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Normale Version: Waren die alten Ägypter schwarz?
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Hallo,
Ich hoffe dass es dieses Thema nicht schon gibt wenn ja weißt mich bitte daraufhin.
So ich habe vor kurzem die Serie Tut angeschaut, ich weiß das dieses Serie historisch sehr inkorrekt ist aber das ist nicht der punkt. Schaut man sich Kommentare unter Videos wie diesem an: https://www.youtube.com/watch?v=TAAstlAit0I.

Stellt man fest das viele glauben dass die alten Ägypter schwarz waren.
ICh persönlich war dort eher verwirrt da die ÄGypter sich in ihren bildern deutlich von nubiern abgrenzten und auch so nicht schwarz aussahen: http://www.pendular.net/epapyrus/images/...alltag.jpg


Hier zum vergleich:
https://mathildasanthropologyblog.files....ribute.jpg


Natürlich waren sie auch nicht weiß also kaukasisch. Trotzdem frage ich mich ob diese Theorie einen waren kern hat, wo so viele doch hartnäckig daran glauben.

Achja und dieser Post ist überhaupt nicht rassistisch gemeint, es ist eine pure Interessensfrage.
Die Ägypter stammen aus vielen Einwanderungen. Sie waren also auch nie einheitlich, genausowenig wie die Nubier. Tendentiell ähnelten der Ägypter den Nubiern, je länger zurück die Zeit liegt.
Gerade in den letzten Jahrtausenden sind viele Semiten, Kaukasier, Seevölker, Griechen...eingewandert.
Die Pharaonen stammten auch von vielen ausländischen Prinzessinen ab.
also kann man sagen dass es die Ägypter nie als Volk gab, sondern eher ein Zusammenschluss von den Menschen waren die am Nil lebten, welche aus mehren Völkern bestehen? Warum werden sie dann auf allen Gemälden eher als weiß dargestellt (ich schreibe bewusst eher, da das ja auch nicht wirklich weiß ist). Und sich gezielt von den Nubiern abgrenzen wenn sie diesen am meisten ähnelten.
(03.01.2017 00:23)themaster schrieb: [ -> ]Stellt man fest das viele glauben dass die alten Ägypter schwarz waren.

Da sind diese angeblch "vielen" allerdings im Irrtum.

Der Typus der (alten) Ägypter ist eine Mischung aus vorderasiatischen, berberisch-nordafrikanischen und im Süden auch negriden sudanesischen Elementen. Somit wirkt das Erscheinungsbild im Norden Ägyptens auf uns eher mittelmeerisch-europid, wie man das auf den unzähligen zeitgenössischen Abbildungen gut erkennen kann, im Süden des Landes kommen negride Einschläge hinzu.

Hier das Statement eines Fachwissenschaftlers:

Zitat:Die Bevölkerungsgruppen, die das Niltal seit dem Neolithikum besiedelt hatten, fügen sich ein in das Kaleidoskop afrikanischer Populationen. Bedingt durch Ausgleichstendenzen (Genfluss zwischen negriden und afroasiatischen Bevölkerungsgruppen) und durch die geoklimatische Isolation des Niltals ... weist die ägyptische Bevölkerung besondere lokale Eigenarten auf, und zwar sowohl in ihrem Genpool als auch im Hinblick auf Merkmale der physischen Anthropologie ...

Abnehmend von Süden nach Norden ist die Physiognomie der alten ägyptischen Bevölkerung charakterisiert durch anthropologische Eigenschaften, die sich mit den Populationen im subsaharischen Afrika, d.h. mit negriden Gruppen, verbinden ... Die ägyptische Bevölkerung im Süden war dunkelhäutig, der überwiegende Teil im Norden aber herllhäutiger.

(Harald Haarmann, Lexikon der untergegangenen Völker, München 2005, S. 30, Becks Wissenschaftliche Reihe)
Es gab wohl auch ein paar "schwarze" Pharaonen. Zumindest in Teilreichen.

Wobei die Ägypter weniger "meine Zeit" sind. Ergo von mir nichts vertiefendes kommen kann.

gegooglet mit dem Suchbegriff "schwarze Pharaonen" kommt eine ganze Latte
zB http://www.nationalgeographic.de/reporta...-pharaonen

aus dem link:
Zitat: Die Könige von Nubien werden auch die Könige des Reichs Kusch genannt. Ihr Herrschaftsgebiet umfasste den nördlichen Teil des heutigen Sudan und den äußersten Süden des jetzigen Ägypten.

Im 8. Jahrhundert v. Chr. stießen sie die mächtigen Ägyptischen Pharaonen vom Thron. Wie gelang ihnen dieser Kraftakt und warum gerieten sie später weitgehend in Vergessenheit? Diesem Geheimnis bin ich auf der Spur.
(03.01.2017 16:02)Suebe schrieb: [ -> ]Es gab wohl auch ein paar "schwarze" Pharaonen. Zumindest in Teilreichen.

Es handel sich um die 25. Dynastie, reg. um 745-655, auch nubische oder kuschitische Dynastie genannt.

Der Name Kusch kommt aus dem Ägyptischen und bezeichnet die Region Nubien. Nach der Eroberung dieser Region durch Ägypten, wurden die Kuschiter kulturell assimiliert. Nach dem Zerfall der ägyptischen Herrschaft übernahmen die Kuschiter den Namen Kusch für ihr neu gegründetes Königreich, das 700 v. Chr. Ägypten eroberte und selbst Pharaonen stellte.
Danke für diese Antworten, ich bin überrascht wie schlecht man mit den Leuten reden kann die, diese Ideen vertreten, man muss sich nur die Kommentare dort durchlesen.

Ach übrigens ich habe von einer Vertreterin dieser Theorie dies zugesendet bekommen: https://plus.google.com/1148602671355439...ovMxWzRKBZ

Ich bin noch nicht ganz durch, trotzdem wollte ich euch schonmal fragen was ihr davon haltet.
(03.01.2017 19:08)themaster schrieb: [ -> ]Danke für diese Antworten, ich bin überrascht wie schlecht man mit den Leuten reden kann die, diese Ideen vertreten, man muss sich nur die Kommentare dort durchlesen.

Ach übrigens ich habe von einer Vertreterin dieser Theorie dies zugesendet bekommen: https://plus.google.com/1148602671355439...ovMxWzRKBZ

Ich bin noch nicht ganz durch, trotzdem wollte ich euch schonmal fragen was ihr davon haltet.

Das ist ein dummer Artikel ohne jeden Wahrheitsgehalt.

Wie ich oben schon schrieb, gibt es unter den Ägyptern unterschiedliche anthropologische Typen. Das ist die Regel bei allen Völkern und man muss sich dazu nur einmal unter den Deutschen, Italienern oder anderen Völkern umsehen.

Es gibt zahllose farbige Abbildungen auf Papyrus, Fresken oder Felswänden, die das typische Aussehen der alten Ägypter zeigen: eine leicht bräunliche Hautfarbe, schwarze Haare und ein zierlicher Köperbau, wie man das sogar noch heute sehen kann. Geht man weiter Richtung Sudan und Nubien, wird die Haurfarbe dunkler und es gibt vereinzelt negride Beimischungen.

Die ganz große Mehrheit der alten Ägypter hat das typisch mediterrane leicht bräunliche Aussehen, wie es bei allen nordafrikanischen Völkern auch noch heute zu finden ist.
(03.01.2017 19:08)themaster schrieb: [ -> ]Danke für diese Antworten, ich bin überrascht wie schlecht man mit den Leuten reden kann die, diese Ideen vertreten, man muss sich nur die Kommentare dort durchlesen.

Ach übrigens ich habe von einer Vertreterin dieser Theorie dies zugesendet bekommen: https://plus.google.com/1148602671355439...ovMxWzRKBZ

Ich bin noch nicht ganz durch, trotzdem wollte ich euch schonmal fragen was ihr davon haltet.

Das ist einfach nur "schwarzer Rassismus".
(03.01.2017 20:04)Arkona schrieb: [ -> ]Das ist einfach nur "schwarzer Rassismus".

Ja, das ist der korrekte Ausdruck für dieses die historische Wahrheit verzerrende Pamphlet.
(04.01.2017 13:24)Dietrich schrieb: [ -> ]
(03.01.2017 20:04)Arkona schrieb: [ -> ]Das ist einfach nur "schwarzer Rassismus".

Ja, das ist der korrekte Ausdruck für dieses die historische Wahrheit verzerredne Pamphlet.

OT: Hui, neue Schlagwörter ausm Kopp Verlag.

Da mal etwas anders die Weißen Herren:
Warum Weiße nicht Opfer von Rassismus sein können
(04.01.2017 13:36)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]Da mal etwas anders die Weißen Herren:
Warum Weiße nicht Opfer von Rassismus sein können

Jede Minderheit kann Opfer von Rassismus werden. Das hat die Geschichte hinlänglich gezeigt.
Entschuldige @Flora, mach dich erstmal sachkundig, bevor du hier Quark postest.
https://en.wikipedia.org/wiki/Ancient_Eg...ontroversy
https://en.wikipedia.org/wiki/Afrocentrism

Oder glaubst du, Rassismus ist ein Alleinstellungsmerkmal europider Menschen?
(04.01.2017 13:46)Arkona schrieb: [ -> ]Entschuldige @Flora, mach dich erstmal sachkundig, bevor du hier Quark postest.
Oder glaubst du, Rassismus ist ein Alleinstellungsmerkmal europider Menschen?

Diese neue Geschichte eines Rassismus gegen Weiße ist eine Erfindung der Weißen.
Ein Verdrehen von Ansichten und Begriffen um sie gegen Sich oder für sich zu vereinnahmen ist bei dem ganzen Populismus nichts neues mehr und es wundert mich auch nicht das sowas aus Eurer Ecke kommt. Google mal lieber nach dem Thema: Reverse Racism oder Umgekehrter Rassismus

Beispiel schrieb:[...]Darüber hinaus handele es sich bei Diskriminierungsformen wie Rassismus nicht einfach um Einstellungen, sondern sie bedürften gesellschaftlicher Macht, um systematische Diskriminierungspraktiken über soziale Institutionen umzusetzen.[14] Der Begriff Reverse Racism (dt. „umgekehrter Rassismus“) würde implizieren, dass Minderheiten weiße Amerikaner durch rassistische Handlungen, Einstellungen, und institutionelle Strukturen genauso unterordnen können wie Schwarze traditionell von Weißen unterdrückt wurden.[14] Da Schwarzen als Gruppe die institutionelle Macht fehle, um Weiße systematisch zu diskriminieren, sei der Begriff irreführend.[14][15]
Quelle: Umgekehrte Diskriminierung
Das beantwortet meine Frage nicht. Rassismus hat doch nichts mit institutioneller Macht zu tun, sondern kann sich täglich im alltäglichen Leben des Einzelnen äußern. Gerade du bist doch sonst so fix, diesen Begriff zu strapazieren. Wer sich allein aufgrund seiner phänotypischen oder nationalen Herkunft gegenüber anderen Menschen für überlegen hält, ist ein Rassist oder wie würdest du das bezeichnen?

Rassismus gibt es übrigens auch in Ostasien. Europäer gelten dort verbreitet als "Barbaren", Farbige als "bessere Affen". Das hat dort übrigens eine lange Tradition und ist nicht etwa erst unter europäischem Einfluss entstanden.
(04.01.2017 14:38)Arkona schrieb: [ -> ]Das beantwortet meine Frage nicht. Rassismus hat doch nichts mit institutioneller Macht zu tun, sondern kann sich täglich im alltäglichen Leben des Einzelnen äußern. Gerade du bist doch sonst so fix, diesen Begriff zu strapazieren. Wer sich allein aufgrund seiner phänotypischen oder nationalen Herkunft gegenüber anderen Menschen für überlegen hält, ist ein Rassist oder wie würdest du das bezeichnen?

Rassismus gibt es übrigens auch in Ostasien. Europäer gelten dort verbreitet als "Barbaren", Farbige als "bessere Affen". Das hat dort übrigens eine lange Tradition und ist nicht etwa erst unter europäischem Einfluss entstanden.

Klar, man kann alle Begriffe für seine Zwecke benutzen.
Aber es reicht nicht aus, alles andere als Rassismus zu bezeichnen, aber eigene Handlungsweisen davon auszuschliessen, wie gerade Du hier versucht zu suggerieren.

Wenn ich auch einen Rassismus um Bezug auf die Einteilung z.B. von religiöser Zugehörigkeit feststelle, dann immer im Bezug darauf, daß hier eine Gruppe versucht anhand eines Merkmals der anderen Gruppe, sich über diese zu stellen oder Handlungsweisen die ein Vorgehen gegen die andere Gruppe damit rechtfertigen könnten.

Bei dem Umgekehrten Rassismus besteht dieser Umstand aber nicht, da Rassismus auf der Ansicht basiert, dass Menschen einer bestimmten Rasse weniger wert sind als andere, und dass ihre politische und soziale Unterdrückung deshalb gerechtfertigt ist.

Deine gefühlte Überlegenheit von Schwarzen z.B. über Weiße, wenn die Mehrheit umgekehrt ist, sagt nicht aus, daß diese auch in einer Unterdrückung des anderen übergeht. Das ist ein entscheidender Punkt.
(04.01.2017 14:52)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]Aber es reicht nicht aus, alles andere als Rassismus zu bezeichnen, aber eigene Handlungsweisen davon auszuschliessen, wie gerade Du hier versucht zu suggerieren.

Würdest du bitte die Güte haben, mir das näher zu erläutern?
In deinen Augen sind also alle, die nicht deinen Standpunkt uneingeschränkt teilen, Rassisten und Nazis. Aber das kennt man von dir ja schon.
(04.01.2017 15:04)Arkona schrieb: [ -> ]
(04.01.2017 14:52)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]Aber es reicht nicht aus, alles andere als Rassismus zu bezeichnen, aber eigene Handlungsweisen davon auszuschliessen, wie gerade Du hier versucht zu suggerieren.

Würdest du bitte die Güte haben, mir das näher zu erläutern?
In deinen Augen sind also alle, die nicht deinen Standpunkt uneingeschränkt teilen, Rassisten und Nazis. Aber das kennt man von dir ja schon.

Quatsch.
Ich wollte nur auf deinen Hinweis eingehen, daß ich den Begriff aus deiner Sicht für alles nutze, warum sollst du das dann nicht auch können. Dieser Vorwurf suggeriert, daß ich den Umgekehrten Rassismus tolerieren soll. Das ist nicht der Fall.

Es ist halt schwierig in so eine Diskussion auch Emotionen bzw. nonverbal Informationen zu transportieren, weil wir uns nicht sehen. Somit wird deine Emotion beim Thema meinen Beitrag lesen und es kommt sowas wie oben dabei raus. Macht aber nichts, ist mir auch schon passiert.
(04.01.2017 13:36)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]
(04.01.2017 13:24)Dietrich schrieb: [ -> ]Ja, das ist der korrekte Ausdruck für dieses die historische Wahrheit verzerredne Pamphlet.

OT: Hui, neue Schlagwörter ausm Kopp Verlag.

Da mal etwas anders die Weißen Herren:
Warum Weiße nicht Opfer von Rassismus sein können

Was hat das mit dem alten Ägypten zu tun?
(04.01.2017 16:04)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]
(04.01.2017 13:36)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]OT: Hui, neue Schlagwörter ausm Kopp Verlag.

Da mal etwas anders die Weißen Herren:
Warum Weiße nicht Opfer von Rassismus sein können

Was hat das mit dem alten Ägypten zu tun?

Siehste, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Wink
Da ich dich so lieb habe, hier aber nochmal der Hinweis von mir auf meinen Hinweis OT im obigen Beitrag und OT bedeutet im Forenjargon: „Off Topic“ = Beitrag gehört nicht zum Thema.
Ich freue mich immer, wenn ich dir helfen kann und ich wünsche dir auch ein schönes neues Jahr.
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