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Normale Version: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
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(24.10.2015 10:46)zaphodB. schrieb: [ -> ]Nun ja,ich weiß,dass Henry Ford sein Model T ursprünglich mit einem Motor auf Basis von Agraralkohol konzipiert hatte und es wohl auch anfangs mit solchen Motoren auslieferte weil im ländlichen Bereich der USA Agraralkohol wohl besser verfügbar war als Benzin.
War es also die Tin Lizzy ?

Kann ich mir nicht vorstellen. Es war Prohibitionszeit in den USA und da hätten genug Leute das Zeug lieber selbst geschluckt. Selbst Methanol wird man nicht genommen haben, weil selbst da zu viele Rednecks "ein Auge riskiert hätten".
nee, absinth ist gesucht bzw. die typische flasche, in der absinth abgefüllt wurde, oder?

VG
Christian
(24.10.2015 10:46)zaphodB. schrieb: [ -> ]Nun ja,ich weiß,dass Henry Ford sein Model T ursprünglich mit einem Motor auf Basis von Agraralkohol konzipiert hatte und es wohl auch anfangs mit solchen Motoren auslieferte weil im ländlichen Bereich der USA Agraralkohol wohl besser verfügbar war als Benzin.
War es also die Tin Lizzy ?

Jaaa,
gesucht war der Ford T.

Der Motor hatte eine höhere Verdichtung, als es das damalige "Leichtbenzin/Ligrin", oder wie die Brühe gerade auch hies, stemmen konnte.

Allen "eigenartigen" Gerüchten zuwider ist Alkohol zuerstmal ein für motorische Zwecke viel besser geeigneter Treibstoff als die ganzen Erdölprodukte, die allerdings einen riesigen Preisvorteil haben.

Deshalb oh Wunder, das außer dem Käfer bis heute meistgebaute Auto, gebaut im Erdölland USA, ist die ersten Produktionsjahre mit Primasprit gelaufen.

Und zaphod macht zügig ein neues Rätsel
nun ja,da hab ich mich doch rechtzeitig an die suebische "Motoraffinität" erinnert und lag wieder mal richtig damit

Dann mach ich mal weiter mit meinem Rätsel
Im Februar 1841 verschwand auf mysteröse Weise eine große Menge Steine, die für den Kölner Dombau bestimmt waren. Ein deutscher Dichter spielt darauf in einem bekannten Gedicht an.
Welcher war es und welches Ereignis lag dem zu Grunde ?
Also der Dichter war Heine im "Wintermärchen". Den Rest muss ich noch recherchieren.
Stimmt , arkona,die erste Hälfte des Rätsels hast Du gelöst
Es war Heinrich Heine und das Wintermärchen
Heine dichtete damals:
Er wird nicht vollendet, der Kölner Dom,
Obgleich die Narren in Schwaben
Zu seinem Fortbau ein ganzes Schiff
Voll Steine gesendet haben.


Und er erwähnt auch das Ereignis,welches den Fortbau verhinderte
Es reicht für die Lösung,wenn Ihr die entsprechenden Zeilen aus dem Gedicht zitiert
Stimmt, die 4 Zeilen hatte ich noch im Gedächtnis. Die Vollendung des Dombaus war für Heine nach so langer Zeit einfach nur unzeitgemäß. Ein Kapitel weiter dann:

"Zu Biberich hab ich Steine verschluckt,
Wahrhaftig, sie schmeckten nicht lecker!"
sagt Vater Rhein zum Dichter Heine.

Offenbar ist bei Wiesbaden wohl damals eine ganze Schiffsladung davon im Fluss gelandet, aber die näheren Hintergründe dazu wird @zaphod als Lokalpatriot besser kennen.
Richtig!!! Big Grin
Und der Hintergrund war folgender:
1840 hatte die Taunusbahn ihre erste Bahnlinie eröffnet,die die Freie Stadt Frankfurt, und die Hauptstadt des Herzogtums Nassau ,Wiesbaden verband und über den Abschnitt in Mainz-Kastel durch das Großherzogtum Hessen-Darmstadt führte. Letzteres hatte aber ursprünglich die Anbindung seiner eigenen Städten Darmstadt, Mainz und Offenbach gefordert und befürchtete nun einen Abzug von Verkehr aus dem eigenen Land .Diese Skepsis wurde noch bestärkt durch die Tatsache,dass die Nassauer in Biebrich einen Freihafen eröffnet hatte, der dem traditionellen Hafen Mainz Konkurrenz machen sollte.Nassau hatte hierzu damals eine 300 Meter lange Fangbuhne gebaut und damit das Fahrwasser von der Mainzer auf die Biebricher Seite verlegt.
In dieser Situation kam eine Flotte von 103 Neckarlastkähne beladen mit 50.000 Zentnern ( 2.500 Tonnen) Sandstein in Biebrich an, deren Fracht angeblich für den Kölner Dombau bestimmt war.(andre behaupteten die Steine seien extra für die folgende Aktion von den Mainzern angekauft worden,was natürlich eine üble Verleumdung ist .:}
In der Nacht vom 28. Februar zum 1. März 1841 enterten sogenannte "Nebeljungen" die Schiffe und kippten die gesamte Ladung als Damm zwischen die beiden Rheininseln Rettbergsaue und Petersaue vor Biebrich in den Fluss.Dadurch entstand ein Steindamm und die nördliche Fahrrinne des Rheins ,die die Zufahrt nach Biebrich bildete wurde unpassierbar. Dampfschiffe konnten nur noch den südlichen Rheinarm befahren und mussten ihre Ladung in Mainz löschen.

Das ganze ging als "Mainzer Nebeljungenstreich" in die Geschichte ein ,weil die Nebeljungen ihrem Namen alle Ehre machten trotz "strengster" Wink Untersuchungen der hessendarmstädter Behörden (mit deren Billigung die Aktion wohl stattgefunden hat) unerkannt blieben
Nassau klagte daraufhin vor einem Bundesgericht auf Grund der Rheinschifffahrtsakte von 1831 und der Damm mußte wieder geöffnet werden und wurde mit Hilfe österreichischer und preußischer Soldaten der Mainzer Garnison weitgehend abgetragen, aber Reste waren wohl bis 1844 noch im Fluss.
Das Ereignis schlug hohe Wellen und nicht nur im Rhein und deshalb dichtete Heine:
Zu Biberich hab ich Steine verschluckt,
Wahrhaftig, sie schmeckten nicht lecker!
doch schwerer liegen im Magen mir
die Verse von Niklas Becker


so und jetzt ist Arkona dran mit Rätselstellen Big Grin
Wenn man sich die Bahnlinien im Norden ansieht, so ist meine Heimatstadt Wismar Sackgasse. Anbindung an Lübeck ist über den 20 km südlich gelegenen Bahnhof Bad Kleinen (bekannt durch die 1993 erfolgte Schiesserei zwischen GSG-9 und RAF).
Warum diese etwas eigenwillige Streckenführung? Und nein das hat keine topographischen, sondern historisch politische Gründe.
(26.10.2015 18:24)Arkona schrieb: [ -> ]Wenn man sich die Bahnlinien im Norden ansieht, so ist meine Heimatstadt Wismar Sackgasse. Anbindung an Lübeck ist über den 20 km südlich gelegenen Bahnhof Bad Kleinen (bekannt durch die 1993 erfolgte Schiesserei zwischen GSG-9 und RAF).
Warum diese etwas eigenwillige Streckenführung? Und nein das hat keine topographischen, sondern historisch politische Gründe.

Soo eigenwillig wirkt das auf der Karte zumindest nicht.
Von Lübeck nach Schwerin, bei Bad Kleinen nach Wismar von wo es weitergeht nach Rostock

Nun lass mal raten.
Wismar war "eigentlich" Schwedisch und so sehr sicher konnte sich der Großherzog ja nicht sein, ob er es behalten durfte.
Diese Antwort klingt erstmal logisch, bis 1903 hätte Schweden den Pachtvertrag von 1803 an Mecklenburg-Schwerin wieder einlösen können. Das war aber nicht der Grund, denn Wismar erhielt trotzdem vorher die Eisenbahn. Entscheidend ist, warum nicht direkt von Wismar nach Lübeck - über Bad Kleinen ist eigentlich schon ein Umweg. Bad Kleinen ist bis heute ein winziges Kaff mit üppigen, einer Großstadt werten Gleisanlagen. Welcher Teufel hat da wohl den Großherzog Friedrich-Franz den weiß ich wievielten (4 kamen nacheinander) bzw. seine Ingenieure geritten? Am Willen Lübecks lag es nicht...
(26.10.2015 20:38)Arkona schrieb: [ -> ]Diese Antwort klingt erstmal logisch, bis 1903 hätte Schweden den Pachtvertrag von 1803 an Mecklenburg-Schwerin wieder einlösen können. Das war aber nicht der Grund, denn Wismar erhielt trotzdem vorher die Eisenbahn. Entscheidend ist, warum nicht direkt von Wismar nach Lübeck - über Bad Kleinen ist eigentlich schon ein Umweg. Bad Kleinen ist bis heute ein winziges Kaff mit üppigen, einer Großstadt werten Gleisanlagen. Welcher Teufel hat da wohl den Großherzog Friedrich-Franz den weiß ich wievielten (4 kamen nacheinander) bzw. seine Ingenieure geritten? Am Willen Lübecks lag es nicht...

Gehe ich mal von den südwestdeutschen Verhältnissen aus, köbnnte der Grund in den Strelitzer Gebieten westlich von Wismar liegen.
Das lasse ich gelten. Der andere Großherzog, der von Mecklenburg-Strelitz, hatte ein Wort mitzureden weil ihm ein paar Hektar im heutigen Nordwestmecklenburg, weit abseits seiner Stammlande, gehörten.
Der Schwabe macht weiter...
Noch zum Ford T.
Das Schnapsbrennen wurde wie der Genuss verboten. Die motorisch verblasenen Mengen spielten 1919 vermutlich noch keine Rolle.
Gab es keine "weißen" Brände, und die "schwarzen" wurden natürlich gesoffen.
Blieb dem T nix Shade
musste er zum Benzinsäufer werden Tongue
Neues Rätsel.

Es gibt ein Fleckchen auf dieser schönen Welt, das heute zu den USA gehört, ohne Teil der USA zu sein. Bat
Das hat mal, mit gewissen Einschränkungen und auch nur zum kleineren Teil Devil, zu Kurbrandenburg gehört.

Und dort gibt es auch etwas, was es sonst in den USA nicht gibt, aber vielleicht mal gegeben hat, man ist sich da nicht so einig. Devil
Jedenfalls in dem Land, von dem sich die USA 1777 befreiten, gibt es das heute noch. Und, kommt man hin, hält man sich besser dran. DevilDevil

Soooo, jetzt habe ich vermutlich genug verwirrt. Big Grin
das nichtinkorporierte US-amerikanisches Außengebiet sind die Jungferninseln und die haben Linksverkehr
(29.10.2015 07:43)zaphodB. schrieb: [ -> ]das nichtinkorporierte US-amerikanisches Außengebiet sind die Jungferninseln und die haben Linksverkehr

Tja, der zaphod ist schon ein Kerl, habe ich mich doch da abgemüht überaus kompliziert zu schreiben, dass es kein Mensch mehr verstehen sollte...
Nicht berücksichtigend, dass es für einen Päälzer nie umständlich genug sein kann. Devil

Langer Rede kurzer Sinn, Zaphod hat alles kpl. gelöst.
Nachdem er hier noch einiges Hintergründige zu den Jungferninseln geschrieben hat,
macht er ein neues Rätsel.
Nun ja, seit der Schlacht von Seckenheim müßtet Ihr eigentlich wissen,dass ein Schwabe nie so raffiniert sein kann,als dass er einen Pälzer hinters Licht führen könnte Big GrinDevil Aber,alldieweil ich schon mal in Charlotte Amalie auf St.Thomas war, war das nicht allzu schwerBig Grin
Ein Teil der Jungferninseln,die Insel St,Croix gehörte übrigens 1660-1665 zu Malta und Spanier ,Franzosen,Engländer, Dänen und Brandeburger trieben sich auch dort rum. Dazu hatte die Piratendynastie der Esmit aus Holstein eine Zeitlang den Gouverneursposten inne

Dann mach ich mal weiter:
Es geht um einen, der gleich zwei Mal das gleiche geistliche Amt bekleidete und dem eine der berühmtesten Brieffälschungen des Mittelalters zugeschrieben wird.
Er schlug mehrere siegreiche Schlachten gegen den päpstliche Truppen, wobei er den Quellen nach immer in vorderster Linie mit einer mit einer mächtigen Streitkeule auf den Feind losschlug.

Gesucht werden der Mann, die Brieffälschung und der Grund,warum er mit der Streitkeule kämpfte.
(29.10.2015 23:11)zaphodB. schrieb: [ -> ]Nun ja, seit der Schlacht von Seckenheim müßtet Ihr eigentlich wissen,dass ein Schwabe nie so raffiniert sein kann,als dass er einen Pälzer hinters Licht führen könnte Big GrinDevil Aber,alldieweil ich schon mal in Charlotte Amalie auf St.Thomas war, war das nicht allzu schwerBig Grin
Ein Teil der Jungferninseln,die Insel St,Croix gehörte übrigens 1660-1665 zu Malta und Spanier ,Franzosen,Engländer, Dänen und Brandeburger trieben sich auch dort rum. Dazu hatte die Piratendynastie der Esmit aus Holstein eine Zeitlang den Gouverneursposten inne

./.

Noch etwas mehr Hintergrund.
Im Jahr 1968 war ich in Helsingör. Dänisches Heeres- und Marinemuseum.
Dort bestaunte ich die Tropenuniformen, und hörte mit Erstaunen von den dänischen Kolonien in der Karibik, die 1917 die Yankees mit gehöriger Überzeugungskraft" den Dänen abkauften. Panamakanal und Angst vor U-Booten.
Und ein Teil der dänischen Insel St. Thomas war im 17. Jahrhundert tatsächlich an Kurbrandenburg "verpachtet"

ABER warum in aller Welt haben die dort Linksverkehr????????????
das könnte der Weltreisende zaphod noch beantworten.
Das war im Mittelalter durchaus üblich, dass ein Bischof in die Rüstung schlüpfte und seinen Gegnern das Evangelium persönlich einprügelte.Mit der Keule, weil sein geistliches Amt es ihm untersagte, Blut zu vergießen.
Aber momentan weiß ich nicht wer konkret gemeint ist. Ein Geistlicher, der gegen den Papst zieht? Vielleicht im Umfeld des Staufers Friedrich II.?
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