessen ganz anders. West-Neuguinea ist nicht Osttimor und keine Großmacht wird sich für die Papua einsetzen. Australien hat 1963 nichts unternommen und wird jetzt erst recht nichts unternehmen.Leider.
(08.01.2013 13:26)Harald1 schrieb: [ -> ]In den 18 Jahren als Westirian noch holländisch war hat Holland keinen Finger gerührt um das Land zu entwickeln.Was aber das indonesische Verhalten nicht besser macht. Abgesehen davon habe die Niederländer den Wunsch der Papua nach Unabhängigkeit respektiert. Indonesien hat das nicht getan und tut es noch immer nicht.
(09.01.2013 12:58)Harald1 schrieb: [ -> ]Die Frage ist doch nicht, haben die Niederlande militärisch viel oder wenig unternommen, um Westirian als Kolonie zu behalten, darüber kann man verschiedener Meinung sein. Was haben die Holländer von 1946 bis 1962 für die Entwicklung des Landes getan? Genausoviel wie bis 1946, nämlich praktisch nichts. Es trifft nicht zu, daß die Papua rassisch diskriminiert werden. Die Indonesier kennen keine Rassenvorurteile, nicht einmal gegenüber Chinesen und Europäern. Papuamänner genießen sogar bei jungen Indonesierinnen hohes Ansehen, "weil sie so stark sind".Das wird von Menschenrechtsgruppen bestritten:
Neles Tebay schrieb:Ein indonesischer Soldat kann einen Papua zu jeder Zeit, an jedem Ort, aus jedem beliebigen Grund ungestraft töten.Quelle:
Zitat:Laut der indonesischen Volkszählung von 2001 leben in Indonesien insgesamt fast 360 verschiedene Völker, von denen die meisten malaiischer Herkunft sind. Erst gegen Ende der niederländischen Kolonialzeit wurde die Bezeichnung Indonesier gegenüber der bis dahin üblichen eigenen Stammesbezeichnung bevorzugt. Allerdings gibt es starke regionele Autonomie- und Sezessionsbestrebungen.[6] Vor diesem Hintergrund sahen sich alle nationalen Regierungen mit der Herausforderung konfrontiert, aus der ethnischen Vielfalt eine gemeinsame Nation zu schmieden. Nation-building war und ist deshalb ein Leitmotiv indonesischer Politik.[7]
Die einzelnen Völker verteilen sich wie folgt: Javaner (41,7 %), Sundanesen (15,4 %), Malaien (3,4 %), Maduresen (3,3 %), Batak (3,0 %), Minangkabau (2,7 %), Betawi (2,5 %), Bugis (2,5 %), Bantenesen (2,1 %), Banjaresen (1,7 %), Balinesen (1,5 %), Sasak (1,3 %), Makassaresen (1,0 %), Cirebon (0,9 %), Chinesen (0,9 %), Gorontalo (0,8 %), Achinesen (0,4 %) (wobei aufgrund des Krieges nur etwa die Hälfte der Bevölkerung des Bundesstaates Aceh erfasst wurde), Torajas (0,4 %)
(09.01.2013 21:26)Suebe schrieb: [ -> ]OT: Nur mal ganz nebenbei, (aber aus einem Forenbegründeten Anlass) zur gleichen Zeit, als die Angeln, Sachsen und Jüten England eroberten, haben die Malaien Indonesiens Madagaskar erobert und besiedelt. Quer über den Indik mit Kind, Kegeln und Haustieren.... und erstmal die heimische Tierwelt mit ihren Riesenvögeln ausgerottet.
(09.01.2013 22:35)Arkona schrieb: [ -> ]... und erstmal die heimische Tierwelt mit ihren Riesenvögeln ausgerottet.
Zitat:Das ungleiche Paar
Noch vor dem Ersten Weltkrieg, also als das deutsche Kaiserreich noch im Besitz der Jiaozhou-Bucht war, schrieb ein deutscher Zeitgenosse zum Wesen und zu den ökonomischen Hintergründen des Imperialismus folgende Zeilen, die fast auf den Fall Jiaozhou zugeschnitten zu sein scheinen: »Der imperialistische Kapitalismus, zumal der koloniale Beutekapitalismus auf der Grundlage direkter Gewalt und Zwangsarbeit, hat im allgemeinen zu allen Zeiten die weitaus größten Gewinnchancen geboten, weit größer, als normalerweise, der auf friedlichen Austausch mit den Angehörigen anderer politischer Gemeinschaften gerichtete Exportgewerbebetrieb. Daher hat es ihn zu allen Zeiten und überall gegeben, wo irgendwelches erhebliches Maß von gemeinwirtschaftlicher Bedarfsdeckung durch die politische Gemeinschaft als solche oder ihre Unterabteilungen (Gemeinden) bestand. Je stärker diese, desto größer die Bedeutung des imperialistischen Kapitalismus.« Und weiter: »Da nun die sicherste Garantie für die Monopolisierung dieser an der Gemeinwirtschaft des fremden Gebiets haftenden Gewinnchancen zugunsten der eigenen politischen Gemeinschaftsgenossen die politische Okkupation oder doch die Unterwerfung der fremden politischen Gewalten in der Form des ›Protektorats‹ oder ähnlichen (Formen) ist, so tritt auch diese ›imperialistische‹ Richtung der Expansion wieder zunehmend an die Stelle der pazifistischen, nur ›Handelsfreiheit‹ erstrebenden.