Forum für Geschichte

Normale Version: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Schabowski...?
...täte ich jetzt auch vermuten Teeth
Offenbar sind meine Rätsel zu leicht für unsere Spezis. Es gibt zwar so einige Beispiele, wo die Geschichte geändert wurde, weil sich jemand verplapperte, aber dies dürfte das Bekannteste sein.
http://www.mdr.de/damals/archiv/zeitstra...kt352.html
Natürlich meinte er, die Leute sollten ordnungsgemäß ihren Antrag auf Ausreise stellen und dann "drüben bleiben". Dass die Ossis die Grenzübergänge einrannten (nachdem die ARD-Tagesthemen verbreiteten, die Grenze sei offen Wink), ein bisschen feierten und am nächsten Tag wieder brav zur Arbeit erschienen, war SO eigentlich nicht gedacht.
@Avicenna macht weiter.
(12.10.2014 21:39)Suebe schrieb: [ -> ]...täte ich jetzt auch vermuten Teeth

Heute gebe ich mal wieder weiter ... an dich, wenn du möchtest.Wink
(12.10.2014 22:33)Avicenna schrieb: [ -> ]
(12.10.2014 21:39)Suebe schrieb: [ -> ]...täte ich jetzt auch vermuten Teeth

Heute gebe ich mal wieder weiter ... an dich, wenn du möchtest.Wink


Also, dann das zuvor gelöschte nochmals.

Das Deutsche Reich finanzierte den 1. Weltkrieg weitgehend über Kriegsanleihen.
Die Anleihen, es wurden 2 im Jahr aufgelegt, erbrachten bis zu 15 Milliarden Mark jeweils.
Die letzte, im September 1918, als der auf alle Fälle nicht siegreiche Ausgang des Krieges bereits offensichtlich war, erbrachte auch noch über 10 Milliarden Mark.

Zu der Vermarktung der Anleihe lobte die Fankfurter Zeitung ein Preisausschreiben aus, wer das beste Gedicht für eine erfolgreiche Kriegsanleihe schreiben würde.
Es gewann unter einem seiner Pseudonyme einer der bekanntesten deutschsprachigen Publizisten der 20er Jahre.
Und, mir zumindest, hat es fast den Zapfen rausgehauen, als ich las wer es war.

Wer gewann den Preis der Frankfurter Zeitung für das beste Gedicht zur 9. Kriegsanleihe im September 1918?
Ich weiß, dass Gerhard Hauptmann mal kräftig die Werbetrommel für Kriegsanleihen schlug. Aber den meinst du nicht. Einfach mal ins Blaue. Tucholsky?

OT: Auf Hiddensee, wo Hauptmann begraben liegt, erzählt man sich heute noch Legenden über seinen täglichen Weinkonsum.
Ja jetzt leckst mi doch am ...................

Dein Näschen ist einfach sagenhaft.

Es war Tucholsky.
Und ehrlich, jetzt hat es mir den Zapfen gleich wieder rausgehauen.

Mir fehlen die Worte.....
Gerne, aber die Hintergründe wüsste ich doch ganz gern. Es war wirklich nur geraten.
Der Papa war Pfarrer und ist trotzdem ein bedeutender Naturwissenschaftler gewesen, bis heute anerkannt. Der missratene Sohn reiste in die Welt und ist heute noch viel populärer als sein alter Herr, obwohl er auf dessen Fachgebiet blieb und im Grunde nix Neues lieferte. Ratet den Nachnamen...
(13.10.2014 12:45)Arkona schrieb: [ -> ]Gerne, aber die Hintergründe wüsste ich doch ganz gern. Es war wirklich nur geraten.

Der bekennende Pazifist Tucholsky hat zwei Seiten.Idea

Im Frühjahr 1916 hat er sich im "Ulk" damals eine satirische Wochenzeitung aus dem Mosse-Verlag, über die "Anleiheritis" lustig gemacht.
Das Zeichnen der Kriegsanleihe wäre vergleichbar damit, eine Hypotheke auf ein nicht existierendes Haus aufzunehmen.

Im März 1917 schreibt Tucholsky im "Flieger" einer Zeitschrift der Fliegertruppe, Tucholskys Chef war dort Oberleutnant Erhard Milch Smile
"Es kommt nicht auf die Masse des Geldes an, es kommt auf den guten Willen und die Gesinnung an! - Patronen ins Gewehr? Granaten ins Rohr? Brot im Magen? Geld in den Beutel mein Sohn! Zeichne die Kriegsanleihe!"

Und dann im September 1918 das Gedicht für das Preisausschreiben der Frankfurter Zeitung:

Trotzdem-! Von Theobald Tiger
(....)
Die Neunte ruft!
Zieh kein Gesicht
Solange jene schießen,
solange hilft das nicht (....)
Bei Beethoven war´s auch die Neunte.
Trotz alledem -!
Sei klug und zahl!


Tucholsky hätte im Herbst 1918 eine Karriere als Offizier angestrebt
und hätte damit auch erste Erfolge gehabt.
(seinem Biografen Michael Hepp folgend.)

Man fasst es nicht.Confused
Ich kann Tucholskys Handeln nachvollziehen. In Kriegszeiten ist es wie in einer Diktatur, man muss sich da irgendwie durchschlagen. Und wenn man nicht an die Front wollte, schreibt man halt Propaganda. Ob jemand etwas gezahlt hatte, nur weil Theobald Tiger es forderte...
(14.10.2014 00:47)Sansavoir schrieb: [ -> ]Ich kann Tucholskys Handeln nachvollziehen. In Kriegszeiten ist es wie in einer Diktatur, man muss sich da irgendwie durchschlagen. Und wenn man nicht an die Front wollte, schreibt man halt Propaganda. Ob jemand etwas gezahlt hatte, nur weil Theobald Tiger es forderte...

Dem o.g. Biografen folgend.
Tucholsky war zu einer Baukompagnie eingezogen worden, was ihm aber nicht so gefallen hat. Darauf meldete er sich zu dieser Artilleriefliegerschule nach Lettland, wo Erhard Milch sein vorgesetzter war. Dort leitete er diese Militärzeitung "Der Flieger". Von dort wiederum meldete er sich in das besetzte Rumänien wo er "Kriegskommissar" wurde. Wenn ich das richtig verstanden habe, ein Heeresbeamter im Offiziersrang. Er strebte aber eine ähnliche Stellung im ebenfalls besetzten Lettland an, insbesondere da er sich verehelichen wollte.
Alles im September/Oktober 1918 im Gefolge des Friedens von Brest, irgendwie hört sich dies alles doch auch nach ein wenig "Wehrbauer im Schwarzerdegebiet" an.

OT: Man wird scheints auch noch im gesetzten Alter etwas verwirrt, wenn einer der Helden der eigenen Jugend sich auch als mit Graustufen behaftet herausstellt. Es kann ja eigentlich nicht anders sein, es ist keiner "nur weiß" oder "nur schwarz" trotzdem, außgerechnet Tucholsky....
Habt ihr eigentlich mitbekommen, dass ein neues Rätsel wartet? Ab morgen bin ich wieder eine Woche offline.
Shade
(13.10.2014 13:03)Arkona schrieb: [ -> ]Der Papa war Pfarrer und ist trotzdem ein bedeutender Naturwissenschaftler gewesen, bis heute anerkannt. Der missratene Sohn reiste in die Welt und ist heute noch viel populärer als sein alter Herr, obwohl er auf dessen Fachgebiet blieb und im Grunde nix Neues lieferte. Ratet den Nachnamen...

(14.10.2014 16:20)Arkona schrieb: [ -> ]Habt ihr eigentlich mitbekommen, dass ein neues Rätsel wartet? Ab morgen bin ich wieder eine Woche offline.

Sure Shade
was nix dran ändert, dass ich keinen Plan habe.

Pfarrer die gleichzeitig Naturwissenschaftler waren, gibt es bei uns nicht wenige.
Philipp Matthäus Hahn zB oder Albert Schweitzer
Die Pfarrer-Wissenschaftler scheinen mir eh im 18.-19. Jahrhundert fast eine Mode gewesen zu sein.
Warum? Das Theologie-Studium hat nichts gekostet, und wenn mal einer Pfarrer war, konnte er machen was er wollte. (solang er die Finger von der Theologie ließ Angel )Da war die wissenschaftliche Freiheit bar jeder Existenz-Sorgen gegeben.
Ich behaupte mal, dass jeder den Namen kennt. Das Hauptwerk des Sohnes hatte fast jeder deutsche Bildungsbürger im Regal. Sein alter Herr ist dagegen fast vergessen - zu Unrecht.
(14.10.2014 17:42)Arkona schrieb: [ -> ]Ich behaupte mal, dass jeder den Namen kennt. Das Hauptwerk des Sohnes hatte fast jeder deutsche Bildungsbürger im Regal. Sein alter Herr ist dagegen fast vergessen - zu Unrecht.


Brehms Tierleben
Na bitte, geht doch. Den Sohn kennt jeder, der Alte mal hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Ludwig_Brehm
Er war ein berüchtigter "Splitter", der jede Morphe oder Farbabweichung zu einer eigenen Art erklärte. Das war meist Quatsch, aber so entdeckte er immerhin einige ähnliche Arten wie Garten- und Waldbaumläufer.

Der Suebe macht weiter und ich kann beruhigt verschwinden...
(14.10.2014 18:32)Arkona schrieb: [ -> ]Der Suebe macht weiter und ich kann beruhigt verschwinden...

na dann, viel Spaß dabei.Smile
Du machst es dem Sueben aber wieder mal zu einfach. Der schreibt nämlich gerne mal, dass er keinen Plan hat oder oder keine Ahnung von der Thematik, und wartet dann praktisch auf die Präsentation der Lösung. Das war schon öfter so - an der Stelle ist er dann wieder ein echtes Cleverle ... und muss sich nicht wirklich selber mal drehen.ShadeBig Grin
(14.10.2014 18:45)Avicenna schrieb: [ -> ]
(14.10.2014 18:32)Arkona schrieb: [ -> ]Der Suebe macht weiter und ich kann beruhigt verschwinden...

na dann, viel Spaß dabei.Smile
Du machst es dem Sueben aber wieder mal zu einfach. Der schreibt nämlich gerne mal, dass er keinen Plan hat oder oder keine Ahnung von der Thematik, und wartet dann praktisch auf die Präsentation der Lösung. Das war schon öfter so - an der Stelle ist er dann wieder ein echtes Cleverle ... und muss sich nicht wirklich selber mal drehen.ShadeBig Grin

Du hast völlig recht.
Wie kann es sich der Suebe auch so einfach machen.
Zur Strafe darf er das Rätsel jetzt nicht machen.
Das darf Avicenna machen, da er die Unterschleife des Sueben aufgedeckt hat.
Zur Belohnung. Tongue
(14.10.2014 20:25)Suebe schrieb: [ -> ]
(14.10.2014 18:45)Avicenna schrieb: [ -> ]na dann, viel Spaß dabei.Smile
Du machst es dem Sueben aber wieder mal zu einfach. Der schreibt nämlich gerne mal, dass er keinen Plan hat oder oder keine Ahnung von der Thematik, und wartet dann praktisch auf die Präsentation der Lösung. Das war schon öfter so - an der Stelle ist er dann wieder ein echtes Cleverle ... und muss sich nicht wirklich selber mal drehen.ShadeBig Grin

Du hast völlig recht.
Wie kann es sich der Suebe auch so einfach machen.
Zur Strafe darf er das Rätsel jetzt nicht machen.
Das darf Avicenna machen, da er die Unterschleife des Sueben aufgedeckt hat.
Zur Belohnung. Tongue

Na danke dir für diese weise und großzügige Geste.
Unterschleife - was ist das denn eigentlich?
Egal. Du weißt ja, dass ich schon ein bissel recht habe.

Ich versuche, bis heute abend was Nettes zu finden, und da Sansavoir das andere Rätsel gelöst hat, habe ich ja ohnehin ein paar "freie Kapazitäten".
Hast du schon irgendwelche Wunschkandidaten ...Big Grin
Referenz-URLs