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Normale Version: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
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Saddam Hussein meinst du aber nicht?
Der wurde am 30. Dezember 2006, einem islamischen Feiertag (muslimisches Opferfest) hingerichtet.
Eine mögliche Begründung habe ich in der NZZ gelesen ...

Zitat:Einerseits sollte so wohl Saddam Hussein der schiitischen Bevölkerungsmehrheit in Vergeltung für ihre Toten als Festtagsgeschenk dargebracht werden - wie das übliche Schlachtopfer in den frühen Morgenstunden am ersten Tag des Opferfestes.
Nein, Saddam Hussein meinte ich nicht. Der Gesuchte war Christ, aber sein Leben wurde nicht wegen einen christlichen Feiertag beendet.
Schwer, etwas zu finden. Schon allein, wie er ums Leben kam.
Tod durch Hinrichtung, Anschlag jeglicher Art oder im Duell/offener Kampf ist ja noch offen. Wobei ich ganz persönlich die beiden ersten Todesarten immer noch in die Kategorie Mord einordne.
Da du dich wahrscheinlich kürzlich mit der Zeit der französischen Revolution intensiver auseinandergesetzt hast, dachte ich als erstes an Robespierre, zu dessen Tod du vielleicht zufällig etwas interessantes gefunden hättest. Aber der ist es auch nicht.
Ceaușescu, Stalin, Hitler, Mussolini und Franco fallen auch aus.
Vielleicht irgendeine afrikanische oder lateinamerikanische Gestalt, aber auf Anhieb finde ich da auch nichts.
Nein, der Diktator starb im betagten Alter, sein Todestag wurde ganz bewusst gewählt. Man hätte die lebenserhaltenden Maschinen auch einen Tag eher oder später abstellen können, aber man entschied sich für den bestimmten Tag. Es geschah in Europa im 20. Jahrhundert.

P.S.: Du hast über den Gesuchten schon mal nachgedacht. Idea
(28.07.2014 01:31)Sansavoir schrieb: [ -> ]P.S.: Du hast über den Gesuchten schon mal nachgedacht. Idea

Stimmt - und als nicht passend abgetan.Indifferent

Ich möchte zwar kein neues Rätsel erstellen, setze aber trotzdem mal diesen Link: http://de.wikipedia.org/wiki/20-N
Genau darum ging es in diesem Rätsel. Der 20-N war (ist) ein Feiertag der spanischen Rechten und deshalb wurden Francos lebenserhaltende Maschinen am 20. November 1975 abgestellt, so dass seit dem die Rechte den 20-N als Todestag von Primo de Rivera jr. und Franco begeht. Der Kult um den 20-N im franquistischen Spanien band die eher modernen Falangisten an die nationalkonservativen Rechten um Franco.
Fällt mir gerade ein Jux-Rätsel ein.

(Avicenna, Harald und wie die ganzen Nicht-Rätselsteller heißen, können mir ja mal ein paar Gläsle "Mineralwasser" spendieren....)


Also, zum Rätsel.

Warum hat Hitler ausgerechnet den Rommel nach Afrika geschickt?


Der Grund ist historisch gesichert, und ist der Jux dabei.
Es war ein anderer, zu der Zeit Prominenterer vorgesehen,
dass es Rommel wurde, hängt eng mit seinem Pour le Merit und der "Zwischenkriegszeit" zusammen.
Was heißt "Zwischenkriegszeit"? Rommel und Hitler lernten sich m.E. im August oder September 1934 persönlich kennen. Ich vermute mal, dass Rommel bei diesem Treffen auf Hitler schon Eindruck machte, weil er den Abzug der SS als Sicherheitskräfte verlangte, da für Hitlers Sicherheit auch die Reichswehr sorgen könnte? Aber ob das dafür ausgereicht hätte, den Afrikafeldzug zu führen? Kann ich mir nicht vorstellen.

Ähnliches passierte dann 1939, als nach der Annektion der Tschechoslowakei Rommel für den Begleitschutz Hitlers zuständig war und ihm riet, ohne dem Schutz der SS-Leibgarde im offenen Wagen auf die Prager Burg zu fahren, um mit dieser recht mutigen, eigentlich leichtsinnigen Aktion die Bewunderung der Tschechen zu erlangen. Dieses "Augen zu und durch" muss Hitler beeindruckt haben, vielleicht ist das der Grund für das Wohlwollen Hitlers gegenüber Rommel.

Aber was zwischen 1934 und 1939 noch so mit Rommel passierte, weiß ich jetzt nicht. Er war doch noch Lehrer an der Kriegsakademie und 1938 an der Seite Baldur von Schirachs in Österreich. Aber von Schirach war dort als NS-Funktionär, nicht als Soldat. Bin jetzt ratlos, wen Du meinen könntest? Heinz Guderian?
(31.07.2014 06:03)Sansavoir schrieb: [ -> ]Was heißt "Zwischenkriegszeit"? Rommel und Hitler lernten sich m.E. im August oder September 1934 persönlich kennen. Ich vermute mal, dass Rommel bei diesem Treffen auf Hitler schon Eindruck machte, weil er den Abzug der SS als Sicherheitskräfte verlangte, da für Hitlers Sicherheit auch die Reichswehr sorgen könnte? Aber ob das dafür ausgereicht hätte, den Afrikafeldzug zu führen? Kann ich mir nicht vorstellen.

Ähnliches passierte dann 1939, als nach der Annektion der Tschechoslowakei Rommel für den Begleitschutz Hitlers zuständig war und ihm riet, ohne dem Schutz der SS-Leibgarde im offenen Wagen auf die Prager Burg zu fahren, um mit dieser recht mutigen, eigentlich leichtsinnigen Aktion die Bewunderung der Tschechen zu erlangen. Dieses "Augen zu und durch" muss Hitler beeindruckt haben, vielleicht ist das der Grund für das Wohlwollen Hitlers gegenüber Rommel.

Aber was zwischen 1934 und 1939 noch so mit Rommel passierte, weiß ich jetzt nicht. Er war doch noch Lehrer an der Kriegsakademie und 1938 an der Seite Baldur von Schirachs in Österreich. Aber von Schirach war dort als NS-Funktionär, nicht als Soldat. Bin jetzt ratlos, wen Du meinen könntest? Heinz Guderian?


Das sind alles Gründe die Rommels Karriere im Hitlerreich überhaupt möglich machten. Zur Erinnerung: Rommel ohne Generalstabsausbildung wäre vermutlich kurz vor Erreichung der Altersgrenze noch zum Oberstleutnant befördert worden, mehr wäre nicht drin gewesen.

Aber da0 ausgerechnet er nach Afrika geschickt wurde, hat einen ganz speziellen Grund.
Einmal wann und für was er den Pour le Merit erhielt, "Liebe" zwischen Diktatoren und die 20er Jahre mit den Bestimmungen aus dem Versailler Vertrag.
Den Orden "Pour le Merite" bekam Rommel für seine Verdienste bei der Eroberung des italienischen Ortes Longorone. Das würde wohl bedeuten, dass Rommel auf Wunsch Mussolinis das Kommando über die Afrika-Truppen erhielt.
(31.07.2014 19:56)Sansavoir schrieb: [ -> ]Den Orden "Pour le Merite" bekam Rommel für seine Verdienste bei der Eroberung des italienischen Ortes Longorone. Das würde wohl bedeuten, dass Rommel auf Wunsch Mussolinis das Kommando über die Afrika-Truppen erhielt.

Ja.
Die Spur ist die richtige.

Aber es war keineswegs der Wunsch Mussolinis, sondern der Hitlers, als Retourkutsche auf eine Maßnahme des Duce, die Hitler + Co. ärgern sollte, wobei der Grund für den Ärger in den Bestimmungen des VV lag.

Die Liebe der Diktatoren schlug auch Kapriolen
Ich hätte zwei(drei) alternative Kandidaten zu Rommel bezügl. des Oberkommandos des DAK/ Panzergruppe Afrika.
Zum einen Generalfeldmarschall Wilhelm List, zum anderen Generalmajor Alfred Gause, wobei es bei List und der Kapitulation Griechenlands wohl einiges Missfallen beim Duce gab, da das Ganze auf Geheiß Hitlers ohne italienische Beteiligung abgelaufen war. Aber das war ja im April '41 und die Entscheidung für Rommel fiel ja schon im Januar/Februar.
Aber du meinst wahrscheinlich noch einen anderen - Generalleutnant Wilhelm von Thoma.

Allerdings konnte ich noch keinen von dir angedeuteten ursächlichen Zusammenhang mit Mussolini, dem VV und seinen Folgen bzw. unerfüllten italienischen Begehrlichkeiten erkennen, eher dass Rommel vor allem in Teilen des OKH nicht den entsprechenden Rückhalt hatte und man dort (z.B. Generaloberst Franz Halder oder von v.Brauchitsch) einen Generalleutnant Rommel (einer Armee/Panzer/Sperrgruppe) einfach nicht haben wollte, um nicht zu sagen, dass er dahingehend "gemobt" wurde.

Aber vielleicht beziehst du dich aber auch auf einen bestimmten italienischen Offizier, der nach Berlin entsandt wurde ...? von der obersten italienischen Heeresleitung (Commando Supremo), der ein ehemaliges Mitglied einer Ententeüberwachungskommission in den Zwanzigern war - wobei jetzt ein Zusammenhang mit dem VV gegeben wäre.
(03.08.2014 03:25)Avicenna schrieb: [ -> ]Aber vielleicht beziehst du dich aber auch auf einen bestimmten italienischen Offizier, der nach Berlin entsandt wurde ...? von der obersten italienischen Heeresleitung (Commando Supremo), der ein ehemaliges Mitglied einer Ententeüberwachungskommission in den Zwanzigern war - wobei jetzt ein Zusammenhang mit dem VV gegeben wäre.

Bingo
Deshalb erhielt Rommel und keiner der anderen Kandidaten den job.
Mehr später....
Gibt es dieses Rätsel noch? Wie ich die Sache übersehe, ist Avicenna dran. Seine Rätsel löse ich am liebsten.
(09.08.2014 14:48)Harald schrieb: [ -> ]Wie ich die Sache übersehe, ist Avicenna dran. Seine Rätsel löse ich am liebsten.

Na klar - und wer's glaubt wird seelig.Lol

Aber im Ernst - so richtig ist das Rätsel ja noch gar nicht gelöst gewesen.
Ich habe zwar geschrieben, was der Suebe hören wollte, aber es fehlen noch Hintergrundinformationen, die ich leider nicht liefern kann, sondern wohl nur der Schwabe, der das ja auch angekündigt hat.
Selbst wenn man sich dazu mit den unterschiedlichsten z.T. widersprechenden Informationen intensiver auseinandersetzt, kommt man nicht an den Namen des ehemaligen italienischen Ententekontrolleurs, der dann später wieder in Berlin aufgetaucht sein soll. Wann war das, gab es dazu einen speziellen Anlass, wie z.B. das Hitler-Mussolini-Abkommen vom Oktober 1939 bezügl. Südtirols ... oder was auch immer?
Sogar bei Irving, der um kleine Geschichtchen am Rande nie verlegen ist und in seiner blumigen Art auch schnell mal Falschinformationen und Fehlinterpretationen vom Stapel lässt, findet man dazu nichts. Zumindest in "Rommel - eine Biographie" oder "Führer und Reichskanzler" ist davon keine Rede, außer dass wohl Manstein anfänglich auf Hitlers Besetzungsliste ganz oben gestanden hat und er (1942) einem italienischen Diplomaten gesagt haben soll:

Zitat:"Ich habe jedoch Rommel gewählt, weil er genau wie Dietl oben in Narvik die Fähigkeit besitzt, seine Truppen mitzureißen. Dies ist für den Heerführer einer Truppe, die unter besonders schwierigen atmosphärischen Verhältnissen zu kämpfen hat, wie in Nordafrika oder im äußersten Norden, eine absolute Notwendigkeit."

oder so so nette Brgebenheiten wie:
Zitat:"... An jenem Abend aß er gemeinsam mit den italienischen Generalen in einem Hotel in Tripolis. Einer fragte ihn, wo er seinen Pour le Mérite bekommen habe. Ohne nachzudenken, erwiderte Rommel: »Longarone!«. Mit der Unterhaltung war es an diesem Abend vorbei." ...

Also, irgendwo wird es sicher einen Hinweis oder einen Beleg für das geben, was Suebe im Rätsel verarbeitet hat und das historisch verbürgt sein soll.
Ich hab's wohl einfach nur nicht gefunden, was bei meinem Kenntnisstand bezüglich dieser Zeit natürlich nicht verwunderlich wäre. Möglicherweise reicht dazu eine einfache Recherche im Netz auch nicht aus und man müsste zusätzlich andere Quellen bemühen.
Ich stelle jetzt einfach mal ein neues Rätsel:

Es gibt ein Land, das von Norwegern entdeckt wurde und bis heute von den Skandinaviern beansprucht wird. Das gesuchte Land ist etwas größer als das heutige Botswana und die Heimat von mindestens vier z.T. geschützten Vogelarten und einigen wenigen nicht allzu großen Landtieren.
In den letzten Jahren hat sich das Land auch Touristen mit Spezialinteressen geöffnet und soll Insiderinformationen zufolge, auch als militärisches Rückzugsgebiet für ein ehemals kriegsführendes Land Europas fungieren.

Wie wird dieses Land im deutschen Sprachgebrauch genannt und wo liegt es?
Die Größe stimmt nicht, ansonsten würde ich auf das antarktische und von Norwegen beanspruchte Königin-Maud-Land tippen, zu dem auch das Neuschwabenland gehört, wo sich angeblich alte Nazis darauf vorbereiten, sich mit der modernen Welt zu kloppen.

VG
Christian
(10.08.2014 11:45)913Chris schrieb: [ -> ]Die Größe stimmt nicht, ansonsten würde ich auf das antarktische und von Norwegen beanspruchte Königin-Maud-Land tippen, zu dem auch das Neuschwabenland gehört, wo sich angeblich alte Nazis darauf vorbereiten, sich mit der modernen Welt zu kloppen.

VG
Christian

Na doch, das stimmt schon.Smile
Aber eben nicht das Königin-Maud-Land mit seinen ca. 2.700.000 km² war gesucht, sondern das von dir angesprochene Neuschwabenland mit rund 600.000 km².
Der Name rührt von dem deutschen Expeditionsschiff "Schwabenland", welches sich 1938/39 in die Gewässer um die Antarktis wagte und dort für das nach Ressourcen gierende Nazideutschland, im Spezialauftrag von Göring unterwegs war. Hauptgrund war letztlich die topographische Erkundung der antarktischen Gefielde für die deutsche Walfangflotte (s.a. Fettlücke) und die allgemeine Eruierung dieses Teils der Erde, in Hinblick auf eine mögliche, spätere deutsche Inanspruchnahme und Besetzung des erkundeten Gebietes.

Chris hatte auch auf den Mythos, von den sich angeblich dorthin zurückgezogenen deutschen Truppenverbänden verwiesen, die bis heute im Clinch mit den Streitkräften der Briten und Amerikaner liegen sollen. Ich verlinke da mal lieber nichts, aber die jubelnde Fangemeinde scheint schon ganz beachtlich und sehr lebendig.

Chris, du bist dran.Shy
(10.08.2014 14:29)Avicenna schrieb: [ -> ]Chris, du bist dran.Shy

Ok. Es gab ein Fahrzeug, das eine Kombination aus zwei eigentlich grundverschiedenen Fortbewegungsarten realisieren sollte, ein einziges Mal gebaut wurde und einen mehrere Jahrzehnte gültigen Rekord aufstellte.

Um welches Fahrzeug geht es und warum wurde es trotz seiner offensichtlichen Vorteile nur ein einziges Mal in der Realität gebaut (wegen seiner Skurrilität und wohl auch wegen des Rekords dafür umso öfter als Modell)?

VG
Christian
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