06.11.2013, 17:18
Da sind mir kürzlich ein paar Gedanken die ich mal zum Thema verfasste untergekommen.
Der ganze Vorgang, den man heute gemeinhin als "68er" bezeichnet hat im westlichen Kulturkreis viel ältere Wurzeln.
Existenzialisten (Schal, Rollkragenpullover, Baskenmütze) Beatniks, Halbstarke, fallen mir so kurz ein, gab aber noch einige mehr.
Zitat:
Led Zeppelin oder auch Deep Purple, den Lesern werden noch viele andere einfallen, sind dann alles längst Promotion und Kommerz.
Konsumgewäsche eben... (Ich meine keinen der Diskutanten! so hieß ein Titel der ausgehenden "echten" Hippie-Zeit, des beginnenden Hippie-Kommerzes)
Bei den speziell deutschen 68ern hat zB der Kampf gegen die Notstandsgesetze eine sehr große Rolle gespielt.
(und wenn man sich mit der "Machtergreifung" näher befasst, schnallt man das auch wieder)
die Amis hatten keine Lust in Vietnam zu verrecken, die Franzosen wollten vorrangig den alten Charles loswerden usw. usf.
lauter Ziele für die es sich lohnte dem Wasserwerfer standzuhalten.
NS: Oben habe ich die Gammler vergessen, direkt vor den Hippies
Das waren die Auslöser, die Ursachen lagen natürlich tiefer.
Der Ashram in Poona ..... (Mann, wann war denn das, als der Hannes für 1 Jahr hingefahren ist? 1974? Egal, eine affengeile Zeit war das )
Manche haben Probleme sich den Existenzialismus als Wurzel der Hippiebewegung vorzustellen,
abder das passt gut, der Vordenker der Existentialisten war mein Vetter Sarte.
aus Wiki
Zitat:
„Aber wenn wirklich die Existenz der Essenz vorausgeht, so ist der Mensch verantwortlich für das, was er ist. Somit ist der erste Schritt des Existentialismus, jeden Menschen in Besitz dessen, was er ist, zu bringen und auf ihm die gänzliche Verantwortung für seine Existenz ruhen zu lassen. Und wenn wir sagen, dass der Mensch für sich selber verantwortlich ist, so wollen wir nicht sagen, dass der Mensch gerade eben nur für seine Individualität verantwortlich ist, sondern dass er verantwortlich ist für alle Menschen Zitatende
Sure,
war geil (wir sagten: fab) bei Tag haben wir Sartre gelesen und Gras geraucht, bei Nacht "freie Liebe" gemacht.
Und zwischendrin? Gesoffen.
Dazwischen noch hin und wieder ein "teach in" ein "sit in" und ne anständige Demo, mit Wasserwerfern und Contergan-Bullen (berittene Polizei, A....loch sitzt oben)
Spass beiseite,
Den Hippies wurde und wird im Nachhinein per schlauen Sprüchen ein Anspruch hineininterpretiert, der gar nicht da war.
Natürlich wollten die die Welt verbessern, will die Jugend ja immer (was auch gut so ist) aber zuerst ging es um den persönlichen Spass.
OT: Kurz nach dem Krieg haben sich etliche ehemalige US-Soldaten per Motorrad irgendwo getroffen. Es wurde gesoffen, es gab Krach, 2 Mann wurden aus dem Gefängnis befreit. (sehr verkürzt dargestellt) Dito den von Dir genannten "Surfern", Jugendliche die dem Tod ins Auge gesehen hatten, und nicht einsahen, dass sie sich nun wieder gängeln lassen sollten.
Der Gründungsmythos der Motorrad-Rocker.
Die Erscheinungen insgesamt sind mMn in Europa, und erst recht in Deutschland, lediglich aufgrund der immensen wirtschaftlichen Probleme wesentlich später aufgetreten.
Dieser Tage (2010) jährte sich der Todestag von Jimi Hendrix zum 40. Mal.
Gigantisch seine US-Nationalhymne in Woodstock.
Irgendwie war da die Party schon zu Ende.... oder besser, das Ende hat sich angekündigt.
Zumindest in meiner Erinnerung.
Ich habe immer Probleme, wenn die Musik zu sehr politisch dargestellt wird.
Fakt ist jedenfalls, dass 73 die Weltwirtschaft, nach Jahrzehnten des Wachstums, böse in den Keller ging, wo sie ein Jahrzehnt blieb.
Man wurde älter, mit Verantwortung überhäuft, und die Träume von der Weltrevolution vergaß man
Nochmal sehr persönlich:
Im August 1972 war ich in München, Olympiade.
Eines Spätnachmittags sind wir zu Dritt durch den See gewattet, haben uns 2 Stunden im abgesperrten Gelände rumgetrieben, wurden schließlich bei der Schwimmhalle angesprochen "Was suchen sie hier?" "den Ausgang" "dann gehen sie mal hier da runter, da kommen sie dann zum Ausgang." Unten saß einer auf einem Klappstuhl neben einer Schranke, wir waren höflich "Gute Nacht, schönen Abend noch", der Wachmann hat uns dasselbe gewünscht.
Das wars. (Nur wenige Tage später, Ulrike Meyfarth war gerade Olympiasigeriun geworden, dann die große Kidnappingaktion mit absolut tödlichem Ausgang der Palästinenser)
Man möge vergleichen, was sich heute auf einem Flughafen abspielt, wenn die Kontrolle einen metallenen Zahnstocher im Handgepäck entdeckt.
Die Offenheit, der freie Umgang miteinander, fast möchte ich sagen die gegenseitige "Vertrauensseligkeit" sind verschwunden.
Vermutlich für immer.
Verglichen mit 67/68 mag dies erstaunen, aber für so gerademal 4 Jahre hat sich dann ein Zeitfenster geöffnet, Offenheit, Freiheit
Und in Fürstenfeldbruck wars schon wieder rum
too much wine and too much song too much seasons in sun
________________________________________
Das war dann so ein bisschen die Stimmung
Goodbye, Michelle, it's hard to die
when all the bird are singing in the sky,
Now that the spring is in the air.
With the flowers ev'rywhere.
I whish that we could both be there.
We had joy, we had fun, we had seasons in the sun.
But the stars we could reach
were just starfishs on the beach
von da
Zitat:
Terry Jacks - Seasons In The Sun Lyrics
OT: Am 18.6. habe ich meinen ältesten Freund egge getroffen, bis morgens um 5 haben wir eine Kiste Trollinger gesoffen. (Madam war außer Haus) Den Onkel Ho haben wir hochleben lassen; nieder mit Ulbricht, nieder mit Brandt, alle Macht in Arbeiter Hand;
Und mit "Goodbye to you, my trusted friend." s.o. sind wir in die Kiste (vulgo Bett) gegangen.
Eine Nacht, in der die alten Götter wieder auferstanden sind....
Und so wie es der Egge mit der alten verstimmten Wandergitarre gebracht hat, gigantisch kann ich nur sagen, gigantisch.
So wird in Walhall und auf dem Olymp gesungen
Der ganze Vorgang, den man heute gemeinhin als "68er" bezeichnet hat im westlichen Kulturkreis viel ältere Wurzeln.
Existenzialisten (Schal, Rollkragenpullover, Baskenmütze) Beatniks, Halbstarke, fallen mir so kurz ein, gab aber noch einige mehr.
Zitat:
Led Zeppelin oder auch Deep Purple, den Lesern werden noch viele andere einfallen, sind dann alles längst Promotion und Kommerz.
Konsumgewäsche eben... (Ich meine keinen der Diskutanten! so hieß ein Titel der ausgehenden "echten" Hippie-Zeit, des beginnenden Hippie-Kommerzes)
Bei den speziell deutschen 68ern hat zB der Kampf gegen die Notstandsgesetze eine sehr große Rolle gespielt.
(und wenn man sich mit der "Machtergreifung" näher befasst, schnallt man das auch wieder)
die Amis hatten keine Lust in Vietnam zu verrecken, die Franzosen wollten vorrangig den alten Charles loswerden usw. usf.
lauter Ziele für die es sich lohnte dem Wasserwerfer standzuhalten.
NS: Oben habe ich die Gammler vergessen, direkt vor den Hippies
Das waren die Auslöser, die Ursachen lagen natürlich tiefer.
Der Ashram in Poona ..... (Mann, wann war denn das, als der Hannes für 1 Jahr hingefahren ist? 1974? Egal, eine affengeile Zeit war das )
Manche haben Probleme sich den Existenzialismus als Wurzel der Hippiebewegung vorzustellen,
abder das passt gut, der Vordenker der Existentialisten war mein Vetter Sarte.
aus Wiki
Zitat:
„Aber wenn wirklich die Existenz der Essenz vorausgeht, so ist der Mensch verantwortlich für das, was er ist. Somit ist der erste Schritt des Existentialismus, jeden Menschen in Besitz dessen, was er ist, zu bringen und auf ihm die gänzliche Verantwortung für seine Existenz ruhen zu lassen. Und wenn wir sagen, dass der Mensch für sich selber verantwortlich ist, so wollen wir nicht sagen, dass der Mensch gerade eben nur für seine Individualität verantwortlich ist, sondern dass er verantwortlich ist für alle Menschen Zitatende
Sure,
war geil (wir sagten: fab) bei Tag haben wir Sartre gelesen und Gras geraucht, bei Nacht "freie Liebe" gemacht.
Und zwischendrin? Gesoffen.
Dazwischen noch hin und wieder ein "teach in" ein "sit in" und ne anständige Demo, mit Wasserwerfern und Contergan-Bullen (berittene Polizei, A....loch sitzt oben)
Spass beiseite,
Den Hippies wurde und wird im Nachhinein per schlauen Sprüchen ein Anspruch hineininterpretiert, der gar nicht da war.
Natürlich wollten die die Welt verbessern, will die Jugend ja immer (was auch gut so ist) aber zuerst ging es um den persönlichen Spass.
OT: Kurz nach dem Krieg haben sich etliche ehemalige US-Soldaten per Motorrad irgendwo getroffen. Es wurde gesoffen, es gab Krach, 2 Mann wurden aus dem Gefängnis befreit. (sehr verkürzt dargestellt) Dito den von Dir genannten "Surfern", Jugendliche die dem Tod ins Auge gesehen hatten, und nicht einsahen, dass sie sich nun wieder gängeln lassen sollten.
Der Gründungsmythos der Motorrad-Rocker.
Die Erscheinungen insgesamt sind mMn in Europa, und erst recht in Deutschland, lediglich aufgrund der immensen wirtschaftlichen Probleme wesentlich später aufgetreten.
Dieser Tage (2010) jährte sich der Todestag von Jimi Hendrix zum 40. Mal.
Gigantisch seine US-Nationalhymne in Woodstock.
Irgendwie war da die Party schon zu Ende.... oder besser, das Ende hat sich angekündigt.
Zumindest in meiner Erinnerung.
Ich habe immer Probleme, wenn die Musik zu sehr politisch dargestellt wird.
Fakt ist jedenfalls, dass 73 die Weltwirtschaft, nach Jahrzehnten des Wachstums, böse in den Keller ging, wo sie ein Jahrzehnt blieb.
Man wurde älter, mit Verantwortung überhäuft, und die Träume von der Weltrevolution vergaß man
Nochmal sehr persönlich:
Im August 1972 war ich in München, Olympiade.
Eines Spätnachmittags sind wir zu Dritt durch den See gewattet, haben uns 2 Stunden im abgesperrten Gelände rumgetrieben, wurden schließlich bei der Schwimmhalle angesprochen "Was suchen sie hier?" "den Ausgang" "dann gehen sie mal hier da runter, da kommen sie dann zum Ausgang." Unten saß einer auf einem Klappstuhl neben einer Schranke, wir waren höflich "Gute Nacht, schönen Abend noch", der Wachmann hat uns dasselbe gewünscht.
Das wars. (Nur wenige Tage später, Ulrike Meyfarth war gerade Olympiasigeriun geworden, dann die große Kidnappingaktion mit absolut tödlichem Ausgang der Palästinenser)
Man möge vergleichen, was sich heute auf einem Flughafen abspielt, wenn die Kontrolle einen metallenen Zahnstocher im Handgepäck entdeckt.
Die Offenheit, der freie Umgang miteinander, fast möchte ich sagen die gegenseitige "Vertrauensseligkeit" sind verschwunden.
Vermutlich für immer.
Verglichen mit 67/68 mag dies erstaunen, aber für so gerademal 4 Jahre hat sich dann ein Zeitfenster geöffnet, Offenheit, Freiheit
Und in Fürstenfeldbruck wars schon wieder rum
too much wine and too much song too much seasons in sun
________________________________________
Das war dann so ein bisschen die Stimmung
Goodbye, Michelle, it's hard to die
when all the bird are singing in the sky,
Now that the spring is in the air.
With the flowers ev'rywhere.
I whish that we could both be there.
We had joy, we had fun, we had seasons in the sun.
But the stars we could reach
were just starfishs on the beach
von da
Zitat:
Terry Jacks - Seasons In The Sun Lyrics
OT: Am 18.6. habe ich meinen ältesten Freund egge getroffen, bis morgens um 5 haben wir eine Kiste Trollinger gesoffen. (Madam war außer Haus) Den Onkel Ho haben wir hochleben lassen; nieder mit Ulbricht, nieder mit Brandt, alle Macht in Arbeiter Hand;
Und mit "Goodbye to you, my trusted friend." s.o. sind wir in die Kiste (vulgo Bett) gegangen.
Eine Nacht, in der die alten Götter wieder auferstanden sind....
Und so wie es der Egge mit der alten verstimmten Wandergitarre gebracht hat, gigantisch kann ich nur sagen, gigantisch.
So wird in Walhall und auf dem Olymp gesungen