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Normale Version: Presseschau Briefe aus der vergangenheit
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Beste Freundinnen: Hermine Braunsteiner (l.) und Hilde Sch. in Lugan im Juli 1962. Foto: PRIVAT

Zitat:Hermine Braunsteiner war eine der berüchtigtsten Aufseherinnen im KZ Majdanek. Für die Familie von Hilde Sch. war sie die liebe Tante Hermi. Der Enkel will wissen, wie das möglich war.

Der Brief aus dem Gefängnis von Nassau County im US-Bundesstaat New York beendete eine lange und innige Freundschaft. „Ihr werdet sicher auch sehr überrascht und zu gleicher Zeit darüber entsetzt sein, wo ich mich zur Zeit befinde. Leider ist es nun schon die fünfte Woche, dass man mich verhaftete und (ich) so auch das amerikanische Gefängnis von innen kennen lernen muss“, schrieb Hermine Ryan am Ostersonntag 1973 an die liebe Hilde und ihren Ehemann in Österreich. Mehr als zwanzig Jahre waren die beiden da befreundet.

Die gebürtige Wienerin Ryan – Mädchenname: Braunsteiner – saß in US-Auslieferungshaft, weil sie eine der berüchtigtsten Aufseherin im KZ Majdanek war. In dem Vernichtungslager im besetzten Polen wurden zwischen 1941 und 1944 mindestens 170.000 Menschen umgebracht. Sie wurden vergast, erschossen, erschlagen, ertränkt und verbrannt. Die ehrgeizige junge Frau wurde die Schindermähre oder Stute von Majdanek genannt, weil sie mit ihren Eisenstiefeln immer nach den Häftlingen trat. Der vor 40 Jahren abgeschickte Brief war wohl der letzte Brief, den sie mit ihrer Freundin Hilde Sch. wechselte.

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