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Normale Version: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
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Dochdoch, es gibt auch türkische Autohersteller...Wink
Die gesuchte Person spielte in diesem Industriezweig eine wichtige Rolle...
hat es hiermit was zu tun?

Der Automobilhersteller Tofaş (von „Türk Otomobil Fabrikası Anonim Şirket“) wurde im Jahr 1968 durch Vehbi Koç als Joint Venture von Koç Holding und Fiat S.p.A. gegründet. Die beiden Partner halten jeweils über ein Drittel der Anteile.
Aber natürlich gibt es in der Türkei eine Autoindustrie.
Sag ich doch, wie den Schweinebraten mit Knödln in Mekka.
Und der Mecklenburger Marcus hat das Auto erfunden.
Weiß ich doch alles.


OT:
Der Zusammenbau von Autos aus angelieferten Teilen, aus Zollgründen, ist keine Autoindustrie.
Und die handwerkliche Fertigung ist vielleicht eine Manufaktur, eigentlich eher Bastelei, aber nie und nimmer "Industrie"
dann muss ich wohl passen Sad
Der erste Ford im Osmanischen Reich soll der des jungtürkischen Kriegsministers Enver Pascha gewesen sein.

Meinst du dies?
Nein, Aurora hat´s gelöst. Dieser Herr Koc hat einen Mischkonzern aufgebaut. Begonnen hat er damit, dass er "übriggebliebene" Unternehmen von Armeniern und Griechen aufkaufte. 1942 kam dann der große Schub, als Koc die Gelegenheit nutzte, um zahlreiche Unternehmen von Nichttürken, die aufgrund einer neuen Vermögenssteuer, die Türken bevorzugte, enteignet oder insolvent gegangen waren, aufzukaufen.
Er verbreiterte damit seinen Aktionsraum enorm und war spätestens seitdem einer der wichtigsten Unternehmer der Türkei.
1959 gründete er den ersten türkischen Automobilhersteller Ford-Otosan, der Lizenzprodukte von Ford Großbritannien und Ford Deutschland fertigte. 1966 folgte das erste türkische Auto, der Andalou, 1968 eine weitere Firma, die Fiat-Lizenzen nutzte.
Koc wurde so zum Vater der türkischen Autoindustrie - letzten Endes ermöglicht wurde dieser rasante Aufstieg dadurch, dass er vom Genozid an den Armeniern und der Flucht/Vertreibung der kleinasiatischen Griechen profitierte und zusätzlich 1942 von der Steuer, die darauf abzielte, nichttürkische und jüdische Unternehmer aus der Türkei zu vergraulen.


Auroa is dran! Wink
(07.04.2016 16:18)913Chris schrieb: [ -> ]Nein, Aurora hat´s gelöst. Dieser Herr Koc hat einen Mischkonzern aufgebaut. Begonnen hat er damit, dass er "übriggebliebene" Unternehmen von Armeniern und Griechen aufkaufte. 1942 kam dann der große Schub, als Koc die Gelegenheit nutzte, um zahlreiche Unternehmen von Nichttürken, die aufgrund einer neuen Vermögenssteuer, die Türken bevorzugte, enteignet oder insolvent gegangen waren, aufzukaufen.
Er verbreiterte damit seinen Aktionsraum enorm und war spätestens seitdem einer der wichtigsten Unternehmer der Türkei.
1959 gründete er den ersten türkischen Automobilhersteller Ford-Otosan, der Lizenzprodukte von Ford Großbritannien und Ford Deutschland fertigte. 1966 folgte das erste türkische Auto, der Andalou, 1968 eine weitere Firma, die Fiat-Lizenzen nutzte.
Koc wurde so zum Vater der türkischen Autoindustrie - letzten Endes ermöglicht wurde dieser rasante Aufstieg dadurch, dass er vom Genozid an den Armeniern und der Flucht/Vertreibung der kleinasiatischen Griechen profitierte und zusätzlich 1942 von der Steuer, die darauf abzielte, nichttürkische und jüdische Unternehmer aus der Türkei zu vergraulen.


Auroa is dran! Wink




Zitat:Ford England bat die türkische Regierung in Istanbul ein Montagewerk bauen zu dürfen. Dem Antrag wurde stattgegeben und das ehemalige Zoll-Lager in Tophane wurde als Gebäude ausgewählt. 1929 begann die Produktion mit 500 Arbeitern für die Märkte in Russland, dem Balkan, Iran und natürlich der Türkei. Das Werk verfügte über zwei Heizungen zum Lackieren und Trocknen, eine elektrische Schweißanlage, pneumatische und elektrische Maschinen und Fließbänder. Alle Bauteile durften zollfrei eingeführt werden.
Mit der Weltwirtschaftkrise verließen ab 1930 viele ausländische Investoren das Land. Hinzu kamen Beschränkungen durch das Gesetz "zur Bewahrung der türkischen Lira". Die Stimmung wurde zunehmend Ausländer feindlicher und so kam es schon mal vor, daß Kisten mit Autoteilen ins Meer geworfen wurden. Ford stellte daraufhin 1934 die Fertigung ein, der erste Anlauf in der Türkei war gescheitert. Aber das Werk fungierte weiter als Reparatur- und Ersatzteilbetrieb. Man spricht von insg. 15.000 Fahrzeugen, die in den zweieinhalb Jahren in Istanbul gebaut wurden. Einige Einrichtungen wurden in dieser Zeit nach Bukarest und Alexandria verlagert.

Hervorhebungen von mir.
Ein Montagewerk ist aber keine Automobilindustrie.

Quelle: http://www.fomcc.de/otosan.htm

Koc war Autohändler in Ankara, und hat seit 1928 insbesondere Ford um Ankara herum vertrieben.
Er nahm etliche Anläufe Ford Montagewerke oder Lizenzen zu bekommen, auch und hauptsächlich für Traktoren und Ford-LKW, ist aber mehrfach abgeschmiert.

Erst 1958, dreißig Jahre nach der ersten Ford-Montage in der Türkei, kam Koc ins Geschäft.
Zitat:Nach vielen Anläufen kam es 1956 endlich zu einem Treffen zwischen Vehbi Koç und Henry Ford II. Doch Ford blieb zögerlich: "Es wird schwierig werden unser Komitee zu überzeugen, da es sich um ein sehr kleines Projekt handelt."
1958 wurde der Ford Manager Richards in die Türkei entsandt. Er hatte zuvor schon ein Montagewerk in den Philippinen errichtet. Sein Besuch endete mit der Entscheidung den Bau eines Werk unter bestimmten Auflagen zuzulassen. Die türkischen Einfuhrbestimmungen blieben hart. Die Regierung schlug vor Ford sollte Chrom im Wert von zwei Millionen Dollar aus der Türkei erwerben, im Gegenzug sollten die zerlegten Fahrzeuge eingeführt werden. Das Protokoll enthält auch eine Fläche in Istanbul, Grund und Kapital sollten von türkischen Investoren bereitgestellt werden. Ford sollte Maschinen und Einrichtungen im Wert von 250.000 $ stellen. Man plante 1.200 amerikanische LKW und 600 aus England oder Deutschland zu bauen.

Quelle wie gehabt.
Hervorhebungen von mir

Und auch hier nochmals die Bemerkung:
ein Montagewerk ist keine Autoindustrie.

Atatürk, Holocaust etcetera pp. spielen da nur sehr indirekt eine Rolle.
Aber der Anadol, das war doch ein "richtiges" Autowerk??
(07.04.2016 18:32)913Chris schrieb: [ -> ]Aber der Anadol, das war doch ein "richtiges" Autowerk??

Na ja,
Motor vom Ford Cortina, Kunststoffkarosserie von Reliant, die in der selben Zeit für etlich andere Länder ähnliche Projekte verwirklichten, Sabre zB in Israel.
Um aber keine Verwirrung aufkommen zu lassen,

Natürlich ist Aurora mit dem nächsten Rätsel dran.

dies ist jetzt lediglich eine "Seiten-Diskussion" hat mit dem Rätsel nichts mehr zu tun.
Über Reliant bin ich auch auf das Thema gestoßen....Tatsache ist jedenfalls, dass der Anadol ein Auto war, das extra für den türkischen Markt entworfen und gebaut wurde. Und dass das auf Koc zurück geht, der wiederum sein Imperium nur aufbauen konnte, weil er davon profitierte, dass Nichttürken in der Türkei nicht gern gesehen waren...ums mal vornehm auszudrücken.
Damit hier mal wieder was geht.
Ist kein Jux, aber interessant, und vermutlich schnell gelöst

Woher hat die Post eigentlich ihr "gelb-schwarz"


Dran ist aber Aurora, nicht zu vergessen.
(07.04.2016 16:18)913Chris schrieb: [ -> ]Nein, Aurora hat´s gelöst. Dieser Herr Koc hat einen Mischkonzern aufgebaut. Begonnen hat er damit, dass er "übriggebliebene" Unternehmen von Armeniern und Griechen aufkaufte. 1942 kam dann der große Schub, als Koc die Gelegenheit nutzte, um zahlreiche Unternehmen von Nichttürken, die aufgrund einer neuen Vermögenssteuer, die Türken bevorzugte, enteignet oder insolvent gegangen waren, aufzukaufen.
Er verbreiterte damit seinen Aktionsraum enorm und war spätestens seitdem einer der wichtigsten Unternehmer der Türkei.
1959 gründete er den ersten türkischen Automobilhersteller Ford-Otosan, der Lizenzprodukte von Ford Großbritannien und Ford Deutschland fertigte. 1966 folgte das erste türkische Auto, der Andalou, 1968 eine weitere Firma, die Fiat-Lizenzen nutzte.
Koc wurde so zum Vater der türkischen Autoindustrie - letzten Endes ermöglicht wurde dieser rasante Aufstieg dadurch, dass er vom Genozid an den Armeniern und der Flucht/Vertreibung der kleinasiatischen Griechen profitierte und zusätzlich 1942 von der Steuer, die darauf abzielte, nichttürkische und jüdische Unternehmer aus der Türkei zu vergraulen.


Auroa is dran! Wink

Das ist mir auch so in der Art eingefallen, aber ich will mich nicht durchdrängen.
Wer nicht der Meinung wie Chris sein sollte, möge ruhig ein neues Rätsel einstellen.
Nicht bös gemeint Smile
Nee, Aurora. du bist natürlich dran. Da ist niemand anderer Meinung wie chis.

Ich wollte nur das Rätsel hinten vorholen, mit dem nächsten Post wäre es eine Seite nach hinten gerutscht, und die schaut sich gewöhnlich keiner an.

Die gelb-schwarze Post kann man immer noch lösen. Ein Jux ist es eh nicht.
na schön. Ich überleg mir dann was bis morgen Smile
So ihr Lieben...

Es wird hier eine Person gesucht, die eng mit Archäologie im Zusammenhang steht. Zuerst hatte diese Person Alte Geschichte studiert, dann beschäftigte sich diese Person mit Epigraphik - und das führte zur
Archäologie und brachte ihn eine Reise im Jahr 1890 nach Griechenland ein. Auch beschäftigte sich diese Person mit Griechischen Inschriften.
Als Archäologe führte ihn dann zum Stadtberg von Thera (Santorin), die er 1896-1902 auf eigne Kosten durchführte und später publizierte.

Wer ist wohl diese Person gewesen??

Anmerkung:
Diese hochinteressante Ausgrabung habe ich selbst auch schon besucht (das mal so by the way)Smile
Erraten. War wohl doch zu einfach.

Its your turn!
Ganz schnell, denn ich bin quasi im Aufbruch zu einer Tagung.
Nobelpreisträger, Ikone - aber dass er in der dunklen Zeit verstrickt war und "Rassenforschung" im Generalgouvernement betrieb, wird gern außer Acht gelassen.
konrad lorenz
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