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Wie versprochen.
Claude Dornier hatte in den beginnenden 20ern die Vision eines sehr großen Seeflugzeuges, das große Mengen an Post und Passagieren über die Weltmeere transportieren sollte.
Der Nachfolger des Zeppelin, schwerer als Luft.
Schon der Graf Zeppelin (Quasi der Ziehvater Dorniers) hatte ab ca. 1913 die Zukunft beim Flugzeug und nicht beim Luftschiff gesehen.

Da gibt es eine Entwurfsskizze Dorniers aus dem Jahr 1924 für ein Flugboot mit bereits 12 Motoren.

1925 kam der damalige Kapitän Lahs mit einem "Unbekannten" zu Dornier und sprachen ihn auf dises Projekt an, man benötige ein großes "Flugschiff" mit sehr großer Reichweite, das als Aufklärungsflugzeug, usw. und als Torpedoträger einzusetzen wäre. Auf Dorniers Bemerkung, man bräuchte dafür sehr viel Geld, Zeit und Vertrauen in ihn,
soll der Unbekannte gesagt haben, das Geld wäre vorhanden, das Vertrauen in ihn auch, und die Zeit würde er bekommen.
Dornier schreibt, er wäre sich vorgekommen wie der Hans im Glück.
Der "Unbekannte" den Dornier nicht gekannt haben will, und den er nie wieder sah... war vermutlich der Korvettenkapitän Lohmann. (das war bei weitem nicht die einzige Aktion Lohmanns, was dann zum größten Rüstungsskandal in der WW führte)

Es wurden 1,5 Millionen Reichsmark für das Flugboot, und 3,5 Millionen für den Bau der Fabrik bereitgestellt. An der Fabrik war Dornier mit 50% beteiligt, die als zinsloses Darlehn und bis 1935 nicht rückzahlbar, ebenfalls vom Reich ausgereicht wurde. Die Rückzahlung sollte später durch die erwarteten Dividenden bezahlt werden.
Die Fabrik wurde in Altenrhein am anderen, Schweizer Bodenseeufer gebaut. Von dem her kann man die DoX schon als "Schweizer Produkt" ansehen. Wobei Planung und Entwicklung immer in Manzell war.

Dornier war, obwohl in Kempten geboren, franz. Staatsbürger, 1913 hat er zusätzlich die Württembergische Staatsbürgerschaft angenommen, ohne die franz. abzulegen.
Dadurch hatte er zu Zeiten der Weimarer Republik relativ viel "Beinfreiheit."
Die ebenfalls weltbekannte Dornier Wal wurde in Marina di Pisa gebaut, in dem anderen Auslandswerk Dorniers.

Die DoX erfüllte, nachdem das Motorenproblem mit US-Motoren gelöst war, alle Erwartungen.
Um die Möglichkeiten die in diesem Flugzeug lagen, aufzuzeigen, flog sie über Lissabon über den Südatlantik, durch Südamerika und schließlich nach New York. Alles mit einem Startgewicht von knapp 50 Tonnen!
Probehalber wurden auch mal über hundert Passagiere mitgenommen, was damals alles Weltrekorde waren.
In New York nahm man mit diversen Interessenten Kontakt auf, aber Verkauf oder Charter konnten in keinem Fall realisiert werden. Lediglich für Zeiträume von wenigen Wochen gab es ein gewisses Interesse.
Da man inzwischen erfahren hatte, dass Boeing an einem ähnlich großen Flugboot arbeitete, sah man dies lediglich als Versuch der Werkspionage.

So blieb die DoX in New York hängen, es war Weltwirtschaftskrise, und Geld für den Rückflug gab es nicht.
Die Besatzung schlug sich mit Postkarten und Eintrittskartenverkauf und gelegentlichen Überweisungen aus Friedrichshafen durch.
Bis im Mai dann die notwendigen Gelder beisammen waren, und es zurück nach Europa ging.

Die DoX soll den Berichten nach den Atlantik überwiegend in 6-8 Metern Höhe überquert haben.
Zurück in Europa wurden etliche Postflüge durchgeführt, unter anderem nach Zürich, wo die Menge den Berichten nach begeisterter als in Berlin war. Halt immer in Städte wo größere Gewässer waren, um zu landen. Es existieren akribische Aufstellungen über die Postmengen, Passagiere und Besichtiger und was dadurch Geld eingenommen wurde.


1934 brach bei einer solchen Landung auf der Donau bei Passau das Heck ab, nach der Reparatur gab Göring einen "Kosten-Nutzen-Vergleich" in Auftrag.
Die DoX war ein gewaltiges Zuschussgeschäft, und würde niemals Kostendeckend werden.
Worauf Göring die weiteren Flüge unterband.

Die DoX kam in das Berliner Luftfahrtmuseum wo sie mit vielen anderen höchst interessanten historischen Flugzeugen ein Opfer des Bombenkrieges wurde.
Und dann natürlich,
der "unschlagbare Rätselkönig" Sansavoir macht das nächste Rätsel
Okay. Hier ist das neue Rätsel:

Gesucht wird ein Mann, der als Staatsbeamter Gewerbe und Industrie förderte. Nach ihm wurde eine damalige High-Tech-Maschine benannt. Der Erbauer dieser Maschine war ein bedeutender Industrieller. Nach dem Gesuchten wurde auch ein Verlag benannt. In den letzten Jahren wird der Gesuchte kritischer bewertet aufgrund seiner Äußerungen bzw. seiner Einstellung zu einer Minderheit. Wer ist der Gesuchte?
(29.08.2019 20:29)Sansavoir schrieb: [ -> ]Okay. Hier ist das neue Rätsel:

Gesucht wird ein Mann, der als Staatsbeamter Gewerbe und Industrie förderte. Nach ihm wurde eine damalige High-Tech-Maschine benannt. Der Erbauer dieser Maschine war ein bedeutender Industrieller. Nach dem Gesuchten wurde auch ein Verlag benannt. In den letzten Jahren wird der Gesuchte kritischer bewertet aufgrund seiner Äußerungen bzw. seiner Einstellung zu einer Minderheit. Wer ist der Gesuchte?


Dann wieder System Lemke.
19.Jahrhundert?
Ja. Der Gesuchte wurde aber im 18. Jh. geboren.
England?
Nein. Weder der Gesuchte, noch der Gesuchte waren Briten. Aber die "High-Tech-Maschine" war eine Entwicklung, die auf eine in England gemachte Erfindung folgte.
Jacquard?
Nein. Der Gesuchte ist jünger als Jacquard und war auch kein Franzose. Er hat auch nicht selbst etwas erfunden, entwickelt oder erbaut, sondern er war aufgrund seiner "Dienststellung" ein Förderer von Industriepionieren.
(04.09.2019 19:14)Sansavoir schrieb: [ -> ]Nein. Der Gesuchte ist jünger als Jacquard und war auch kein Franzose. Er hat auch nicht selbst etwas erfunden, entwickelt oder erbaut, sondern er war aufgrund seiner "Dienststellung" ein Förderer von Industriepionieren.

Deutscher Bund?
Ja. Du bist auf der richtigen Fährte.
(05.09.2019 17:56)Sansavoir schrieb: [ -> ]Ja. Du bist auf der richtigen Fährte.

Ich gebe einen zusätzlichen Tipp: Preußen
(08.09.2019 09:25)Sansavoir schrieb: [ -> ]
(05.09.2019 17:56)Sansavoir schrieb: [ -> ]Ja. Du bist auf der richtigen Fährte.

Ich gebe einen zusätzlichen Tipp: Preußen

Danke.
Weißt Du, die gabs vermutlich in so ziemlich allen Bundesstaaten, bei uns hieß er Steinbeis, Ferdinand, später "von".
Stimmt. Finde den Industriellen. Er hat eine Antriebsmaschine gebaut, die er nach dem Gesuchten benannte. Und seit einigen Jahren führen Historiker die ...-Debatte. (Die ... stehen für den Gesuchten)
Noch ein Hinweis: Vor vielen Jahren wurde ein Apparat mit dem Namen .... sher hergestellt und verkauft. Die vier Buchstaben stehen als Abkürzung für den Herstellerbetrieb. Der dritte und vierte Buchstabe führen zu den Industriellen, der die "High-Tech-Maschine" baute und sie nach dem Gesuchten benannte.
Offenbar ohne Lösung eingeschlafen, ich bin auch ahnungslos, aber belebe den Thread mal.
Gesucht wird ein König, der als junger Kerl ins Exil ging und als Söldner diente, bevor er den Thron bekam. Er entschloss sich zu einem außenpolitischen Abenteuer und verlor Schlacht und Leben. Sein Widersacher starb nur 2 Wochen später ebenfalls in einer verlorenen Schlacht, die wohl bekannter ist.
Harald III. von Norwegen, auch als Harald der Harte bekannt.
(01.10.2019 18:31)Sansavoir schrieb: [ -> ]Harald III. von Norwegen, auch als Harald der Harte bekannt.

Oh shit, das hast du ja im Vorbeigehen gelöst. War es zu einfach?
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_v...ord_Bridge
Es ist nicht meine Art, Reklame zu machen, aber zum Thema gibt es eine tolle Doku. 1066.
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