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Normale Version: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
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Herzlichen Dank um das Bild, ich würde sowieso gerne einmal nach Landshut fahren. Allerdings ist anzumerken, dass die aktuelle Forschung davon ausgeht, dass es sich bei der Burg Trausnitz, die zu Friedrich dem Schönen (als Herzog von Österreich bzw. Graf von Habsburg: Friedrich I., als König bzw. Gegenkönig Friedrich III.) Bezug hat, um eine andere Burg Trausnitz handeln soll.

Was das Rätsel betrifft, Suebe, freut mich, wenn es Dir zugesagt hat (und hoffentlich anderen auch), ich muss zugeben, dass es mir oft sehr schwerfällt, ein Rätsel zu entwickeln, da es schließlich nicht nur ein Rätsel sein soll, sondern ein Jux-Rätsel und auch ein Rätsel, wo vielleicht etwas für andere zu entdecken ist. Und es sollte doch so beschaffen sein, dass die meisten hier eine faire Chance haben, es lösen zu können, was auch einer der Gründe ist, warum ich zum Beispiel gerne Fürsten, Herrscher oder Personen, die legendenumwoben sind, nehme - die dürften doch noch leichter sein, als der verdiente Lokalpolitiker XY, der nur den Leuten in Hintertupfing oder Co. etwas zu sagen hat.

Was das Rätsel betrifft, habe ich übrigens zwei Hinweise eingebaut. Dass die Sage um Heinrich den Löwen vom Volksbuch des Herzogs Ernst beeinflusst ist, war ein versteckter Hinweis auf Ludwig Uhland und sein Trauerspiel "Herzog Ernst von Schwaben". (Uhland verwendete dafür als Quelle allerdings nicht das Volksbuch oder nur in Ansätzen, sondern das, was damals als die historisch belegten Fakten waren.)

Dass mit König bzw. Prinz John war eine weitere Anspielung. In der Sage, an der ich dieses Rätsel aufgehängt habe, ist es nämlich Friedrichs jüngerer Bruder Leopold (als Herzog von Österreich und Graf von Habsburg: Leopold I.), der bereit ist, dem Teufel für die Befreiung seines Bruders seine Seele zu verschreiben, wobei seine Motivation je nach Version der Sage variiert: brüderliche Liebe (Verzweiflung darüber, dem älteren Bruder seinem Schicksal überlassen zu müssen, da es seine Pflicht ist, die Position der Familie zu wahren) oder Schuldgefühle wegen seiner Versäumnis der Schlacht bei Mühlheim (obwohl zumindest in der Geschichtsschreibung im 19. Jahrhundert in der Habsburgermonarchie und in der Geschichtsschreibung der Republik Österreich bis zum EU-Eintritt die Schuld gewöhnlich nicht ihm, sondern Friedrich angelastet wird.)

Bei Uhland wird diese Geschichte, in der die teuflischen Details nur Inszenierung sind, ein Befreiungsversuch für Friedrich, der in erster Linie daran scheitert, dass dieser zu stolz ist, einfach bei Nacht und Nebel abzuhauen. (Auch wenn die heutige Sicht andere Wertungen nahelegt, dürfte Friedrichs Weigerung bei Uhland positiv besetzt sein.)

Was den Umstand betrifft, warum der Teufel in der Sage die Habsburger und nicht den Wittelsbacher unterstützt, konnte man mutmaßen, ob dahinter nicht eine päpstlich-katholische Wertung steckt. Ludwig als "Feind der Päpste" bzw. "Feind der Kirche", der letztlich im Kirchenbann starb - seine Seele war dem Teufel ohnehin sicher. Leopold, dem gute Beziehungen zum Papst bzw. zur Kirche nachgesagt werden - um seine Seele zu bekommen, musste der Teufel sich anstrengen.

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Nun ist Suebe dran.
Deine Rätsel Teresa sind absolute Highligths.
Meine Kenntnisse der frühen Neuzeit sind sehr rudimentäre, was ich überaus bedaure. Und du "zwingst" mich immer wieder mich damit zu befassen. Klasse.

Ach ja, rudimentär, und was vorhanden ist, ist sehr regional.
Leider.
Ein Rätsel, von mir. Hm
Gerade befasse ich mich sehr mit dem 1. WK, der Fliegertruppe.

Und hier das Rätsel.
Für die gerade entstehenden Jagdflieger wurden 1915-16 nur die besten Flieger aus der jungen Fliegertruppe ausgesucht. Teilweise persönlich durch Boelcke, wie zB Richthofen.

Der erfolgreichste deutsche Jagdflieger nach Richthofen war Ernst Udet. Und gleichzeitig der erfolgreichste überlebende.

Und hier meine Frage:
Wie kam Udet zu den Jagdfliegern?
Ich müsste mal nachschlagen, aber war er nicht zuerst Artillerieflieger und landete mit einem Koller in der Klapse?
Udets Vater unterstützte Gustav Otto finanziell. Gustav Otto, der Sohn des Erfinders des Otto-Motors Nikolaus Otto und Eigentümer der Otto GmbH, gehörte zu den Flugzeugpionieren in Deutschland. Er hatte u.a. gute geschäftliche Beziehungen zu Louis Bleriot, den er m.E. auch Motoren lieferte. Gustav Otto sorgte dafür, dass Ernst Udet in die Fliegerschule in Münschen aufgenommen wurde, wo er im im April 1915 seinen Zivilflugschein erhielt. Im September 1915 (kurz nach seinem 19. Geburtstag) trat er seinen Dienst als Flugzeugführer bei der Artillerieabteilung 206 an.
Niklas Napp schreibt in seiner Dissertation
https://books.google.de/books?id=JnYzDwA...nd&f=false
Udet wäre zu den Jägern strafversetzt worden.
Als Beleg nennt er Udets Selbstbiografie "Aus meinem Fliegerleben" wo er auf Seite 22 dies berichtete.
(09.10.2017 16:34)Suebe schrieb: [ -> ]Niklas Napp schreibt in seiner Dissertation
https://books.google.de/books?id=JnYzDwA...nd&f=false
Udet wäre zu den Jägern strafversetzt worden.
Als Beleg nennt er Udets Selbstbiografie "Aus meinem Fliegerleben" wo er auf Seite 22 dies berichtete.

Ich habe meine Info aus "Hitlers Krieger" von Guido Knopp
(09.10.2017 18:06)Sansavoir schrieb: [ -> ]
(09.10.2017 16:34)Suebe schrieb: [ -> ]Niklas Napp schreibt in seiner Dissertation
https://books.google.de/books?id=JnYzDwA...nd&f=false
Udet wäre zu den Jägern strafversetzt worden.
Als Beleg nennt er Udets Selbstbiografie "Aus meinem Fliegerleben" wo er auf Seite 22 dies berichtete.

Ich habe meine Info aus "Hitlers Krieger" von Guido Knopp

Sorry,
Mißverständnis
was Du und Arkona schriebst, ist alles korrekt.

Der Jux an der Sache, den Napp auch so beschreibt ist, dass Neumann, Hoeppner, Siegert usw. ausführlichst beschreiben, dass nur die besten Flieger Jagdflieger werden durften.
Udet jedoch behauptete, dass es beim ihm eine "Strafversetzung" gewesen wäre.

Ob da jetzt Udet "Fliegerlatein" erzählt hat, es wäre ihm wohl zuzutrauen oder ob die höheren Chargen der kaiserlichdeutschen Luftwaffe nach dem Krieg von einem wohlfundierten Auswahlverfahren erzählten, das es zumindest Anfangs so nicht gab...
wer will das heute noch aufddröseln?

Jedenfalls eine lustige Story, dass der zweiterfoglreichste Jagdflieger zu denen "strafversetzt" wurde.
Einfache Erklärung: Udet fühlte sich bei den Artilleriefliegern wohl und es war ungefährlicher als bei den Jagdstaffeln. Warum also wechseln?
Interessierte natürlich die Luftwaffe nicht, die mussten die gefallenen Fliegerasse durch die besten Piloten ersetzen. Der Nachwuchs konnte auch die Artillerie leiten.
(10.10.2017 00:32)Triton schrieb: [ -> ]Einfache Erklärung: Udet fühlte sich bei den Artilleriefliegern wohl und es war ungefährlicher als bei den Jagdstaffeln. Warum also wechseln?
Interessierte natürlich die Luftwaffe nicht, die mussten die gefallenen Fliegerasse durch die besten Piloten ersetzen. Der Nachwuchs konnte auch die Artillerie leiten.

Kann ich mir nicht vorstellen.
Udet war zdZ Unteroffizier, die Beobachter waren bis 1917 immer! Offiziere und demnach auch Kommandant des Flugzeugs, die Piloten vdh halt Kutscher mehr nicht.
Ich kann mir eher vorstellen, dass es da Reibereien gab, Kommandant-Pilot
Udet hat ja bei seinen Flugshows ständig sein Leben riskiert, was wird der sich einen "ungefährlicheren" Job im Krieg gesucht haben.

Ich würde vorschlagen sansa oder arkona machen ein neues Rätsel.
Udet flog bei den Artilleriefliegern unvorschriftsmäßig gleich nach dem Start eine Kurve und schmierte ab. Na gut, über ein Rätsel denke ich bis morgen nach, falls mir @Sansa nicht zuvorkommt.
Am 20. Oktober 1967 sendete das ZDF zum ersten Mal "Aktenzeichen XY ... ungelöst". Aber an diesem Tag erfolgte nicht die erste TV-Fahndung in Deutschland.

Welcher Kriminalfall wurde bereits wesentlich früher mit Hilfe des Fernsehens aufgeklärt? Wie hießen die beteiligten Kommissare und was passierte mit dem überführten Täter?
Zuerstmal keine Ahnung.
Aber Rätsel löst man durch Rätseln. Idea

Was ich weiß, der Erfinder der Sendung, Eduard Zimmermann, hat zuvor schon mit "Nepper, Schlepper, Bauernfänger" aufklärerisch in der Verbrechensprävention gearbeitet.
Deshalb meine Frage: htte mit jener ersten Fernsehfahndung Zimmermann schon zu tun?

OT: In der "AutoBild Klassik" ist die Fahndungssendung mit Jahrestag auch Thema, natürlich Autobezogen, und speziell mit ungeklärten Fällen.
Angeblich sollen alle Sendungen auf Youtube abzurufen sein.
(17.10.2017 21:15)Sansavoir schrieb: [ -> ]Am 20. Oktober 1967 sendete das ZDF zum ersten Mal "Aktenzeichen XY ... ungelöst". Aber an diesem Tag erfolgte nicht die erste TV-Fahndung in Deutschland.

Welcher Kriminalfall wurde bereits wesentlich früher mit Hilfe des Fernsehens aufgeklärt? Wie hießen die beteiligten Kommissare und was passierte mit dem überführten Täter?


Kriminalfall:
Taxifahrermord Oktober 1938 bei Berlin, Wannsee-Insel Schwanenwerder

Kommissare:
Ernst Gennat

Aufgeklärt durch:
Beweisstück zeigte ein Kommissar der Berliner Polizei am 7. November 1938 im Fernsehen

Täter:
Hans Hahn am 24.11.1938 hingerichtet
(21.10.2017 11:12)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]
(17.10.2017 21:15)Sansavoir schrieb: [ -> ]Am 20. Oktober 1967 sendete das ZDF zum ersten Mal "Aktenzeichen XY ... ungelöst". Aber an diesem Tag erfolgte nicht die erste TV-Fahndung in Deutschland.

Welcher Kriminalfall wurde bereits wesentlich früher mit Hilfe des Fernsehens aufgeklärt? Wie hießen die beteiligten Kommissare und was passierte mit dem überführten Täter?


Kriminalfall:
Taxifahrermord Oktober 1938 bei Berlin, Wannsee-Insel Schwanenwerder

Kommissare:
Ernst Gennat

Aufgeklärt durch:
Beweisstück zeigte ein Kommissar der Berliner Polizei am 7. November 1938 im Fernsehen

Täter:
Hans Hahn am 24.11.1938 hingerichtet

Die Antwort ist richtig. Der bekannte Kriminalkommissar Ernst Gennat (1880-1939) von der Berliner Mordkommission veranlasste über den "Paul-Nipkow-Sender" die erste Fernsehfahndung. Der andere beteiligte Kommissar war der spätere Kriegsverbrecher Theo Saevecke (1911-2000).

Flora, du kannst das nächste Rätsel erstellen.
(22.10.2017 10:13)Sansavoir schrieb: [ -> ]Flora, du kannst das nächste Rätsel erstellen.

Hmmm, da bin ich nicht gut drin.
Mag weitermachen, wer zuerst schreibt ...
Es muss ja weitergehen.

1910 schaffte das preußisch/deutsche Militär das erste Flugzeug an, nachdem man zuvor eines von Albatros einige Monate "geleast" hatte.
Was für ein Fabrikat war jenes Flugzeug?
(25.10.2017 17:45)Suebe schrieb: [ -> ]Es muss ja weitergehen.

1910 schaffte das preußisch/deutsche Militär das erste Flugzeug an, nachdem man zuvor eines von Albatros einige Monate "geleast" hatte.
Was für ein Fabrikat war jenes Flugzeug?

Es soll ein Jux sein.
Was muss im Jahr 1910 ein abolutes NO GO
für das preußisch deutsche Militär gewesen sein?
Und man hat eine ganze Zeit sich geziert.
Aber mangels halbwegs betriebssicherer Alternativen.
Etrich Taube
(27.10.2017 19:11)Triton schrieb: [ -> ]Etrich Taube

Die Taube flog da noch gar nicht.
Die kam erst später.
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