Forum für Geschichte

Normale Version: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
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heute abend bleibt mir nur noch Frustsaufen...
Ich rate jetzt einfach mal: Ist das zweite gesuchte Gewässer der Bodensee?

VG
Christian
Ja, es ist der Bodensee
auf dem sich über die Jahrhunderte immer wieder, bis 1809 bewaffnete Schiffe "herumtrieben".

Im gesuchten Zeitraum bis ins Frühjahr 1800 als das gesamte Bodenseeufer von Land aus franz. besetzt wurde.
Solang der Bodensee und der Zürichersee in der Frontlinie lagen, ging es ziemlich lebhaft und kriegerisch auf den Seen zu.
Mit klaren Vorteilen für die österreichische Seite. Als aber die kpl. Uferzonen verloren gingen, blieb nur noch die Vernichtung der Schiffe.

Was der geneigte Leser beachten sollte, bis die Eisenbahn die Seeufer kpl. erreichte gab es auf dem Bodensee zB über die Jahrtausende einen erheblichen Frachtverkehr. Mit recht großen Schiffen, die dann natürlich auch Kanonen tragen konnten.
In der Konstanzer Außenstelle des BW Landesmuseums ist zB eines dieser Frachtschiffe ausgestellt.

Die ersten nachgewiesenen Kriegsereignisse auf dem waren während des römischen Alpenfeldzugs, mit der genannten keltisch/römischen Seeschlacht.
Die letzten Kriegshandlungen auf dem Bodensee fanden mW 1809 statt, während des Tiroler und Vorarlberger Aufstands, ua wurde Konstanz von Vorarlbergern über See erobert, die Badenser Besatzung konnte nur noch abhauen...Wink .

Ich habe darüber aber auch hier schon mal geschrieben. Weiß nur nicht mehr ob es noch im GGeschichteforum war.

Vor 4-5 Jahren gab es etliche Internetseiten zum Thema, die aber anscheinend alle inzwischen wieder weg sind.
In zwei Büchern sind die Ereignisse verarbeitet, eins von 1906 eins von 2008, und dann findet sich noch ein kleiner Hinweis auf der Wiki-site von Wasserburg am Bodensee.
In der "Vorarlberger Chronik ist noch ein kurzer Satz zu finden:
Zitat:Nach einem anfangs erfolgreichen Seekrieg auf dem Bodensee, den der englische Oberst Williams gemeinsam mit emigrierten französischen Offizieren glänzend organisiert hatte, mussten die österreichischen Truppen im Frühjahr 1800 vor den Franzosen aus Südwestdeutschland weichen.
Quelle: http://www.vol.at/chronik/viewpage.aspx?...ft=artikel

vielleicht hat das Rätsel auc dem einen oder anderen Spass gemacht,
jedenfalls stellt Chris das nächste.
O.k.
Also:
Maggie Thatcher war sich in Sachen deutsche Einheit mit Francois Mitterrand eigentlich ziemlich einig: Beide waren dagegen. Zu Beginn des deutschen Einigungsprozesses hat sich Thatcher über eine Aktion Mitterrands wohl diebisch gefreut, später äußerte sie, er sei wohl "schizophren".

Welche beiden Aktionen Mitterrands verwirrten die Eiserne Lady derart?

VG
Christian
War Mitterand nicht nach dem Mauerfall noch zum Staatsbesuch in der sich auflösenden DDR (wohl im Dezember 1989)?
Ich denke, du meinst zuerst den Besuch Mitterands bei Modrow und Gerlach. Am 20. Dez, 1989.
Wo er die "Deutsche Nation" explizit verneinte. Vom Volk der DDR sprach?

Ich glaube näheres ist niemals bekannt geworden, die Akten fehlen in der Registratur des Elyseepalastes.
Irgendwann im Laufe des Jan. 1990 hat Mitterand wohl seine Einstellung zur Wiedervereinigung geändert, sah sie als unabwendbar. Wollte sie aber zumindest noch verzögern, und hat deshalbThatcher sehr aufmotiviert in ihrer totalen Antihaltung

Aber was konkret die Britin dann als Schizophrenie bei Mitterand sah, weiß ich nicht.
(06.02.2015 12:32)Suebe schrieb: [ -> ]Ich denke, du meinst zuerst den Besuch Mitterands bei Modrow und Gerlach. Am 20. Dez, 1989.
Wo er die "Deutsche Nation" explizit verneinte. Vom Volk der DDR sprach?

Ob Mitterand am 20.12.1989 Modrow und Gerlach besucht hat, daran erinnere ich mich nicht mehr. Aber er war an diesem Tag auch bei Masur im Gewandhausorchester zu Leipzig. Ich habe es selbst gesehen, wie Masur Mitterand vor dem Gebäude empfing und begrüßte. Der Grund des Besuches Mitterand war, eine Einschätzung der politischen Lage in der DDR durch Masur zu erhalten, der aufgrund seiner Rolle am 9. Oktober von Mitterand als möglicher Kandidat eines Präsidenten der DDR gesehen wurde. Masur lehte ab, er hatte keinerlei politische Ambitionen. Er verließ dann auch 1990 das Gewandhausorchester und wechselte nach New York, wo er dann viele Jahre als Dirigent arbeitete.
(06.02.2015 18:56)Sansavoir schrieb: [ -> ]
(06.02.2015 12:32)Suebe schrieb: [ -> ]Ich denke, du meinst zuerst den Besuch Mitterands bei Modrow und Gerlach. Am 20. Dez, 1989.
Wo er die "Deutsche Nation" explizit verneinte. Vom Volk der DDR sprach?

Ob Mitterand am 20.12.1989 Modrow und Gerlach besucht hat, daran erinnere ich mich nicht mehr. Aber er war an diesem Tag auch bei Masur im Gewandhausorchester zu Leipzig. Ich habe es selbst gesehen, wie Masur Mitterand vor dem Gebäude empfing und begrüßte. Der Grund des Besuches Mitterand war, eine Einschätzung der politischen Lage in der DDR durch Masur zu erhalten, der aufgrund seiner Rolle am 9. Oktober von Mitterand als möglicher Kandidat eines Präsidenten der DDR gesehen wurde. Masur lehte ab, er hatte keinerlei politische Ambitionen. Er verließ dann auch 1990 das Gewandhausorchester und wechselte nach New York, wo er dann viele Jahre als Dirigent arbeitete.


Masur soll, wenns stimmt, Mitterand auch sehr beruhigt haben, in Bezug der Wünsche der DDR-Bevölkerung in Bezug auf eine Wiederveeinigung. Das wäre kein großer Wunsch in der DDR.
(06.02.2015 20:29)Suebe schrieb: [ -> ]Masur soll, wenns stimmt, Mitterand auch sehr beruhigt haben, in Bezug der Wünsche der DDR-Bevölkerung in Bezug auf eine Wiederveeinigung. Das wäre kein großer Wunsch in der DDR.

Das könnte durchaus stimmen, jedenfalls zu dem Zeitpunkt. Damals redete man unter den ganzen Intellektuellen in der DDR noch von "einem demokratischen Sozialismus mit menschlichem Antlitz". Aber unmittelbar zuvor, am 19.12.89 ließ sich Helmut Kohl in Dresden feiern, da wurden die Rufe nach rascher Wiedervereinigung unter dem "gemeinen Volk" erstmalig sehr laut. Anscheinend war er zeitgleich drüben, ohne mit Mitterand sich abzusprechen oder gar gemeinsam aufzutreten.
Ich denke, wir können Arkona als Rätsellöser verbuchen.
Mitterrand hatte gegenüber Thatcher geäußert, die Deutschen seien noch nicht reif für eine Wiedervereinigung (Er soll Kohl mit Hitler verglichen haben und gesagt haben, Deutschland habe seine wahren Grenzen nie gefunden), außerdem stärkte er mit seinem Staatsbesuch in der DDR die dortige Führung, während der Staat schon am Zerbröseln war.
Auf der anderen Seite sagte er auf der Abschlusskonferenz des deutsch-französischen Gipfels von 1990 (er war grade EU-Präsident), er sei "bereit" für eine deutsche Wiedervereinigung und förderte sie auch zusammen mit Kohl.
Das meinte Thatcher mit "schizophren": Auf der einen Seite war er ein Gegner der Wiedervereinigung (und soll sich v.a. privat ziemlich harsch dagegen ausgesprochen haben), auf der anderen Seite förderte er sie.

VG
Christian
Es gibt ein Zitat, wonach eine bekannte militärische Auseinandersetzung in Wahrheit an einen ganz anderem konkreten geographischen Platz, genau 7136 Kilometer entfernt und fast 10 Jahre zuvor bereits entschieden wurde.
Wovon rede ich eigentlich hier so wirr?Devil
(07.02.2015 18:38)Arkona schrieb: [ -> ]Es gibt ein Zitat, wonach eine bekannte militärische Auseinandersetzung in Wahrheit an einen ganz anderem konkreten geographischen Platz, genau 7136 Kilometer entfernt und fast 10 Jahre zuvor bereits entschieden wurde.
Wovon rede ich eigentlich hier so wirr?Devil

Ich habe keine Ahnung. Cat

Werde da mal mit dem Ausschlussverfahren vorgehen. Auf Grund der Entfernung von über 7.000km kann sich das Ereignis frühestens im 17. Jahrhundert abgespielt haben. Noch konkreter, die Entfernung wird auf den Kilometer genau angegeben. Ab wann konnten Entfernungen so genau gemessen werden? Oder ist das eine spätere Messung. Sollte sie zeitgenössisch sein, müssen wir auf das 19. Jahrhundert reduzieren.
Es kann sich nur um eine Auseinandersetzung von Kolonialmächten handeln., die auf verschiedenen Kontinenten handfeste Interessen haben.

Fasse ich mal zusammen.
19. Jahrhundert, Kolonialmächte.
Was bleibt da? Spanien, Portugal, Frankreich, evtl. die USA und vor allem Great Britain.

Trifft dies zu?
Die Entfernung habe ich über die Koordinaten der konkreten heutigen Orte unter Berücksichtigung der Kugelgestalt der Erde online ausgerechnet. Die erwähnte militärische Auseinandersetzung gehört übrigens zur deutschen Geschichte. 19. Jahrhundert? Knapp daneben.
(09.02.2015 13:24)Arkona schrieb: [ -> ]Die Entfernung habe ich über die Koordinaten der konkreten heutigen Orte unter Berücksichtigung der Kugelgestalt der Erde online ausgerechnet. Die erwähnte militärische Auseinandersetzung gehört übrigens zur deutschen Geschichte. 19. Jahrhundert? Knapp daneben.

Ich habe noch immer keinen Schimmer.

Bleibe also beim Ausschluss. Shade
Es muss sich also um einen der dt. kolonialkriege am Beginn des 20. Jahrhunderts gehandelt haben.
Südsee fällt weg. Entfernung, Togo/Kamerun dito.
Deutsch Ost, Deutsch Südwest dürften von der Entfernung her beide passen. Aber was hat da ....

Moment. Der Burenkrieg.
Die Niederlage der Buren und die anschließende Kooperationspolitik der Buren mit den Briten hat den 1914/15er kolonialkrieg in südwestafrika von vorneherein aussischtlos gemacht.
Oder doch nicht? die beiden Schauplätz waren ja keineswegs 7.000km voneinander entfernt.
Nein, beide Schauplätze sind in Eurasien. Aber Anfang 20. Jahrhundert stimmt schon mal.
Die Entfernung entspricht ungefähr Berlin-Peking. Die beiden Eckpunkte sind also irgendwo in Westeuropa und irgendwo in (Ost-)China?

VG
Christian
Wenn du schon so fragst @Chris, es wird sehr warm. Wink
Also wird es sich um Tsingtao 1914 handeln und die logistische Unterstützung der russischen Ostseeflotte 1905 durch die Hapag mit Billigung durch die Reichsleitung und SM
Nein, mit der Flotte und Tsingtau hat die Story überhaupt nichts zu tun. Aber die Jahreszahlen hast du schon mal und geographisch liegst du (grob) auch richtig.
Vielleicht sollte ich noch sagen, dass die "militärische Auseinandersetzung" eine konkrete Schlacht war. Also 1914 ausgetragen, aber schon 1905 am anderen Ende der Welt im Grunde entschieden.
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