Servus.
Warum sich die Kelten nicht zu größeren staatlichen Gebilden
zusammengeschlossen hatten und ob da ihre große Eigenständigkeit
und eventuelle Freiheitsliebe dieses verhinderte ?
Ich weiß es nicht .
Aber ein noch größeres Rätsel sind die Kelten selbst .
Wer waren sie und wesswegen sind sie scheinbar so plötzlich
aus dem Nichts aufgetaucht .
Natürlich ist diese Frage blödsinnig .
Wie alles Andere auch hatten die Kelten Vorgänger aus Denen Sie
sich herausbildeten .
Bei der Genese anderer Völker waren manchmal Handelskontakte ,
kulturelle Infiltration Fremder oder technische Erfindungen der Auslöser .
Vielleicht war das bei den Kelten auch der Fall ?
Als ich über den Abbau des Salzes in Hallstatt schrieb
habe ich mir über das Erscheinen der Kelten auch so meine
Gedanken gemacht .
http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...hp?tid=177
Desswegen möchte ich Euch meine bisherigen Überlegungen
als Diskusionsgrundlage hereinstellen .
Bis vor ca. 800. v.Chr herrschte im Großteil Europas die
Urnenfelder-Kultur
und ihre Abkömlinge vor .
Im Süddeutschen Raum begann sich um ca. 1200. v.Chr.
Die
Hallstadtzeit A. auszubilden die mit der
Hallstattzeit B.
um ca. 800. v.Chr. endete .
Das war der Zeitraum der
späteren Bronzezeit .
Die Einteilung in die
Hallstattzeit C. hängt vermutlich damit zusammen
daß um ca. 800. v.Chr. in Mitteleuropa die
frühe Eisenzeit begann .
Hallstatt C. wird in den Zeitraum von 800. bis 700. v. Chr . eingeteilt.
Ältester Fund in Europa war ein importierter Eisendolch
in der hohen Tatra von ca. 1465. v.Chr.
Um ca. 750. v.Chr. hatte sich das Gebiet der Hallstattkultur schon
weiträumig erweitert .
Es reichte von Slowenien im Südosten über Ostungarn , die Slowakei ,
Südtschechien , Österreich , Süddeutschland , die Nordschweiz
bis nach Ostfrankreich .
Ob diese Ausbreitung das Ergebniss von kriegerischen Ereignissen
( Eroberungen ) oder das Ergebniss einer kulturellen , handelsbedingten
Überlagerung waren .
Oder ob beide zum Ergebniss beitrugen wissen wir nicht .
Anhand der Funde wissen wir aber daß sich die Grabbeigaben in oben
angeführten Gebieten zimlich glichen .
Erst später unterschieden sie sich etwas , wesshalb man auch
vom
West – und Osthallstattkreis spricht .
Z.B.: ImWesten gab man als Grabbeigabe meist ein Schwert , Dolch mit
und im Osten eine Axt .
Und größer .
http://de.wikibooks.org/wiki/Datei:Halls...ure-de.svg
Und gerade ca. 750. v.Chr. ist der magische Horizont wo sich Alle einig sind ,
spätestens zu diesem Zeitpunkt können wir von
Kelten sprechen .
Soziale Hierarchien bildeten sich schon in H-Z. A+B aus ,
sonst währe der bergmännische Salzabbau und der Handel damit
nicht möglich gewesen .
Aber ab jetzt bildeten sich richtige Fürstensitze heraus
( z.B.: Höhensiedlungen ) mit Handelsverbindungen
nach West-Ost und in den Süden .
Vorher gab es nur Erdbestattungen auch mit prunkvollen Grabbeigaben .
Aber zu jener Zeit begann man für besondere Menschen oder Familien
Hügelgräber zu errichten .
Da sie im Süden bei den
Griechen und
Etrusker nicht gebräuchlich waren ,
konnte die Idee dazu nicht auf den Handelswegen nach Norden
importiert worden sein .
Die Verwendung des Eisens konnte auch nicht den Ausschlag dazu
gegeben haben , denn das war ja auch schon mindestens 50. aber
vermutlich sogar schon länger her .
Waren diese aufgeschütteten Grabhügel eine Eigenerfindung ?
Das ist eher nicht wahrscheinlich , denn es fanden sich noch keine
kleineren Vorläufer .
Sie wurden ganz plötzlich und so monumental erbaut .
Und wieso ähneln sie so den weiter östlich gebräuchlichen
Kurganen ?
Dazu habe ich eine interessante plausible Theorie gelesen
die ich Euch vorstellen will .
Um die Krim bis zum Kaukasus lebte um 900. bis 800. v.Chr .
Die T
schenogorowkakultur und von ca. 800. bis ca. 700. v.Chr.
die
Novotscherkasskkultur .
Und beide werden den
Kimmerern zugeordnet .
Homer schrieb daß die Kimmerer um ca. 800.v.Chr von den
Skythen geschlagen und verfolgt wurden worauf Diese nach Anatolien auswichen .
Neuere Forschungen ergaben daß das erst um ca. 700. v.Chr. geschah .
Die Sprache der Kimmerier teilte man früher den
iranischen Sprachen zu ,
später den
Thrakischen .
Und vereinzelt auch den
Keltischen .
Es gibt zu wenig Kimmerische wörtliche Hinterlassenschften , aber heute
siedelt man ihre Sprache als Bindeglied zwischen den Iranischen und Thrakischen
Sprachen an .
Und desswegen bezeichnet man die Fundstellen der Kimmerer auch
als
Thrako – Kimmerischen Horizont .
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Hallstattzeit.html
Ich will nicht behaupten daß ganze Stämme vor den Skythen ,
auch nach dem Westen flohen .
Aber einige versprengte Reitergruppen oder Familienverbände könnte es
schon nach Westen verschlagen haben .
Denn zufällig traten ab jener Zeit , in Mitteleuropa , größere Pferderassen auf .
Auch die
kimmerische Trense wurde modern .
Der größte Teil der Trensenfunden könnte auch durch den Handel Verbreitung
gefunden haben .
Aber wurden Pfeilspitzen auch so gehandelt ?
Oder gingen Jene meist nur im Kampfe oder bei der Jagd verloren ?
http://books.google.at/books?id=4k00-6mn...nt&f=false
Kimmerische Pfeilspitzen fanden sich z.B.:
in Polen , Deutschland , Ungarn , der Slovakei und im Hallstätter Gräberfeld .
Ich denke daß die Genese der Kelten in Süddeutschland in der ersten Hälfte
von Hallstatt B. begann .
Angeschoben durch die Handelsbeziehungen und später durch den Gebrauch
von Eisenwerkzeugen und Waffen gefestigt .
Und einem etwas späteren kleinen Substrat von Kimmeriern , die größere Pferde
sowie die Trensen sowie die Wagen und Kurgannachbauten einbrachten .
Die
Hallstattzeit ging noch mit
D. weiter .
Von ca. 700. bis ca. 500/450.
An diese schloss sich die
La Tene Zeit beginnend ab ca. 500. bis 450.
an .
Die Differenz von 50. Jahren ist mit der räumlich unterschiedlichen
kulturellen Annahme durch die Kelten erklärlich .
Später möchte ich noch etwas über die Ausbreitung und Wanderung der Kelten schreiben .
luki