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Normale Version: Auswirkungen der dt. Kolonialpolitk auf Namibia
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Guten Tag,

Ich beschäftige mich im Rahmen einer Seminararbeit mit dem Thema der Deutschen Kolonialgeschichte. Hierbei muss ich auch herausarbeiten, welche Auswirkungen der Kolonialismus auf Namibia hat(te).

Über Antworten, Tipps, Literaturhinweise wäre ich sehr dankbar. Smile
(01.02.2016 15:11)DeutschSüdWest schrieb: [ -> ]Guten Tag,

Ich beschäftige mich im Rahmen einer Seminararbeit mit dem Thema der Deutschen Kolonialgeschichte. Hierbei muss ich auch herausarbeiten, welche Auswirkungen der Kolonialismus auf Namibia hat(te).

Über Antworten, Tipps, Literaturhinweise wäre ich sehr dankbar. Smile

OT:
So.ca. 1960/61 kam im "Kicker" eine Anzeige, ein deutschsprachiger Fussballclub in Windhoek suchte einen Fussballtrainer. Und ich bedauerte es sehr, nicht 20 Jahre älter und Fussballtrainer zu sein. Angel
TT: Ergo, noch 1960 war soviel Einfluss auf Südwest, wie man damals sagte, dass ein deutscher Fussballtrainer nach Windhoek gesucht wurde.


Könnteste Du mal deinen Kenntnisstand und deine vorhandene Literatur nennen, damit dir gezielter zugearbeitet werden kann.
Ich habe viel recherchiert und auch bisher einiges an Literatur gelesen. Bei allen Büchern wurde die Frage nach Auswirkungen und Folgen der Kolonialzeit auf Namibia stark vernachlässigt, falls diese überhaupt vorhanden waren. Nichts desto trotz lassen sich aus der Recherche folgende Ergebnisse festhalten:

Koloniale Grenzziehungen: Die heutige Grenzen wurden damals von den Kolonialherrschern willkürlich ohne Rücksicht auf Stammeszugehörigkeit festgelegt. Konflikte und Widerstände waren das Resultat.

Legitimation durch Vertragsabschlüsse: Durch Handel mit afrikanischen Vetragspartnern gewannen diese an Autorität und wurden von den Deutschen gestützt --> innerafrikanische Konflikte um Macht und Einfluss

Genozid: Völkermord der Deutschen an den Ureinwohnern --> Verlust traditioneller Werte & Kultur, Förderung der Apartheid

Rindersterben: --> Abhängigkeit der Hereros von Lohnarbeit der Deutschen --> Förderung der Herrenpolitk (Ungleichberechtigung)

Aufbau der Infrastruktur: Größtes Eisenbahnnetz, gute Verkehrsanbindung für afrikanische Verhätnisse

Bergbau: Beginn der Diamantenförderung --> wirtschaftliche Abhängigkeit vom Bergbau, aber auch großer Anteil des BIPs heutzutage

Landrecht: Immer noch besitzen "Weiße" den großteil an Farmen, der europäischen Bevölkerung geht es insgesamt besser --> soziales Ungleichgewicht zwischen "schwarz" und "weiß"

Tourismus: Koloniales Erbe als Attraktion für deutsche Touristen

Dies sind meiner Meinung nach die Ereignisse, die heute noch den größten Einfluss auf Namibia haben. Interessant wären aber auch Aspekte der direkten Folgezeit nach deutscher Kolonialzeit (1915), als Südwest von Südafrika übernommen wurde.

Literaturliste:
Vom Schutzgebiet bis Namibia 2000
100 Jahre Beginn des Antikolonialen Befreiungskrieges in Namibia
Deutsche Kolonialgeschichte - Reclam
Geschichte der deutschen Kolonien - Horst Gründer
und noch ein paar weitere, die aber nicht wirklich zielführend waren. Sad
Es ist, wie du auch schreibst, überhaupt eine Krux mit der dt. Kolonialgeschichte, dass nach den 30er Jahren nur noch sehr wenig publiziert wurde. Und das wenige ist oft rein pillepalle.

Der recht günstige Waffenstillstand 1915 muss für den weiterhin recht großen Einfluss der dt. Siedler dort entscheidend gewesen win.
Leider habe ich auf die Schnelle die Waffenstillstandsbedingungen nicht gefunden.
Aber vielleicht bringt dir dies

http://www.traditionsverband.de/magazin/...still.html

zu den Verhandlungen und Umständen noch ein bißchen was.

Dt. Missionare waren als erste, und etliche Zeit vor Kaufleuten und Militärs im Lande. Mit nicht geringem Erfolg auch bei den Afrikanern (Eingeborenen) Und entsprechendem Einfluss bis heute. Dies ist mit Sicherheit auch ein wichtiger Punkt für deine Seminararbeit.
Und jetzt gibt es in der Sache jenes Kolonialkrieges endlich Bewegung

https://www.zeit.de/politik/deutschland/...obal-de-DE
Na ja dann darf man wieder Zahlmeister sein für Nichts und wieder Nichts, nach 106 Jahren.
Es gab kein Völkermord, schon gar kein Genozid.
Stämme bezeichnen sich heute als Völker, nun ja von halbgebildetenm Politiker die gern auch Verantwortung für Nichts tragen wollen, ist man ja nichts anderes gewohnt als das von ihnen nichterarbeitete Geld mit vollen Händen rauszuschmeissen.
Stämme haben zur Zeit der weltweiten Globalisierung, nichts anderes war der Kolonialismus,Aufstände erfolglos bewerkstelligt und wurden bestraft , weltweit. Nur Deutschland macht daraus einen Völkermord.
Die Frage aller Fragen ist doch wie kann eine Schutztruppe mit weitaus weniger waffenfähiger Kämpfer unter den Rang einer Division, eine Grenze von weitaus mehr als das doppelte an Kilometern wie der DDR Grenze zu BRD kontrollieren? Dazu brauchte die DDR trotz befestigter Grenze mehrere Brigaden und darunter natürlich viele Grenzregimenter.
Aber diese Fragen stellt sich ja auch keiner und von einem geschichtlich Halbgebildeten wie Steinmeier kann man das auch nicht erwarten.
Die Fragestellungen sind teilweise auch naiv, es gab weltweit bis 1915 kein Land auf der Erde wo es zwischen den Rassen , die ja nicht existieren , keine Apartheid gab. Es ist einfach moralisierend darauf einzugehen, weil ja die "gute "Antwort erwartet wird.
Natürlich wurden die Grenzen überall willkürlich geregelt und nicht nach Interessen irgendwelcher Stämme, das war in Namibia nicht anders, wie im arabischen Raum nicht sehr viel später. Was sollte außer Sicherungen der Einflußsphären zu den Nachbarländern. sonst noch für eine Rolle gespielt haben ?
Ach Gottt die Weissen haben noch so viel Land, bitte wqegnehmen und enteignen, dann gehts richtig aufwärts, siehe Simbabwe.
Zitat solon
Zitat:Na ja dann darf man wieder Zahlmeister sein für Nichts und wieder Nichts, nach 106 Jahren.

weißt du, so blöd sind unsere Politiker auch nicht.
Wetten dass irgendwelche Zahlungen, so sie geleistet werden, "zweckgebunden" ausgereicht werden, und so auf die eine oder andere Art und Weise wieder hinter dem schwarz-rot-goldenen Grenzpfahl landen. Thumbs_up

Denn definitiv, völkerrechtlich ist dem damaligen Deutschen Kaiserreich in der Sache nichs vorzuwerfen.
Wie man das moralisch heute sieht, ist eine andere Kiste.
(25.05.2021 16:49)Suebe schrieb: [ -> ]Zitat solon
Zitat:Na ja dann darf man wieder Zahlmeister sein für Nichts und wieder Nichts, nach 106 Jahren.

weißt du, so blöd sind unsere Politiker auch nicht.
Wetten dass irgendwelche Zahlungen, so sie geleistet werden, "zweckgebunden" ausgereicht werden, und so auf die eine oder andere Art und Weise wieder hinter dem schwarz-rot-goldenen Grenzpfahl landen. Thumbs_up

Denn definitiv, völkerrechtlich ist dem damaligen Deutschen Kaiserreich in der Sache nichs vorzuwerfen.
Wie man das moralisch heute sieht, ist eine andere Kiste.

Das wage ich zu bezweifeln, was in den letzten 60 Jahren in Afrika an korrupten Stammeshäuptlingen, Politiker etc. gegangen ist geht auf keiner Kuhhaut. Wer überprüfte was mit den Geldern geschah ? Was daraus geworden ist, sieht man heute noch, fast Nichts. Schuld hat aber immer noch der Kolonialismus.
Moralische Bewertungen werden heutztage als Masstab der Aufarbeitung und Deutschland mit der geringsten Geschichte tut sich wieder mal besonders hervor.
Zwei Beispiele : die Benin Skulpturen , von Engländern gestohlen von Deutschen vor 100 Jahre erworben und Bestandteil des Völkerkundemuseums, werden mit vie Tera, ra zurückgegeben mit besonderen Hinweis auf deutsche Schuld. Tut mir leid, dies ist für mich völlig blödsinnig.
Umbennenung der Wissmannstraße in Berlin Neukölln in .....(? eine Frauund Kulturministerien aus Tansania).
Habe mich an eine Disskussion darüber beteiligt, da wurden schwerste Menschenrechtsverbrechen der Deutschen im damaligen Ostafrika beim aufstand dargestellt, deswegen gehört Wissmann nabgeschafft. Das er nur den Oberbefehl über die Askari hatte wurde verschwiegen genauso wie das diese "Verbrechen" die Askari ausführten. Die Aufständischen waren ja die Guten, die hatten nur ein paar hundert Jahre Sklaven aus dem Inneren von Osatafrika geholt und an den Küsten , meist an Arabern verkauft. Das allerdings wußte keiner von den mitdiskutierenden "Gutmenschen" die doch lieber über deutschen Rassismus reden wollten. Die wußten natürlich auch nichts über das ostafrikanische Alamo. Wo Askari mit ein paar deutschen Offizieren gegen eine gewaltige Übermacht im WK I das Fort Nngade hielten und fielen, bis auf dem letzten Mann (1 Überlebender) .
Tja das machen die Ausgebeuteten damals so.
Danach war die Diskussion für mich beendet, wahrscheinlich war ich zu rassistisch, weil Wahrheiten auszusprechen kann heurte schon rassistisch sein.
Tja, da hast du in vielem recht.
Wissmann zB hat Zentralafrika durchquert ohne einen Schuss auf Menschen abgegeben zu haben. (Das Gegenbeispiel ist dann Carl Peters)

Den moralischen Hintergrund für den europäischen Kolonialismus in Afrika der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lieferte die Unterbindung des Sklavenhandels.
Sachen die derzeit auch keiner wahrhaben will.
Was nichts an den Fakten ändert.

Zentralafrika und Ostafrika waren in der Hand arabischer Sklavenhändler die ein unmenshliches Regime führten. Die Aufstände in Ostafrika waren weniger von den "Eingeborenen" inszeniert, als eben von diesen arabischn sklavenhändlern, denen die Felle davon geschwommen waren.
Nun ist es raus, Herr (Mittel-) Maas führte die Verhandlungen mit Namibia.
Ein Halbgebildeter Sozialdemokrat schüttet das Geld mit vollen Händen aus, erkennt den "Völkermord" an und bittet gnädigst um Entschuldigung. Peinlich von was für "Leuchten" dieses Land geführt wird. 1,1 Milliarden € Entschädigung ! Das wird weitere Begehrlichkeiten wecken, hundertprozentig, aus Deutschland ist noch mehr herauszuholen.
Man kann ja die Rentner noch höher besteuern, damit wir auch über 100 Jahre danach noch unsere "Schuld" in allen Herren Ländern begleichen können.
Spiegel Geschichte bringt ein Interview mit einem namibischen Historiker deutscher Abstammung,

https://www.spiegel.de/geschichte/namibi...1f61b066e9

Das scheint in Namibia auch Wellen zu schlagen.
Und keineswegs auf volle Zustimmung zu stossen.
Suebe!
Der einseitige Dialog ist unerträglich!

Ist das dein Ernst?
(25.05.2021 16:49)Suebe schrieb: [ -> ]Denn definitiv, völkerrechtlich ist dem damaligen Deutschen Kaiserreich in der Sache nichs vorzuwerfen.

Damit suggerierst du, daß sämtliche Menschheitsverbrechen aus Deutscher Sicht legitimiert werden.
Ganz oben, der gesetzliche Antisemitismus in Hitlerdeutschland. War nach Recht des damaligen Nazi Diktatur also i.O?
Oder Menschen in der DDR Diktatur, die Freiheit zu rauben. War Recht der damaligen DDR Diktatur also i.O?

Und trifft auch dann zu, wenn selbst ein Völkerrecht aus damaliger Sicht eine Ermordung eines ganzen Volksstammes in einem besetzten Land legitimiert hätte oder was steht im damaligen Völkerrecht dazu? So eine Kolonialistische, Rassistische und Menschenverachtende Handlungsweise macht kein Recht aus der Geschichte zu einem legitimen Recht!
Naja Flora,

Die Herrero haben zuerst ca. 100 Europäer umgebracht.
Vom kolonialen Verständnis her Stand 1904 "musste" ein gewaltiger Gegenschlag kommen. Das Aufrechterhalten der gesamten europäischen Kolonialherrschaft am Ende des 19. am Beginn des 20. Jahrhunderts war nur durch solche Massaker möglich.
Überall.
(28.05.2021 19:49)Suebe schrieb: [ -> ]Die Herrero haben zuerst ca. 100 Europäer umgebracht..

Das ist jetzt nicht dein Ernst! Die Deutschen haben sich eines Landes bemächtigt, was ihnen nicht gehörte. Wem mag der einheimischen Bevölkerung eine gewissen "Skepsis" zu verdenken sein, wenn da einfach Menschen kommen und ihnen erzählen, daß es jetzt nicht mehr Ihr Land ist. Hallo?!

Deine Argumentation ist, mit Verlaub, erbärmlich und gibt nur noch mehr Nährboden für den ganzen neuen nationalistischen und revanchistischen Scheiss, den wir hier immer wieder leider lesen müssen!
Da trafen zweierlei Rechtstraditionen aufeinander.
Ähnlich wie in Palästina von 1890 bis 1947.

Wenn dAS HEUTIGE Empfinden auf das Jahr 1900 zurücktradiert wird, kommt man einfach nicht weiter.
Der Europäer das 19. Jahrhundert sah in der Kolonisierung auch, dass man den "Kolonial"-Völkern das vermeintlich "richtige Rechtssystem" beibrachte.
Wie man bis heute versucht, jemanden seine "Natur-Religion" auszutreiben und ihn für die vermeintlich "richtige" Religion zu gewinnen.

Da kommt man mit ein paar Allgemeinplätzen wie
Zitat:So eine Kolonialistische, Rassistische und Menschenverachtende Handlungsweise macht kein Recht aus der Geschichte zu einem legitimen Recht!
nicht weiter, und wird der Sache auch nicht gerecht.

Nahmen wir es doch mit einem gewissen Stolz hin, dass Deutschland,
das von allen europäischen Völkern die einst oder immer noch Kolonien hatten, zweifellos am geringsten belastet ist,
hier sich bemüht, etwas über ein Jahrhundert später zu regeln.
(28.05.2021 19:59)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]
(28.05.2021 19:49)Suebe schrieb: [ -> ]Die Herrero haben zuerst ca. 100 Europäer umgebracht..

Das ist jetzt nicht dein Ernst! Die Deutschen haben sich eines Landes bemächtigt, was ihnen nicht gehörte. Wem mag der einheimischen Bevölkerung eine gewissen "Skepsis" zu verdenken sein, wenn da einfach Menschen kommen und ihnen erzählen, daß es jetzt nicht mehr Ihr Land ist. Hallo?!

Deine Argumentation ist, mit Verlaub, erbärmlich und gibt nur noch mehr Nährboden für den ganzen neuen nationalistischen und revanchistischen Scheiss, den wir hier immer wieder leider lesen müssen!

Dies ist falsch ! Die Herero waren ein Nomadenstamm und haben ganz fleißig ihr Land an Deutsche Kolonialisten verkauft, die was daraus machten und dafür abgeschlachtet wurden, übrigens mit Kind und Kegel.
Das einzige was die Deutschen wirklich in Besitz nahmen waren die Buchten wo die Häfen gebaut wuren. Da lebte aber kaum einer, da weder Nama, noch Herero Fischer waren. Eigentlich Land was ihnen als Nomaden die zwischen den vielen später gezogenen Grenzen mit ihren Viehherden zogen und sich mit den Nama Kriege lieferten , auch nicht gehörte.
Wenn ein ganzer Volksstamm ausgerottet wurde, woher kommen blos die ganzen Menschen die sich heute bis vor New Yorcker Gerichten klagen her ?
Die 60-90 Tausend Tote dieses Stammes sind eine der Lügen von den Verhandlungen in Versailles die vom Vereinigten Königreich ausgegeben wurden und später von einem "Renommierten " DDR Historiker verbreitet bzw. von BRD Historikern ungeprüft übernommen wurden. Auf das Gebiet D.-SW. wollte das VK Anspruch zu erheben, auf den auch Belgien Anspruch erhob. Es wurde letztendlich dem Mandatsgeboiet Südafrika zugesprochen und das VK hatte einen Mitanspruch auf die entdeckten Diamantenvorkommen durchgesetzt.
Einfach nur eine Macht-und Geldfrage .
Das erbärmlichste aber in deutschen Medien ist, das von den ersten KZ's auf afrikanischen Boden gesprochen wurde, tja auch da wieder Halbbildung ! Wie bei Dir darf der Rundumschlag unbewiesener Weise zur Nazizeit nicht fehlen, damit der brave Konsument nicht nachdenken muß.
Nur wenn man solche Internierungslager so bezeichnen möchte, dann waren sie von den Engländern in dem Kampf mit den Buren (1899-1902) als erstes installiert und gegründet worden in Afrika. Da schließt sich eben 100 Jahre danach der Kreis der Halbgebildeten die andere Revanchisten nennen.
Tut mir leid, aber erbärmlich ist doch nur deine geschichtliche Unkenntniss.
Hier ist übrigens ein Forum zum Austausch bring doch mal etwas Konstruktives rein, außer deine ewigen Vorwürfe von Revanchismus und Nationalismus , das ist eher peinlich.
Zitat: Die Herero waren ein Nomadenstamm und haben ganz fleißig ihr Land an Deutsche Kolonialisten verkauft, die was daraus machten und dafür abgeschlachtet wurden, übrigens mit Kind und Kegel.


Den Hereros war gar nicht soooo klar, dass sie auf dem verkauften Land ihre Herden nicht mehr weiden lassen durften.
Und die Europäer (es waren ja beileibe nicht alles Deutsche) verkündeten, "was wollt ihr, ihr habt da ein paar Kühe weiden lassen, und wir haben einen Garten aus dem Land gemacht, mit großen Ernteerträgen"

Das ist in Palästina übrigens ähnlich abgelaufen. Mit denselben Argumenten.

Übrigens ist 50 Jahre zuvor ein ähnlicher "Völkermord" an den Hereros verübt worden, von den Namas.
(31.05.2021 16:30)Suebe schrieb: [ -> ]
Zitat: Die Herero waren ein Nomadenstamm und haben ganz fleißig ihr Land an Deutsche Kolonialisten verkauft, die was daraus machten und dafür abgeschlachtet wurden, übrigens mit Kind und Kegel.


Den Hereros war gar nicht soooo klar, dass sie auf dem verkauften Land ihre Herden nicht mehr weiden lassen durften.
Und die Europäer (es waren ja beileibe nicht alles Deutsche) verkündeten, "was wollt ihr, ihr habt da ein paar Kühe weiden lassen, und wir haben einen Garten aus dem Land gemacht, mit großen Ernteerträgen"

Das ist in Palästina übrigens ähnlich abgelaufen. Mit denselben Argumenten.

Übrigens ist 50 Jahre zuvor ein ähnlicher "Völkermord" an den Hereros verübt worden, von den Namas.

Ich verstehe schon, so klar sind Verträge bei manchen Leuten nicht, weltweit.
Das sie etwas dafür bekamen und das auch ausgeben konnten war ihnen aber schon klar. Es waren ja keine Glasperlen.
Die Auseinandersetzungen zwischen Hereros und Namas sind ja schon, bevor ein weisser Mann den Boden dort betrat, Legende.
Aber das Land gehörte keinen von beiden Stämmen, als sie vor ca.200- 300 Jahren das Gebiet bevölkerten rotteten sie die San aus, ein Jäger und Sammler Stamm der sich genetisch bis zur Eiszeit also vor ca. 12 000 Jahre zurückverfolgen läßt. Die Reste dieses "Völkermords" der Hereros und Namas sitzen in einer Art Reservart in Namibia heute noch.
Von irgendwelchen Ansprüchen der San hörte ich nichts.
Was mir vorhin aufgefallen ist:
Für die Nama galt nach dem mißlungenen Aufstand Arbeitspflicht, sie mussten ein Dienstbuch haben, in dem die Arbeitsverhältnisse eingetragen wurden.

Was im Moment im 21. Jahrhundert anachronistisch und brutal klingt, hat aber im Deutschen Reich 1907 genauso gegolten.
Zumindest in Württemberg:
hat der Landjäger einen aufgegriffen, ohne Arbeitsbuch, wurde er umgehend dem Oberamtmann oder Richter vorgeführt, und wenn er "über den folgenden Tag noch nicht verfügt hatte" postwendend ins Arbeitshaus eingeliefert. Auch das amulante Gewerbe wie Hausierer, Scherenschleifer usw. war da immer verdächtig.
Es herrschte Arbeitspflicht!
Der Mensch hatte ein gottgefälliges Leben zu führen, und im Schweiße seines Angesichts sein Brot zu essen.

Das ganze nicht als Strafe, sondern zur Errettung der unsterblichen Seele veranstaltet. Spätestens unmittelbar nach seinem Tod hat der einstige Landstreicher eingesehen wie gut es die Obrigkeit, der Landjäger und das Arbeitshaus mit ihm meinte.
Und das galt für alle Konfessionen.
Zitat Solon:
Zitat:Von irgendwelchen Ansprüchen der San hörte ich nichts.

Ansprüche haben die Herero und die Nama gestellt.
ABER:
Namibia hat die gar nicht mitverhandeln lassen.
Das Geld geht an den Staat Namibia. Anscheinend zweckgebunden.
Aber Herrero und Nama hat das sehr erzürnt

maW: Ob da jetzt tatsächlich Ruhe einkehrt ist zumindest fraglich.
(04.06.2021 12:18)Steppenwolf schrieb: [ -> ]Zitat Solon:
Zitat:Von irgendwelchen Ansprüchen der San hörte ich nichts.

Ansprüche haben die Herero und die Nama gestellt.
ABER:
Namibia hat die gar nicht mitverhandeln lassen.
Das Geld geht an den Staat Namibia. Anscheinend zweckgebunden.
Aber Herrero und Nama hat das sehr erzürnt

maW: Ob da jetzt tatsächlich Ruhe einkehrt ist zumindest fraglich.

Richtig, weil wie in vielen afrikanischen Ländern ein Stamm durchregiert, hier die Ovambo.
Ich habe auch vielmehr daran gedacht das die SAN Ansprüche haben an die sich eher geknechteten anderen "Völker", denn an Deutschland können sie ja keine haben.
Es gibt wohl keinen Zweifel, dass es keine gültigen juristischen Ansprüche an die Bundesrepublik Deutschland gibt, die befriedigt werden müssten.

Moralische sind ein anderes Thema. Aber moralische Grundsätze von heute kann man halt auch nicht 115 Jahre zurück reflektieren.
Über die Arbeitspflicht die damals im Deutschen Reich galt (ich glaube auch noch in der Republik von Weimar) habe ich schon geschrieben.

Seis deshalb drum.

So ein bißchen habe ich jedenfalls das Gefühl, dass es letztlich zu den vielen Bemühungen gehört, Deutschland einen Sitz im Welt-Sicherheitsrat zu verschaffen. Wie so vieles in den letzten 15 Jahren.
Obs was nützen wird?

Ich denke mal, das hat Kanzler Schröder einst im Alleingang vergeigt.
Und am Ende stehen wieder Kolonialkriege die lediglich Geld kosten.
und keinem etwas bringen
Ein Artikel in Geschichte der Gegenwart zum Thema

https://geschichtedergegenwart.ch/koloni...sabkommen/

wobei mir bei dem Artikel fehlt,
kein Wort zum Beginn der kriegerischen Auseinandersetzung.
Inzwischen haben sie in Namibia viel wichtigere und schlimmere Probleme

die FAZ
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft...obal-de-DE
die FAZ zu einer vor 15 Jahren nach Namibia ausgewanderten Familie

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/g...26-p2.html
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