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Normale Version: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
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Eigentlich liest sich das Ganze wie ein Skript zu „Game of Thrones“:

Es war einmal ein greiser Fürst, der hatte 3 sehr ehrgeizige Söhne. Mit dem Ältesten verkrachte er sich, worauf dieser ins verfeindete Ausland ging und vom dortigen Monarchen mit hohen Amtswürden ausgestattet und sogar zum Schwager gemacht wurde. Dummerweise wäre dadurch die gesamte Erbfolge des Fürsten auf den Kopf gestellt worden und es kam zum Krieg.
Jetzt mischte sich eine dritte, übermächtige Partei ein und verlangte vom alten Fürsten Friedensschluss zu demütigenden Bedingungen – u.a. die Auslieferung der Flotte. Er verweigerte dies, wurde daraufhin gleich von beiden Parteien angegriffen und fiel in der Schlacht. Seine beiden treu gebliebenen Söhne setzten den Kampf fort – einer ergab sich beizeiten, der andere wurde gefangen und ehrlos am Galgen hingerichtet.

Der überlebende Widerständler bekam das Land aus der Hand des Siegers der dritten Seite (dieser war übrigens auch als aufmüpfig gegenüber seinem obersten Herrn bekannt) zum Lehen.
Der zänkische älteste Sohn des gefallenen Fürsten ging jedoch leer aus, er versauerte im Exil bei seinem Schwager, der offenbar auf das falsche Pferd gesetzt hatte.

Alles klar? Gesucht wird der Name des Siegers, der sich im doppelten Sinne den „Löwenanteil“ an der Beute sicherte.
Vielleicht meinst Du die Nakoniden um Gottschalk den Wenden († 1066) ? Dann wäre der "Sieger" Heinrich von Alt-Lübeck († 1127).
(02.01.2017 16:23)Sansavoir schrieb: [ -> ]Vielleicht meinst Du die Nakoniden um Gottschalk den Wenden († 1066) ? Dann wäre der "Sieger" Heinrich von Alt-Lübeck († 1127).
Du bist zeitlich und geographisch so nahe dran, dass es mich eigentlich wundert, warum du nicht gleich die richtige Lösung präsentiert hast.
Die verbirgt sich sogar im letzten Satz meines Rätsels.
Traut sich wirklich nur @Sansavoir, der momentan offline ist, ran? Die Lösung ist doch schon fast vorgegeben.
Ich schreib es mal im Voraus: Heinrich der Löwe! Jetzt muss ich noch schnell vorm Einschlafen recherchieren, ob mein Bauchgefühl richtig lag.
(03.01.2017 00:00)Sansavoir schrieb: [ -> ]Ich schreib es mal im Voraus: Heinrich der Löwe! Jetzt muss ich noch schnell vorm Einschlafen recherchieren, ob mein Bauchgefühl richtig lag.

Du darfst morgen früh weitermachen beim Rätseln.
Die Protaganisten:
Der alte Fürst: https://de.wikipedia.org/wiki/Niklot
Die drei Söhne:
https://de.wikipedia.org/wiki/Prislav - Der Abtrünnige, floh nach Dänemark.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wertislaw - Den lies Heinrich der Löwe aufhängen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pribislaw_(Mecklenburg) - Der wurde von Heinrich dem Löwen belehnt, lies sich taufen und zog mit ihm sogar bis Jerusalem. Er wurde der Stammvater der Mecklenburger Großherzöge. Sein Sohn gründete Rostock und Wismar.

Alles schön "altdeutsche" Namen... Teeth

Und natürlich war Heinrich der Löwe https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_der_L%C3%B6we, Widersacher von Barbarossa, gesucht.
Gesucht wird ein Herrscher, der in einem Land tatsächlich herrschte und für ein anderes Land den Anspruch auf die Herrschaftsrechte stellte. Während seiner Herrschaft versuchte er vergebens das Land, als dessen Titularherrscher er sich sah, zu erobern. Über seine zweite Ehe wurde geschrieben, dass sie als Ritterromanze begann und als Shakespeare-Tragödie endete. Das lag daran, dass der Gesuchte eine außereheliche Beziehung zu einer Hofdame seiner Ehefrau hatte. Die betrogene Ehefrau rächte sich, indem sie ihre Rivalin einkerkern ließ. Der Gesuchte erkrankte daraufhin psychisch und wurde grausam vor allem gegenüber seinen Hofstaat. Als er wegen einer Lappalie einen Bediensteten hinrichten lassen wollte, widersetzten sich die Bediensteten und ermordeten den Gesuchten.

Eigentlich kein Jux. Es gab aber zur gleichen noch zwei Herrscher mit dem selben Vornamen. Sie wurden etwa um die gleiche Zeit ermordet und bekamen einen Beinamen, der für den Gesuchten auch passend gewesen wäre. Wer war der Gesuchte?
Nur eine Überlegung: Die Antwort dürfte mit einer Insel zusammenhängen.
(08.01.2017 22:12)Teresa C. schrieb: [ -> ]Nur eine Überlegung: Die Antwort dürfte mit einer Insel zusammenhängen.

Ja. Und ich habe den Verdacht, dass Du den Gesuchten schon erraten hast. Big Grin
(09.01.2017 02:08)Sansavoir schrieb: [ -> ]
(08.01.2017 22:12)Teresa C. schrieb: [ -> ]Nur eine Überlegung: Die Antwort dürfte mit einer Insel zusammenhängen.

Ja. Und ich habe den Verdacht, dass Du den Gesuchten schon erraten hast. Big Grin

ist nicht so meine Zeit, aber die weibliche Hauptrolle spielt da eine "Eleonor"?
(09.01.2017 17:43)Suebe schrieb: [ -> ]
(09.01.2017 02:08)Sansavoir schrieb: [ -> ]Ja. Und ich habe den Verdacht, dass Du den Gesuchten schon erraten hast. Big Grin

ist nicht so meine Zeit, aber die weibliche Hauptrolle spielt da eine "Eleonor"?

Stimmt. Eine Eleonore spielt die weibliche Hauptrolle.
Könnte es sich hierbei um Eleanor Cobham handeln ?

oder um diese Person hier?

Eleanor de Bohun, Herzogin von Gloucester ?
(10.01.2017 19:29)Aurora schrieb: [ -> ]Könnte es sich hierbei um Eleanor Cobham handeln ?

oder um diese Person hier?

Eleanor de Bohun, Herzogin von Gloucester ?

Nein. Sie war ja mit keinem Herrscher verheiratet. Es ist eine Eleonore von A., aber nicht von Aquitanien! Gesucht wird aber nicht sie, sondern ihr Ehemann.
Denn eben diese evtl. ?

Eleonore von Aragon und der Gesuchte war dann Peter I. ? Smile
Das ist richtig. Der Gesuchte war Peter I., von 1358 bis 1369 König von Zypern und Titularkönig von Jerusalem. Er war ein Angehöriger der ursprünglich aus Aquitanien stammenden Dynastie Lusignan-Antiochia (Lusignan-Poitou), deren Angehörigen von 1194 bis 1489 die Könige von Zypern stellte.

Peter I. von Zypern wurde 1328 geboren. Er war zweimal verheiratet, seine zweite Ehefrau war Eleonore von Aragon (1333–1416). Kurz nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1358 unternahm Peter einen erfolglosen Kreuzzug zur Eroberung des ehemaligen Königreichs Jerusalem. 1360 gelang ihm die Eroberung einiger Teile von Kilikien, weswegen Peter den Titel eines Königs von Armenien annahm. Seine zweite Ehe schloss er mit Eleonore von Aragon, einer Cousine des aragonesischen Königs Peter (Pedro) IV. Die Ehe verlief anfänglich harmonisch, dies änderte sich jedoch, als Peter eine Liebesbeziehung zu einer Hofdame aufnahm. Die Königin ließ daraufhin ihre Nebenbuhlerin grausam umbringen. Peter erkrankte deswegen psychisch, er soll einerseits melancholisch gewesen sein, andererseits wurde er als grausam beschrieben. Als er wegen einer Lappalie einen Adligen hinrichten lassen wollte, wurde Peter am 16. Januar 1369 von Angehörigen seines Hofstaates ermordet. Eleonore war in die Mordpläne eingeweiht, sie führte dann von 1369 bis 1379 die Regentschaft für ihren minderjährigen Sohn Peter II., der sie schließlich 1381 völlig entmachtete und nach Aragonien zurückschickte. Dort lebte Eleonore bis zu ihrem Tod im Jahr 1416.

Der "Jux" dieses Rätsels ist, dass zu Peters Zeiten zwei weitere grausame Herrscher namens Peter gab. Peter der Grausame von Portugal wurde 1367 ermordet. Er soll den Leichnam seiner 1355 ermordeten Geliebten Inez Castro in Coimbra zur Königin gekrönt haben. Peter der Grausame von Kastilien wurde ebenfalls wie Peter von Zypern im Jahr 1369 ermordet. Der Mörder war sein Halbbruder und Nachfolger Heinrich von Trastamara, der Peter eigenhändig erwürgte. Ist alles Geschichte und nicht "Games of Thrones".

So Aurora, Du kannst das nächste Rätsel erstellen.
Guten Morgen ihr Lieben,

dann bin ich wohl dran *freu*

Hier mein Rätsel: Woher stammt der Spruch "Geld stinkt nicht" ??
Kaiser Vespasian? (Zumindest ist er einer der Herren, zu denen er passen könnte, und der Spruch soll schon sehr alt sein.
nein, den meine ich nicht. Zugrunde liegt hierbei ein Handwerk
(13.01.2017 18:41)Aurora schrieb: [ -> ]nein, den meine ich nicht. Zugrunde liegt hierbei ein Handwerk

Zack...
da hätte ich auch gewettet, dass es sich um die besteuerten römischen Toiletten handelt.

Wenn es um ein Handwerk geht.
Kein Schimmer zum Ausspruch, aber fürchterlich gestunken hat es bei den Gerbern. (keine 100 Meter vom malerischen Balinger Zollernschloss gab es einen noch vor 3 Jahrzehnten - der Gestank - fürchterlich...)
Ein Teil meiner Vorfahren im 18. und 19. Jahrhundert waren Gerber, und die waren "gutsituiert"
deshalb kann ich mir diesen Spruch nur in Verbindung mit dem Gerber-Handwerk vorstellen
Bingo !!

Es wurden im alten Rom Gefäße bereit gestellt, wo jeder reinpinkeln konnte. Der Urin wurde in der Gerberei verwendet. Da bin ich ganz bei dir: Es muss zum Himmel gestunken haben, bäh... Big Grin

Its your turn now !!
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