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Normale Version: Hochkulturen Südamerikas .
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Servus .

Wenn von der Geschichte Südamerikas die Rede ist fallen einem natürlich die Inkas ein .
Eventuell haben wir vom goldenen Mann und von El Dorado gelesen und den Goldarbeiten der Chimu .

Daß aber Diese auf den Kulturen der Vorgänger aufbauten ist wenig bekannt .
Da die erstaunlichsten Endeckungen erst in den letzten Jahrzehnten gemacht wurden scheinen diese in vielen schon etwas älteren Geschichtsbüchern gar nicht auf .

Wissenschaftliche Ausgrabungen finden erst seit ca. 100.Jahren statt .
Und was in den letzten ca. 10. Jahren entdeckt wurde ist fantastisch .

Aus dem Archaikum ca. 4500. - 1800. v.Chr. Kamen neue Fundstellen zutage .
Es wurden die ältesten Pyramiden und die ältesten Steinreliefs Amerikas ausgegraben .
Ebenso die älteste Keramik , Webereien und Maiskörner .
Und All das westlich der Anden , von Ecuador bis Südperu .
Die älteste Stadt Amerikas , Caral seit ca. 2600. v. Chr..
Den ältesten Kultbau in Sechin Bajo ( ca. 3500. v.Chr ).
Die älteste Keramik , der Valdivia-Kultur ( ca. 5000. v.Chr.) .
Und das Alles ohne Beeinflussung und Vorbilder von Außen .

Es wird eine Reise in die Vergangenheit , die von genügsamen Menschen erzählt .
Die aber sehr kunstfertig waren .

Ich hoffe daß ich Euch mit meinen Artikeln etwas für die alten Kulturen erwärmen kann .

luki.
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Die Kulturen ( Zyklen -) Einteilung Südamerikas .

Nach dem Autor Michael Zink .
Die rätselhaften Vorfahren der Inkas .
( 2011. ISBN: 978-3-534-23242-0 )

Da ich noch keine andere Einteilung gefunden habe verwende ich die aus obgenanntem Buch .

Archaikum ( ca. 4500. bis ca. 1800. v.Chr. )
Ecuador : Las Vegas Kultur , Valdivia ,Machalila Kultur .
Nordperu : El Brujo , Senchin Bajo , Caral , Kothosh , Ventaron .
Südperu : Paloma , Pernil Alto .

Formativum : ( ca. 1800. bis ca. 200. v.Chr. )
Nordperu : Kutun Wasi, Caballo Muerte , Sechin Bajo , Chavin de Huantar , Cerro Sechin , Sechin Alto , Las Haidas .
Südperu : Paracas .

Frühe Zwischenperiode : ( Ca.200. v.Chr. Bis ca. 600/800. n.Chr. ) .
Nordperu : Sipan , Huacas de la Luna , Panamarca .
Südperu : Palpa/ Nazca , Cahuachi .

Mittlerer Horizont : ( ca. 600. bis 900. )
Peru : Huari-Kultut , Huari , Cajamarquilla , Pikillacta ..
Südperu und Bolivien : Tiwanacu .

Späte Zwischenperiode : ( ca. 900. bis 1438.) .
Peru : Chachapoya , Kuelap . Chimu Kultur ; Sican , Chan Chan . Chancay-Kultur ; Ancon .Chanca-Kultur ; Ica-Kultur .

Später Horizont : ( 1438. bis 1534. ) Einflussbereiche der Inka -Kultur .

Da fleissig weitergeforscht wird gibt es laufend neue Erkenntnisse .
Und das kann bedeuten daß schon in kurzer Zeit obige Liste ergänzt wird .
In Ecuador wurde sie von der Machalilla-Kultur abgelöst .

luki
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Servus .

Vor ca. 7000. Jahren ( Archaikum ) gab es natürlich schon ,
im kleinen Rahmen , organisierte Gesellschaften .
Zum Beispiel in Ecuador die Las Vegas-Kultur ( ca.8000 – 4600.v.Chr. ) .
Die Menschen dieser Kultur waren noch Jäger und Sammler mit Wanderfeldbau .
Jäger und Sammler errichteten selten feste Bauten .
Im feuchten Tropenwald , im Osten der Anden , sowie in Ecuador haben sich daher die Lagerplätze der Jäger und Sammler nicht erhalten .

Aber daß es organisierte Gesellschaften gab bezeugen interessante Funde im Westen der Anden .
In der Cueva del Guitarro , auf 2500 m Höhe fand man ca. 12000. Jahre alte Textilreste .

Mit Bildern :
http://www.epoc.de/alias/peru/12-000-jah...en/1069450

In Chile wurde eine ebenso ca. 12000. Jahre alte Eisenmine entdeckt .
Das Eisenerz wurde noch nicht zur Eisenerzeugung verwandt .
Die roten Oxidpigmente wurden vermutlich zum Färben von Textilien oder als Körperschmuck gebraucht .
Zum Abbauen wurden Faußthämmer aus Stein verwendet .

Mit Bildern :
http://www.epoc.de/alias/chile/Aelteste-...as/1072394

[Bild: 392px-Suedamerika_topo.png]

Aus Wikipedia ; Urheber : Captin Blood .

Zwischen ca. 8000. und ca. 4800. v.Chr. gab es am Westabhang der Anden eine lebensfeindliche Trockenheit ( Archäologische Stille ) .

Der Grund war nicht ein einige Jahre anhaltender El Nino , sondern es dürften sich die Jetströme verlagert haben und dadurch auch die jährliche Regenmenge .
Die Menschen zogen sich in die feuchteren Täler des Hochgebirges zurück . Wo ihr Aufenthalt an Hochmooren festgestellt wurde .

Eine solche Auswirkung , im kleineren Ausmaß , kann man an der späteren Nazca-Kultur sehen . ( Im Beitrag über die Nazca )
Wie die Siedlungen immer weiter die Anden raufkrochen .

Klimatische Veränderungen , den Westabhang der Anden , waren immer dramatisch für die dort entstandenen Kulturen und auch meist der Anlas für die Menschenopfer .

Ein Beispiel für das südlichere Peru ( Ica , Paracas , Nazca-Kulturen ) :

Im Spätpleistozän gingen große Muren aufgrund extremer Regenfälle wegen El Nino-vorkommen ab .
Ca. 9000 – 6000. v.Chr. Bildete sich auf Lößabtragungen Grasland aus .
Flußtäler bildeten sich aus ( Flußoasen ) .

Um ca. 800. v. Chr. war die Wüste schon 40. Km ins Land eingedrungen .
Ca. 200. v. Chr. vermehrte Lößabgänge und auffüllung der Flußoasen .
Rückzug der Menschen an den Andenfuß .
Ca.600. starke Aridisierung ( Austrocknung ) .
Die Menschen zogen sich in die Andentäler zurück .

Ca. 1000. n.Chr. Die Atakamawüste reicht bis an die Andenfüße .
Um ca. 1400 beginnend , starke monsunartige Sommerregen .
Daher weicht die Wüste wieder bis 45. km von der Küste zurück .

Um 1532. Es wurde wieder etwas trockener . Daher konnte sich die Wüste wieder auf eine Breite von ca. 80. Km vom Ufer ausbreiten .

Im Süden Perus waren die klimatischen Abhängigkeiten sicher am Extremsten .
Aber Klimaänderungen wirkten sich auch auf die anderen Gebiete aus .

Und so ist das Aufblühen und auch das rasche Verschwinden mancher Kulturen leichter zu verstehen .

Luki.
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Archaikum ( ca. 4500 – 1800.v.Chr. ) :

Valdivia Kultur ( ca. 3500. - ca. 2400. v.Chr. ) :

Entdeckt wurde die Kultur erst 1956 vom Archäologen Emilio Estrada und sie wurde nach dem Küstenort Valdivia in der Provinz Guayas benannt .

Video aus YouTube .
Die zeitliche Einordnung paßt zwar nicht , aber sehr schöne Fundstücke :
http://www.youtube.com/watch?v=X5Y2Phg_pO4

[Bild: Localizaci%C3%B3n_de_la_Cultura_Valdivia.PNG]
Aus Wikipedia ; Urheber : Alfredobi .

Die Menschen dieser Kultur bebauten schon den Boden ( Regenfeldbau ) ,
aber sie hatten auch die Früchte des Meeres auf ihrem Speiseplan .
Da in Küstennähe Wälder standen war ihr Baustoff das Holz .
In diesem regenreichen Gebiet wäre eine Bebauung mit getrockneten Lehm auch nicht sinnvoll gewesen .
Das bedeutet aber auch daß von ihren Behausungen nur Pfostenlöcher übrig blieben .

Aber dafür blieb uns ihre Keramik .
Sie waren die ersten Keramiker in Amerika .
Anfänglich wurde der Stil dieser Keramik als von der japanischen Jomon-Kultur beeinflusst gesehen .
Da man dieser steinzeitlichen Kultur nicht zugetraut hatte Keramik zu brennen .
Aber kluge Köpfe gab es überall .
Aber jetzt ist sich die Wissenschaft einig daß die Valdiviakeramik eine autochtone Erfindung der dortigen Bevölkerung war .

Zwei Schönheiten mit Fahra Diba Frisur ( Venus von Valdivia ):
http://www.unsolved-mysteries.info/rundg..._02_04.htm

http://www.metmuseum.org/toah/works-of-art/1980.83.12

Solche ausladenden Frauenfrisuren , oder Perücken , waren ein Kennzeichen der Valdiviakeramik .
Da mehr weibliche als männliche Figuren gefunden wurden nimmt man an daß die Frauen in dieser Kultur entweder eine besondere Rolle spielten ( Matriachat ? ) oder sehr geachtet waren .

Aber sie stellten nicht nur Figurinen und Werkzeug her , sondern auch große bemalte Gebrauchsgefäße . Sie erfanden auch die Steigbügelgefäße .

[Bild: 250px-Valdivia_Original.JPG]

Diese Kultur strahlte auch über die Anden aus bis ins nördliche Amazonastiefland .
Es wird vermutet daß sie auch die Nordperuanischen Kulturen beeinflussten ( z.B. Caral ) .

Sie wohnten schon in großen Siedlungen mit mehreren hundert Holzhäuschen die immer parallel aufgestellt waren . Real Alto wurde bisher sehr intensiv erforscht .
Inmitten des Ortes befanden sich auch zwei abgeflachte Hügel mit einem Durchmesser
von ca. 10 m , die vermutlich für sakrale oder andere Festlichkeiten benützt wurden .

In einem Hügel wurde ein Frauengrab gefunden .
Der Toten waren mehrere zerstückelte ( geopferte ? ) Männer beigegeben .
Real Alto ist bisher die älteste strukturierte Siedlung Amerikas .

Aber obwohl sie die Keramik faßt 2000. Jahre vor den peruanischen Kulturen entdeckten blieben sie in ihrer steinzeitlichen Kultur stecken .

In Ecuador wurde sie von der Machalilla-Kultur abgelöst .

luki
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Huaca Prieta .

An der Karibikseite von Kolumbien fanden sich ebenfalls Überreste älterer Kulturen .
In Puerto Hormiga wurde ein ca 1,2 m hoher Ringwall mit einem Innenraum mit ca 23 m. Freigelegt .
Vermutlich diente er kulturellen oder religiösen Zeremonien .
Es fanden sich auch ungebrannte Tongefäße , in die die zur besseren Festigkeit Pflanzenfasern einfearbeitet wurden .
Sie weisen eine Entstehungszeit von ca. 3700. v.Chr. Auf .

In Nordperu , an der Mündung des Rio Chicama , im El Brujokomplex ( Drei große Hügel ) befindet sich der Älteste , Huaca Prieta .

[Bild: peru-map.PNG]
CIA World FactBook

Sie verwendeten noch keine Keramik sondern Flaschenkürbise .
Aber sie webten Baumwolltextilien künstlerisch und handwerklich anspruchsvoller als die nachfolgenden Zentren 1500 und 2000 Jahre später .

[Bild: Huaca%20Prieta%20twined%20textile.jpg]

Erstmalig wurde der Ruinenkegel 1946 von Bird teilausgegraben .
Da keine Siedlungsspuren gefunden wurden war die Datierung sehr schwer .

Als Dillehhay vor einigen Jahren diese archeologische Stätte weiter untersuchte fand er eine ca. 3. m hohe und mit den Seitenlängen von ca. 50 m lange Platform , die anfänglich bewohnt war und auf der Platform fanden sich datierbare Holzkohlenreste die ein Alter von ca. 7000 Jahren aufwiesen .
Später fanden sich auch außerhalb Lehmsiedlungsbautenreste .
Und runde vertiefte Plätze die sich auch in den Nachfolgekulturen , Jahrhunderte später , wiederfinden .

YouTube : Huaca Prieta .
http://www.youtube.com/watch?v=wAsAQ45v9zg

luki
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Casma Tal .

Am Rio Sechin und beim Rio Casma finden sich noch ca. 50. unerforschte prähistorische große Bauten unter Schuttkegeln .
Nicht allzuweit auseinander liegen 5. Ausgrabungsstätten .

In Sechin Bajo befindet sich ein Schuttkegel . Er war die ; bis jetzt gefundene , älteste Pyramide in Amerika .
Mit einem Alter von ca. 5500. Jahren .
Das heißt erbaut ca. 3500. v.Chr.

http://tigrepelvar4.files.wordpress.com/...dfda_o.jpg

Nur zum Vergleich , die ältesten Pyramiden in Ägypten , wie die Djoser-Pyramide aus der 3. Dynastie , wurden um ca. 2700/2600. v.Chr. erbaut .
Also erübrigt sich die Diskusion der kulturellen Befruchtung aus Nordafrika .
Stimmt zwar auch nicht , aber eher umgekehrt würde ein Schuh daraus . Zumindestens bei den Pyramiden .

[Bild: plaza-sechin-peru5500.jpg?w=450&h=299]

Der so alte Bau ( Nr.: 1. ) wurde nach den Erkundungsgrabungen , aus Erhaltungsgründen wieder zugeschüttet .
An den beiden Flüßen liegt fruchtbares Flußschwemmland .
Es wird vermutet , wie an anderen Gegenden auch weltweit , waren Bewässerungsvorhaben der Grund für diese Kultanlagen .
Für die Errichtung und Erhaltung socher Vorhaben braucht man eine große Anzahl von Menschen .
Das setzt eine Planung und Organisation vorraus .
Es mußte auch bis in die weiter entfernten Grundstücke Verantwortliche gegeben haben .
Und so begründen sich Hierrarchien .
Da man von den jährlichen Regenfällen abhängig war , die auch einmal geringer sein konnten oder ganz ausfielen , mußte man es dem Wirken der Götter zurechnen .
Um sie gnädig zu stimmen baute man ihnen etwas aussergewönliches und da man in den Generationen imer besser bauen konnte , eine immer größere und ausgeklügelte Kultanlage .
Die ganzen Anlagen stehen auf ca. 30 Hektar .

Im Gegensatz zu Ecuador fand man keine Siedlungsspuren oder Begräbnisstätten der Bewohner .
Das läßt nur den Schluß zu daß es ein überegionales Kult- und Pilgerzentrum war .
Überegional bedeutet , einige Flußoasen betreffend und zwischendurch sehr breite Streifen , nur Sand und Schotter .

Ihr größter Komplex ( Bau 3. ) ist die jüngste Anlage mit einem Alter von ca. 4100. Jahren .
Vier ummmauerte Plätze , die Pyramide sammt Seitenflügel .
Für diesen Komplex planierte man das Gelände und verlegte einen Lehmestrich .
Über die Jahrhunderte wurde immer wieder überbaut und vergrößert
Die vier ummauerten Plätze waren nie zugleich in Benützung sondern nacheinander .

http://tigrepelvar4.files.wordpress.com/...u55002.jpg

Auch die einzelnen Kultanlagen waren vermutlich nacheinander in Betrieb und das jeweilig vorherige Zentrum wurde zwar nicht aufgelassen , wurde aber vermutlich nur mehr als abgespeckte Aussenstelle betreut .
Daher beannte man sie die Sechin Kultur .

http://www.youtube.com/watch?v=sNfO3KXsVB8

Auf der anderen Flußseite liegen Cerro Sechin und etwas flußaufwärts Senchin Alto .

http://www.nazcamystery.com/casma_sechin.htm

In Cerro Sechin fand man die ältesten Reliefs in Amerika .
Bei einem Tempelumbau ( ca. 1900. v. Chr. ) wurden die bis zu 4. m hohen Steinwände errichtet .

http://www.jayfrogel.com/Peru98/Peru98_S...98_09.html
Krieger

Vermutlich wurden so Opferungen dargestellt , erkenntlich an den abgebildeten abgeschlagenen Gliedmaßen und gezählten 260 abgeschlagenen Köpfen .
( Eigenartigerweise beträgt die Tagesanzahl des Maya Wahrsagekalender Tzolzin 260 Tage ?? ) .

[Bild: AMT10266.jpg]

Um 1700. wurde man vielleicht etwas humaner oder die religiösen Ansichten hatten sich verändert .
Denn sie wurden zwar nicht zerstört aber bis an den Rand überbaut .
Und da das Tal um ca. 1300. v.Chr. von einer gewaltigen Schlammlawine begraben wurde sind sie noch so gut erhalten .

Aus Wikipedia ; Urheber : Again Erick.

YouTube : Cerro Sechin .
http://www.youtube.com/watch?v=jKIzAgdWWWA

Vier Bilder :
http://www.anthroarcheart.org/sechin2.htm

http://www.nazcamystery.com/casma_sechin.htm

Aussagekräftige Bilder :
http://www.nazcamystery.com/casma_sechin.htm

luki
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Das Rio Supetal .

Caral ( ca. 2750 / 2600 v. Chr. ) ;
Die erste Stadt auf dem amerikanischen Kontinent :

Was bewegte Menschen in den schmalen Flußoasen inmitten
der Sand- und Steinwüsten zu siedeln ?
Die in den Bergen entspringenden Flüsse führen nur
in der Hochwasserzeit ausreichend Wasser .
Das aber dann auch zu Überschwemmungen
und Murenabgängen führen kann .
In der übrigen Zeit verkommen sie faßt zu Rinnsalen .

Bilder und Ansicht , :
http://www.panoramio.com/photo/39816519

Es war der Handel und die daraus resultierende
spätere Arbeitsteilung der Ansiedlungen .
Denn schon vor 8/7000. Jahren besaßen Häuptlinge
an den Küsten Ecuadors Luxusgüter ,
wie bunte Vogelfedern , aus dem Amazonastiefland .

So auch in Caral .
Es wurde mit der Küste gehandelt und auch mit dem Amazonastiefland .
Dazu mußten aber 4000. m hohe Päße überquert werden .
Da man in der Ausgrabungsstätte kleine Figurinen gefunden hatte ,
die die aufwendige Haartracht trugen , wie in der Valdivia-Kultur ,
aber nur aus getrocknetem Ton und nicht gebrannten wie dort ,
vermutet man daß ein Händler diese aus dem 800. Km
entfernten Ecuador einführte .
Als man diese Figuren reproduzieren wollte , kannte man
den Brennvorgang nicht und so wurde daraus halt keine Keramik .

Caral saß mitten im Handelsnetz .

Aus Wikipedia ; Urheber : Hakan Svenson Xauxa .

[Bild: 120px-PeruCaral03.jpg]

Und Größer :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:PeruCaral03.jpg

Die Flußoase bei Caral .

Da sich bei der Stadt die Flußoase auf ca. 1,5 Km Breite erweitert
entstand da das Zentrum .
Bisher wurden ca. 20. urbane Städten im ganzen Supetal geortet .

Die letzten Forschungsergebnisse besagen , daß vermutlich der Herrscher
( Priesterfürst ? ) von Caral zwar Erster unter Gleichen war
und die Region von Caral aus geleitet wurde .

Aber da die anderen Stätten zwar viel kleiner sind , sie aber
inklusive Kultbauten , genauso wie Caral organisierten ,
nimmt man an daß diese Kleinzentren unabhängig regiert wurden ,
aber Caral als religiöses Zentrum und eventuell als Pilgerort ,
auch für die angrenzenzenden Flußtäleroasen , galt .

Im Rio Supetal lebten damals ca 20 000. Menschen .
Davon ca 2000. um Caral auf ca. 66. Ha .
Es war wie das Niltal im Kleinen .

Um ja keine wertvolle bewässerte Anbaufläche zu verschwenden
und zum Schutz vor Hochwasser erbaute man die Stadt
oberhalb der Flußoase in der Steinwüste .

Da ein sehr großer Teil der Anbaufläche mit Baumwolle bepflanzt war
mußte für die Versorgung mit Anbaufrüchten wahrscheinlich auch
aus den anderen Tälern zugeliefert werden .

Aus Wikipedia ; Urheber : Percy Meza .

[Bild: 120px-PiramidesdeCaral.JPG]

Und größer :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:P...eCaral.JPG


Caral liegt ca. 180 Km nördlich von Lima und ca. 26. Km östlich
von Aspero , bei der Rio Supemündung .
Diese Stadt an der Küste war schon länger archäologisch bekannt .
1905. beschrieb der deutsche Max Uhle die Fundstelle ,
aber mehr interessierte ihn die Ausgrabungstätte Aspero .

Seine Notizen und sein ganzer Nachlass verkümmert ununtersucht ,
bis heute , in den Archiven des Ibero-Amerikanischen Institutes
in Berlin .
Lt. Aussage des Autors Michael Zinck .

Aber wachgeküßt wurde Caral erst von der kämpferischen
Forscherin Ruth Shady .
Aber von Ihr später mehr .
Aufgrund ihrer Hartnäckigkeit mußte die Geschichte Perus
umgeschrieben werden .
Denn bis zur Anerkennung ihrer Grabungsarbeiten galt unumstößlich
Cavin de Huantar ( Cavin Kultur ) als Mutter aller urbanen südamerikanischen Kulturen .

Schöne Bilder und eine Karte der Flußoasen mit dem Standort
der Ausgrabungsstätte Aspero :

http://www.arqueologiadelperu.com.ar/aspero.htm

Als Beweis für die ausgedehnten Handelbeziehungen
dienen die Funde aus Caral .
Z.B.: Aus dem Amazonastiefland , nur dort vorkommende
rote Perlen und Schneckenarten .
Es wurden auch Kochen von Brüllaffen gefunden ,
die nur im Urwald vorkommen .

Aus dem Hochland Kondor- und Lamaknochen .
Und mit der Küste herrschte sowieso reger Handel .
Von der Küste kamen allerlei Meeresfrüchte , sehr begehrt war
die Spondylusmuschel auch zur Herstellung zu Schmuckstücken .

Aus einem anderen Küstenort , Vichama kamen außer Fische
auch Netze , geflochten aus Schilf .
Diese waren wichtig beim Bau der Monumente .
In diese Netze stopfte man das Füllmaterial der Pyramiden
und so gesichert überstanden die Bauwerke auch die Erdbeben ,
bis Heute .

Und was hatte Caral zu bieten ,
außer dem Vatican des Rio Supe-Tales ?

Sie hatten Baumwolle . Daß war das damalige Maß aller Dinge .
Neben Flaschenkürbisen exportierten sie sie an die Küste .
Die Flaschenkürbise verwendeten die Fischer als Schwimmer
und aus der Baumwolle flochten sie große Netze .

Weiter im Teil II.
luki
.

Caral II.

Da ja die Fischersiedlungen an der Pazifikküste schon lange
vor Caral bestanden stellt sich die Frage was veranlasste
die Menschen ihren Hauptort landeinwärts zu erbauen ?

Die plausiebelste Erklärung ist daß die Menschen mehr Sicherheit
vor den Klimaausreißern El Nino und der La Nina
und deren Folgen suchten .
Es sind immer wieder auftretende Klimaanomalien die
in Jahresabständen von 2. bis 7. Jahren auftreten .
Ihre Heftigkeit kann von schwach bis sehr extrem ausgeprägt sein .

Beim El Nino schwächt sich der kalte Humboldtstrom ab
weil die Westwinde das aufgeheitzte Tropenwasser von Südostasien
bis Australien an die Andenküste treibt .
Die Folgen sind daß es an der Westseite der Anden zu extremen
Regenfällen kommt , mit Murenabgängen und Überschwemmungen .
Und an der Ostseite im Amazonien herrscht Regenmangel .
Auch der Fischfang an der Pazifikküste leidet , da aufgrund der
warmen Wassertemperatur die Fische in kältere Meeresgegenden flüchten .

Aus Wikipedia :

[Bild: Ninjo_deprec.gif]

Bei der La Nina kehren sich die Temperaturanomalien um .
Das Meereswasser wird kälter .
Dadurch bleiben die Regenfälle aus einhergehend mit großer Trockenheit .

Aus Wikipedia : Gemeinfrei : NASA .

[Bild: 120px-Sea_Surface_Temperature_-_November_2007.jpg]

Größere Auflösung :
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...1221220130

Besiedelt war das Supetal auch schon vorher .
Aber erst als die Anwohner ein effizientes Bewässerungsnetz erfanden
erzielten Sie eine landwirtschaftliche Überproduktion .
Und erst Diese ermöglichte es Ihnen daß für die Erbauung
von Großobjekten Handwerker mitversorgt werden konnten .

Vor der Erbauung von der Stadtanlage muß schon vorher
eine hierarchische Abstufung geherrscht haben .
Denn die Anlage wurde schon von Beginn an geplant errichtet .
Auf einem erhöhten Plateau oberhalb der Flußoase
auf unfruchtbarem Untergrund ,
aber vor Hochwässern meist geschützt .

Luki.
.
Caral III.

http://www.nazcamystery.com/images/caral.61.jpg

Großer Lageplan :
http://www.nazcamystery.com/images/caral.72.jpg

Karte der Fundstellen und Lageplan der Großgebäude :
http://www.nazcamystery.com/images/caral.47.jpg

Kleinerer Ausschnitt :
http://www.nazcamystery.com/images/caral.49.gif

Luftfotographie des Grabungsgeländes :
http://www.nazcamystery.com/images/caral.61.jpg

Die Innenstadt war in eine Oberstadt mit den Pyramiden
und dem großen Tempel und in die Unterstadt mit der Tempelanlage
des heiligen Feuers geteilt .
Bisher wurden 32 öffentliche Gebäude nachgewiesen .

Oberhalb der großen Pyramide standen sakrale Räume
in denen sich Nischen befanden .
Eventuell für Götterfiguren ?
Das System mit den Nischen hatte sich bis zu den Inkas erhalten .
Sie stellten ihre verstobenen , mumifizierten Herrscher
auch in Nischen aus .

In den Kultbauten befanden sich , fast labyrinthartig Gänge ,
Nischen , Stiegenaufgänge und Kammern .
Auch eines in der Form des Andenkreuzes .
Diese Form wurde auch bis zu den Inkas gerne verwendet .
Andenkreuz :
http://newenazul.blogspot.com/p/latido-ancestral.html

Aus Wikipedia : Urheber : Kyle Thayer .

[Bild: 120px-Caral_1.JPG]

Großbild :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Caral_1.JPG

Friedhöfe wurden bis jetzt noch nicht gefunden .
Zwei Kinderskelette und Das eines Erwachsenen .
Alle Drei waren als Bauopfer eingemauert .
Die Kinder waren gut ernähert ,
aber mit zerschlagenen Wirbeln ( geopfert ) .
Der Erwachsene war schlecht ernährt mit starken Abnützungen
an den Knochen , von schwerer Arbeit gezeichnet .
Was auf eine Klassengesellschaft schließen läßt .
Alle Drei wurden getötet .

Bei den Überbauungen wurden auch einige Bündel vergraben .
Mit verschiedensten Inhalten .
Eine enthielt neben Anderem zusammengerollte , verbundene ,
verknüpfte Schnüre .
Diese haben eine Ähnlichkeit mit den jahrtausende jüngeren Quipus
( Zählschnüre ) der Inkas .
Es bietet sich natürlich an in diesen eine frühe Vorform zu sehen .
Aber es könnte auch eine Schmuckteil sein ?

Bild des Fundes :
http://www.nazcamystery.com/images/caral.29.gif

Ebenso wurden 25 Wirbelknochen von mindestens
vier Blauwalen gefunden .
Diese waren poliert wurden als Sitzgelegenheiten aufgestellt .

Da 38. Hörner sowie 32 . schön verzierte Flöten
aus Pelikanflügelknochen gefunden wurden ,
kann ich mir gut vorstellen daß sie , für Feste ,
eine Musikkapelle hatten ?

Flötenabbildung:
http://www.geo.de/GEO/kultur/geschichte/...?t=img&p=6

Innerhalb der Sakralräume und auch an den Monumenten
wurde öffters um oder angebaut ,auch überbaut .

Vermutlich besaß das ewige Feuer eine wichtige Bedeutung .
Denn die Feuerstelle war von Windkanälen von außerhalb
der Gemäuer gespeist um dem Feuer genügend Luft
( Sauerstoff ) zuzuführen .

Wie die großen granitenen tonnenschweren Stelen , Pfosten
und Säulen herbeigeschafft wurden ist noch ein Rätsel .

Denn im Umkreis von 150. Km kommen diese Gesteine nicht vor .
Die vertieften runden Zeremonialplätze ( Amphitheater )
finden sich auch bei den Nachfolgekulturen .

Aus Wikipedia : Urheber : Hakan Svenson Xauxa .


[Bild: 120px-PeruCaral19.jpg]

Großbild :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:PeruCaral19.jpg

Ich muß mir immer wieder vorstellen , daß diese Menschen
in der Steinzeit lebten .
Als Werkzeuge besassen sie nur Steinhämmer , Geweihe
und Knochen und Sie schufen solche Bauwerke .
Sie kannten auch noch keine Keramik ,
aber sie hatten ja die Flaschenkürbise .

Obwohl sie Menschen geopfert hatten
waren sie vermutlich ein friedliches Volk .
Denn es wurden keinerlei Waffen gefunden .
Die Herrschaft ( Theokratie ) wurde vermutlich rein über
die religiösen Vorstellungen und Zwänge ausgeübt .

Die Stadt bestand von ca. 2750. v. Chr. bis ca. 1200 v. Chr.
Und dann wurde die Stadt und ihre Monumente buchstäblich begraben
und verlassen .
Als wäre die Bevölkerung einfach weggegangen .
Das Tal wurde schon noch landwirtschaftlich genützt
aber in sehr viel kleinerem Rahmen .

http://www.caralperu.gob.pe/

http://www.geo.de/GEO/kultur/geschichte/773.html?p=1

http://www.zeit.de/2008/52/DOS-Die-zweit...g-Amerikas

luki
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Ruth Shady .

Eine sehr engagierte , kämpferische , soziale und mutige Frau .

Aus Wikipedia ; Urheber : User345 .

[Bild: RShady.jpg]

Professorin der Universität San Marcos ( Lima -Peru ) ,
Archäologin und Anthropologin .
Direktor des Caral-Supe Projekt .

Sie wurde in Peru am 29.12.1946. geboren .

Da Sie an der Universität arbeitete kannte sie daher
die archäologische Stätte Aspero an der Küste .

1905 . beschrieb Max Uhle , was von Caral sichtbar war .
1948. fotographierte Paul Kosak den Ort vom Flugzeug aus .
Ab 1994 interessierte sich Fr. Shady für diese Stätte .

Von staatlichen Stellen war keine Unterstützung zu bekommen .
Also begann sie auf eigene Faußt die ersten Grabungen .
Sie bezahlte anfänglich Alles selbst .
Auch den Sprit für ihren alten VW Käfer .
In einer zerfallenen Lehmhütte schlug sie und ein Paar
mitgekommener Studenten , ihr Hauptquartier auf .
Irgendwie trieb sie immer privat etwas Geld auf
um die Arbeiter bezahlen zu können .

Da für DNS oder C14 Untersuchungen kein Geld vorhanden war ,
nahm sie ein vermeindlich gutgemeintes Angebot an .

Zwei US Forscher boten ihr an die gemachten Funde
kostenlos bestimmen zu wollen .
Als die zugesannten Proben ein Alter von ca. 2750. v.Chr. ergaben
baten sie Rutth Shady ihnen einen Aufsatz
über die Grabungserfolge zu senden .

Diesen , etwas ausgeschmückt , veröffentlichten die Beiden
dann in der Fachzeitschrift Science .
Ihre beiden Namen , Johnatan Haas und Winifried Creamer setzten sie
vor dem Namen von Fr. Shady als Autoren mit einem Hinweis
auf die Email-Adresse von Haas .

Allso galten in der US - Fachwelt alle Drei als Entdecker der Funde .

Als sie protestierte und auch einige amerikanische Forscher
sie dabei unterstützten .
Engagierten die Beiden einen peruanischen Forscher
und gruben bei schon bekannten Fundstellen
in der weiteren Umgebung Carals .

Daraufhin publizierten sie ihre Erkenntnisse .
Daß es auch anderorts kleinere Zentren aus jener Zeit gab
und benannten die weitläffige Region neu , als Chico Nord
( kleiner Norden ) .
Und so wird es heute noch in englischsprachigen Publikationen bezeichnet ,
ebenso in Wikipedia .
Egal daß Fr. Ruth schon viel früher publiziert hatte daß auch die Täler
der ferneren Umgebung mit Caral verbunden waren
mit der Stadt als Zentrum .
Und das bevor die beiden US-Forscher überhaupt einen Fuß
auf ihre Grabungsstelle gesetzt hatten .

Mitlerweile hat sich Alles zu ihren Gunsten geklärt .
Bis auf die Bezeichnung Chico Norte civilisation .
Seit 2002. wird die Grabung finanziell von
der peruanischen Regierung unterstützt.

http://en.wikipedia.org/wiki/Norte_Chico_civilization

Aber eine bewundernswerte Seite an der Frau Professor
ist ihre soziale Verantwortung .
Als sie die Grabungen begann , bemerkte sie
die furchtbare Armut der Bevölkerung .
Und so reifte in ihr der Plan , etwaige Grabungserfolge müßten
auch der Bevölkerung zu Gute kommen .

Daher wurde eine Gesellschaft gegründet der nicht nur
die Ausgrabungsstätte untersteht, sondern die auch das Ziel verfolgt
der Bevölkerung ein besseres Leben zu ermöglichen .

Es wurde ein Zentrum für die Bevölkerung erbaut ( Telecentro cultural
wird von der UNESCO unterstützt ) , und die Bauern werden
in alternativen Anbaumethoden geschult .

Obwohl die Fachwelt dagegen ist will sie Caral vermehrt touristisch
vermarkten und Arbeitsplätze für die Einheimischen zu schaffen .
Denn ihre Überlegung ist , wenn es den Menschen besser geht ,
begehen sie nicht aus der Not geboren , Raubgrabungen .

Als eine Abraumhalde eines Bergwerkes den Fluß verschmutzte
war niemand zuständig .
Die Dorfvorsteher wandten sich an die Fr. Professor .
Sie nahm sich sofort darum an , ärgerte im zuständigen Ministerium
einige Leute und aufgrund ihrer heutigen Popularität
wurde eine Lösung gefunden .

Aber ihre Fürsorge hätte ihr auch einmal fast das Leben gekostet .
2002. war sie mit ihrem Fahrer im Landrover zu den Arbeitern unterwegs .
Im Auto war auch die Kiste mit den Löhnen der Arbeiter .

Während der langsamen steilen Anfahrt , sprangen hinter einem Felsen
mehrere bewaffnete Banditen hervor .
Sie schriehen Anhalten .
Aber ihr noch heutiger Fahrer Abraham Malasquez gab geistesgegenwärtig Gas
und fuhr weiter .
Worauf ihnen die Banditen nachschossen .
Der Fahrer bekam eine Kugel in den Oberschenkel
und Frau Sady eine in die Brust ,
die ihr Herz nur um Zentimeter verfehlte .

Obwohl Sie jetzt mehrere Mitarbeiter hat , wuselt sie noch immer ,
auf der Grabungsstätte herum .

Sie hat eine Anfrage an die UNESCO abgegeben , das
Caral – Supe-Tal in das Weltkulturerbe aufzunehmen .

Sie wurde dabei von einigen US Forschern und vom deutschen Forscher
Hennig Bischof unterstützt .
Und seit Seit September 2009. gehört Caral zum Weltkulturerbe .

http://www.unesco.de/3832.html

Ich wünsche ihr bei Ihren Bemühungen auch weiterhin viel Erfolg .

Luki.
.

Ventaron ( Archaikum ):
Tempel des gefangenen Hirschen .

Daß die ältesten Wandgemälde Amerikas überhaubt entdeckt wurden
ist eine kuriose Geschichte .

Das Dörfchen Ventarron liegt nur ca. 20Km von der berühmten
Ausgrabungsstädte Sican ( 900 bis 1435. n. Chr. ) entfernt .
Und niemand erwartete bei diesem Dorf etwas Findenswertes .
Noch dazu wo die nicht sehr hohen Erhebungen unter der Müllhalde
des Dorfes verschwunden waren .

Als die Bewohner aber 2007 mit einem Radlader den Lehmhügel abarbeiteten ,
und schon ca. 120 . Lastwagenfuhren abtransportiert hatten um daraus
Lehmziegel zu fabrizieren , war zufällig ein junger Archäologe anwesend .

Es war Ignazio Alva , der ebenso wie sein älterer Bruder und sein Vater Walter Alva , der Sican Ausgräber , Archäologe ist .
Und seinem geschulten Auge fiel auf daß da mehr sein könnte .
Und herauskamen die Reste eines mindestens 4000. Jahre alten Tempels .
Erbaut in einer bisher einzigartigen Bauweise .
Er war nicht aus Lehmziegel errichtet , sondern einfach
aus Flußschlammbrocken .

Auf die Tempelkrone führt eine zwei Meter breite Treppe .
Und auf der Platform befnden sich Räume , die in der Form des Andenkreuz
( Chakana ) angeortnet waren .
Es gab auch auf der Plattform ein heiliges Feuer ,
wie auch schon aus Caral bekannt .
Bisher wurden noch keine Menschenopfer gefunden .
Aber Opferreste von einem Papagei , Muscheln und Ketten .

Aus der sehenswerten Seite ( mit Video ):
http://www.turisticalperu.com/espanol/do...1_esp.html
[Bild: newsletter_complejo_ventarron1_09.jpg]

Es ist noch nicht gesichert , aber die Vermutung herrscht vor , daß die Ursprünge
der Ersterbauung auf die Zeit von 2600 V.Chr. zurückgehen .
Die Tempelanlage war abwechselnd Weiß und Rot bemalt .
Eigenartigerweise paßt das zur heutigen peruanischen Nationalflagge ,
Rot-Weiß-Rot .

[Bild: 125px-Flag_of_Peru.svg.png]

Rot-Weiß-Rotes-Wandgemälde :
http://indigenouspeopleofcemanahuac.blog...-peru.html

Die Aufbauten entstanden ca. 2000 v.Chr.
Und auch die zwei Meter hohen Wandgemälde .
Es wurden die Farben Rot , Schwarz , Orange und Blau verwendet .

Aber eines fällt auf , es sind keine anbetungswürdige Tiere abgebildet .
Wie in späteren Kulturen z.B.. der Jaguar oder die Schlange .
Daher vermutet man daß die Bewohner von Ventarron andere
religiösen Vorstellungen hatten als die räumlich und zeitlich
benachbarten Kulturen .
Was das folgende Wandgemälde darstellen soll ist nicht bekannt .
Aber bei der Betrachtung , nahe der Mitte , in der oberen Hälfte ,
habe ich das Gefühl , ein Auge sieht mich an .

Wandgemälde :

[Bild: ventarron4.jpg]

Beim Tempel gab es drei Bauphasen , in der Mittleren
( um ca. 2000. v. Chr. ) war die kulturell ergiebigste .
In der dritten wurde der Tempel überbaut und um ca. 1500. v. Chr. ,
wieder ein schon bekanntes Bild , verschwanden die Menschen aus Ventarron .
Aber nicht ehe sie die Tempelanlage begraben hatten .

Aus YouTube .
http://www.youtube.com/watch?v=M6SuRderh...re=related

http://www.youtube.com/watch?v=72987yfL3Zw

Seiten mit Bildern und Beschreibung der Fundstelle :

http://thestar.com.my/news/story.asp?fil...rldupdates

http://news.nationalgeographic.com/news/...emple.html

http://en.wikipedia.org/wiki/Ventarron

Nahe Ventarron , in Collun , gräbt man auch einen Tempel aus .
Mit breiterer Treppe , aber mit der selben Bauart .

Aus YouTube :
Freilegung der Tempeltreppe :
http://www.youtube.com/watch?v=KhfpNOjiYM4

Das läßt auf eine großräumigere Kultur schließen .

Im nächsten Beitrag geht es nach Südperu .

Luki.
Hallo Luki,
ich geb´s ja zu, ich bin noch nicht dazu gekommen, alle Teile deiner Altamerikaserien zu lesen.Smile
Deshalb sorry, wenn du es schon irgendwo geschrieben hast, dann einfach verlinken.
Heute habe ich gelesen, dass 60 % des aktuellen Verbrauchs an pflanzlichen Nahrungsmitteln von den in Altamerika domestizierten Kulturpflanzen abstammen. Der Anteil steigt laufend an.
Kannst du das so bestätigen?
(09.07.2012 19:50)Renegat schrieb: [ -> ]Hallo Luki,
ich geb´s ja zu, ich bin noch nicht dazu gekommen, alle Teile deiner Altamerikaserien zu lesen.Smile
Deshalb sorry, wenn du es schon irgendwo geschrieben hast, dann einfach verlinken.
Heute habe ich gelesen, dass 60 % des aktuellen Verbrauchs an pflanzlichen Nahrungsmitteln von den in Altamerika domestizierten Kulturpflanzen abstammen. Der Anteil steigt laufend an.
Kannst du das so bestätigen?

Servus Renegat .

Da die Kulturen Mittel und Südamerikas relativ wenig Fleisch aßen ,
waren sie auf die landwirtschaftlichen Erzeugnisse angewiesen .
Daher kultivierten sie Einige unserer beliebtesten
Nahrungsmittel als Erste .

Z.B.:
Die Erdäpfel ( Kartoffel ) kommen ursprünglich aus den Anden .

Der Urmais aus dem Amazonasdschungel .
Er wurde auf der Pazifikseite der Anden ,
durch Züchten ertragreicher ( Größer ).
Per Küstenschifffahrt später nach Zentralmexico verbracht und
dort weitergezüchtet und wieder in den Süden verbracht .

Der Kakao stammt ursprünglich auch aus dem Amazonasgebiet ,
veredelt wurde er aber in Zentralmexico .

Die Tomate ( Tomatli ) stammt auch aus Zentralmexico .
Ebenso der Paprika und daher auch die Chillischote .

Beim Kürbis bin ich mir nicht sicher ?

Aber 60 % Anteil scheint mir viel zu Hoch .

Denn in anderen Weltgegenden überwiegen die Getreide -
und Gräsersorten wie Weizen und Reis .
Oder Yams und Maniok ( Kassava ) .

Aber egal wie Hoch Deren Anteil .
Ohne diese Nutzpflanzen aus Altamerika würde unsere
heutige Speisekarte etwas dürftiger aussehen .

G.v.luki.
(09.07.2012 19:50)Renegat schrieb: [ -> ]Hallo Luki,
ich geb´s ja zu, ich bin noch nicht dazu gekommen, alle Teile deiner Altamerikaserien zu lesen.Smile
Deshalb sorry, wenn du es schon irgendwo geschrieben hast, dann einfach verlinken.
Heute habe ich gelesen, dass 60 % des aktuellen Verbrauchs an pflanzlichen Nahrungsmitteln von den in Altamerika domestizierten Kulturpflanzen abstammen. Der Anteil steigt laufend an.
Kannst du das so bestätigen?

(09.07.2012 20:35)Luki schrieb: [ -> ]Servus Renegat .

Da die Kulturen Mittel und Südamerikas relativ wenig Fleisch aßen ,
waren sie auf die landwirtschaftlichen Erzeugnisse angewiesen .
Daher kultivierten sie Einige unserer beliebtesten
Nahrungsmittel als Erste .

Z.B.:
Die Erdäpfel ( Kartoffel ) kommen ursprünglich aus den Anden .

Der Urmais aus dem Amazonasdschungel .
Er wurde auf der Pazifikseite der Anden ,
durch Züchten ertragreicher ( Größer ).
Per Küstenschifffahrt später nach Zentralmexico verbracht und
dort weitergezüchtet und wieder in den Süden verbracht .

Der Kakao stammt ursprünglich auch aus dem Amazonasgebiet ,
veredelt wurde er aber in Zentralmexico .

Die Tomate ( Tomatli ) stammt auch aus Zentralmexico .
Ebenso der Paprika und daher auch die Chillischote .

Beim Kürbis bin ich mir nicht sicher ?
Doch Kürbis, Zuchini und fast alle heute verzehrten Bohnen auch, nur die Kalebasse und Gurken war schon vor Kolumbus bekannt.



(09.07.2012 20:35)Luki schrieb: [ -> ]Aber 60 % Anteil scheint mir viel zu Hoch .

Denn in anderen Weltgegenden überwiegen die Getreide -
und Gräsersorten wie Weizen und Reis .
Oder Yams und Maniok ( Kassava ) .
Wobei Maniok auch ein Amerikaner ist, gehörte mit Kartoffel, Mais und Chili sogar zu den frühesten landwirtschaftlichen Produkten.
Und da Maniok/Kassava inzwischen in Afrika und anderen tropischen Ländern die Yam ersetzt, könnten die 60 % schon stimmen.





(09.07.2012 20:35)Luki schrieb: [ -> ]Aber egal wie Hoch Deren Anteil .
Ohne diese Nutzpflanzen aus Altamerika würde unsere
heutige Speisekarte etwas dürftiger aussehen .
Nicht nur etwas, Luki, wenn ich so überschlage, was ich esse und anbaue, komme ich auf mehr als 60 %, jedenfalls bei Gemüse und Kohlehydratlieferanten. Beim Obst allerdings nicht.
(09.07.2012 20:53)Renegat schrieb: [ -> ]Oder Yams und Maniok ( Kassava ) .

Wobei Maniok auch ein Amerikaner ist, gehörte mit Kartoffel, Mais und Chili sogar zu den frühesten landwirtschaftlichen Produkten.
Und da Maniok/Kassava inzwischen in Afrika und anderen tropischen Ländern die Yam ersetzt, könnten die 60 % schon stimmen.


(09.07.2012 20:35)Luki schrieb: [ -> ]Aber egal wie Hoch Deren Anteil .
Ohne diese Nutzpflanzen aus Altamerika würde unsere
heutige Speisekarte etwas dürftiger aussehen .
Nicht nur etwas, Luki, wenn ich so überschlage, was ich esse und anbaue, komme ich auf mehr als 60 %, jedenfalls bei Gemüse und Kohlehydratlieferanten. Beim Obst allerdings nicht.
[/quote]

Servus nochmals .

Siehst Du ,
da habe ich wegen Deiner Frage noch etwas dazugelernt .:Smile

Bei den Nahrungsmittel habe ich mich
noch zu wenig interessiert .

Ausgenommen die Erdäpfel .
Und den Mais und den Kakao .
Denn bei den Beiden hat mich Ihr verrückter Reiseweg
bezüglich ihrer Kultivierung etwas neugierig gemacht .

Am Ende der Serie kommt sicher etwas über ihre Nahrungsmittel .

G.v.luki.
Chavin Kultur :

Eigentlich müßte man es den Chavin Kulturraum nennen .
Denn es gab mit den Zentren im Norden wie Kuntur Wasi und Kothos im Süden
einen künstlerischen Austausch .
Es gab Impulse von der Pazifikküste und ebenso aus dem Amazonasgebiet .

Aus Wikipedia ; Urheber :Zenyu .

[Bild: 250px-Chavin-small.png]

Cupisnique- Kultur :
Von 1500.? -200.v.Chr. An der Pazifikküste .

Kuntur Wasi :
Nahe Cajamarca .
Ca. 1000. v.Chr. ?

Aus Wikipedia ; Urheber : Yanacochito.

[Bild: 300px-Kuntur_Wasi.jpg]

Pacopamba :
Ca 1200. - ca. 500.v.Chr. ?

Aus Wikipedia ; Urheber : Josef73.

[Bild: 350px-Sanpedro6.jpg]

Die Dame von Pacopampa :
http://historiauniversalyperuana.blogspo...pampa.html

[Bild: DAMA+DE+PACOPAMPA.jpg]


Kothos :

Ca. 2000. bis ca. erstes Jahrhundert n.Chr. ?

Artikel mit Landkarte und Bildern :
http://www.arqueologiadelperu.com.ar/kotosh.htm

Aber berühmt wurde der Kulturraum durch die archäologische Grabungsstätte
Chavin de Huantar .
Darüber im nächsten Teil mehr .
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