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Normale Version: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
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(13.05.2014 15:58)Suebe schrieb: [ -> ]Auf die Lösung bin ich aber sehr gespannt.

Ich hab sie aus einer Doku. Einer der Treppenwitze der Geschichte...

VG
Christian
Tipp gefällig?

Hat was mit Breschnew zu tun, genauer: Mit seinem Besuch in der DDR 1964.

VG
Christian
Sag bloß, der Witz ist wahr: Spitzbart erschoss sowjetische Delegation.

Aber Spaß beiseite. Ulbricht versuchte eine von der Sowjetunion unabhängige Wirtschaftspolitik umzusetzen. Er soll sowjetische Erdöllieferungen an die Bundesrepublik verkauft haben und dadurch Devisen erwirtschaftet.
Nee, Ulbricht soll zwar ein gnadenlos schlechter Schütze gewesen sein, aber die ganze Delegation...das schaffte nicht mal er. Und Breschnew hat seinen 64er Besuch ja auch nachweislich überlebt... Big Grin

Aber das Ereignis, das mich grad interessiert, hat indirekt auch damit zu tun, warum sich Ulbricht überhaupt in der Fähigkeit, mit einem Gewehr umzugehen, einweisen ließ...

VG
Christian
(18.05.2014 09:39)913Chris schrieb: [ -> ]Nee, Ulbricht soll zwar ein gnadenlos schlechter Schütze gewesen sein, aber die ganze Delegation...das schaffte nicht mal er. Und Breschnew hat seinen 64er Besuch ja auch nachweislich überlebt... Big Grin

Aber das Ereignis, das mich grad interessiert, hat indirekt auch damit zu tun, warum sich Ulbricht überhaupt in der Fähigkeit, mit einem Gewehr umzugehen, einweisen ließ...

VG
Christian

Jetzt gab es genug Details um die Suchmaschine zu füttern. Big Grin

Ulbricht hat Honecker mit Breschnew auf die Jagd in die Schorfheide geschickt. Wo die beiden zueinander fanden. eine Freundschaft für den Rest des Lebens.
Kurz darauf hat Breshnew, damals in Moskau in der 2. Reihe, Chrustschow in den Ruhestand geschickt.
Und Honecker mit Breschnews Rückendeckung 6 Jahre später den Ulbricht.

Als Quintessenz lassen sich verschiedene Schlüsse ziehen.
1. Schicke nie zwei Ergeizlinge miteinander auf die Jagd.
2. Feindschaft steigert sich wie folgt: Feind, Todfeind, Parteifreund.
Zitat aus den "Worten des großen Vorsitzenden Conrad"
Devil
(18.05.2014 12:06)Suebe schrieb: [ -> ]Ulbricht hat Honecker mit Breschnew auf die Jagd in die Schorfheide geschickt. Wo die beiden zueinander fanden. eine Freundschaft für den Rest des Lebens.
Kurz darauf hat Breshnew, damals in Moskau in der 2. Reihe, Chrustschow in den Ruhestand geschickt.
Und Honecker mit Breschnews Rückendeckung 6 Jahre später den Ulbricht.

Alles richtig.
Du bist dran, gratuliere!

Als Ulbricht merkte, dass Honecker nicht nur mit Breschnew, sondern auch mit anderen SED-Größen immer auf der Jagd war und anschließend Ulbrichts Leben wieder ein Stück schwerer wurde, wollte er auch mitjagen und ließ sich den Umgang mit dem Jagdgewehr beibringen. Leider nur mit mäßigem Erfolg. Noch schlimmer: Breschnew belächelte ihn und nahm in nun vollends nicht mehr ernst.

Den Anfang von dem Nicht-Verhältnis Breschnew-Ulbricht hatte sich allerdings Ulbricht selber zuzuschreiben, als er Breschnew seinen "Neuen Ökonomischen Kurs" verkaufen wollte: Er tat dies ziemlich besserwisserisch.


"Breschnew sagte, er hat mich da wie einen Schuljungen behandelt, hat mir erklärt, was in der Wirtschaft richtig ist und was wir falsch machen in der UdSSR. Und da begann eigentlich schon Breschnews Groll auf Ulbrichts Besserwisserei."

Klaus Taubert, damals Journalist bei der DDR-Nachrichtenagentur ADN

Nach dieser Begegnung Ulbricht-Breschnew schützte Breschnew bei einem weiteren geplanten Treffen mit Ulbricht Übelkeit vor. Ulbricht war nun seinerseits sauer und ließ Honecker mit Breschnew auf Jagd gehen. Und das war´s dann...

VG
Christian
Gehen wir mal 100 Jahre zurück.

Am 28. Juni 1914 war das Attentat von Sarajewo. Unseligen angedenkens.
Die Weltpresse am andern Tag war voll.

Nur nicht in Paris. Dort schaffte es di Nachricht über den Tod des Thronfolgers mit Frau lediglich auf die 2. Stelle.
Wichtiger war der franz. Presse an dem Tag eine ganz andere Nachricht.

Was, ist hier die Frage, war die Top-Nachricht in den Pariser Blättern am 29. Juni 1914.


Hinweis: Eigentlich bestätigt dies eines der Klischees über Paris und die Pariser/innen.
(19.05.2014 14:53)Suebe schrieb: [ -> ]Was, ist hier die Frage, war die Top-Nachricht in den Pariser Blättern am 29. Juni 1914.

Ein Sexskandal des französischen Präsidenten Poincare. (hier gefunden: http://aufbruchindiekrise.de/)

VG
Christian
(19.05.2014 17:02)913Chris schrieb: [ -> ]
(19.05.2014 14:53)Suebe schrieb: [ -> ]Was, ist hier die Frage, war die Top-Nachricht in den Pariser Blättern am 29. Juni 1914.

Ein Sexskandal des französischen Präsidenten Poincare. (hier gefunden: http://aufbruchindiekrise.de/)

VG
Christian

Nicht Poincare
Natürlich kein "Sex-"Skandal wir schreiben 1914 Angel shocking.
Damals hat man die Dinge nicht sooo beim Namen genannt.
Aber doch ja, Blush letztlich geht es natürlich um Amour, um was auch sonst in Paris.
Eine Frau wurde sehr wütend und ließ sich zu etwas hinreißen,
....

das muss aber jetzt reichen
Die Frau des Finanzministers Caillaux erschoss den Journalisten Calmette, weil der alte Liebesbriefe der Frau Caillaux veröffentlichte. Caillaux trat zurück, seine Frau wurde später wegen Unzurechnungsfähigkeit freigesprochen. Der Mord an Camette zeigt, wie angespannt die innenpolitische Lage 1914 in Frankreich war. Ein paar Wochen später, am 31. Juli wurde der Sozialist Jean Jaures ermordet. Dieser Mord wurde von der Öffentlichkeit aufgrund des Beginns des 1. WK kaum wahr genommen. Der Mörder wurde nach dem Krieg mit wenigen Jahren Gefängnis bestraft.
(19.05.2014 21:54)Sansavoir schrieb: [ -> ]Die Frau des Finanzministers Caillaux erschoss den Journalisten Calmette, weil der alte Liebesbriefe der Frau Caillaux veröffentlichte. Caillaux trat zurück, seine Frau wurde später wegen Unzurechnungsfähigkeit freigesprochen. Der Mord an Camette zeigt, wie angespannt die innenpolitische Lage 1914 in Frankreich war. Ein paar Wochen später, am 31. Juli wurde der Sozialist Jean Jaures ermordet. Dieser Mord wurde von der Öffentlichkeit aufgrund des Beginns des 1. WK kaum wahr genommen. Der Mörder wurde nach dem Krieg mit wenigen Jahren Gefängnis bestraft.

Treffer, Schiff versenkt. Thumbs_up

Camette war Herausgeber des "Le Figaro" heute noch ein vielzitiertes Blatt.
Keine Klarheit konnte ich darüber gewinnen, ob die Liebesbriefe jetzt veröffentlicht wurden (Clark in Schlafwandler) oder ob Camette nur damit drohte. (etliche andere Quellen) Auf alle Fälle macht ein feiner Mann so etwas nicht.

Die Liebesbriefe der Madame Caillaux stammten aus einer Zeit als Monsieur Caillaux noch mit einer anderen Frau verheiratet war.

Der Freispruch für Madame Caillaux ist auch Zeitkolorit, man billigte Frauen zdZ anscheinend zu, (zumindest in Frank.) dass sie im Zustand höchster Wut nicht mehr zurechnungsfähig wären.

OT:
Leider konnte ich Christians Link nicht öffnen, bei Poincare ist mir zdZ aber als Skandal nur bekannt, dass er auf Wunsch seiner Frau und seiner verstorbenen Mutter seine Ehe nachträglich auch in der Kirche schloss.
Damals in Frankreich ein absolutes "no go" für einen Politiker seiner Couleur. Man versuchte es geheim zu halten, aber wie es so geht.

Jedenfalls ist sansavoir dran, ein schönes Rätsel zu stellen.
Neues Jux-Rätsel (Damit der Suebe vorm Frühsückskaffee etwas zu tun hat Big Grin)

Drei Männer trauerten gemeinsam am Grab einer sehr gebildeten Frau, die dem Kindbettfieber erlag. Wer war die Frau und wie standen die drei Männer zu ihr? Die Frau ist heute fast vergessen, aber aufgrund ihrer Leistungen wurden die Werke zweier Geistesgrößen in ihrer Heimat und anderswo bekannter.
(21.05.2014 00:29)Sansavoir schrieb: [ -> ]Neues Jux-Rätsel (Damit der Suebe vorm Frühsückskaffee etwas zu tun hat Big Grin)

Drei Männer trauerten gemeinsam am Grab einer sehr gebildeten Frau, die dem Kindbettfieber erlag. Wer war die Frau und wie standen die drei Männer zu ihr? Die Frau ist heute fast vergessen, aber aufgrund ihrer Leistungen wurden die Werke zweier Geistesgrößen in ihrer Heimat und anderswo bekannter.


Ich würde dieses Rätsel gerne lösen.
Aber, ich kann nicht. Huh
ich brauche mehr DetailsShy
Okay, die Frau war eine Mathematikerin, die sich mit Leibniz und Newton beschäftigte. Unter den drei Trauernden war ein auch heute noch bekannter Mann. Und so ein gemeinsam trauerndes Trio war damals ungewöhnlich und kommt sicher auch heute nicht häufig vor. Ich selbst wüsste nicht, ob ich mit den anderen zwei Männern so einträchtig getrauert hätte.
(22.05.2014 19:44)Sansavoir schrieb: [ -> ]Okay, die Frau war eine Mathematikerin, die sich mit Leibniz und Newton beschäftigte. Unter den drei Trauernden war ein auch heute noch bekannter Mann. Und so ein gemeinsam trauerndes Trio war damals ungewöhnlich und kommt sicher auch heute nicht häufig vor. Ich selbst wüsste nicht, ob ich mit den anderen zwei Männern so einträchtig getrauert hätte.

Tipp: "Unter den drei Trauernden war ein auch heute noch bekannter Mann", der nach dem Tod der Mathematikerin ins Ausland reiste, um einen Herrscher zu besuchen, der ihn verehrte. Beide waren zuerst voneinander sehr begeistert, dann überwarfen sie sich, so dass der Mann überstürzt in seine Heimat flüchtete. Ich denke, wenn Ihr wisst, wer der Mann ist, wisst Ihr auch wer die Mathematikerin war und wer noch an ihrem Grab trauerte.
Das klingt nach Voltaire und Ollefritz.
(25.05.2014 14:11)Harald schrieb: [ -> ]Das klingt nach Voltaire und Ollefritz.

Sehr gut. Voltaire war einer der Männer, der am Grab der Mathematikerin trauerte. Wer war sie?
Ich habe keine Ahnung, wer die gelehrte Beischläferin von Voltaire war, die an Kindbettfieber starb. Aber Google müßte das wissen.
(29.05.2014 13:01)Harald schrieb: [ -> ]Ich habe keine Ahnung, wer die gelehrte Beischläferin von Voltaire war, die an Kindbettfieber starb. Aber Google müßte das wissen.

Richtig, einmal googeln reicht. Aber es wäre unfair, jetzt nach der Mogelei die Lösung zu posten.
Entscheidet Euch, sonst rätseln wir ja ewig.
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