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sansavoir ist in der Pflicht. Devil
(09.02.2016 17:23)Suebe schrieb: [ -> ]sansavoir ist in der Pflicht. Devil

Oh, das habe ich völlig vermehrt.

Mir fällt im Moment nur folgendes ein:

Eine Bauerntocher half einem erfolglosen Rebellen zur Flucht. Dieser versprach ihr dann vollmundig alles Mögliche - von der Heirat bis zu Geld und Titel. Man weiß es nicht so genau... Fest steht, der Rebell kam nie wieder zurück. Er starb verarmt, wohl alkoholkrank und verlassen von seiner ihm fremd gegangenen Ehefrau...

Die Bauerntochter wurde für ihre Unterstützung des Rebellen zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, die sie in einem bekannten Gefängnis absaß. Sie heiratete, lebte viele Jahre fern der Heimat und hatte sieben Kinder. In ihre alte Heimat kehrte sie erst an ihrem Lebensende zurück. Den ehemaligen Rebellen hat sie nie wieder gesehen.

Wer war der Rebell?
Da fällt mir nur Prionnsa Teàrlach Eideard Stiùbhart, oder auf englisch Charles Edward Louis Philip Casimir Stuart,besser bekannt als Bonnie Prince Charly ein ,dem Flora MacDonald half ,den Engländern zu entkommen nachdem seine Rebellion in Schottland am 16. April 1746 mit der Schlacht bei Culloden gescheitert war,
Das ist richtig, war wohl zu einfach? Trotzdem, Gratulation - Du darfst das nächste Rätsel erstellen
Ne,einfach war das nicht unbedingt aber als geschichtsbewußter Liebhaber guter Single Malts mit eingeheirateter schottischer Verwandschaft im Familienclan weiß man das halt Big Grin

dann will ich mal ein neues Rätsel stellen:
Der Gesuchte,Sohn eines potentiellen Thronanwärters eines europäischen Landes sorgte für den Skandal zu seiner Zeit,indem er gegen den Willen ihrer Familien heimlich die Tochter eines Fürsten heiratete der zum Begründer eines königlichen Herrscherhauses wurde.
Er mußte nach der Heirat fliehen,seine unter Hausarrest gestellte ehefrau konnte ihm erst einen Monat später nachfolgen.
Sie hatten zwei Söhne und sechs Töchter, von denen die Älteste ,statt einen ihr zugedachten Fürsten zu heiraten mit einem seiner Offiziere durchbrannte.
OK ,nachdem alle offenbar noch am grübeln sind geb ich noch einen Tip:
Die Familien des nicht in Europa geborenen Gesuchten und seiner Braut waren herausragende Vertreter unterschiedlicher Konfessionen -daher konnte die Heirat nur heimlich erfolgen denn interkonfessionelle Ehen waren in der damaligen Zeit in der man Konfessionsfragen bewaffnet zu diskutieren pflegte, auch für Leute von Stand undenkbar.
Er war nicht in Europa geboren, bedeutet das, dass wir ihn im Osten (Eurasien / Russland) suchen müssen? Oder im Einflussgebiet der Osmanen, z. B. in den Donaufürstentümern?
weder noch ,
Der Gesuchte wurde in der gleichen Stadt geboren wie ein berühmter Forschungsreisender des 14. Jahrhunderts,ein Komponist und Leiter der Bayreuther Festspiele, ein ehemaliger israelischer Außenminister und ein französischer Sozialistenführer und Präsidentschaftskandidat
Die Stadt wurde im 5 Jahrhundert vor Chr, von den Karthagern gegründet und war in den 1960er und 1970er Jahren ein Zentrum der Popliteratur denn Paul und Jane Bowles, , Tennessee Williams, Jack Kerouac, Truman Capote und William S. Burroughs lebten zeitweise dort und zu ihren illustren Bewohnern zählten zeitweise Delacroix ,Matisse , Garibaldi und die Taylor.
Der Gesuchte wurde in Tanger geboren. Ist er ein Westgote?
Die Zeit der Westgoten passt mir so recht zu der Angabe, dass die Familien des nicht in Europa geborenen Gesuchten und seiner Braut herausragende Vertreter unterschiedlicher Konfessionen waren. Ich hätte da eher auf die Reformation / Gegenreformation getippt, das einzige Herrscherhaus aus dieser Zeit, das sich im Umfeld von Tanger befindet und wo ein Fürst tatsächlich zum König aufstieg und eine Dynastie begründete, wären die Herzöge von Braganza (später Könige von Portugal). Aber in deren Umfeld ist mir kein geeigneter Fall untergekommen.Huh
Tanger stimmt,aber für einen Westgoten war er zu spät dran
Noch ein Tip:
Neben seiner eigenen Skandalhochzeit war in der Familie des Gesuchten auch sonst einiges los.Seine älteste Tochter sollte ursprünglich eigentlich einen Markgrafen heiraten, brannte aber mit einem Offizier durch, der später in Venedig ermordet wurde, und seiner Schwiegermutter wurde ein Verhältnis mit dem Vater des Malers Peter Paul Rubens nachgesagt,
Dann war seine Schwiegermutter also Anna von Sachsen, die Tochter von Moritz von Sachsen, und in 2. Ehe mit Wilhelm von Oranien verheiratet, und es muss sich um eine ihrer Töchter handeln.

Nach dem Stammbaum dürfte es sich um Emilia von Oranien (evang.) handeln, sie war mit Manuel von Portugal (Dynastie Avis, röm.-kath.) verheiratet, bei dem Tanger als Geburtsort vorstellbar ist. (Tanger war damals Stützpunkt des Königreich Portugal im nördlichen Afrika.) Sein Vater gehörte, wie auch die Herzöge von Braganza zu denen, die nach dem Aussterben der Avis sich als Nachfolger nicht gegen die Habsburger durchsetzen konnten. (War er etwa mit dem Prinzen von Coimbra aus der Oper "Diana von Solange" ident, die mir in einem uralten Opernführer über Opernlibretti (von der Jahrhundertwende) einmal untergekommen ist? Die wiederum stammt vom Komponisten Ernst II of Sachsen-Coburg-Gotha, also ebenfalls einem Adeligen, wurde 1858 uraufgeführt und ist heute vollkommen vergessen.)

Wilhelm I. von Oranien-Nassau gehörte zu den herausragenden Vertretern der evang. Seite, und auch die meisten Wettiner gehörten dieser an, womit eine "Mischehe" aus der Zeit der Reformation (auf die ich getippt hätte) passen würde.

Vorschlag: Manuel von Portugal
Thumbs_up Bingo !!!Thumbs_up Bravo, Teresa, genau der war es
Manuel von Portugal ( * 1568 in Tanger; † 22. Juni 1638 in Brüssel) war der Sohn des zeitweiligen Großpriors des Malteserordens und Gouverneurs von Tanger Antonio de Crato,einem außerehelicher Sohn des Prinzen Luis von Portugal (eines jüngeren Sohns des Königs Emanuel I. von Portugal) und einer "Violanta" Gomez, genannt "La Pelicana". Antonio war Geistlicher und einer der Thronprätendenten von Portugal , hatte die portugiesischen Kronjuwelen an sich gebracht und versuchte mit Hilfe von Sir Francis Drake den Thron zu bekommen,was aber misslang.
In einer außerehelichen Liäson mit einer Anna Barbosa hatte er 10 Kinder,darunter den Gesuchten Manuel von Portugal
Der wiederum heiratete heimlich Emilia von Oranien-Nassau einer Tochter des Fürsten Wilhelm I. von Oranien-Nassau und der Fürstin Anna von Sachsen Die Familie der Braut gehörte also zu den herausragenden Vertreter des Calvinismus in Europa, Manuel dagegen war römisch-katholisch. Man floh nach der Hochzeit zunächst nach Wesel und lebte mehr schlecht als recht bis es zur Aussöhnung mit den Oraniern kam.
Das Paar hatte 9 Kinder,wobei die älteste Tochter Maria Belgica,getreu der Familientradition wieder für einen Skandal sorgte .Sie sollte ursprünglich eigentlich einen Markgrafen von Baden heiraten, brannte aber mit dem dort in Diensten stehenden Oberst Theodor Croll durch, der später unter ungeklärten Umständen in Venedig ermordet wurde.
Man sieht also in der Familie war es nie langweilig

Und Teresa C. darf weiter machen und das nächste Rätsel stellenBig GrinNote
Schwierig, schwierig, nun, ich hoffe, dass dieses (vermutlich doch sehr leichte?) Rätsel über einen, der einkaufen ging, das mir da auf die Schnelle eingefallen ist, hier noch nicht zu finden ist.

Eine Shopping-Tour im Ausland, wo gewisse Güter billiger sind, als zu Hause, ist keine Entdeckung des 20. oder 21. Jahrhunderts, wie die folgende historische Begebenheit zeigt.

Ein junger Mann hatte offensichtlich seine Ausgaben für eine Pilgerfahrt gut kalkuliert. Denn auf der Rückreise war ihm noch genug Geld geblieben, das er, wie so manche/r spätere Tourist/in rasch in eine bestimmte Ware investierte, nicht zuletzt, da diese in jener Stadt, wo er diesen Einkauf durchführte, viel günstiger zu bekommen war, als in seiner Heimat.

Das wissen wir von ihm persönlich, da er zu diesem Einkauf Notizen hinterlassen hat, aus denen hervorgeht, dass er selbst offensichtlich sehr zufrieden damit war, dass er diese Ware so günstig hatte einkaufen können.

Offensichtlich sollte es nicht seine einzige Shoppingtour in dieser Stadt bleiben, denn als er viele Jahre später unter ganz anderen Umständen nochmals diese Stadt besucht hat, soll er dort erneut einen günstigen Einkauf getätigt haben, wie ein recht bekannter Zeitzeuge berichtet. (Übrigens verkleidet, da er keineswegs wollte, dass sie ihm höhere Preise berechneten.)

Und nun die Frage:
Um welche Stadt geht es, um welche Ware geht und unter welchen Namen finden wir diesen "Einkaufstouristen" gewöhnlich in Geschichtsbüchern?
Und wer möchte, kann gerne noch den Zeitzeugen, der über zweiten Einkauf berichtet, nennen?
Bei Pilgerfahrt würde ich an das Mittelalter und den Reliquienhandel denken und dessen Zentren lagen in Jerusalem und Konstantinopel
(20.02.2016 10:56)zaphodB. schrieb: [ -> ]Bei Pilgerfahrt würde ich an das Mittelalter und den Reliquienhandel denken und dessen Zentren lagen in Jerusalem und Konstantinopel

Mit dem Mittelalter liegst du vollkommen richtig.
Sind Reliquien aber tatsächlich eine Ware, bei der es eine Rolle spielt, dass sie im "Ausland" weniger kostet als zu "Hause"?

Die Stadt, wo der Gesuchte einkaufen war, befand sich übrigens nicht auf seiner ursprünglichen Reiseroute, sondern er machte sozusagen auf der Heimreise dorthin noch rasch einen Abstecher.
Der sächsische Friedrich der Weise unternahm 1493 eine Reise ins Heilige Land. Auf dieser Reise erarb er sich Reliquien, die der Grundstock seiner Sammlung werden sollte.
Mit der Reise ins Heilige Land liegst du völlig richtig. Allerdings fallen die beiden "Einkaufsgeschichten" in eine Zeit, als Friedrich der Weise noch nicht geboren war, somit ist er nicht der Gesuchte.

Bei den Einkäufen ging es außerdem nicht um Reliquien, sondern um andere Ware. (Dass jemand auf einer Pilgerfahrt Reliquien kauft - fällt das nicht unter das, was üblich ist?)
Offensichtlich wird die Frage doch als schwerer gesehen, als ich geglaubt habe.

Versuchen wir noch einen zusätzlichen Hinweis. Vielleicht hilft euch die Geographie ein wenig weiter.

Die Stadt, wo der Gesuchte einkaufen war, befand sich übrigens nicht auf seiner ursprünglichen Reiseroute (ins Heilige Land), sondern er machte sozusagen auf der Heimreise dorthin noch rasch einen Abstecher, nachdem er in jenem Hafen, von wo er abgereist war, wieder Land betreten hatte.

Das ist insofern interessant, als es sich bei der Stadt, wo er danach noch einkaufen war, ehe es "nach Hause" ging, nicht nur um einen wichtigen Handelsplatz handelte, sondern sie bei Pilgerreisen ins Heilige Land der wohl wichtigste und übliche Hafen war, von dem aufgebrochen wurde.

Also wird es für ihn irgendeinen Grund gegeben haben, dass er für seine eigentliche Pilgerfahrt einen anderen Hafen gewählt hat.
Also erfolgte die Shopping-Tour m.E. in Venedig. Was gab es dort? Glas?
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