26.08.2012, 09:00
200 Jahre ist es her. Ich habe gerade das Buch von Zamoyski gelesen. Jede Schlacht hat Napoleon gewonnen und Kutusow war eine unfähige Pfeife, trotzdem ein Desaster...
(26.08.2012 11:05)Arkona schrieb: [ -> ]Das war nicht nur der russiche Winter. Napoleon zog im Oktober ab, seine Armee war schon vorher ruiniert. Richtig dass die Russen genauso leiden mussten. Die Franzosen wurden dann auf ihrem kläglichen Rückzug lieber mit berittenen Kosaken, Baschkiren und Kalmücken geärgert.
(08.09.2012 12:44)liberace schrieb: [ -> ]1812 und 1941 weisen sicher Parallelen auf. Allerdings hat Napoleon sein Unternehmen m. M. nach etwas besser geplant. Was die Deutschen bei der "Barbarossa"-Planung total vergaßen und was im Endeffekt mit ausschlaggebend war: es gab in Russland im Prinzip keine Straßen. Es gab m. W. eine Autobahn von Minsk über Smolensk nach Moskau, ansonsten gab es befestigte Straßen nur in den großen Städten, Minsk, Kiew, Charkow etc. Ansonsten gab es nur Feldwege, deren Staub im Sommer die Motorfen zerstörte und deren Schlamm ("Rasputiza") im Herbst jede Bewegung unmöglich machte. Kam der Frost, froren die Fahrzeuge am Boden fest und musste miot der Lötlampe heraus getaut werden. Armselige Planung!
(08.09.2012 15:28)liberace schrieb: [ -> ]Ja wenn das alles so klar war, dann frage ich mich, weshalb die deutschen Truppen im Winter 1941/1942 in großen Teilen keine Frostschutzmittel für die Motoren der Fahrzeuge hatten. Kam das daher, weil man dachte, man würde die Russen vor Eintreffen des Winters besiegen? Also bei aller Naivität, die man der deutschen Generalität unterstellen mag, ich kann mir nicht vorstellen, dass man nicht auch die Möglichkeit des Kämpfens in einem frühen Wintereintritt, wie er dann ja im Oktober 1941 kam, gedacht hat. Kein noch so großer Idiot hätte seine Truppen weitgehend ohne Frostschutzmittel nach Russland befohlen.
(08.09.2012 15:28)liberace schrieb: [ -> ]Ja wenn das alles so klar war, dann frage ich mich, weshalb die deutschen Truppen im Winter 1941/1942 in großen Teilen keine Frostschutzmittel für die Motoren der Fahrzeuge hatten. Kam das daher, weil man dachte, man würde die Russen vor Eintreffen des Winters besiegen? Also bei aller Naivität, die man der deutschen Generalität unterstellen mag, ich kann mir nicht vorstellen, dass man nicht auch die Möglichkeit des Kämpfens in einem frühen Wintereintritt, wie er dann ja im Oktober 1941 kam, gedacht hat. Kein noch so großer Idiot hätte seine Truppen weitgehend ohne Frostschutzmittel nach Russland befohlen.
(08.09.2012 19:06)Arkona schrieb: [ -> ]Vielleicht zum Thema wieder. Man kann nicht sagen, dass Napoleon nicht vorbereitet auf war. Zu seiner Lektüre vorm und während des Feldzuges gehörte alles über Karl XII. von Schweden und seinen ähnlich disaströsen Russlandfeldzug 1707-09.
(09.09.2012 00:46)Sansavoir schrieb: [ -> ]Nun weiß ich was ich demnächst unbedingt tun werde: "1812. Napoleons Feldzug in Russland" von Adam Zamoyski lesen. Ein Geburtstagsgeschenk meiner besten Freunde...Unbedingt!
(08.09.2012 20:10)liberace schrieb: [ -> ]M. W. war es so:Lieber Joachim,
- Frostschutz in vielen Fällen nicht vorhanden
- Fahrzeugmotoren mussten alle 10 Minuten angelassen werden, sonst wäre nichts mehr gegangen
- Fahrzeuge, die von unten durch Kübel beheizt wurden, in denen man Lumpen mit Altöl angezündet hatte, sprangen an
- Winterwaffenöl nicht vorhanden
- Winteruniformen nicht vorhanden
- Staubfilter für die Motoren kaum vorhanden (wäre im Sommer wichtig gewesen)
Die Planung dieses Feldzugs war so dermaßen hundsmiserabel, dass die meisten Soldaten schon im Winter `41/`42 nicht mehr an den Endsieg glaubten.
Zitat:Nachdem er im russischen Feldzug 1812 als Brigadegeneral im Gefolge Napoleons gedient hatte, organisierte er beim Beginn des Feldzugs von 1814 das 5. Regiment der Ehrengarden und erhielt nach Napoleons Sturz von Ludwig XVIII. den Befehl über die Kavallerie, welche aus den Resten der alten Garde geschaffen worden war. Da er sich während der Hundert Tage von Napoleon als Generalstabschef des zur Deckung des Rheins beorderten Armeekorps hatte verwenden lassen, zog er sich nach der zweiten Restauration ins Privatleben zurück und schrieb seine Histoire de Napoléon et de la grande armée pendant 1812, welche dem General Gourgaud Veranlassung zu seinem Examen critique und infolgedessen zu einem Duell mit de Segur gab. Das Werk ist durch seine glänzende Darstellung berühmt, gibt indes vielfach ein falsches Bild der Ereignisse. 1830 wurde Segur in die Akademie aufgenommen. Nach der Julirevolution trat de Segur wieder in den aktiven Dienst, wurde 1831 zum Generalleutnant und Pair ernannt und starb 25. Februar 1873 in Paris.
(09.09.2012 00:46)Sansavoir schrieb: [ -> ]Nun weiß ich was ich demnächst unbedingt tun werde: "1812. Napoleons Feldzug in Russland" von Adam Zamoyski lesen. Ein Geburtstagsgeschenk meiner besten Freunde...