29.05.2013, 12:56
Statt eines Kommentars zur SPD hier erst mal eine Liste der SPD-Vorsitzenden der Nachkriegszeit:
Schon auffallend, die ersten 45 Jahre grade mal 4 Vorsitzende der SPD in der BRD, die nächsten 23 Jahre - also knapp die halbe Zeit - sage und schreibe 10 Vorsitzende, davon einer sogar zweimal, im Grunde also 11 Vorsitzende - fast das dreifache der ersten 45 Jahre
Um auf den gleichen "Wechsel-Level" zu kommen, hätte die West-SPD zwischen 1945 und 1990 wahnsinnige 22 Vorsitzende haben müssen!!!
Dass das für eine Partei nicht gut sein kann, ist klar...
Was glaubt ihr, wo liegen die Gründe für diese Veränderung der SPD, weg von einer in sich relativ stabilen Volkspartei hin zu einer - wie drück ich´s aus? - programmlosen Programmpartei?
Allein die Tatsache, dass der SPD ihre Klientel verloren ging (z.T. auch aus eigener Schuld, siehe Agenda 2010, die wahnsinnig schlecht verkauft wurde), kann´s ja wohl nicht sein?
VG
Christian
- Kurt Schumacher (erster Oppositionsführer, Gegenspieler Adenauers, Gründervater der Bundesrepublik, Ablehnung der SED, prägte das Profil der Sozialdemokratie in der Bundesrepublik, Vors.1945-1946 (SPD in der brit. Besatzungszone, 1946-1952 SPD in der BRD)
- Otto Grotewohl (Vors. SPD-Ost 1945-1946, danach Vereinigung der SPD-Ost mit der KPD zur SED)
- Erich Ollenhauer (1952-1963)
- Willy Brandt (erster sozialdemokratischer Kanzler in der Bundesrepublik, Ostintegration, Friedensnobelpreisträger, Vors. 1964-1987)
- Hans-Joachim Vogel (Bundesjustizminister, Regierender Bürgermeister von Berlin, Vors. 1987-1990, Vors. wiedervereinigte SPD 1990-1991)
- SPD-Ost der Wendezeit: Stephan Hilsberg (1989-1990), Ibrahim Böhme (Febr.-April 1990), Markus Meckel (Interimvors. April-Juni 1990), Wolfgang Thierse Juni-Spet.1990)
- Björn Engholm (Ministerpräsident von Schleswig Holstein, Vors. 1991-1993)
- Johannes Rau (Mai-Juni 1993 kommissarischer Vorsitzender nach dem Rücktritt von Björn Engholm, Bundespräsident)
- Rudolf Scharping (Bundesverteidigungsminister, Kanzlerkandidat, Vors. 1993-1995)
- Oskar Lafontaine (Vors. 1995-1999, Finanzminister, Kanzlerkandidat, Ministerpräsident des Saarlandes, Vorsitzender der Linken)
- Gerhard Schröder (Vors. 1999-2004, Bundeskanzler, Ministerpräsident von Niedersachsen, Agenda 2010)
- Franz Müntefering (Vors. 2004-2005 und Okt.2008-Nov.2009, Superminister, Vizekanzler)
- Matthias Platzeck (Vors. Nov.2005-April 2006, aus Gesundheitsgründen zurückgetreten, Ministerpräsident von Brandenburg)
- Kurt Beck (Vors. 2006-2008, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz)
- Frank-Walter Steinmeier (kommissarisch Sept.-Okt.2008 nach dem Rücktritt von Kurt Beck, Außenminister, Kanzlerkandidat, Oppositionsführer, Vizekanzler)
- Sigmar Gabriel (Vors. 2009-heute, Ministerpräsident von Niedersachsen, Bundesumweltminister)
Schon auffallend, die ersten 45 Jahre grade mal 4 Vorsitzende der SPD in der BRD, die nächsten 23 Jahre - also knapp die halbe Zeit - sage und schreibe 10 Vorsitzende, davon einer sogar zweimal, im Grunde also 11 Vorsitzende - fast das dreifache der ersten 45 Jahre
Um auf den gleichen "Wechsel-Level" zu kommen, hätte die West-SPD zwischen 1945 und 1990 wahnsinnige 22 Vorsitzende haben müssen!!!
Dass das für eine Partei nicht gut sein kann, ist klar...
Was glaubt ihr, wo liegen die Gründe für diese Veränderung der SPD, weg von einer in sich relativ stabilen Volkspartei hin zu einer - wie drück ich´s aus? - programmlosen Programmpartei?
Allein die Tatsache, dass der SPD ihre Klientel verloren ging (z.T. auch aus eigener Schuld, siehe Agenda 2010, die wahnsinnig schlecht verkauft wurde), kann´s ja wohl nicht sein?
VG
Christian