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Normale Version: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
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die haben also größere Artefakte "zerkleinert", weil auf diese Weise mehr Kohle rauszuschlagen war...?
Ganz schön clever, aber aus Sicht der Hilfskräfte natürlich nachvollziehbar.
Seit wann ungefähr wird diese etwas unglückliche Regelung nicht mehr praktiziert?
Konkret überliefert ist das von Eugene Dubois, dem Entdecker dem Homo erectus auf Java, der nur kleine Scherben von der Schädelkalotte retten konnte. Aber das ist früher wohl oft passiert als es nach Stückzahl ging.
(04.11.2014 11:27)Arkona schrieb: [ -> ]Ich geb es auf, da keiner sich ernsthaft rantraut. Es wurden Prämien für gefundene Stücke ausgegeben. Hinter dem Rücken des Ausgräbers zertöpperten die Hilfsarbeiter die noch kompletten Schädel und Artefakte...

Rätsel freigegeben.

Da wäre ich nicht draufgekommen. Mir ging da etliches wie Schliemanns Sprengungen durch den Kopf, aber das war ja kein Problem der Hilfskräfte.
Den Ausgräbern des 19. Jahrhunderts wurden oftmals auch mangelnde Professionalität und erhebliches pekuniäres Interesse unterstellt, aber auch dies kein Problem der Hilfskräfte.

Nun verstehe ich dies wie Avicenna, ein trockener Schlag mit der Schaufel auf das Fundstück, und es waren viele Stücke anstatt einem. Ergo: Mehrfach Geld und nicht nur einmal.
Zweifellos ein Triumph menschlichen Geistes.
Nur, die Archäologen waren doch auch nicht dumm, sooo oft kann das doch gar nicht geklappt haben.

Es ist auch heute noch die mit wichtigste Aufgabe die sich ein Chef selbst stellen muss,
die Unterschleife seiner Angestellten beizeiten zu erkennen.
Nix, was nicht versucht würde.

Insofern unterstelle ich, dass die "Fundmaximierung" erkannt wurde, und in Archäologenkreisen rasch die Runde machte - zahl bloß nix für die Anzahl der Fundstücke - such ein anderes Entlohnungsmodell.
Tja, das muss man wissen und erstmal drauf kommen. Wer will daraus einen Vorwurf drehen, wenn die "findigen Mohren" ihren weißen Massa austricksten.
Ein neues Rätsel:
Sie war eine Schönheit, quasi die Lady Di ihres Zeitalters. Hatte aber auch erheblich was zu bieten. Wer war der Glückliche, der sie ehelichte und ihren Unfalltod zeitlebens nicht verwinden konnte?
Maria von Burgund hatte die heutigen Benelux-Staaten zu bieten und starb infolge eines Reitunfalls. Der erst Glückliche, dann wohl ewig Trauernde war Maximilian von Österreich, der spätere Kaiser Maximilian I.
War wohl zu leicht, aber auch nur als Überbrückung gedacht. Macht weiter.
NEUES JUX-RÄTSEL

Der Gesuchte bekam wohl etwas zu unerwartet das Land seiner kriegerischen, aber auch Künste und Wissenschaft fördernde Ahnen zurück. Das Bürschchen hatte dann nichts anderes zu tun, als sein liebes Tantchen einzuladen und mit ihr und ihrem Hofstaat rauschende Feste zu feiern. Wegen dieser Verschwendung waren die Herren, den der Gesuchte seine gesellschaftliche Stellung verdankte, ziemlich sauer. Sie beschnitten seine bereits geringen Befugnisse erneut, so dass er praktisch nur noch repräsentieren durfte. Zwei verbündete Staaten griffen das Land des Gesuchten an, die Aggressoren wurden vorerst in zwei Schlachten geschlagen, auch dank eines Mannes, dessen Truppen ein paar Jahre später eine Katastrophe verursachten. Ein weiterer Angriff eines dieser Staaten endete mit einer Niederlage. Des Gesuchten Unterstützer zogen sich zurück, der Gesuchte dankte ab und ging ins Exil, wo er entweder in der Hauptstadt oder viele Jahre später in einem Kloster verstarb. Wer war der Gesuchte?
Massimiliano Sforza (1493-1530)?

In der Schlacht bei Novara hatte Georg von Frundsberg als oberschwäbischer Landsknechtsführer erheblichen Anteil daran, dass die Franzosen (vorerst) besiegt wurden und Massimiliano wieder in sein Amt eingesetzt werden konnte. Genau dieser Frundsberg konnte später seinen Söldnern längere Zeit keinen Sold zahlen und bekam, verursacht durch den nachfolgenden Ärger und den Stress eines handfesten Söldneraufstandes, einen Schlaganfall. Seine Leute zogen ohne Kohle ab und taten sich anderswo gütlich und marschierten über Florenz nach Rom, wo es dann zu diesem Unglück kam -> Sacco di Roma.
(05.11.2014 10:17)Avicenna schrieb: [ -> ]Massimiliano Sforza (1493-1530)?

In der Schlacht bei Novara hatte Georg von Frundsberg als oberschwäbischer Landsknechtsführer erheblichen Anteil daran, dass die Franzosen (vorerst) besiegt wurden und Massimiliano wieder in sein Amt eingesetzt werden konnte. Genau dieser Frundsberg konnte später seinen Söldnern längere Zeit keinen Sold zahlen und bekam, verursacht durch den nachfolgenden Ärger und den Stress eines handfesten Söldneraufstandes, einen Schlaganfall. Seine Leute zogen ohne Kohle ab und taten sich anderswo gütlich und marschierten über Florenz nach Rom, wo es dann zu diesem Unglück kam -> Sacco di Roma.

Völlig richtig, Massimiliano Sforza war der Gesuchte, von 1512 bis 1515 Herzog von Mailand. Seine kurze Herrschaft verdankte er mehr oder weniger den Schweizer Söldnern, die von deutschen Söldnern unter Georg von Frundsberg oder spanischen Söldnern und Prosper Colonna unterstützt wurden. Die verloreneSchlacht von Marignano führte 1515 zum Zusammenbruch der Herrschaft Massimilianos und die Besetzung des Herzogtums Mailand durch die Franzosen. Franz I. setzte als Statthalter den Connetable Charles de Bourbon ein, der sich einige Jahre später mit Franz I. überwarf und danach in die Dienste Karls V. wechselte. 1527 war er ebenfalls beim Sacco di Roma dabei. Massimiliano verstarb 1530 in Paris, der Legende nach soll er aber 1552 als Mönch in einem Kloster verstorben sein.

Massilianos "Tantchen" war übrigens Isabelle d'Este. Big Grin

Gratulation, super gelöst. Avicenna, Du kannst das nächste Jux-Rätsel erstellen.
Fünf Jahre vor einer Jahrhundertwende wurde es einem kriegführenden Land ermöglicht, mit weniger als 1000 Mann seiner Landstreitkräfte, die Kriegsflotte einer Seefahrernation (aus etwas ungewöhnlichen Gründen) zum Stillhalten und zur anschließenden Übergabe zu bewegen.

Wie hieß der ranghöchste Kapitän vor Ort und spätere Vizeadmiral der Kriegsflotte, die sich damals kampflos ergab und später auf Seiten des kriegführenden Landes kämpfte?
Meinst du die Übergabe der niederländischen Flotte an die Franzosen im Jahr 1795? Dann müsste der Gesuchte Hermanus Reyntjes sein.

VG
Christian
12 Minuten (maximal...Big Grin). Genial, ich gratuliere.

Chris, würdest du für diese kampflose Übergabe (bitte) noch kurz zwei Gründe anführen.
Mit dem nächsten Rätsel bist du ohnehin dran...Smile
@Avicenna, natürlich meinst du dieses Ereignis. Was nützen die schönsten und kampfstärksten Schiffe, wenn sie im Eis festliegen...
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberga...lotte_1795
Höchster Offizier der Flotte war ein gewisser H. Reyntjes, über den ich auf die Schnelle allerdings nichts Näheres finden konnte.

EDIT: :angry:Wer zu spät kommt und zu lange recherchiert...
(07.11.2014 16:36)Arkona schrieb: [ -> ]EDIT: :angry:Wer zu spät kommt und zu lange recherchiert...

ist mir bei dir auch schon so gegangen...Wink

(07.11.2014 16:36)Arkona schrieb: [ -> ]Was nützen die schönsten und kampfstärksten Schiffe, wenn sie im Eis festliegen...

Ja, das wäre EIN Grund. Vor allem der, warum sie sich nicht verdrückt haben.
(07.11.2014 16:36)Avicenna schrieb: [ -> ]12 Minuten (maximal...Big Grin). Genial, ich gratuliere.

Chris, würdest du für diese kampflose Übergabe (bitte) noch kurz zwei Gründe anführen.
Mit dem nächsten Rätsel bist du ohnehin dran...Smile

Hab nach 1795 recherchiert und nach Kriegen zwischen einer See- und einer Landmacht gesucht. Bingo.

Mir fallen sogar drei Gründe für die Übergabe ein:
Zwei kommen vom Wiki-Artikel:
- eine Selbstversenkung machte wenig Sinn, weil die Gewässer, in denen sich die niederländische Flotte befand, zu seicht waren und die Schiffe - besonders die Kanonen - leicht von den Franzosen hätten geborgen werden können.
- Die Flotte lag im eis fest und konnte nicht fliehen. Im Falle einer Flucht hätte man die Flotte wahrscheinlich den Engländern übergeben oder hätte sich eventuell noch in die Kolonien retten können.

Ein dritter Grund liegt damit auf der Hand: die Niederlande waren erobert, die Batavische Republik ausgerufen. Der Krieg war verloren, was sollte also noch eine niederländische, d.h. nicht-batavische Flotte?
Überdies - das kommt mir grad noch als vierter Grund - hatte der niederländische Kapitän Reyntjes eindeutige Befehle von seinen natürlich mittlerweile frankreichfreundlichen Vorgesetzten, und er fühlte sich wohl verpflichtet, diesen Folge zu leisten.

VG
Christian
Und nu das neue Jux-Rätsel:

Ein Rabe gegen viele Sittiche. Klingt erst mal nach einem unfairen Kampf für die Sittiche, noch dazu, wo der Rabe fiese Gerüchte über einen der Sittiche streut. Aber die Sittiche sind auch heimtückisch und der Sittich, über den der Rabe die fiesen Gerüchte gestreut hat, versucht den Raben hinterrücks zu ermorden. Der Rabe ist heftigst erzürnt und hackt nun aber nicht sofort mit seinem scharfen Schnabel zurück, sondern beschwert sich beim Adler, der ihm auch Recht gibt. Nur weil die Sittiche zusammenhelfen, entkommt der Mörder-Sittich einer harten Strafe, er muss allerdings ziemlich viele Eier an den Raben herausrücken.
Der Mörder-Sittich lästert weiter, bis dem Raben der Kragen platzt und er auf die Sittiche losgeht. Aber: Viele Sittiche sind des Raben Tod, der Rabe verliert den Kampf und verlegt sich wieder auf seine ursprüngliche Taktik: Sich beim Adler beschweren und auf die Sittiche lästern, was geht.

Welchen titanischen Kampf habe ich mit dieser "Fabel" umschrieben?
Und - fast noch interessanter - woher kommen all die Sittiche und der Rabe?

VG
Christian
Da der Sittich nicht das typische deutsche Fabelwesen ist, könnte man vermuten, dass die Fabel in weiter Ferne spielt. Die Sittiche können die Bevölkerung einer Kolonie sein, der Rabe der Gouverneur und der Adler der König.
Nein, die Fabel - die in Wirklichkeit keine Fabel ist, sondern nur eine Form der Darstellung eines historischen Ereignisses - spielt hier in Mitteleuropa.

VG
Christian
Ludwig IX. der Reiche? Bayerischer Krieg?
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