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Normale Version: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
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Aber,aber Teresa.-ich find deine Rätsel immer spannend- also mach gefälligst weiter Big Grin
Wenn ich verspreche, das nächste Rätsel zu stellen....

Würde das Jetzige dann einer der Cracks lösen?
Lasse es doch einfach darauf ankommen, Suebe... Sicher wird es wieder interessant!
Also los.. nächstes Rätsel.. Smile
(21.09.2016 00:21)Sansavoir schrieb: [ -> ]Der nächste Gesuchte ist ein Kirchenmann, der im Spätmittelalter lebte. Neben seinen Kirchenämtern fungierte er auch sls Kanzler eines weltlichen Herrschers. Um ihn rankt sich eine Legende: Der Gesuchte pflegte sich von seinen anstrengenden Diensten als Kirchenmann und Kanzler in einem Dorf zu erholen, wo seine wesentlich jüngere Lebensgefährtin mit ihren gemeinsamen Kindern ein Gut bewirtschaftete. Die Zeiten waren unruhig - vor allem wegen einen lang andauernden Krieg. Seit einiger Zeit verschwanden in dieser Gegend, einem "Grenzgebiet" verschiedener Herrschaften junge Menschen auf Nimmerwiedersehen und die Lebensgefährtin hatte inzwischen auch Angst um ihre und des Gesuchten Kinder. Als mutmaßlicher Verantwortlicher für das Verschwinden der Kinder und Jugendlichen wurde ein sonderbarer Hochadliger genannt, den man für einen Hexer hielt. Dem Gesuchten ist es dann gelungen, dem Treiben des sonderbaren Adligen ein Ende zu setzen, natürlich mit Hilfe des o.g. weltlichen Herrschers und dessen einflussreichen Bruder. Wer war der Gesuchte?

Da Suebe sich bereit erklärt hat, für das nächste Rätsel zu sorgen, versuche ich die Auflösung dieses Rätsel. Ich nehme an, beim verurteilten Adligen handelt es sich um Gilles de Rais, Parteigänger des französischen Königs Karl VII, Marschall von Frankreich und ehem. Gefährte der Jeanne d' Arc.

Zur Erklärung des Hexers: Gilles de Rais hatte sein nicht unbeträchtliches Vermögen verjubelt und versuchte, dieses mit Hilfe von alchemistischen Experimenten wieder zu beschaffen. Dazu gehörten auch Teufelsbeschwörungen und sogenannte "Schwarze Magie", was folgerichtig die Kirche, genauer gesagt die Inquisition, auf den Plan rief.

Zur Erklärung der verschwunden Kinder: Im Rahmen der inquisitorischen Untersuchungen gegen Gilles wurden Skelette von bestialisch ermordeten Kindern entdeckt, welche Gilles sexuell missbraucht, gefoltert und geötet hatte. Die Beweislast war erdrückend und schliesslich gestand Gilles samt seiner Diener und Komplizen die grauenhaften Einzelheiten ihrer Verbrechen.

Jux: Der "Jux" an der ganzen Geschichte dürfte sein, dass Gilles schon länger als sadistischer Kinderschänder in Verdacht war, die Untersuchungen gegen ihn aber nicht deswegen sondern wegen Häresie und Hexerei geführt wurden.

Auslöser der Untersuchungen: Der konkrete Auslöser der Untersuchungen gegen Gilles de Rais ist aber in der Gefangennahme des Priester Jean le Ferron zu suchen. Gilles de Rais kerkerte den Priester im Zusammenhang mit Steitigkeiten eines Güterverkaufs ein, womit er letztendlich gegen die in jedem mittelalterlichen Recht verankerte gesetzliche Unantastbarkeit von Klerikern verstiess.

Die gesuchte Person: Ich nehme an, es handelt sich dabei um den Bruder des von Gilles gefangen gesetzten Priesters, Geoffroi le Ferron. Geoffroi le Ferron hatte das bewusste Gut von Gilles gekauft, welches für die Streitigkeiten und die Gefangennahme seines Bruders verantwortlich war. Geoffroi le Ferron war wie sein Bruder Kleriker dazu aber noch Schatzmeister (Kanzler ?) von Johann IV, Herzog der Bretagne, Graf von Montfort und Earl von Richmond, welcher, so nehme ich an, mit dem gesuchten weltlichen Herrscher identisch sein dürfte.
Ich denke mal Teresa wird die Lösung absegnen.
Hier schon mal vorab, in der Hoffung auf nachträgliche Genehmigung,
ein neues Jux-Rätsel

wer schrieb wann an wen:
"„Sie sind in der glücklichen Lage, scheissen gehen zu können, wann sie wollen, scheissen sie also nach Belieben. Wir sind hier nicht in derselben Lage, ...."

Das Zitat stammt aus einer äußerst seriösen Quelle!
stammt es nicht auch von Luther?
(27.09.2016 18:34)Aurora schrieb: [ -> ]stammt es nicht auch von Luther?

etliche Generationen jünger als der Reformator, aus einer Zeit in die man derart "deutliche Worte" weniger erwartet.
eine Frage: War der Gesuchte auch auf Seiten der Kirche und hat auf die Geschichte eingewirkt? Oder ein Mensch aus dem Hochadel?
ein Mensch aus dem Hochadel ja,
auf die Geschichte eingewirkt, eher mittelbar.
Die Bedeutung liegt im kulturhistorischen Bereich.
War es die Lieselotte von der Pfalz ?
Das Mäd war ja bekannt für seine deftigen Briefe
Bingo.
Der zaphod kennt halt seine LandsleuteThumbs_up

fehlt noch wann (so ca.) und an wen
Ich nehme an, dass Liselotte von der Pfalz dies an ihre Tante Sophie von der Pfalz, (spätere) Kurfürstin von der Pfalz schrieb. Der Brief muss um 1685 geschrieben worden sein. Lieselotte schrieb sehr ausführlich über die französische Hofgesellschaft, so auch über die öffentliche Nutzung von Kackstühlen. Ludwig XIV. war darüber nicht erfreut, vielleicht auch wegen dem Einfluss der Marquise de Maintenon, die dafür sorgte das der bis dato leichtlebige Hof sich in eine bigotte Gesellschaft änderte.
(28.09.2016 21:24)Sansavoir schrieb: [ -> ]vielleicht auch wegen dem Einfluss der Marquise de Maintenon, die dafür sorgte das der bis dato leichtlebige Hof sich in eine bigotte Gesellschaft änderte.
"Die alte Zott" soll noch eine ihrer sympathischeren Beschreibungen gewesen sein.

Soll ja bei der Damenwelt gar nicht so selten vorkommen, dass gerade die mit besonders ausschweifender Vergangenheit sich im hohen Alter zum kleinkarierten Moralaposteln aufschwingen. Zum Glück erledigen sich solche "Probleme" oft schnell "biologisch".
Ein leider recht verbreiteter menschlicher Wesenszug, das Bedürfnis, privillegiert oder "ausgesucht" zu sein. So findet man, glaubt man Umfragen, unter ehemaligen Flüchtlingen die größte Anzahl von Gegnern einer liberalen Aufnahmepolitik.
Bin abgeschwoffen, sorry Blush
Ihr seid gut, Freunde.
Mein Respekt und meine Hochachtung.
Die Empfängerin war die Tante die eine Kurfürstin war, allerdings von Hannover.
Und es war 1694.
Das Rätsel ist somit gelöst.
Es ist unübersehbar, dass sich hier fundiertes Wissen tummelt!

OZ: Kürzlich hat mir einer erzählt, dass "die Franzosen" in Stetten akM (dort gab es eine große franz. Garnison) die Kasernen nicht an die Kanalisation angeschlossen gehabt hätten, sondern vom WC ein Rohr in den Keller ging, immer wenn ein Raum voll war, hätte man diesen zugemauert, und das Rohr in den nächsten Raum gelegt. DevilDevil
(natürlich eine Legende, die Kasernen in die die Franzosen 45 zogen und bis zu ihrem Abzug blieben stammen aus Wehrmachts Zeiten usw. usf.)

Mir ist dann eingefallen, dass es eine Ausstellung zu den "Heymlichen Gemächern" in BW-Schlössern gab, in der ich nicht war, aber den Katalog habe. Und darin fand ich den Satz der Liselotte, die meinen Verdacht bestätigte, dass die ganzen Legenden über die "sanitären Zustände" in Versailles usw. wohl auf die Briefe Liselottes zurückgehen.

So kam ich auf die Idee zu dem Rätsel.
tja, die Lieselotte war schon klasse-und eine große Briefschreiberin -60-000 Briefe soll sie im Lauf des Lebens geschrieben haben ,von denen noch 5400 erhalten sind- 1996/97 fand im Heidelberger Schloss eine große Ausstellung über sie statt-den Katalog hab ich grade wieder rausgekramt.

Dann will ich mal wieder ein neues Rätsel starten,wenn es genehm ist:

Der Gesuchte wurde in der Weissadlergasse der deutschen Stadt geboren, die letzteren Vogel im Wappen führt. Viele Spuren des Gesuchten sind in dieser Stadt zu finden und er hatte ein gutes Verhältnis zu Katharina,,Martin und Stephan ,Maria , Barthel und ganz profan Ruprecht ,
Wer war es ?
Könnte es die Bachstelze sein von Harkenstein in Bayern?

(nur mal so Gerate)
Ich weiss zwar nicht wer die Bachstelze von Harkenstein ist,,aber sie ist es nicht.
Beim Gesuchten handelt sich um einen auf seinem Fachgebiet relativ bekannten Mann und die bedeutende Stadt aus der er stammt und die einen weissen Adler im Wappen führt liegt nicht in Bayern, aber an einem Fluss der aus dem heutigen Freistaat Bayern kommt.
Die Stadt ist sicher Frankfurt am Main. Goethes Mutter hieß zwar Katharina, aber für die anderen Namen finde ich niemanden aus seinem Umfeld.

Der Barthel heißt sicher Bartholomäus und bei Ruprecht muss ich an den von der Pfalz denken ...
(01.10.2016 00:17)Sansavoir schrieb: [ -> ]Die Stadt ist sicher Frankfurt am Main. Goethes Mutter hieß zwar Katharina, aber für die anderen Namen finde ich niemanden aus seinem Umfeld.

Der Barthel heißt sicher Bartholomäus und bei Ruprecht muss ich an den von der Pfalz denken ...

soweit kam ich auch. dann war schluss.
in der Weissadlergasse gibt es etliches an Gastronomiebetrieben aber mehr ist nicht zu ergooglen
Die diversen Vornamen führen mich auch nicht weiter, auch die überlegung zum Pfälzer Kurfürsten habe ich ergebnislos durchgekaut. Die hatten doch immer wieder in Ffm zu tun, die kürenten Fürsten.

manW ich brauche mehr DetailsBig Grin
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