Es war gar nicht so schwer, den Tread irgendwo einzuordnen, deshalb mache ich es hier, möchte hier mal eine Serie über "exotische Schönheitsideale und Kulte" bringen.
Manches was uns sehr fremd erscheint ist bei anderen Kulturen von hoher Bedeutung, bringe dabei ein paar Beispiele über die man natürlich auch Diskutieren kann.
Ergänzungen, Kritiken usw. sind natürlich jederzeit erwünscht, genauso wie Diskussionen zum Thema selbst.
Ein Volk dessen Halsschmuck (bzw. der seiner Frauen) eine besonders große Rolle spielt sind die Padaung. Das zeigt sich schon alleine dadurch, dass der Name des Volkes etwas mit dem Halsschmuck der Frauen zu tun hat. Pa heißt drum herum, daung glänzendes Metall.
Im Alter von fünf Jahren bekommen, die Mädchen des Stammes ihre ersten Halsringe, genauer genommen eine Spirale von ca. 10 cm um ihren Hals, was nicht gerade wenig ist, vor allem wenn man bedenkt das der Hals hier natürlich noch nicht so groß ist wie bei einem Erwachsenen.
Über den weiteren Verlauf, habe ich verschiedene Angaben gelesen. Eine besagt das die Verlängerung jedes Jahr am gleichen Tag stattfindet, eine weitere sagt das alle paar Jahre die Spiralen gegen längere ausgetauscht werden. Bei der Hochzeit bekommen die Frauen den Schmuck den sie ihr restliches Leben lang tragen.
Je mehr Ringe eine Frau trägt desto höher ist ihr Ansehen, das führt dazu, dass die Frauen mit Ringen bedeckte Hälse die bis zu 40 cm lang sind bekommen. Die Padaung Frauen stehen auch als die Menschen mit den längsten Hälsen im Buch der Rekorde.
Heute sind die Ringe aus Messing, früher waren sie aus Gold. Woher der Brauch stammt weiß man nicht wirklich, es gibt mehrere Theorien dazu. Mit der Zeit haben sich auch religiöse bzw. mythologische Gründe dazugeschmuggelt.
Die Padaung-Frauen kamen ursprünglich von Myanmar, viele von ihnen flohen aber wegen der Bürgerkriegen und der Militärdiktatur nach Thailand, wo sie in eigenen Dörfern leben. Diese Dörfer stehen heute teilweise stark unter Kritik.
Auch die Tradition selbst hat ihre Schwierigkeiten. Die jungen Frauen weigern sich oft da mitzumachen. Eine Variante ist es zwar Halsringe zu tragen, aber nur so viele, dass der Hals nicht gedehnt wird.
Heute gibt es nicht mehr wirklich viele Frauen mit Giraffenhälsen.
Was passiert wenn die Halsringe abgelegt werden, darüber habe ich verschiedene Angaben gelesen. Manchmal liest man dass, das früher eine Strafe für Ehebruch war. Die Frauen mussten die Halsringe abnehmen und erstickten, das halte ich für Quatsch (was bei Recherchen bei auch mehrfach bestätigt wurde). Ähnlich vermute ich das die Angabe, dass in diesem Fall die Frauen ihr Leben nur noch liegen verbringen können, nicht ganz wahr sind. Manchmal liest man das sich die Muskulatur von selbst wieder zurückbildet, da ja nicht wirklich der Hals gedehnt wird sondern nur die Schultern nach unten gedrückt werden. Habe aber auch schon gelesen das Behandlungen, Training oder sogar Operationen nötig sind um das Ganze wieder Rückgängig zu machen.
Auch andere Körperteile bedecken die Padaung-Frauen mit goldenen und silbernen Reifen.
Für uns ist dieser Schönheitskult ein sehr seltsamer, irgendwie zeigt er aber auch wie vielfältig die Welt (auch in diesem Bereich ist).
Ein weiteres ungewöhnliches Schönheitsideal ist außergewöhnlicher Lippenschmuck. Piercings in der Lippe gibt es ja bei uns seit etlichen Jahren auch, aber es gibt Völker da ist der Schmuck ungewöhnlich groß. Ein Beispiel dafür ist das Volk der Mursi in Äthiopien wo die Frauen Lippenteller Tragen
Um diese einsetzen zu können ist es ein langer Weg, bei den Mursi-Frauen wird in der Pubertät die Unterlippe aufgeschnitten, außerdem werden die Schneidezähne entfernt und an der aufgeschnittenen Stelle ein Holzstift eingesetzt. Diese wird dadurch geweitet das immer größere Tonscheiben eingesetzt werden (ähnlich wie beim Ohrlochdehnen wo in den Stichkanal immer größerer Schmuck eingesetzt wird – etwas was es ja mittlerweile auch in unseren Breitengraden schon gibt). Bis zu 15 cm Durchmesser kann das gehen.
Woher dieser Brauch kommt ist ungewiss, religiöse oder spirituelle Gründe können genauso der Grund sein, wie die Angst vor Sklavenjägern. Das mit dem Brautpreis, der dann steigt dürfte nicht stimmen. Heute steckt man etwas im Dilemma, einerseits sind die Frauen mit den Tellerlippen eine Einnahmequelle, da Touristen kommen um sie zu fotografieren, andererseits gibt es auch viele Junge die das nicht mehr mitmachen möchten.
Die Teller in den Lippen werden von den Frauen übrigens nicht immer getragen. Tragen sie diese nicht, hängen die Lippen wie ein einzelner Hautschlauch herunter.
Auch die Frauen von einem anderen Volk in Äthiopien die Surma tragen Lippenteller, hier wird der Teller ca. ein halbes Jahr vor der Hochzeit eingesetzt. Ein Bericht den ich gelesen habe besagt das die Surma Frauen ihre Lippenteller außer beim Schlafen immer tragen, was bei den Mursi-Frauen oft scheinbar nicht so streng ist. Kann aber auch sein das ich ihn falsch interpretiert habe.
Bei den Indianern sind es eher Pflöcke als Teller die in der Lippe getragen wurden, das findet man bei sehr vielen Indianervölkern. Prominentes Beispiel sind die Azteken, aber scheinbar gab es dann sogar bei den Eskimos. Ein (noch sehr in seinen Ursprung belassenes) Indianervolk bei dem es den Lippenpflock noch gibt sind die Zo e Indianer. Im Alter von 7 Jahren wird hier der Pflock eingesesetzt, dieser hat ca. 6 bis 7 cm. Ob der gleich in dieser Größe reinkommt oder gedehnt werden muss weiß ich nicht, genauso wenig über den Ursprung dieses Brauchs, bei den Indianervölkern trug/tragen nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer Pflöcke in der Lippe. Die Zo e glauben das die Menschwerdung erst mit dem Einsetzen des Lippenpflocks vollkommen ist.
Bisher habe ich über Naturvölker und ihre für uns sehr außergewöhnlichen Schönheitsbräuche geschrieben, aber auch moderne Zivilisationen bieten da, das eine oder andere sehr eigene. So ist es in manchen Ländern wie China oder Russland „In“ geworden das sich Frauen die Beine verlängern lassen.
Das ganze funktioniert so: Die Knochen des Unterschenkels werden gebrochen. Ein Knochenspallt entsteht und wird mit Hilfe von einer Metallkonstruktion gehalten und immer wieder vergrößert, der Knochen wächst in den Spalt hinein. Ein absolut nicht ungefährliches Unterfangen, das mit Monatelangem Klinikaufenthalt verbunden ist. Diese Technik wird scheinbar noch angewendet, obwohl es heute auch schon andere Techniken gibt, mit einem Marknagel der Implantiert wird – mühsam ist das ganze dennoch.
Wie bei vielen Schönheits-Ops ist nicht alles Sinnlos, das Ganze könnte z.B. Leuten helfen die einen extrem verkürzten Fuß haben, war wohl auch der Ursprungsgedanke. Aber gerade in China und Russland ist es scheinbar In das ganze auch als „Liebes und Karrierebeschleuniger“ zu nutzen. Der Knochen wird dadurch übrigens anscheinend nicht kaputt, etwas Seltsam ist diese „Schönheits-Operation“ für mich dennoch, auch die Kosten sind gigantisch hoch. Meineswissens hat China diese Operationen mittlerweile verboten, gemacht werden sie dennoch.
Das ganze Thema war ja schon mal emotional hochgekocht. Eibl-Eibesfeldt musste bei den Papuas in den 1970ern feststellen, dass die Burschen von ihm gebrauchte Kugelschreiber klauten, dann als Nasenpflock nutzten und sogar die weggeworfenene verdorbenen Filme aus der Latrine gruben, um mit dem Zelluloid den traditionellen Rattangürtel zu ersetzen. Die Papuas behandel(te)n ihre hochgeachteten Schweine übrigens besser als ihre Frauen...
(22.05.2013 15:00)Arkona schrieb: [ -> ]Das ganze Thema war ja schon mal emotional hochgekocht. Eibl-Eibesfeldt musste bei den Papuas in den 1970ern feststellen, dass die Burschen von ihm gebrauchte Kugelschreiber klauten, dann als Nasenpflock nutzten und sogar die weggeworfenene verdorbenen Filme aus der Latrine gruben, um mit dem Zelluloid den traditionellen Rattangürtel zu ersetzen. Die Papuas behandel(te)n ihre hochgeachteten Schweine übrigens besser als ihre Frauen...
Kenne die von dir genannte Geschichte nicht. Vielleicht klingt die Frage komisch (sollte auch keine provokannte Frage oder so sein, nur die eines Ahnungslosen): Wo ist der Skandal daran?
Vermute mal das hier irgendwelche Naturvölker gemeint sind (von der Beschreibung her) und ohne es zu wissen, denke ich das sie von Filmen, Kugelschreibern usw. nicht allzuviel wussten, klar haben neue Gegenstände eine gewisse Faszination.
Die andere Geschichte mit den Frauen finde ich natürlich arg. Das bringt uns auf 2 weitere Fragen. Eine passt nicht ganz zum Thema: Erstens: Woher kommt diese respektlosigkeit gegenüber Frauen? Zweitens: Wie sollte man mit so ungewöhnlichen Schönheitsidealen wie auch Lebensweisen umgehen?
Das Thema kam in ganz anderem Zusammenhang (Seevölker) mit der rein religiösen Beschneidung hoch - die ich an Neugeboreren und Kindern nicht akzeptiere, egal was alte Traditionen fordern.
1) Schweine sind das höchste Gut der Papuas, um deren Besitz geht es bei Stammeskriegen noch vor Frauenraub. So eine Art "Währung".
2) Provokant: Wie würde man heute "politisch korrekt" mit einem neu kontaktierten Volk umgehen, dass massenhaft Menschenopfer darbringt wie einst die Azteken in Mexiko?
(22.05.2013 14:52)WDPG schrieb: [ -> ]Bisher habe ich über Naturvölker und ihre für uns sehr außergewöhnlichen Schönheitsbräuche geschrieben, aber auch moderne Zivilisationen bieten da, das eine oder andere sehr eigene. So ist es in manchen Ländern wie China oder Russland „In“ geworden das sich Frauen die Beine verlängern lassen.
Das ganze funktioniert so: Die Knochen des Unterschenkels werden gebrochen. Ein Knochenspallt entsteht und wird mit Hilfe von einer Metallkonstruktion gehalten und immer wieder vergrößert, der Knochen wächst in den Spalt hinein. Ein absolut nicht ungefährliches Unterfangen, das mit Monatelangem Klinikaufenthalt verbunden ist. Diese Technik wird scheinbar noch angewendet, obwohl es heute auch schon andere Techniken gibt, mit einem Marknagel der Implantiert wird – mühsam ist das ganze dennoch.
Wie bei vielen Schönheits-Ops ist nicht alles Sinnlos, das Ganze könnte z.B. Leuten helfen die einen extrem verkürzten Fuß haben, war wohl auch der Ursprungsgedanke. Aber gerade in China und Russland ist es scheinbar In das ganze auch als „Liebes und Karrierebeschleuniger“ zu nutzen. Der Knochen wird dadurch übrigens anscheinend nicht kaputt, etwas Seltsam ist diese „Schönheits-Operation“ für mich dennoch, auch die Kosten sind gigantisch hoch. Meineswissens hat China diese Operationen mittlerweile verboten, gemacht werden sie dennoch.
Es ist schon komisch was manche Asiaten machen um uns "Neandertaler-Langnasen" ähnlicher zu werden.
(22.05.2013 18:06)Paul schrieb: [ -> ]Es ist schon komisch was manche Asiaten machen um uns "Neandertaler-Langnasen" ähnlicher zu werden.
Neandertaler hatten übrigens kurze Nasen...bei Kälte friert einem eine lange Nase eher ab als eine kurze.
VG
Christian
(22.05.2013 18:29)913Chris schrieb: [ -> ] (22.05.2013 18:06)Paul schrieb: [ -> ]Es ist schon komisch was manche Asiaten machen um uns "Neandertaler-Langnasen" ähnlicher zu werden.
Neandertaler hatten übrigens kurze Nasen...bei Kälte friert einem eine lange Nase eher ab als eine kurze.
VG
Christian
Das ist megafalsch - die hatten Mordszinken.
Kurz damit nix abfriert, lang zum Vorwärmen der Kaltluft - man kann jeden Quatsch nach Bedarf hindrehen.
(22.05.2013 18:39)Arkona schrieb: [ -> ] (22.05.2013 18:29)913Chris schrieb: [ -> ]Neandertaler hatten übrigens kurze Nasen...bei Kälte friert einem eine lange Nase eher ab als eine kurze.
VG
Christian
Das ist megafalsch - die hatten Mordszinken.
Kurz damit nix abfriert, lang zum Vorwärmen der Kaltluft - man kann jeden Quatsch nach Bedarf hindrehen.
Also: Sie hatten große Nasenhöhlen, damit die Atemluft gut angewärmt werden konnte, und kurze, wenn auch breite Außennasen, damit´s net so friert.
Das waren dann zwar Mordszinken, aber sie waren nicht lang.
Ok so?
VG
Christian
(22.05.2013 18:06)Paul schrieb: [ -> ]..... als „Liebes und Karrierebeschleuniger“ zu nutzen. Der Knochen wird dadurch übrigens anscheinend nicht kaputt, etwas Seltsam ist diese „Schönheits-Operation“ für mich dennoch, auch die Kosten sind gigantisch hoch. Meineswissens hat China diese Operationen mittlerweile verboten, gemacht werden sie dennoch.
Es ist schon komisch was manche Asiaten machen um uns "Neandertaler-Langnasen" ähnlicher zu werden.[/quote]
Stimmt darum geht es bei den Asiaten im Moment, es ist Trend Europäischer/westlicher auszusehen und manche machen sehr viel dafür, habe vor kurzem eine Doku darüber gesehen (ganz neu war sie nicht mehr, war eine Wiederholung die ich schon mal vor einiger Zeit gesehen habe).
Schönheits-OPs sind aber nicht nur in Asien sondern auch bei uns Trend, darüber werde ich aber noch einen Tread aufmachen.
Das ist allerdings merkwürdig, dass Asiaten sich die Lidfalte (und andere Dinge...) operieren lassen um einfach nicht europäischer, nein eher weltbürgerlicher zu wirken. Aber die verstehen wir eh nie. Dunklere Haut ist dort ein Tabu, Bleichcremes verkaufen sich in den entsprechenden Ländern supergut.
Ich erinnere mich an eine Passage verfasst in den 1960ern von Wolfgang Ullrich, einem DDR-Zoologen. Der begegnete auf der Strasse in Indien einer atemberaubenden Schönheit und fragte danach seinen Taxifahrer. Der sagte ganz dröge, die ist hässlich, weil zu dunkel.
Die oft helläugigen und dunkelblonden Protagonisten der Bollywood-Filme entsprechen nun auch nicht der Bevölkerung Indiens.
(22.05.2013 21:21)WDPG schrieb: [ -> ]Schönheits-OPs sind aber nicht nur in Asien sondern auch bei uns Trend, darüber werde ich aber noch einen Tread aufmachen.
So habe nun einen eigenen Tread aufgemacht, der nicht nur Schönheitsoperationen, sondern auch andere Körperveränderungen zur Diskussion stellt:
http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...p?tid=4811
(22.05.2013 21:42)Arkona schrieb: [ -> ]Das ist allerdings merkwürdig, dass Asiaten sich die Lidfalte (und andere Dinge...) operieren lassen um einfach nicht europäischer, nein eher weltbürgerlicher zu wirken. Aber die verstehen wir eh nie. Dunklere Haut ist dort ein Tabu, Bleichcremes verkaufen sich in den entsprechenden Ländern supergut.
Ich erinnere mich an eine Passage verfasst in den 1960ern von Wolfgang Ullrich, einem DDR-Zoologen. Der begegnete auf der Strasse in Indien einer atemberaubenden Schönheit und fragte danach seinen Taxifahrer. Der sagte ganz dröge, die ist hässlich, weil zu dunkel.
Die oft helläugigen und dunkelblonden Protagonisten der Bollywood-Filme entsprechen nun auch nicht der Bevölkerung Indiens.
Ich weiß nicht so genau, wie man diese Aussage präzisieren könnte, aber auf jeden Fall gibt es in unterschiedlichen Kulturen unterschiedliche Schönheitsvorstellungen gerade in Bezug auf die Hautfarbe: Heute gelten mediterran aussehende Frauen eher als schöner, während in der Antike germanisches blondes Haar an Römerinnen verkauft wurde, die unbedingt nordisch-blond sein wollten.
Unklar ist mir, wie die unterschiedlichen Präferenzen für Hautfarben zu erklären sind. Bekannt ist ja beispielsweise, dass in der Frühen Neuzeit blasse Haut als schön galt: Der Adel hatte viel blassere Haut, weil er nicht wie die Bauern im Freien arbeiten musste, und das galt dann als schön. Deshalb vermute ich, dass Schönheitsideale meist mit irgendwelchen Lebensgewohnheiten und Rollenbildern zu erklären sind. So zum Beispiel auch, dass in der Frühen Neuzeit eine ideale Frau sehr beleibt und rundlich war, weil das bedeutete, dass sie viele Kinder bekommen hatte.
Irgendwie so dürfte man auch viele andere Gebräuche fremder Kulturen erklären können. Wie genau, weiß ich aber auch nicht so genau. Bietet beispielsweise ein langer Hals irgendwelche Vorteile? Oder ging es einfach nur darum, den Reichtum zu präsentieren, indem man möglichst viel Schmuck um den Hals trug? Oder war es einfach eine subjektive Vorliebe vieler Männer, wie ja heute bei Frauen auch lange Beine als schön gelten? Keine Ahnung. Das wäre allerdings wirklich mal interessant zu erfahren.
(25.05.2013 20:23)Maxdorfer schrieb: [ -> ]Heute gelten mediterran aussehende Frauen eher als schöner, während in der Antike germanisches blondes Haar an Römerinnen verkauft wurde, die unbedingt nordisch-blond sein wollten.
Das siehst vielleicht DU so. In der Antike??? Fahr mal mit blonder Freundin ans Mittelmeer und du wirst dich vor allem außerhalb der Touristenzentren wundern.
Zitat:So zum Beispiel auch, dass in der Frühen Neuzeit eine ideale Frau sehr beleibt und rundlich war, weil das bedeutete, dass sie viele Kinder bekommen hatte.
Der persönliche Geschmack von Rubens war entgegen landläufiger Meinung nicht unbedingt der Geschmack der ganzen Epoche. Schau dir mal die Venusgemälde von Botticelli und Cranach an.
(25.05.2013 20:34)Arkona schrieb: [ -> ] (25.05.2013 20:23)Maxdorfer schrieb: [ -> ]Heute gelten mediterran aussehende Frauen eher als schöner, während in der Antike germanisches blondes Haar an Römerinnen verkauft wurde, die unbedingt nordisch-blond sein wollten.
Das siehst vielleicht DU so. In der Antike??? Fahr mal mit blonder Freundin ans Mittelmeer und du wirst dich vor allem außerhalb der Touristenzentren wundern.
Zitat:So zum Beispiel auch, dass in der Frühen Neuzeit eine ideale Frau sehr beleibt und rundlich war, weil das bedeutete, dass sie viele Kinder bekommen hatte.
Der persönliche Geschmack von Rubens war entgegen landläufiger Meinung nicht unbedingt der Geschmack der ganzen Epoche. Schau dir mal die Venusgemälde von Botticelli und Cranach an.
Zwar waren Botticelli und Cranach keine Zeitgenossen von Rubens, aber es wird schon immer so gewesen sein, dass den einen Mann schlanke, den anderen eher nicht so schlanke und den dritten eben vollschlanke Frauen gefallen haben. Und das ist unabhängig von Vorgaben des Zeitgeschmacks.
(25.05.2013 20:23)Maxdorfer schrieb: [ -> ]Irgendwie so dürfte man auch viele andere Gebräuche fremder Kulturen erklären können. Wie genau, weiß ich aber auch nicht so genau. Bietet beispielsweise ein langer Hals irgendwelche Vorteile? Oder ging es einfach nur darum, den Reichtum zu präsentieren, indem man möglichst viel Schmuck um den Hals trug? Oder war es einfach eine subjektive Vorliebe vieler Männer, wie ja heute bei Frauen auch lange Beine als schön gelten? Keine Ahnung. Das wäre allerdings wirklich mal interessant zu erfahren.
Das mit dem Reichtum und dem Schmuck gabs auch, allerdings glaube ich nicht das, dass der Grund bei den Padaung-Frauen ist. Meineswissens ist es einfach nicht bekannt woher dieses Schönheitsideal kommt - ein direkter praktischer Nutzen fällt mir nicht ein.
(25.05.2013 20:34)Arkona schrieb: [ -> ] (25.05.2013 20:23)Maxdorfer schrieb: [ -> ]Heute gelten mediterran aussehende Frauen eher als schöner, während in der Antike germanisches blondes Haar an Römerinnen verkauft wurde, die unbedingt nordisch-blond sein wollten.
Das siehst vielleicht DU so. In der Antike??? Fahr mal mit blonder Freundin ans Mittelmeer und du wirst dich vor allem außerhalb der Touristenzentren wundern.
Zitat:So zum Beispiel auch, dass in der Frühen Neuzeit eine ideale Frau sehr beleibt und rundlich war, weil das bedeutete, dass sie viele Kinder bekommen hatte.
Der persönliche Geschmack von Rubens war entgegen landläufiger Meinung nicht unbedingt der Geschmack der ganzen Epoche. Schau dir mal die Venusgemälde von Botticelli und Cranach an.
Ich hab jetzt einfach mal die drei Infos zusammengesammelt, die ich zu dem Thema weiß, sowie meine begrenzte Alltagserfahrung, habe daraus einen Diskussionsbeitrag abgeleitet, und dann sind alle drei Infos falsch, unvollständig oder lückenhaft
Ich denke, daß Schönheitsideale immer eine Frage der Vorstellungen sind, die zur Zeit gerade herrschen.
Das Problem der "Lilienhaut" ist ja hinreichend bekannt. Eine weiße Haut galt als schön, weil sie letztendlich verriet, daß die Trägerin sich nicht der Witterung aussetzen mußte.
Gleichwohl galt das wohl nur bei Frauen, denn blasse Kinder dürften wohl zu allen zeit als ungesund gegolten haben.
Vielleicht sollte man sich eher überlegen, was schon immer als "Häßlich" gegolten hat, um das Gegenbeispiel zu kreiieren.
Was nun den langen Hals anbetrifft, achtet doch einfach mal selbst darauf, ob euch eine Frau mit langem oder kurzem Hals attraktiver vorkommt. Ich wette darauf, daß es die Frau mit langem Hals sein wird.
Das war den Frauen, die da künstlich eingegriffen haben, sicherlich auch bekannt- und so begann eine Art "Wettrüsten". Man wollte es halt wohl nicht der Natur überlassen, ob man mit dem Schönheitszeichen "langer" Hals geboren wird.
Ich könnte mir auch gut vorstellen (Arkona möge mich schlagen, weil ich so etwas aberwitziges behaupte), daß uns grazile Erscheinungsformen vielleicht einfach deshalb attraktiver vorkommen, weil wir uns aus einer grazilen Form des Homos entwickelt haben. Es gab ja Zeiten, da lebten graziliere und robustere Menschenarten zusammen- und vielleicht stammt dieses Schönheitsideal des grazilen menschen noch aus dieser Zeit.
Das wohlbeleibte Schönheitsideal steht vielleicht gar nicht im Zusammenhang mit Fruchtbarkeit, sondern mit Hunger. Vielleicht gab es mal zeiten des Überflüsses, in denen die Menschen auch zulegten- das könnte in Zeiten des Hiungers durchaus zu einem Idealbild geworden sein.
Nur so ein Gedanke...
(26.05.2013 13:05)Bunbury schrieb: [ -> ]Das wohlbeleibte Schönheitsideal steht vielleicht gar nicht im Zusammenhang mit Fruchtbarkeit, sondern mit Hunger. Vielleicht gab es mal zeiten des Überflüsses, in denen die Menschen auch zulegten- das könnte in Zeiten des Hiungers durchaus zu einem Idealbild geworden sein.
Nur so ein Gedanke...
Du denkst an die 50er Jahre, als der "Wohlstandsbauch" in der BRD als durchaus erstrebenswert galt?
VG
Christian
Nein, daran dachte ich gar nicht. Ich hätte vielleicht gerne daran gedacht, aber ich wußte gar nicht, daß das denken damals so war.
Nein, ich dachte an die Venus von Willendorf. Die sieht nicht schwanger aus, sondern adipös (nach heutigen Schönheitsidealen)...
(22.05.2013 14:52)WDPG schrieb: [ -> ]......Wie bei vielen Schönheits-Ops ist nicht alles Sinnlos, das Ganze könnte z.B. Leuten helfen die einen extrem verkürzten Fuß haben, war wohl auch der Ursprungsgedanke. Aber gerade in China und Russland ist es scheinbar In das ganze auch als „Liebes und Karrierebeschleuniger“ zu nutzen. Der Knochen wird dadurch übrigens anscheinend nicht kaputt, etwas Seltsam ist diese „Schönheits-Operation“ für mich dennoch, auch die Kosten sind gigantisch hoch. Meineswissens hat China diese Operationen mittlerweile verboten, gemacht werden sie dennoch.
Nachdem ich über Chinas neuen Trend, den Schönheitsoperationen zur Beinverlängerung berichtet habe, komme ich zu einem älteren Schönheitsideal. Kurioserweise war es fast genau das Gegenteil, die Lotusfüße.
Im Alter von 5 bis 8 Jahren begann die Prozedur, den Mädchen wurden hier mit Außnahme der großen Zehe, alle Zehen gebrochen und nach hinten gebogen. Mit Hilfe von Bandagen wurden die Beine in diese Form gebracht und das Wachstum der Beine gehemmt. So in etwa verlief die Prozedur. Die Bandagen wurden ständig getragen – die Prozedur veränderten das Leben der Mädchen erheblich.
Ihre verkrümmten und kleinen Beine verhinderten das sie weitere Strecken gehen konnten, die Folge war ein Leben im Sitzen und Liegen.
Wieso das Ganze? Es ging um die gesellschaftliche Stellung der Frauen. Ohne diese deformierten Füße gab es kaum Chancen in höhere Gesellschaftsschichten einheiraten zu können, die Folge wäre ein Leben in Armut gewesen.
Der Ursprung des „Schönheitskultes“ lag in der Zeit der Tang-Dynastie, vermutlich kam er von den Tänzerinnen des Palastes. Schnell drang er in die gesamten höheren Gesellschaftsschichten ein. Und danach in fast alle Schichten. Lotusfüße bei Frauen waren bald in allen Schichten üblich, mit Ausnahme der Bauern. Ich vermute das hat, dass ganze noch zusätzlich gefördert, da man sich von diesen wohl abgrenzen wollte.
Die meisten Kaiserdynastien förderten den Kult, ausgenommen die Yuan und die Mandschu, die als Nachfahren von Reitervölkern nicht viel mit diesem anfangen konnten. Doch erst 1911 wurde das ganze verboten. Wirklich durchsetzen konnte sich dieses Verbot aber erst in der Zeit des Kommunismus.
Dieses Schönheitsideal beeinflusste das Leben der betroffenen enorm, es müssen im Laufe der Geschichte Millionen Frauen davon betroffen gewesen sein.
So etwas ähnliches war wohl das deformieren des Kopfes in verschiedenen Kulturen z.B. bei den Hunnen. Es wurde auch der Schädel einer Gotin mit defomiertem Kopf gefunden.
Solche Deformationen wurden außer bei den Hunnen auch bei den Inka, in Äqypten, Südostasien, auf Kreta u. in Nigeria gefunden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schädeldeformation
Nicht ganz so exotisch und ziemlich nah, fällt mir noch das Schönheitsideal der "vornehmen Blässe" ein.
Je blasser die Haut, um so eher war klar, dass das betreffende Persönchen keine körperliche Arbeit verrichten musste und auch ansonsten keine Veranlassung hatte, nach draußen gehen zu müssen.
Heutzutage umgekehrt, wer blass ist, muss wohl viel arbeiten und hat weniger Zeit für Freizeit, Urlaub, Freibad, Solarium, Fitnesstudio, etc.
Je braun gebrannter und knackiger, um so attraktiver und (vermeintlich) sozial besser gestellt.
Ein Volk das seinen Körper dauerhaft verzierte war das der Ma ori in Neuseeland. Naturvolk.
Bei diesen dauerhaften Verzierungen handelte es sich um Tätowierungen, diese wurde aber nicht so gemacht wie bei heutigen Tätowierungen üblich, sondern geschabt oder gekratzt. Die Tätowierungen hatten erhielten sie im Übergang vom Kinder- zum Erwachsenenalter. Sie hatten eine sehr eigene Form (ich vermute auch durch die Technik des tätowierens die hier angeswandt wurde) und befanden sich sowohl bei Männern, als auch bei Frauen an verschiedenen teils sehr auffälligen Stellen, oft auch im Gesicht. Die Farbe kam aus verkohltem Holz und von Pilzen.
Die besonderen Formen der Mai ori-Tattoos sind heute auch im Westen bei Tatooliebhabern weit verbreitet (natürlich nicht gerade im Gesicht).
Eine weitere Körperveränderung die z.B. bei den Völkern Afrikas weit verbreitet ist, ist die Skarifizierung. Dabei werden bewusste Narben gesetzt, oft ergeben sich dabei auch größere Muster. Die Bedeutung ist je nach Volk verschieden, kann was mit der Gesellschaftlichen Stellung, was mit Jagderfolgen usw. zu tun haben.
Die Narben können mit verschiedenen Instrumenten zugefügt werden, danach wird die Heilung eher verzögert, damit sich eben besagte Narben bilden können.
Ein bisschen ist das ganze auch schon in den Westen vorgedrungen, aber (noch?) nicht wirklich im größeren Kreis. Das diese Form der Körperveränderung sich in Afrika aufhört, weil der westliche Einfluss (vom Lebensstil her) aufhört, da wäre ich mir nicht so sicher – bei Schwarzen ist was ich mal gelesen habe, das Tätowieren weniger effektvoll aufgrund der Hautfarbe, Skarifizierung könnte eine Alternative sein. Ob es da aber einen Trend dazu gibt (etwa unter Jugendlichen) darüber weiß ich zu wenig.
Das Ganze zu erwähnen halte ich aber für wichtig, da es bei Afrikas Völkern doch sehr weit verbreitet ist.
Wenn es noch keinen Trend dazu gibt, dann wird er bestimmt noch kommen. Womit können Jugendliche denn heutzutage noch schocken? Punkerschnitte, Piercings und Tattoos sind längst salonfähig geworden...
Heute gilt schlank als das Schönheitsideal. Doch das ist nicht überall so, in Mauretanien gelten noch immer dicke Frauen als Schön. Das führt zu einem grausamen Ritual, dem Mästen von Mädchen. Dafür gibt es etliche Möglichkeiten. Mästungsstationen mit 8 Malzeiten am Tag, Medikamente die eigentlich für Tiere gedacht sind und den Appetit anregen und auch grausame Foltermethoden wenn ein Mädchen die gigantischen Mengen nicht auf isst. 80 bis 100 Kilo im Alter von 12 Jahren gilt als Ideal und somit gut für die Heiratsvermittlung.
Das „Mästen“ ist vor allem auf dem Land von Bedeutung. Woher das Ideal kommt ist klar, Dünn ist gleich Arm/Krank, Dick wohlhabend und gesund. Vor allem in den Städten dürfte das Ideal mittlerweile ein anderes geworden sein und es auch ein gewisses Bewusstsein geben das es eben nicht gesund ist wenn man dick ist.
Seltsam außgerechnet in einem armen Land quält man Mädchen damit sie Dick zu füttern. Das es hier vor allem darum geht besser auf dem Heiratsmarkt vermittelbar zu sein, zeigt auch das die Frauen dort dem Mann total untergeordnet sind und damit auch die Rückständigkeit des Landes.
(09.08.2013 13:18)WDPG schrieb: [ -> ]Eine weitere Körperveränderung die z.B. bei den Völkern Afrikas weit verbreitet ist, ist die Skarifizierung. Dabei werden bewusste Narben gesetzt, oft ergeben sich dabei auch größere Muster. Die Bedeutung ist je nach Volk verschieden, kann was mit der Gesellschaftlichen Stellung, was mit Jagderfolgen usw. zu tun haben.
Ein bisschen ist das ganze auch schon in den Westen vorgedrungen, aber (noch?) nicht wirklich im größeren Kreis. Das diese Form der Körperveränderung sich in Afrika aufhört, weil der westliche Einfluss (vom Lebensstil her) aufhört, da wäre ich mir nicht so sicher – bei Schwarzen ist was ich mal gelesen habe, das Tätowieren weniger effektvoll aufgrund der Hautfarbe, Skarifizierung könnte eine Alternative sein. Ob es da aber einen Trend dazu gibt (etwa unter Jugendlichen) darüber weiß ich zu wenig.
Das ist doch auch in Europa eine alte Mode. Die Burschenschaften haben stolz ihre Schmisse gezeigt.
(22.02.2015 23:07)Paul schrieb: [ -> ]Das ist doch auch in Europa eine alte Mode. Die Burschenschaften haben stolz ihre Schmisse gezeigt.
Im Prinzip hast du recht. Nur das die Skarifizierungen in Afrika noch etwas aufwendiger sind und bei uns wohl ausgeflipter erscheinen würden.
Man hat "wissenschaftliche" Tests mit Ratten durchgeführt, denen man keine Nahrung gab und erprobte, wie lange es dauerte, bis sie verhungerten. Am schnellsten starben magere Ratten, dicke hielten es länger aus und am längsten lebten zuckerkranke. Man sieht daraus, daß Diabetes auch ein Vorteil sein kann.
Ich hatte allerdings das Bedürfnis, dieses Experiment auch mit den beteiligten Forschern zu machen.
(22.02.2015 22:30)WDPG schrieb: [ -> ]Heute gilt schlank als das Schönheitsideal. Doch das ist nicht überall so, in Mauretanien gelten noch immer dicke Frauen als Schön. Das führt zu einem grausamen Ritual, dem Mästen von Mädchen. Dafür gibt es etliche Möglichkeiten......
Übrigens nicht nur in Mauretanien gibt es das Mästen als Ritual vor der Hochzeit, auch in Uganda. Wie es in anderen afrikanischen Ländern aussieht weiß ich nicht. Kann mir vorstellen, das eine gewisse Körperfülle auch dort gerne gesehen wird, ob es deshalb Rituale wie das Mästen gibt, weiß ich aber nicht.
(27.05.2013 11:26)Uta schrieb: [ -> ]Nicht ganz so exotisch und ziemlich nah, fällt mir noch das Schönheitsideal der "vornehmen Blässe" ein.
Je blasser die Haut, um so eher war klar, dass das betreffende Persönchen keine körperliche Arbeit verrichten musste und auch ansonsten keine Veranlassung hatte, nach draußen gehen zu müssen.
Heutzutage umgekehrt, wer blass ist, muss wohl viel arbeiten und hat weniger Zeit für Freizeit, Urlaub, Freibad, Solarium, Fitnesstudio, etc.
Je braun gebrannter und knackiger, um so attraktiver und (vermeintlich) sozial besser gestellt.
In Indien ist Blässe ebenfalls ein Zeichen der vornehmen Abstammung von den hochgestellten erobernden Einwanderern. Auch in China und Afrika gibt es diesen Hintergrund für das Bedürfnis die Haut aufzuhellen. Tatsächlich sind die Eroberer meist von Norden in den Süden gewandert.
Dieses Schönheitsideal hat den Rassismus gefördert.
Vor kurzem habe ich mal eine ziemlich schlüssige Erklärung zum Thema gehört. Das was schwer zu erreichen ist, ist in der Regel das jeweilige Schönheitsideal. Gebräunt in kälteren Gegenden, schlank sein in unserer "Überflussgesellschaft", Hell im Süden, dicker in ärmeren Gegenden, große Augen in Japan usw. Das alles ist schwer zu erreichen und wohl deshalb ein Schönheitsideal.
Zumindest vom Gesellschaftlichen her gesehen. Natürlich gibts dann noch den individuellen Geschmack.
(14.06.2017 09:56)WDPG schrieb: [ -> ]Vor kurzem habe ich mal eine ziemlich schlüssige Erklärung zum Thema gehört. Das was schwer zu erreichen ist, ist in der Regel das jeweilige Schönheitsideal. Gebräunt in kälteren Gegenden, schlank sein in unserer "Überflussgesellschaft", Hell im Süden, dicker in ärmeren Gegenden, große Augen in Japan usw. Das alles ist schwer zu erreichen und wohl deshalb ein Schönheitsideal.
Zumindest vom Gesellschaftlichen her gesehen. Natürlich gibts dann noch den individuellen Geschmack.
Da gebe ich dir recht.
Ein Gschichtle dazu.
Ich habe Teile meiner Jugend und Kindheit im Dunstkreis der hiesigen Marinekameradschaft verbracht.
Da gab es einen steinalten Seebären, der war etliches vor dem 1. WK bei der Marine.
Und dieser alte Mariner hat ständig von den Frauen auf Samoa geschwärmt.
Man wird sich erinnern, Samoa, jedenfalls ein Teil der Inselgruppe, war deutsche Kolonie.
Für mich war der Fall klar: Wehrdienst bei der Bundesmarine und dann eine Braut auf Samoa anlachen...
(ob wohl jemals nach 45 noch ein deutsches Kriegsschiff die Insel angelaufen hat? no ja Träume haben mit Fakten nix zu tun)
Ich kam zwar bis heute nicht nach Samoa, aber was ich an Frauen aus der Südsee sah, ist schon OK,
aber derart bemerkenswert, dass man ein ganzes Leben davon schwärmen muss, nun auch wieder nicht.
(22.02.2015 22:30)WDPG schrieb: [ -> ]Heute gilt schlank als das Schönheitsideal. Doch das ist nicht überall so, in Mauretanien gelten noch immer dicke Frauen als Schön.
Ich find das auch umöglich, dass Frauen überall auf ihre Körper reduziert werden.
Wer schlank ist, soll schlank sein, wer dick ist, soll dick sein - ohne für irgendwas verurteilt zu werden.
Überall.. im Internet, im Fernsehen, in der Werbung etc. werden Frauen mit sogenannten "Traummaßen" glorifiziert.
Es gibt auch kaum Bekleidungsgeschäfte, die genause moderne Mode für korpulente Frauen (oder Frauen mit etwas mehr Speck an den Hüften) anbieten, wie für schlanke Frauen.
Klar gibt es Ausnahmen- ich kenne
zum Beispiel Emilia Lay.
Aber das ist auch nur ein Beispiel von SEHR WENIGEN...
(01.12.2017 13:28)BellaDonna schrieb: [ -> ][quote='WDPG' pid='42756' dateline='1424637039']
Ich find das auch umöglich, dass Frauen überall auf ihre Körper reduziert werden.
Wer schlank ist, soll schlank sein, wer dick ist, soll dick sein - ohne für irgendwas verurteilt zu werden......
Wobei ich beim Tread grundsätzlich "exotische Schönheitsideale" von Frauen und Männern gemeint habe. Das Schlank eher der Schönheitsideal ist, ist bei Männern ja nicht anders (wobei hier eher Schlank und Muskulös ist).
Grundsätzlich ist die Diskussion ob bei uns Frauen zu viel auf ihren Körper reduziert werden, eine sicherlich interessante.
Der Meinung das jeder so sein soll, wie er/sie sich wohlfühlt, der schließe ich mich an.
Über die Herkunft den Kultes habe ich nichts herausgefunden, aber im Senegal soll ein einem Schönheitsideal entsprechen, sich das Zahnfleisch schwarz tätowieren zu lassen. Dabei wird keine Tattoomaschiene, sondern eine Nadel verwendet und das Zahnfleisch mit einer Schwarzen Substanz bearbeitet. Der Schönheitskult wird vor allem bei Frauen angewendet und auch in Mali durchgeführt.
Ein Volk mit spannendem Schönheitsideal ist jenes der Himba in Namibia. Die Himba sind im 16. Jahrhundert von Angola nach Namibia abgewandert (ich fände es spannend die Gründe zu erfahren) und leben heute noch sehr ursprünglich.
Sie cremen ihre Haut und ihre Haare mit einer roten Paste ein, diese besteht aus Fetten und Ton. Damit färben sie jedoch nicht nur ihre Haut rot, die Paste hat durchaus praktische Gründe. Sie schützt die Haut vor Sonne und Austrocknung. Auch die Haarpracht hat durchaus eine Bedeutung. Frauen tragen ihre Haare nach vorne, Männer nach hinten.
Vor allem die Frauen der Himba tragen kaum Kleidung, aber viel Schmuck. Darunter ein großer Halsreif. Ich habe gelesen die Farbe des Schmuckes (ich nehme an des Halsreifs, weiß es aber nicht sicher) sagt viel darüber aus ob eine Frau z.B. Kinder hat. Die Männer dürften sich, was ich gelesen habe, etwas weniger traditionell kleiden, ob die Himbamänner Schmuck tragen und wenn ja, ob der auch eine spezielle Bedeutung hat, darüber habe ich nichts gefunden.
(03.04.2024 22:58)Ich schrieb: [ -> ]Ein Volk mit spannendem Schönheitsideal ist jenes der Himba in Namibia. Die Himba sind im 16. Jahrhundert von Angola nach Namibia abgewandert (ich fände es spannend, die Gründe zu erfahren) und leben heute noch sehr ursprünglich.
./.
In Namibia ist man der Meinung, dass die Himba, "eigentlich" ein Teilstamm der Hereros,
aus Botswana eingewandert wären. Im späten 19. Jahrhundert ein Teil nach Angola zog, die auch zum Teil wieder zurückkamen.
Noch heute sei eine "Hin- und Herbewegung" zwischen Hereros und Himba zu verzeichnen, die an und für sich nur durch die Kleidung der Frauen, die einst durch die Missionare (Missionsfrau Hahn) eingeführt wurde), sich ausdrückt.