Forum für Geschichte

Normale Version: Das sensationelle Wahlergebnis in Baden Württemberg
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Ich habe zwar gesehen, das es einen Thread zu "Wahlen allgemein" von WDPG gibt, aber ich finde das Wahlergebnis so bemerkenswert, dass ich einen eigenen Thread sinnvoll finde. Und es gibt hier ja einige User, die in diesem Land zu Hause sind.

Dass die AfD einen solchen Zuwachs erfahren hat, war erwartet worden. Eine Konsequenz, dass man die Sorgen der Bürger nicht zerstreuen konnte - um den kleinsten gemeinsamen Nenner aller Wählerkommentare zu nennen.

Was mich erstaunt, ist die phänomenale Stärke der Grünen in BW - wie ist das zu erklären?
Gute Arbeit.
Die Grünen-Wähler sind bei uns längst in den Vorstandsetagen angekommen.
Gibt ja auch schon etliche Bürgermeister, drunter den der Landeshauptstadt.
Aber das war klar vorherzusehen.

Was viel erstaunlicher und gravierender ist, das völlige durchsacken der SPD.
(13.03.2016 22:02)Suebe schrieb: [ -> ]Was viel erstaunlicher und gravierender ist, das völlige durchsacken der SPD.

Wenn ich mich an das Buch von Thilo Sarrazin erinnere, so hat er ein interessante Bemerkung gemacht, dass das Linke Spektrum ja seit 1949 sehr konstant ist - wenn man SPD, Grüne und die Linke zusammennimmt, irgendwo bei 45%. Und genauso ist ja auch in BW der Anteil dieser drei Parteien auch jetzt:

http://www.heute.de/landtagswahl-in-bade...65434.html

Demzufolge wäre der Zuwachs der Grünen eben auf Kosten der SPD entstanden?
Imho liegt das vorallem an der Person Kretschmann und nicht an der Partei an und für sich.
Die Wahlergebnisse in Rheinland Pfalz und Sachsen-Anhalt zeigen sehr deutlich, wo die Grünen zz stehen.
Seht Ihr alles falsch Wink

Der CDU-Kandidat Guido Wolf hat sich gegen die Flüchtlingspolitik der Kanzlerein gewandt.
Der Kretschmann hat sie, man höre!
der Grüne Ministerpräsident! die CDU-Kanzlerin!
ausdrücklich dafür gelobt!

Der Wolf hat mit der Kritik keine einzige Stimme der AfD abgenommen, der Kretschmann der Landes-CDU durch seine Zustimmung aber etliche. Sogar der Trigema-Grupp hat öffentlich verkündet, dass er bei der Wahl "erstmals die Grünen wählen wird".
Da liegt der Hase im Pfeffer.

In Rheinland-Pfalz eine sehr ähnliche Sache, die Malu hat die Kanzlerein gelobt, die Julia kritisiert. Die Malu hat gewonnen, die Julia ist abgesackt.

Ergo: Die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin ist trotz allem AfD-Geschrei und Gejohle zweifellos mehrheitsfähig.
(14.03.2016 16:35)Suebe schrieb: [ -> ][...]

Ergo: Die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin ist trotz allem AfD-Geschrei und Gejohle zweifellos mehrheitsfähig.


Das ist doch unrichtig:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2...ngspolitik

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...75546.html

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...72192.html

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politi...ungen.html
(14.03.2016 23:51)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]
(14.03.2016 16:35)Suebe schrieb: [ -> ][...]

Ergo: Die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin ist trotz allem AfD-Geschrei und Gejohle zweifellos mehrheitsfähig.


Das ist doch unrichtig:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2...ngspolitik

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...75546.html

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...72192.html

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politi...ungen.html

Sehr gut Titus.

Dass die AfD nicht mehr Stimmen geholt hat, geht für mich auf eine Diffamierungskampagne sondergleichen zurück, die die AfD als nicht wählbare, rechtsextreme Partei rückte, was trotz allem viele Wähler abhielt, sie zu wählen.

Wie schon gesagt, das Differenzierungsvermögen, das immer angesichts des Islams immer wieder eingefordert wird, hier scheint umgekehrt der Generalverdacht zu gelten.

So hat ein Wähler in einer Sendung gesagt: "Eigentlich müsste man AfD wählen - aber das geht ja nicht..."

Ich denke, ich habe durchaus ein Sensorium für faire Diskussionskultur (deshalb mag ich das Nirwana nicht Big Grin), und das was da abging, war das definitiv nicht. Die AfD Spitze mag sagen "die Kritik hat uns geholfen", ich selbst denke, dass eher das Gegenteil wird der Fall gewesen sein. Aber auf jeden Fall muss sich die AfD jetzt beweisen - leicht wird es nicht, das rasante Wachstum einer Organisation hat schon so seine Nachteile.
Völliger Widerspruch.
Es gibt schon immer eine Gruppe von 12-15% "Deutsch-Nationaler" Wähler.
Die sich sonst auf viele Splittergruppen verteilen. Oder die Wahl verweigern.

Diesmal haben sie sich, wie schon 1968 und 1992 in einer Gruppe vereinigt. Aber die fallen schneller wieder auseinander als der Dreck auf der Straße.
Eine Episode in der Demokratiegeschichte, mehr nicht.
Devil

Forget it.
Zurück zur Tagesordnung.
(15.03.2016 15:45)Suebe schrieb: [ -> ]Aber die fallen schneller wieder auseinander als der Dreck auf der Straße.
Eine Episode in der Demokratiegeschichte, mehr nicht.

Wenn du mal die gescheiten Kommentare unserer überregionalen Zeitungen liest, so herrscht dort eine ganz andere Meinung.

Die Flüchtlingsproblematik und die Integration von 2 Millionen muslimischer Zuwanderer wird viele Jahre dauern und möglicherweise nicht gelingen - oder nur partiell. Daher wir die AfD noch lange Zeit und möglicherweise als neue nationalkonservative Partei dauerhaft in unserem Parteienspektrum verankert sein. DVU und Republikaner vergangener Zeiten sind hier kein Maßstab.
(15.03.2016 16:28)Dietrich schrieb: [ -> ]
(15.03.2016 15:45)Suebe schrieb: [ -> ]Aber die fallen schneller wieder auseinander als der Dreck auf der Straße.
Eine Episode in der Demokratiegeschichte, mehr nicht.

Wenn du mal die gescheiten Kommentare unserer überregionalen Zeitungen liest, so herrscht dort eine ganz andere Meinung.

Die Flüchtlingsproblematik und die Integration von 2 Millionen muslimischer Zuwanderer wird viele Jahre dauern und möglicherweise nicht gelingen - oder nur partiell. Daher wir die AfD noch lange Zeit und möglicherweise als neue nationalkonservative Partei dauerhaft in unserem Parteienspektrum verankert sein. DVU und Republikaner vergangener Zeiten sind hier kein Maßstab.


Doch, sind sie. Notabene, die ersten waren die NPD, längst ein Haufen dumpfer Alt- und Neu-Nazis. Auch denen ihre "Karriere", nach den ersten Erfolgen, ging mit Machtkämpfen weiter, "Thelen und Thadden" hießen die Kontrahenten (sorry, Forum für Geschichte!)

Wir hatten schon mal von jetzt auf gleich 500.000 Balkanflüchtlinge im Land. Und? Längst alles geregelt, Länder wo man den Menschen nichts tut, keinen wegen "nichts" verfolgt, müssen halt umgehend zu "sicheren Herkunftsländern" erklärt werden,
Es wird umgehend begriffen, dass es dann keine Chance mehr gibt, dann hört dies sehr schnell auf. Wie in den 90ern.
(15.03.2016 16:55)Suebe schrieb: [ -> ]Doch, sind sie. Notabene, die ersten waren die NPD, längst ein Haufen dumpfer Alt- und Neu-Nazis. Auch denen ihre "Karriere", nach den ersten Erfolgen, ging mit Machtkämpfen weiter, "Thelen und Thadden" hießen die Kontrahenten (sorry, Forum für Geschichte!)

Es ist müßig zu spekulieren. Die meisten Journalisten (ZEIT, FAZ, Süddeutsche u.a.) sind jedoch der Msinung, dass die AfD kein vorübergehendes Phänomen ist - auch wenn du da anderer Meinung bist.
Tja, täten sie halt mich fragen, die Journalisten. Idea

Nicht das erste Mal, dass ich der Meinung bin, die bessere Meinung zu haben.
Cool
(15.03.2016 15:45)Suebe schrieb: [ -> ]Völliger Widerspruch.
Es gibt schon immer eine Gruppe von 12-15% "Deutsch-Nationaler" Wähler.
Die sich sonst auf viele Splittergruppen verteilen. Oder die Wahl verweigern.

Diesmal haben sie sich, wie schon 1968 und 1992 in einer Gruppe vereinigt. Aber die fallen schneller wieder auseinander als der Dreck auf der Straße.
Eine Episode in der Demokratiegeschichte, mehr nicht.
Devil

Forget it.
Zurück zur Tagesordnung.

Der Schluss Gegner der Merkelschen "Politik" = Deutsch-Nationaler ist ein Trugschluss.

Rund 80 Prozent der Deutschen sind mit der Flüchtlingspolitik unzufrieden. Das hat sich im Wahlergebniss aber kaum widergespiegelt.
(15.03.2016 18:33)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]Der Schluss Gegner der Merkelschen "Politik" = Deutsch-Nationaler ist ein Trugschluss.

Wer hat den Schluss gezogen?

Zitat:Rund 80 Prozent der Deutschen sind mit der Flüchtlingspolitik unzufrieden. Das hat sich im Wahlergebniss aber kaum widergespiegelt.

Wer hat die 80% ermittelt?
Und vor allem wie?
(15.03.2016 15:45)Suebe schrieb: [ -> ]Aber die fallen schneller wieder auseinander als der Dreck auf der Straße.
Eine Episode in der Demokratiegeschichte, mehr nicht.
Devil
Genau so wird es kommen. Die vielen Schwarzmaler, die eine AfD schon als neuen Fixstern am Parteienhimmel oder gar als neue Volkspartei sehen, denken nun einmal die Veränderung der Parteienlandschaft nicht zu Ende. Die AfD wird mit dem Einzug in die Parlamente sehr schnell den Reiz des Neuen verlieren, unvermeidliche Personen- und Richtungsstreitereien werden ihr den Rest geben. Auch fehlt es ihr fast völlig an vorzeigbarem Personal - schon immer das große Manko der Rechtsparteien in Deutschland und der große Unterschied zu anderen europäischen Ländern.
18 Monate sind noch lange bis zur Bundestagswahl.
Die AfD ist ja nicht einmal mehr eine Ein-Themen-Partei sondern nur noch eine Protestpartei.
Schade um die vielen Stimmen, die jetzt überall das Regieren sehr schwierig machen.

In BaWü scheint sich die CDU nicht zu schade für die Rolle des Juniorpartners der Grünen zu sein. Ich nehme an, die Unionsführung wittert da eine Alternative zur Großen Koalition auch auf Bundesebene. Auf Landesebene dürfte das wohl das Ende des CDU-Stammlandes sein, man hat ja gesehen, was mit der SPD in der Rolle passiert ist.
Kann mich jemand darüber aufklären, warum die AfD so ein großes Problem sein soll?

Wenn ich mir hier so manchen Eintrag durchlese, komme ich zum Schluss, dass nur das unreflektiert nachgebetet wird, was die Meinungsmacher und Medienfritzen vorbeten. Mit den handelnden Personen und Inhalten der AfD dürften sich die wenigsten beschäftigt haben.

Die allermeisten europäischen Staaten haben auch Parteien rechts der Mitte und das z.T. schon seit Jahrzehnten. Und nichts ist passiert. Im Gegenteil, die Visegrad Länder müssen sich nicht mit den Folgen völlig verfehlter Migrationspolitik herumschlagen. Im Ausland schüttelt man die Köpfe aufgrund der Merkelschen Politik.

Bsp. Flüchtlingskrise: Wenn alle Parteien bei so einem wichtigen Thema einer Meinung wären, führte das die Demokratie ad absurdum.
So gesehen ist die AfD eine Bereicherung des politischen Spektrums.

Ihr habt in D zz eine Koalition aus zwei linken Parteien und eine Opposition aus zwei linksaußen Parteien. Meiner bescheidenen Meinung nach ist diese Kombi alles andere als optimal für eine gesunde Demokratie.

Viele politische Kommentatoren sind sich darüber einig, dass aufgrund der inhaltlichen Beliebigkeit der Parteien mittlerweile primär nach Persönlichkeiten gewählt wird - Kretschmann ist dafür das perfekte Beispiel.

Die AfD hat in viele Bereichen das Meinungsmonopol, indem sie für Positionen steht, die in keiner der Altparteien zu finden ist. Egal, ob man diese Positionen teilt oder nicht, sie sind legitim. Der Teil der Bev., der für diese Positionen steht, verdient eine politische Vertretung.

Wie groß das Vakuum rechts der Mitte bereits ist, sieht man daran, dass die AfD den Großteil ihrer Wähler aus den Nichtwählern rekrutiert. Damit hat die AfD die Wahlbeteiligung erhöht und somit einen Beitrag zur Demokratie geleistet.

Außerdem dämpft sie den Zulauf zur NPD. Bei den Kommunalwahlen in Büdingen ist die AfD nicht angetreten. Dort hat die NPD 14 Prozent gewonnen. Nur ein Narr kann glauben, dass man mit einem Verbot der NPD diesem Problem Herr werden kann.
Der grüne Erfolg in BW hat einen Namen - Kretschmann. Realpolitiker, Landesvater und oft von der grünen Bundesführung angepinkelt. Wo die Grünen wirklich stehen, zeigt ihr katastrophaler Absturz von 15% auf 5% im benachbarten Rheinland-Pfalz.

Und nein @Suebe, die AfD wird nicht bald wieder verschwinden wie die Piraten. Weil uns das Problem, dass diese Partei groß gemacht hat, mit Sicherheit erhalten bleibt.
(16.03.2016 09:47)Arkona schrieb: [ -> ]Der grüne Erfolg in BW hat einen Namen - Kretschmann. Realpolitiker, Landesvater und oft von der grünen Bundesführung angepinkelt. Wo die Grünen wirklich stehen, zeigt ihr katastrophaler Absturz von 15% auf 5% im benachbarten Rheinland-Pfalz.

Und nein @Suebe, die AfD wird nicht bald wieder verschwinden wie die Piraten. Weil uns das Problem, dass diese Partei groß gemacht hat, mit Sicherheit erhalten bleibt.


Arkona, du wirst es erleben.
Eine große Gosche verführen, was alles Sch... ist, ist das eine, es besser machen, eine wesentlich schwierigere Kunst.

Die Schwesten und Brüder hocken jetzt umgehend in Stuttgart im Landtag
und werden als erstes einen Kulturschock erleben, dass da nämlich ganz übel geackert werden muss.
Volksvertreter ist ein richtiger Sch...job, jedes Ar....loch muss man anhören, recht machen kann man es auch keinem, die idiotischsten Stories werden einem aufgetischt, ständig fragt man sich "für wie blöd hält der mich eigentlich dass er mir so einen Bockmist erzählt"
die großen Debatten sind vielleicht ein Promille der gesamten Tätigkeit.

OK, seis drum,
die in sie von ihren Wählern gesetzten Erwartungen können die jedenfalls nicht erfüllen,
und werden deshalb in 5 Jahren abknacken

Nochmals OK, wenn die in 5 Jahren wieder in den Landtag kommen, zahle ich dem, der dagegen hält, eine Kiste mit 10 Flaschen ausgesuchten Trollinger.
Fliegen sie raus, kassiere ich bei dem Wettpartner die Kiste.

Wer hält dagegen?
(16.03.2016 09:47)Arkona schrieb: [ -> ]die AfD wird nicht bald wieder verschwinden wie die Piraten. Weil uns das Problem, dass diese Partei groß gemacht hat, mit Sicherheit erhalten bleibt.

Welches Problem? Die Ausländerflut? Ach, die Problematik mit Flüchtlingen gab es immer und wird es immer mal wieder mehr oder weniger geben. Schon in den 90igern gabs ne Fluchtwelle durch den Krieg in Jugoslawien und dann hatten plötzlich solche Parteien, wie die DVU oder Republikaner hohe Stimmenanteile, aber gebracht hat es diesen Parteien auf Dauer nix.

Richtig ist, das man die AfD mal wurschteln lassen soll, die werden sich noch oft genug selbst ein Bein stellen, durch Unwissenheit oder weil der ein oder andere der Partei seinen bürgerlichen Mantel gegen ein braunes Hemd tauscht ... obwohl es die Parteileitung garnicht wünscht.

Richtig witzig finde ich aktuell die Aussagen, daß die AfD die Demokratie gerettet hat. Die wirken dabei fast so, als glauben die selber daran. Lol
(16.03.2016 05:17)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]./.
Ihr habt in D zz eine Koalition aus zwei linken Parteien und eine Opposition aus zwei linksaußen Parteien.
./.

Wow, Sachen haben wir. Sachen...

Aber wenn es so wäre, Titus, dann wäre es der Wille des Souverän, also Sakrosant.

Anders gesprochen Titus, wenn wir 4 Parteien im Reichstag sitzen haben, und deiner Meinung nach sind 2 Links, und 2 davon Linksaußen,
ist das die demokratisch und frei gewählte Vertretung unseres Volkes.
Und dies, Titus, ist zu respektieren.
Punkt.
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