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Normale Version: Antideutsch sein
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Dass jemand antideutsch sei, ist ein häufiger Vorwurf an politisch alternativ-linke. Häufig gehört aus der konservativen, bis rechtskonservativen Ecke.

Existiert das antideutsch sein in euren Augen? Und wie ausgeprägt ist es?
Was kennzeichnet es?


Ich für meinen Teil denke ja, dass es Antideutsche durchaus gibt. Leute die sagen, dass Deutschland ein Scheissland ist etc.
Es ist aber in meinen Augen massiv falsch dies als typisches Bild links-alternativer Strömungen zu sehen. Es ist nicht antideutsch Fahnenschwenken abzulehnen, beim Fußball gegen Deutschland zu sein, oder von sich zu sagen man lehne Patriotismus ab. Dies alles und noch mehr als nationalistische Denke zu bezeichnen, ist nicht antideutsch sondern eine Einstellung. Zumindest gestzt dem Fall dies wird auch im Bezug auf andere Nationen so gesehen. Wer die französische Hymne akzeptiert nicht aber die Deutsche handelt natürlich inkonsequent.
Ebenso falsch ist es zu behaupten, antideutsch sei es europäisch zu denken - und die nationalen Interessen den europäischen unterzuordnen. das ist eine Einstellung über die man diskutieren kann, aber keine antideutsche.

Ich denke der antideutsche Vorwurf wird oft als Todschlagargument missbraucht und trifft weit seltener zu, als er gebraucht wird. Nichtsdestotrotz existiert das antideutsch sein. Ich habe allerdings noch keinen erlebt, der das gut und vor allem schlüssig begründen konnte.


Übrigens der einzige den ich die letzte EM erlebt habe, der aktiv gegen Deutschland war (und dabei Deutscher war), tat dies mit der Begründung, dass manche Spieler keine echten Deutschen seien. Shy
Auch meine teils alternativen Freunde drückten den Deutschen die Daumen.


Ich bitte alle Diskutanten bei diesem Thema Sachlichkeit nicht zu vergessen und vor allem über das Thema und nicht User zu reden, Dankö
Ich denke, du mußt erst einmal unterscheiden, wer wirklich "antideutsch" - also gegen alles Deutsche ist und wer dem "Deutschsein" einfach keine Bedeutung beimißt.

Beides wird oft in einen Topf geworfen und ist grundfalsch. BIn ich antideutsch, weil ich mir nun mal nichts darauf einbilde, daß ich deutsch bin? Ich glaube nicht.
Muss ich stolz sein auf mein Land? Seltsame Frage. Stolz kann ich doch nur auf etwas sein, was ich selbst geleistet habe.
Für mich ist die Nationalität nicht von allzu großer Bedeutung. Es gibt wichtigeres als die Frage, ob ich Deutschsein gut finde oder nicht.
Ersteres wollte ich in meinem Eröffnungsbeitrag auch herausstellen. Das sehe ich nämlich genauso.

Stolz aber kann man in meinen Augen durchaus auf "sein Land" sein. Die Gretchenfrage ist nur ob man auf sein Land stolz sein kann Tongue , also ob es gerechtfertigt ist, dies im Bezug auf Deutschland zu sein.
(10.09.2012 22:48)Viriathus schrieb: [ -> ]Stolz aber kann man in meinen Augen durchaus auf "sein Land" sein. Die Gretchenfrage ist nur ob man auf sein Land stolz sein kann Tongue , also ob es gerechtfertigt ist, dies im Bezug auf Deutschland zu sein.

Naja, zu letzterem muss ich ehrlich sagen, daß ich dieses Jahr im Urlaub ständig meinte, mich für unsere Politiker entschulkdigen müssen. Aber eeben für unsere Politiker, nicht für das Land. Oder denkst du, das ist das gleiche?
(10.09.2012 22:52)Bunbury schrieb: [ -> ]Naja, zu letzterem muss ich ehrlich sagen, daß ich dieses Jahr im Urlaub ständig meinte, mich für unsere Politiker entschulkdigen müssen. Aber eeben für unsere Politiker, nicht für das Land. Oder denkst du, das ist das gleiche?

Nein, das ist nicht das gleiche. Genauso wie ich nicht mit allen Deutschen in eine Schublade gesteckt werden möchte, erwarte ich auch, dass ich mich nicht für die Tagespolitik in D entschuldigen muß. Ich kann sie erklären und meine Meinung dazu sagen, mehr nicht. Und das wissen die Menschen in anderen Staaten, denn ihnen geht es genauso, da sie in ähnlichen demokratischen Systemen leben.
Wenn man darauf angesprochen wird, ist das manchmal als Eröffnungssmalltalk gemeint.
Das Thema ist vielschichtig und evtl. eine Generationenfrage.
Ist antideutsch sein denn das Gegenteil von nationalbewußt sein?
Verhalte ich mich antideutsch, wenn ich einen Deutschen nicht deshalb bevorzuge, weil er Deutscher ist, sondern ihn genauso behandle wie jeden anderen?
Ich schreib mal hier weiter passt wohl besser:

(10.09.2012 16:23)Annatar schrieb: [ -> ]
(10.09.2012 05:37)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]Ich bitte dich, natürlich sagen sie nicht "hurra, heute diskriminieren wir Deutsche" sondern es passiert durch mehr oder weniger subtile poltitische Entscheidungen und Aussagen sowie im konkreten Alltagsablauf.

ZB:

http://www.gruene-jugend.de/aktuelles/1078684.html
Die Grüne Jugend lehnt allerdings jegliche Form von Patriotismus ab.
Zitat aus dem Link:
Grüne Jugend schrieb:Das heißt: Wir lehnen es auch ab, türkische oder polnische oder irgendwelche anderen PatriotInnen zu sein und wir fühlen uns wohl mit FreundInnen aus allen Ländern, die auch keine PatriotInnen sind, weil ihnen andere Dinge viel wichtiger sind.

"PatriotInnen" wenn ich das schon hör'....

Das ist eine reine Alibi- und Schutzbehauptung. Schließlich ist mir kein Fall bekannt, in dem die Grünen anderen Partiotismus als den deutschen verteufelt hätten.

Im Gegenteil:
ZB.

"Ihre Vision: Am Nationalfeiertag der Deutschen ertrinken die Straßen in einem Meer aus roten Türkenflaggen und ein paar schwarzrotgoldenen Fahnen."

http://www.welt.de/print-wams/article122...-List.html


Weiters:
Laut Trittin ist Deutschland ein
"in allen Gesellschaftsschichten und Generationen rassistisch
infiziertes Land"
http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/14/029/14036029.16

Özdemir meint:
""Was unsere Urväter vor den Toren Wiens nicht geschafft haben, werden wir mit unserem Verstand schaffen."

http://www.welt.de/print-welt/article630...erkei.html

Abegsehen davon habe ich diese meine Ansicht im alten Forum mit Zitaten und Quellen ausführlichst untermauert, möchte das alles hier nicht nochmals wiederholen.



(10.09.2012 16:23)Annatar schrieb: [ -> ]
(10.09.2012 05:37)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]http://www.welt.de/kultur/article1066071...Krieg.html
Rolleyes
(10.09.2012 05:37)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]http://de.wikipedia.org/wiki/Nargess_Esk...C3%BCnberg
Was hat sie jetzt so schlimmes gesagt ??




Hast du Wiki nicht gelesen??

Die Dame ist als Flüchtling von D aufgenommen worden, hat von D die Möglichkeit erhalten zu studieren, einen Beruf und ein politisches Amt zu bekommen, und dankt es mit der Aussage, die Deutschen, denen die aktuelle politische Sitution nicht passt, sollen wegziehen!
Das ist absolut das Allerletzte!!


(10.09.2012 16:23)Annatar schrieb: [ -> ]
(10.09.2012 05:37)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]http://de.wikipedia.org/wiki/Antideutsche
Antideutsche sind allerdings linksradikal und deswegen meiner Meinung nach nur noch eingeschränkt demokratisch (wenn überhaupt).

Eben.
Ich habe schon oft geschrieben, dass ich an der demokratischen Gesinnung der Grünen und der Linkspartei meine Zweifel habe.
Titus, meinst du, es bringt das Thema voran, wenn du den Grünen die demokratische Gesinnung absprichst?
Das entbehrt doch jeder Grundlage.
Mit den zusammengewürfelten Zitaten kann ich nichts anfangen.
(11.09.2012 00:37)Renegat schrieb: [ -> ]Titus, meinst du, es bringt das Thema voran, wenn du den Grünen die demokratische Gesinnung absprichst?
Das entbehrt doch jeder Grundlage.

Es ist nunmal meine Meinung, mit der steh ich zwar alleine da, aber ich werde sie immer wieder sagen, wenn's -wie hier zum Thema passt. Ob es das das Thema für andere voranbringt oder nicht, ist dabei für mich zweitrangig.

Die Grünen lehnen die Nation, für die sie Politik betreiben sollten, ab. Sie desavouieren gewachsene Werte und hetzen Frauen gegen Männer auf.
Das ganze verbrämt mit angeblich wohlmeinender Umweltpolitik, ein Wolf im Schafspelz, eine Melone, außen grün, innen dunkelrot.

Da ist mir die Linke noch lieber, die sind wenigstens ein Wolf im Wolfspelz.

(11.09.2012 00:37)Renegat schrieb: [ -> ]Mit den zusammengewürfelten Zitaten kann ich nichts anfangen.

Da kann ich dir auch nicht helfen.Wink
(11.09.2012 00:37)Renegat schrieb: [ -> ]Titus, meinst du, es bringt das Thema voran, wenn du den Grünen die demokratische Gesinnung absprichst?
Das entbehrt doch jeder Grundlage.
Mit den zusammengewürfelten Zitaten kann ich nichts anfangen.

Für den guten titus sind die Grünen der Staatsfeind No. 1 , er auch nicht vor persönlicher Diffamierung zurückschreckt.
(Beispiel Arif Ünal, der nicht nur Grüner ist, der sich nicht nur für die Integration bemüht, sondern DAS ER AUCH NOCH MuSLIM ist)
Damit kann titus einen Teil seiner rechtspopulistischen Gedankenwelt zielgerecht projezieren, die da lautet:

- Die Grünen hätten keine demokratische Gesinnung, das ist Quatsch
- Die Gründen seien antideutsch, das ist Humbug
- Die Grünen vertreten nur die Interessen der Muslime; das ist Quark
- Die Grünen setzen sich nicht im Sinne der Deutschen mit den
etnischen Säuberungen im Osten auseinander , gemeint ist Pommern
und Schlesien.

Diese Meinung von Titus bedarf allerdings einer genaueren Betrachtung, weil er damit rechtsnationalistisches Gedankengut der Neo-Nazis vertritt.

Dieses ist sein credo , er schon "woanders" gemeint hat, "dass Deutschland den Verlust der Deutschen Ostgebiete bis heute nicht verwunden hat" .
DAS ist Neo-Nazi-Denke und das macht der user titus.
(10.09.2012 23:36)Renegat schrieb: [ -> ]Das Thema ist vielschichtig und evtl. eine Generationenfrage.
Ist antideutsch sein denn das Gegenteil von nationalbewußt sein?
Verhalte ich mich antideutsch, wenn ich einen Deutschen nicht deshalb bevorzuge, weil er Deutscher ist, sondern ihn genauso behandle wie jeden anderen?

Kleiner Provokateur... Smile

Natürlich nein, dann verhältst du dich lediglich menschlich, objektiv, nicht-nationalistisch, demokratisch.
Wer nationalbewusst ist, ist sich schlicht der Tatsache bewusst, dass er einer bestimmten Nation angehört und ist üblicherweise auch zumindest ein bisschen stolz darauf, gerade zu seiner Nation zu gehören.
Wer als Deutscher nationalbewusst ist, ist meist NICHT antideutsch eingestellt. Für einen Franzosen, Italiener, Polen, Dänen oder Timbuktuaner mag das natürlich anders aussehen...

Antideutsch ist jemand, der nicht nur von Deutschland und den Deutschen nichts hält, sondern auch eine ausgesprochen negative Meinung von Land und Leuten hat und diese auch aktiv äußert bzw. dementsprechend handelt, also bewusst Deutschland schaden will oder zumindest Deutschland keinen (auch gefühlten) Vorteil überlassen will.

Insofern ist antideutsch das Gegenteil von (deutschem) Nationalbewusstsein.

Nationalbewusstsein heißt aber gerade NICHT, Deutsche zu bevorzugen, ebenso wie antideutsch NICHT bedeutet, dass ich alle bevorzuge, nur die Deutschen nicht.

VG
Christian
Antideutsch ?

Hierzu einmal eine Betrachtung von mir:
Zweifelsfrei gibt es bei uns Spinner, die jede Form der Freude z.B. über sportliche Ereignisse als unangemessene Reaktition deutschen Patriotismus diskreditieren, der "in Anbetracht unserer deutschen Geschichte" unangemessen sei.

Das ist natürlich Quark.
Es hat auch bei mir in den 50 Jahren das Gefühl gegeben, aus Scham vor der eigenen Geschichte meine Nationalität geringschätzig anzusehen, das gebe ich auch zu.
Oft hörte ich in meinem Bekanntenkreis: ich bin nicht stolz, Deutscher zu sein. und diese Leute fühlten sich so ungemein aufgeklärt, als hätten nur sie das Gelbe vom Ei.
Aber bei meinen ersten Auslandsaufenthalten, in Frankreich, stellte ich fest, dass ich als Deutscher Mensch geachtet wurde (auch in kurzen Hosen auf dem Fahrrad), trotz der Geschichte meines Landes und dass die Minderwertigkeits-komplexe als Deutscher völlig fehl am Platz sind..

Gemeinschaftliches urinieren auf die Deutsche Fahne ist weder ein Dummerjungenstreich noch Beleidigung der Deutschen Nation sondern Ausdruck der eigenen Doofheit, UND Ausdruck einer Profilneurose.

Nun aber zu meiner Betrchtung:
Von den Rechtslastigen und Neo-Nazi wird nun diesen Spinnern vorhalten, sie seien "antideutsch" was rein sachlich schon darum nicht stimmt, weil diese Spinner sich dann selber als Deutsche Person infrage stellen müssen.

Mit ihrem Vorwurf meinen die Neos , dass das Verhalten der Spinner UNDEUTSCH und damit erhält dieser Vorwurf eine besondere Attitüde, eine nationalsozialistische Attitüde.
Und genau das ist der gedankliche Hintergrund.

Undeutsch, ein Wort aus dem Vokabular des Herrenmenschen.
(10.09.2012 23:30)Renegat schrieb: [ -> ]Nein, das ist nicht das gleiche. Genauso wie ich nicht mit allen Deutschen in eine Schublade gesteckt werden möchte, erwarte ich auch, dass ich mich nicht für die Tagespolitik in D entschuldigen muß. Ich kann sie erklären und meine Meinung dazu sagen, mehr nicht. Und das wissen die Menschen in anderen Staaten, denn ihnen geht es genauso, da sie in ähnlichen demokratischen Systemen leben.
Wenn man darauf angesprochen wird, ist das manchmal als Eröffnungssmalltalk gemeint.


War ja auch eher ein bißchen flapsig gemeint. Meine schottischen Freunde haben sich ja auch im gegenzug für die britische Politik entschuldigt.Wink Sie geben der Politik in Großbritannien eine gehörige Mitschuld an der Eurokrise, dies nur ganz nebenbei gesagt.

Ich muss ganz ehrlich gesagt, mir geht es zu Zeiten von EM und WM dann doch ein wenig auf den Keks, wenn an fast jedem Autospiegel die schwarz-rot- goldenen Tücher kleben, wenn überall die Fähnchen an den Fensterscheiben kleben- ich fühle mich dann doch ein bißchen erschlagen.
Und auch stellenweise unter Druck gesetzt- denn ich wurde tatsächlich schon mal sehr scharf gefragt, ob ich etwa nicht deutsch sei, weil mein Auto so nackt daherkäme.

Und das geht mir dann einfach zu weit- bei so etwas kriege ich Fußpilz.
Ich halte unserer Nationalmannschaft die Daumen, bin nationalbewußt genug, daß ich eine Niedelage gegen die Niederlande als nationale Katastrophe empfinde. Und natürlich habe ich auch genug Trotz im Leib, um gegen die Italiener, die der meinung sind, einzig und alleine sie könnten Fußballspielen und hätten den Titel verdient, anzugehen. Aber das war es auch schon.

Weil ich nun mal anders gestrickt bin, mache ich mir halt sehr viel mehr Gedanken, weil viele dieser zahllosen Fähnchen im Straßengraben landen, und bin im großen und ganzen eher der Meinung, daß dieses "Nationalbewußtsein" nichts ist als eine Marketingmasche, die dafür da ist, daß ein paar Leute einen großen Reibach machen.
Ich denke dann schon manchmal darüber nach, daß die Ressourcen, die dafür eignesetzt wurden, diese billigen (und überflüssigen) Nationalsymbole zu produzieren, für anderes besser eingesetzt worden wären.

So, und wer mich deswegen für Antideutsch hält, der soll das meinetwegen machen-demjenigen ist dann eh nicht zu helfen....
Mit einiger Verwunderung nehme ich die Tatsache zur Kenntnis, dass diejenigen als antideutsch von einigen Spinnern klassifiziert werden, nur weil sie keine deutsche Fahne am Auto haben.
Die Wangen seines Gesichtes NICHT mit schwarz-rot-gold zu markieren, hat nichts mit antideutsch sondern mit dem Geschmack zutun.

WM vor 6 Jahren in Berlin, ich war beim Spiel Türkei-Deutschland zufällig in diesem Hexenkessel in der Stadt. Nicht ging mehr, Verkehrsfluss: O nach dem Spiel.
neben mir ein Wagen mit schwarz rot gold auf der Haube, 20 x Schwarz-rot-Gold an der Regenrinne. Drinnen: 4 Türken

Wer diejenigen kritisiert, die, unberechtigt, Angst vor einem übersteigerten Patriotismus haben, die meinen, ein übersteigerter Patriotismus müsse in Deutschland wieder zum Nationalismus führen, wer diese Kritiker kritisiert, der führt etwas anderes im Schilde, der will gerade diesen neuen Nationalismus als Reaktion auf die Kritik an den Kritikern.
Irgendwie will es mir nicht in den Kopf, das keine Diskussion über Nationalbewußtsein ohne Fußball+Olympiade auskommt. Scheinbar gibt es nichts anderes, an dem man Nationalbewußtsein festmachen kann.
Bei der WM in D habe ich zum ersten Mal im Leben auch Fähnchen gekauft, angesteckt von der allgemeinen Stimmung. Es gab damals eine ganze Straße mit Accessoires aller teilnehmenden Länder, weil D Gastgeber war und einige Spiele in meiner Stadt ausgetragen wurden. Also habe ich mir 3 Fähnchen gekauft, 1 von D und 2 für Zweit- und Drittländer. Mein Sohn hat die sich ein paarmal ausgeliehen zum Korsofahren, es war schon eine tolle Stimmung 2006. Meine Nachbarn zogen dann nach, einer hat sich gleich die ganze Palette der Teilnehmer in den Balkonkasten gesteckt, fand ich schön.
Ich weiß noch, dass mein Sohn nach dem verlorenen D-Spiel die Fahne nicht zurückgebracht hat, weil er sie wütend weggeworfen hat, weil unsere Jungs verloren hatten, ganz nüchtern wird er auch nicht mehr gewesen sein. Zum Ausgleich brachte er mir ein erbeutetes F-Fähnchen mit, da habe ich mich allerdings geweigert, F zum Zweitland zu erklären. Zweitländer waren immer so Geheimfavouriten aus kleinen Ländern.
Bei der letzten EM in Polen hätte ich auch geflaggt, wenn mir in den Geschäften auch Zweitlandflaggen angeboten worden wären. Also mindestens Polen als Gastgeber hätte neben D in meinen Balkonkasten gehört, so habe ich es ganz gelassen.
Ok, das war jetzt fürchterlich OT, sollte eigentlich nur verdeutlichen, dass ich Beflaggung/Nationalbewußtsein anläßlich von Sportereignissen nicht so ernst nehmen kann, was wahrscheinlich eine Generationenfrage ist.
Trotzdem hänge ich an D und vor allem an der Sprache, sie ist mir vertraut. Vor vielen Jahren, als es noch kein I-net gab, war für mich das Fehlen von deutschen Büchereien ein Argument nicht ins Ausland zu ziehen.
Und sonst, ich halte meine Mitbürger für ganz normale Menschen, weder besser noch autoritätsgläubiger noch sonstwie besonders anders als Bürger anderer Staaten. Wenn ich von Dänemark nach D fahre, finde ich D grüner, landschaftlich hat D viel zu bieten und dieses Nebeneinander von quer durchs Land verteilten Groß- und Kleinstädten als Erbe des HRR gefällt mir auch.
(11.09.2012 12:15)krasnaja schrieb: [ -> ]WM vor 6 Jahren in Berlin, ich war beim Spiel Türkei-Deutschland zufällig in diesem Hexenkessel in der Stadt. Nicht ging mehr, Verkehrsfluss: O nach dem Spiel.
neben mir ein Wagen mit schwarz rot gold auf der Haube, 20 x Schwarz-rot-Gold an der Regenrinne. Drinnen: 4 Türken

Nur mal so als Hinweis, krasnaja, wir wollen an der Stelle doch alle aufmerksam sein. Hast du die 4 Jungs nach ihrem Paß gefragt?
(11.09.2012 12:57)Renegat schrieb: [ -> ]Irgendwie will es mir nicht in den Kopf, das keine Diskussion über Nationalbewußtsein ohne Fußball+Olympiade auskommt. Scheinbar gibt es nichts anderes, an dem man Nationalbewußtsein festmachen kann.

Nein, das lag bei mir eindeutig daran, daß ich, kurz bevor ich geantwortet habe, zweien der LInks gefolgt bin, die Titus eingestellt hat. Da ging es eigentlich ausschließlich um die Fähnchen bei der Fußball EM und WM.

Anosnten hast du natürlich völlig recht- es ist ein bißchen platt, das auf dieses Thema zu reduzieren...
(11.09.2012 13:00)Renegat schrieb: [ -> ]
(11.09.2012 12:15)krasnaja schrieb: [ -> ]WM vor 6 Jahren in Berlin, ich war beim Spiel Türkei-Deutschland zufällig in diesem Hexenkessel in der Stadt. Nicht ging mehr, Verkehrsfluss: O nach dem Spiel.
neben mir ein Wagen mit schwarz rot gold auf der Haube, 20 x Schwarz-rot-Gold an der Regenrinne. Drinnen: 4 Türken

Nur mal so als Hinweis, krasnaja, wir wollen an der Stelle doch alle aufmerksam sein. Hast du die 4 Jungs nach ihrem Paß gefragt?

Genau DAS scheint für Dich wohl höchste Priorität zu haben ob die Türken in dem Wagen mit den vielen deutschen Fahnen auch wirklich Türken gewesen sind, wenn Du, in Aufmerksamkeit für alle, das fragst
.
"Nur mal so" kann Dich in Deiner ungezähmten Ungewissheit beruhigen, wir haben uns ca. 10 min Wagenseite an Wagenseite unterhalten.
"Wir sind Türken, freuen uns aber für Deutschland weil wir in Deutschland leben"
(Renegat , Spazerl, doch nicht so...)
(11.09.2012 13:10)Bunbury schrieb: [ -> ]
(11.09.2012 12:57)Renegat schrieb: [ -> ]Irgendwie will es mir nicht in den Kopf, das keine Diskussion über Nationalbewußtsein ohne Fußball+Olympiade auskommt. Scheinbar gibt es nichts anderes, an dem man Nationalbewußtsein festmachen kann.

Anosnten hast du natürlich völlig recht- es ist ein bißchen platt, das auf dieses Thema zu reduzieren...

Das weiß ich gar nicht, vielleicht ist es nicht platt sondern nur ein Symptom dafür, dass Nationalbewußtsein ein ziemlich schwammiger Begriff ist, den im Alltag keiner braucht.
Staatsangehörigkeit dagegen ist ein Rechtsbegriff, mit dem bestimmte Rechte und Pflichten in einer Solidargemeinschaft verbunden sind.
Aber hier ging es ja um "antideutsch", mal abgesehen davon, dass es heute wahrscheinlich ein ähnlicher Kampfbegriff wie "undeutsch" ist, kann ich damit genauso wenig anfangen.
Wie gesagt, abgesehen von der Sprache und der Landschaft und ein paar liebgewordenen Angewohnheiten, die aber eher regionaltypisch sind, weiß ich nicht so recht, was deutsch bedeutet, also kann ich das für antideutsch genausowenig sagen.
(11.09.2012 00:18)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]Ich schreib mal hier weiter passt wohl besser:
"PatriotInnen" wenn ich das schon hör'....

Das ist eine reine Alibi- und Schutzbehauptung. Schließlich ist mir kein Fall bekannt, in dem die Grünen anderen Partiotismus als den deutschen verteufelt hätten.
Anderen Patriotismus gibt es in Deutschland auch selten.
(11.09.2012 00:18)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]Im Gegenteil:
ZB.

"Ihre Vision: Am Nationalfeiertag der Deutschen ertrinken die Straßen in einem Meer aus roten Türkenflaggen und ein paar schwarzrotgoldenen Fahnen."

http://www.welt.de/print-wams/article122...-List.html


Weiters:
Laut Trittin ist Deutschland ein
"in allen Gesellschaftsschichten und Generationen rassistisch
infiziertes Land"
http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/14/029/14036029.16

Özdemir meint:
""Was unsere Urväter vor den Toren Wiens nicht geschafft haben, werden wir mit unserem Verstand schaffen."

http://www.welt.de/print-welt/article630...erkei.html
Diese Artikel sind schon alt bzw. ziemlich alt und deswegen nicht mehr repräsentativ für die Grünen.
(11.09.2012 00:18)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]Hast du Wiki nicht gelesen??

Die Dame ist als Flüchtling von D aufgenommen worden, hat von D die Möglichkeit erhalten zu studieren, einen Beruf und ein politisches Amt zu bekommen, und dankt es mit der Aussage, die Deutschen, denen die aktuelle politische Sitution nicht passt, sollen wegziehen!
Das ist absolut das Allerletzte!!
Ja hab ich. Du anscheinend aber nicht komplett:
Wikipedia schrieb:„Diese Aussage muss im Zusammenhang betrachtet werden. Dem ist ja eine andere Äußerung vorangegangen. Da hat jemand sich darüber beklagt, dass der Migrantenanteil an Schulen zu hoch sei. Das hörte sich so an, als seien die Kinder Ungeziefer. Darauf habe ich emotional reagiert. In den Reaktionen zu meiner Äußerung taucht das nicht mehr auf. Es wird so interpretiert, als hätte ich gesagt, die Deutschen sollen auswandern. Das ist doch Quatsch, so etwas habe ich nicht gesagt und nicht gemeint. Es ist absurd, mir so etwas in den Mund zu legen. Was ich sagen wollte ist: Einwanderer gehören zu Frankfurt. Wer in dieser internationalen Stadt lebt, muss sich dieser Realität stellen und es positiv betrachten.“
– Interview mit der FR am 7. November 2007[4]
http://de.wikipedia.org/wiki/Nargess_Esk...C3%BCnberg

(11.09.2012 00:18)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]Eben.
Ich habe schon oft geschrieben, dass ich an der demokratischen Gesinnung der Grünen und der Linkspartei meine Zweifel habe.
Die Grünen und auch die Linken sind aber nicht antideutsch.
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