Forum für Geschichte

Normale Version: Unterwelten:
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.

WDPG

Möchte mal die Serie "Unterwelten" in den aktuellen G/Geschichteheft zum Anlass nehmen um zu fragen:

-Welche besuchenswerten "Unterwelten" kennt ihr so. Meine also, alles was Stollen, Bunker, Museen im Untergrund usw. betrifft. Solltet ihr schon mal was darüber geschrieben haben, könnt ihr ja auch einen Hinweis schreiben wo man die jeweilge Beschreibung findet.

Freue mich auf Interessant Informationen zu diesem Thema.
Unterwelten - für mich persönlich sind das vor allem Höhlen.
Bekannt, Bärenhöhle, [Bild: 320px-Baerenskelett_baerenhoehle.jpg]

die Nebelhöhle
[Bild: 320px-Nebelhoehle_2006.jpg]

und noch viele andere im "Höhlen-Gebirge" Schwäbische Alb

Am Sopnntag war ich mit meinem Enkel in der Kolbinger Höhle
http://www.showcaves.com/images/D011-012.jpg

vielleicht schreibe ich nachher noch ein paar Worte.
Zu diesen Urschwäbischen Unterwelten
Zwischen Mainz und Worms liegt die ehemalige freie Reichsstadt Oppenheim-
und neben der alten Richsburg Landskron , der hochgotischen Marienkirche nebst Beinhaus
,schöner Altstadt und gutem Wein vom roten Hang hat Oppenheim auch eine sehr sehenswerte Unterwelt
Der Ort steht auf einem Felsen und ist komplett mehrgeschossig unterkellert- vom römischen weinkeller bis zur Neuzeit ist da alles zu finden-und kann besichtigt werden.

Weiterhin sehenswert:die legendären Katakomben von Paris- der Eingang befindet sich neben der Tour Montparnasse

Und in Wien soll es eine Führung durch die Wiener Unterwelten aus dem "dritten Mann`geben`

Über die Mainzer Unterwelten, einem Gewirr aus Festungsgängen,Kassematten und Weinkellern ,das leider nicht zugänglich ist gibt es immerhin ein schönes Buch gleichen Titels.Aber immerhin kann man die Kelleranlagen von Kupferberg besichtigen

WDPG

(16.06.2015 23:02)zaphodB. schrieb: [ -> ]Und in Wien soll es eine Führung durch die Wiener Unterwelten aus dem "dritten Mann`geben`

Ja die gibt es, war im Jahr 2007 mal dort. Habe es so in Erinnerung, das diese Führung sehr schön war, aber das wir gedacht hätten sie würde länger sein (kann mich aber auch täuschen).

Eine Führung die ich hier immer wieder gerne erwähne sind die zahlreichen Stollenführungen die in Nürnberg angeboten werden. Die haben ein gigantisches Keller- und Stollensystem und touristisch echt was daraus gemacht.
Ach ja, die Unterwelten der Städte.
Die Städte sind immer mal wieder abgebrannt, was blieb waren die Keller.
Die dann "kreativ" überbaut wurden.
Mit dem Ergebnis, dass man in diesen Städten oftmals in den einen Keller runtergeht, und ein paar Häuser weiter wieder hochkommt.

Meines Vaters Betrieb war bis in die 60er hinein in der Innenstadt, stand auf den Kellern (3 Stock nach unten) einer früheren Brauerei. Da hat ein Mechaniker mal eine Lambretta an einem Seil runtergelassen, und ist damit durch die Gewölbe gedonnert.
Die Ratten sind einem einem langen Strom die Treppe hochgerannt und die Straße runter.....
Thumbs_up
sorry für die OT-Entgleisung.

WDPG

Auch Linz hat sehr interessante "Unterwelten" zu bieten. Zahlreiche Keller und Stollen liegen im Bereich der Stadtberge, genauer gesagt im Gebiet Bauernbernberg, Froschberg, Freinberg, Römerberg, Schlossberg. Alles zusammen eine von der Innenstadt gut erreichbare Hügelgegend.

Teilweise wurden sie als Lager für Bier verwendet, im 2. Weltkrieg ausgebaut und als Stollen verwendet. Zugänglich sind Teile davon bei sehr interessanten Führungen. War 2012 und 2005 schon mal bei solchen Führungen dabei.
Bei uns gab es im 1. WK eine Munitionsfabrik, riesiges Gelände mit Bahnanschluss oberirdisch nur leichte Baracken.
Nach dem verlorenen Krieg musste die Fabrik natürlich abgebaut und die vorhandenen Sprengstoffe und Munition entsorgt werden.
Hierbei gab es den einzigen nennenswrten Unfall mit mehreren Toten.

Das Gelände wies mehrere lange Bunker auf.

Nach Abbau der Fabrik erwarb die Stadt das ganze Grundstück und baute dort eine recht große Wohnsiedlung, Sozialer Wohnungsbau der 20er. teile wurden auch vom "Siedlerverein" gekauft, die dort gemeinsam ein paar Dutzend Einfamilienhäuser mit großen Gärten und Kleintierställen bauten.
Diese Siedlungshäuser entstanden auf den Bunkern, die dort bis heute als Keller dienen, wobei die Durchgänge von Haus zu Haus heute wohl alle vermauert sind.
In der Eifel bei Geroldstein waren wir jetzt in einer Mühlsteinhöhle- dort hat man aus dem harten Gestein im Mittelalter Mühlsteine rausgehauen- ein paar halbfertige Exemplare sieht man immer noch

Reste historischer Stollenanlage ,die teilweise bis in die präkeltische Periode zurückreichen findet man auch am Donnersberg und im Nahetal bei Sobernheim und Kirn

WDPG

Extrem interessante Unterwelten bietet das Städtchen Retz. Die Stadt hat mehr Kilometer Kellerfläche als Straßen. Keller gibt es gigantisch viele. Sie gehören den Hausbesitzern und wurden früher als Weinlager verwendet. Heute kann man mit dem Erlebniskeller eine sehr interessante Besichtigungstour machen, auch ein Adventmarkt findet in diesem statt (allerdings nur ein Wochenende lang).

Das Einzigartige: Die Stollen wurden in Sand gegraben, nicht in Sandstein, sondern in Sand wie er am Meer oder der Sandkiste ist - aber keine Sorge, das ganze hält schon seit Jahrhunderten. Scheinbar gibt's das so nirgends sonst.

Muss sagen Retz Unterwelten lohnen sich echt (war heuer im Frühjahr zum ersten mal dort). Außer dem großen Stollen kann man scheinbar auch kleinere Besichtigen (bieten teilweise scheinbar die Weinbauern dort an).
Meine erste Frau und ich haben vor vielen Jahren das Naturhistorische Museum in Wien besucht und eine wissenschaftliche Mitarbeiterin führte uns und erläuterte die Ausstellungsstücke. Als wir zu dem Starobjekt, der Venus von Willendorf, kamen, sagte sie: "Das ist natürlich nur eine Kopie. Das Original liegt im Safe". So etwas ist sehr desillusionierend und man fragt sich, mit welchen anderen Ausstellungsstücken man noch getäuscht wird.
Wieso getäuscht? Als Besucher erkennt man den Unterschied sowieso nicht, und das Original ist unersetzlich. Also lässt man lieber eine Kopie in der Vitrine altern und schützt das Original so gut wie möglich. Wie gesagt: Für den Besucher macht´s eh keinen Unterschied...du hättest die Kopie doch auch nicht erkannt, oder?
Am 23. August gibt es einen Höhlentag am "Strande der Donau"

http://www.donaubergland.de/mcms.php?las...0aebffeec0

vielleicht interessiert es den einen oder anderen.
@chris: Erkannt oder nicht erkannt, wenn ich ins Museum gehe,
will ich Originale sehen und nicht mehr oder weniger schlechte Kopien.
Letztes Jahr war ich an/in der Salzbühlhöhle, Ostalb unweit von Ulm. Nichts Besonderes, hab ein bisschen reingeschaut.
Für Unterweltenfanatiker kein Reiseziel.
Wer aber eine schöne Wanderung an einem naturbelassenen Wasserlauf mit Bieberdämmen und sonstigem Getier schön findet und den herben Charme der Schwäbischen Alb mit ihren Felsen und freien Feldern mag, wird sich dort wohl fühlen.
Bei uns im Harz sind auch bemerkenswerte Höhlen. Vor einiger Zeit besuchten wir, mein Mann und ich, die Hermannshöhle in Rübeland, die nur mit Führung besichtigt werden kann.
[Bild: _baumannshoehle.jpg]
[Bild: AR-311229835.jpg&MaxW=505&am...0321040315]

Die beiden Tropfsteinhöhlen Baumannshöhle und Hermannshöhle sind die größten Attraktionen des kleinen Ortes Rübeland an der B27. Im Verlauf von mehreren hunderttausend Jahren haben sich in diesen Höhlen durch Kalkablagerungen zahlreiche und sehr große Tropfsteine gebildet. Die Höhlen beherbergen außerdem interessante und seltene Lebenwesen wie Fledermäuse und Grottenolme. In der Baumannshöhle fand man auch Bärenknochen sowie diverse Gebrauchsgegenstände von Steinzeitmenschen. Der Besuch beider Höhlen ist sehr lohnenswert und beeindruckend.
In den Beatus-Höhlen war es recht interessant,ist aber schon Jahre her dass ich dort gewesen bin...
Ist aber auch nicht sooo gross...
Ich war letztes Jahr (im Sommer) in den Beatushöhlen. War recht kalt und ich war die 45. min im T-Shirt... Das war mit der Schule in der letzten Schulwoche.
War trotzdem beeindruckend und interessant.
Referenz-URLs