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Normale Version: Das verschollene Heer des Kambyses - Presseschau
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Es hat wohl schon jeder davon gehört.
Die 50.000 Mann die Kambyses gegen die Oase Siwa sandte, und die ein Sandsturm verschluckte.

Nun scheint da aber Herodot dem Darius auf den Leim gegangen zu sein.

Spiegel Online:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur...77680.html

Ausriss:
Zitat:Das aber war dem König Darius I, der zwei Jahre später die Revolte mit viel Blutvergießen endgültig niederschlagen konnte, peinlich. Also erfand er die Geschichte mit dem Sandsturm. Herodot fiel drauf rein, schrieb sie auf und schickte damit Horden von künftigen Archäologen in die Wüste.
Der Autor zitiert einen Wissenschaftler, dass "an ein paar Sandkörnern" keine ganze Armee umbringen könne, schon gar nicht von dieser Größe (auch wenn die Zahlen wie üblich übertrieben worden sind).

Hm.

Eine Armee kampiert in Zelten, auch damals schon. Der Sandsturm kommt, wütet zwei oder drei Tage - es war ja ein "riesiger" Sandsturm - ob da nicht viele Zelte zusammenbrechen, die Pferde ausreißen? Wenn´s gleich noch die Zelte der Anführer erwischt, haben wir nach dem Sandsturm einige tausend führerlose Soldaten, zwar "erfahrene Wüstenkrieger", wie S.O. schreibt, aber ob die auch ohne Hilfe und Wasser längere Zeit in der Wüste überleben können?

Also, ich kann mir schon vorstellen, dass ein Sandsturm ein ganzes Heer verschwinden lassen kann.

Eher überzeugend sind da die Aussagen, dass ein ägyptischen Gaufürst seine Kapitale in der gleichen Richtung hatte wie die Oase Siwa, dass der Ausgangspunkt des persischen Heeres und die Route quer durch die Wüste alles andere als üblich waren, dass besagter Gaufürst Inschriften hinterließ, in denen er einen Sieg über ein persisches Heer feierte.

Mehr Pros als Contras - nach Lektüre des S.O.-Artikels glaube ich jetzt auch, dass die Geschichte eine Erfindung ist, evtl. sogar von Darius.

VG
Christian
Alexander kam doch auch in einen Sandsturm, als er die Oase Siwa besuchte und war in Lebensgefahr (was einen Alexander natürlich nicht kümmert).
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