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Normale Version: NS-Staat weiterexistieren ohne WKII?
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Dietrich, Titus und Triton haben da ein mMn sehr interessantes Thema angeleiert, das sich wohl lohnen würde, dass wir es auf breiterer Basis diskutieren.


(15.02.2017 15:42)Triton schrieb: [ -> ]
(15.02.2017 04:42)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]Gar nichts hatten die gelernt.
Aus dem Ausgang des WK1 kann man nur lernen, dass man keine maßlosen Kriegsziele haben soll und dass man einen Krieg beenden muss, solange noch Verhandlungsmasse existiert und nicht erst dann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht.
Maßlosigkeit ist nicht umsonst eine der 7 Todsünden. Hätte Hitler Augenmaß besessen, hätte er doch gar nie einen Krieg angezettelt. Nach dem Anschluß Österreichs war das Reich wahrlich groß genug geworden.

Fürs Aufgeben hätte man wohl erst einmal diejenigen beseitigen müssen, die zuviel auf dem Kerbholz hatten. Denn die würden nie aufgeben und niemand würde mit ihnen verhandeln.

(15.02.2017 15:52)Dietrich schrieb: [ -> ]
(15.02.2017 15:42)Triton schrieb: [ -> ]Hätte Hitler Augenmaß besessen, hätte er doch gar nie einen Krieg angezettelt. Nach dem Anschluß Österreichs war das Reich wahrlich groß genug geworden.

In einem solchen "Reich" hätten aber weder du noch ich leben wollen.

Insofern sollten wir froh sein, dass es untergegangen ist.

(15.02.2017 16:05)Triton schrieb: [ -> ]Wahrscheinlich wäre es auch ohne Krieg untergegangen.

(15.02.2017 18:45)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]Eine interessante kontrafaktische Frage.
Mam kann mutmaßen, dass das Dritte Reich dann nicht unter derartig gigantischen Opfern untergegangen wäre

(16.02.2017 12:23)Dietrich schrieb: [ -> ]
(15.02.2017 18:45)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]Eine interessante kontrafaktische Frage.
Mam kann mutmaßen, dass das Dritte Reich dann nicht unter derartig gigantischen Opfern untergegangen wäre

Es ist zumindest nicht sicher, ob es überhaupt untergegangen wäre.

Nordkorea existiert noch im 21. Jh. und China hat sich von einer isolierten strammen Diktarur zu einer Diktatur mit harter Parteilinie aber weitgehend liberaler Wirtschaft entwickelt, die Chinesen freie Ausreise erlaubt.
Vielleicht hätte so ein "Drittes Reich" im 21. Jh., ausgesehen.

Wünschenswert wäre beides nicht gewesen.

(16.02.2017 17:50)Triton schrieb: [ -> ]Das 3.Reich als Staatsgebilde hätte vielleicht überlebt, aber der Diktatur durch die NSDAP oder gar SS gebe ich keine Chance auf ein langes Überleben ohne ihren charismatischen Führer.
Die Kernpunkte der NS-Politik waren nie mehrheitsfähig, die der SS waren teilweise sogar abstrus. Sowas funktioniert nicht viele Jahrzehnte.
Ein ganz klares und deutliches NEIN!

Nationalismus gründet auf der Basis von Allein, für sich selbst, eigenbrötlerisch usw.
Die Nazis haben dazu noch den perfiden Plan entwickelt, eine für ihre Ideologie alles verantwortliche Religion oder/und auch eine Gegen gerichtete Ideologie als Sündenbock für einen Missstand verantwortlichen zu machen, der Erstunken und Erlogen war.

Zudem hat sich das Nazisystem in der Ethnologie verrannt und versucht etwas zu kreieren, was nicht möglich ist, es sein denn, man mauert seine Bevölkerung ein oder schottet sich total ab.
Das dabei irgendwann eine Art Inzucht entsteht, kennen wir ja von diversen Dörfern der schwäbischen Alb ... Devil

Desweitern war die Wirtschaft auf Pump einzig und allein darauf ausgerichtet, bei einem Angriffskrieg anderer Länder zu annektieren/okkupieren und deren "Kassen" zu plündern, um die gewaltigen Militärausgaben sowie, im Gegensatz zum 1.WK, die Bevölkerung vor Hunger zu schützen, um keine Demotivation an einem totalen Krieg zu erzeugen.

Sprich, der Nationalsozialismus in seiner Forum und Prägung war wie eine Heuschreckenplage, die von Fressstelle zu Fressstelle weiterziehen muss, um zu existieren.

Nationalsozialismus ohne Krieg ist wie ein Gott geschaffener Himmel ohne Hölle.
Sehe ich genauso.
Für den Nationalsozialismus konnte es nur Krieg geben. Und wenn nicht so, wie es tatsächlich geschah, dann eben etwas später unter einem anderen Vorwand- aber es nicht vorstellbar, dass die ganze Dynamik, die sich in diesem System befand, sich nicht irgendwo Luft gemacht hätte... Ich mag mir gar nicht vorstellen, was geschehen wäre, wenn sich das alles nach Innen gerichtet hätte...

Nein, Überlebensfähig war der Nationalsozialismus nicht. Dafür hat er zu viele Aggressionen geschürt...
(16.02.2017 20:20)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]Das dabei irgendwann eine Art Inzucht entsteht, kennen wir ja von diversen Dörfern der schwäbischen Alb ... Devil

Inzucht bei einer Einwohnerzahl von rund 80 Mio?Lol




(16.02.2017 20:20)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]Desweitern war die Wirtschaft auf Pump einzig und allein darauf ausgerichtet, bei einem Angriffskrieg anderer Länder zu annektieren/okkupieren und deren "Kassen" zu plündern, um die gewaltigen Militärausgaben sowie, im Gegensatz zum 1.WK, die Bevölkerung vor Hunger zu schützen, um keine Demotivation an einem totalen Krieg zu erzeugen.

Sprich, der Nationalsozialismus in seiner Forum und Prägung war wie eine Heuschreckenplage, die von Fressstelle zu Fressstelle weiterziehen muss, um zu existieren.


Das ist korrekt. Die NS-Wirtschaft wäre ohne die Ausbeutung der besetzten Gebiete kollabiert.
(16.02.2017 23:23)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]
(16.02.2017 20:20)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]Das dabei irgendwann eine Art Inzucht entsteht, kennen wir ja von diversen Dörfern der schwäbischen Alb ... Devil

Inzucht bei einer Einwohnerzahl von rund 80 Mio?Lol

Wenn du glaubst, daß auf der schwäbischen Alb 80 Mio Menschen wohnen, dann attestiere ich Dir, daß die Einwohner zwischen der Bergen, sprich der Ostmark, von Außerirdischen angesiedelt wurden, da hier die genetische Verwurschtelung nicht mal mehr mit Inzucht zu erklären wäre ...
(16.02.2017 23:26)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]
(16.02.2017 23:23)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]Inzucht bei einer Einwohnerzahl von rund 80 Mio?Lol

Wenn du glaubst, daß auf der schwäbischen Alb 80 Mio Menschen wohnen, dann attestiere ich Dir, daß die Einwohner zwischen der Bergen, sprich der Ostmark, von Außerirdischen angesiedelt wurden, da hier die genetische Verwurschtelung nicht mal mehr mit Inzucht zu erklären wäre ...

Mitdenken ist auch nicht verboten. Das Dritte Reich hatte vor Kriegsbeginn ca 80 Mio Einwohner. Wer bei so einer Einwohnerzahl von Inzucht schwafelt, weiß nicht, wovon er spricht.
(16.02.2017 23:38)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]
(16.02.2017 23:26)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]Wenn du glaubst, daß auf der schwäbischen Alb 80 Mio Menschen wohnen, dann attestiere ich Dir, daß die Einwohner zwischen der Bergen, sprich der Ostmark, von Außerirdischen angesiedelt wurden, da hier die genetische Verwurschtelung nicht mal mehr mit Inzucht zu erklären wäre ...

Mitdenken ist auch nicht verboten. Das Dritte Reich hatte vor Kriegsbeginn ca 80 Mio Einwohnern. Wer bei so einer Einwohnerzahl von Inzucht schwafelt, weiß nicht, wovon er spricht.

Nein Titus, hier gilt, wer Lesen kann ist klar im Vorteil und darum zitiere ich nochmal mein eigenes:

(16.02.2017 20:20)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]Das dabei irgendwann eine Art Inzucht entsteht, kennen wir ja von diversen Dörfern der schwäbischen Alb ... Devil

Wer von der schwäbischen Alb kommt, kann das als Insider verstehen, du als Bergvolkheinie, eigentlich auch ...^^

Nur weil Adolfina gesperrt ist, musst du nicht gleich als Ersatz in gleiche Muster verfallen ...
(16.02.2017 20:20)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]Zudem hat sich das Nazisystem in der Ethnologie verrannt und versucht etwas zu kreieren, was nicht möglich ist, es sein denn, man mauert seine Bevölkerung ein oder schottet sich total ab.
Das dabei irgendwann eine Art Inzucht entsteht, [...]


Stell dich nicht doofer als du bist.Big Grin
(17.02.2017 00:27)Titus Feuerfuchs schrieb: [ -> ]
(16.02.2017 20:20)Flora_Sommerfeld schrieb: [ -> ]Zudem hat sich das Nazisystem in der Ethnologie verrannt und versucht etwas zu kreieren, was nicht möglich ist, es sein denn, man mauert seine Bevölkerung ein oder schottet sich total ab.
Das dabei irgendwann eine Art Inzucht entsteht, [...]


Stell dich nicht doofer als du bist.Big Grin

Ich weiß nicht, ob ich es mit meiner Doofheit auf deine so niedrige Stufe schaffe. Auch Doofheit kennt Grenzen, wenn der Verstand mit der Tiefe der geistigen Fähigkeit überlistet wird.

Aber das ich mich mal mit einen Nationalist und dann noch ein Öschi, auf so eine flache Diskussion einlasse, hätte ich mir gedacht ...
Für die Fortpflanzung in Großgermanien hätte es doch die Lebensborne gegeben, wo erbgesunde SS-Mitglieder ihre Gene weitergeben. Von wegen Inzucht, die ich übrigens eher mit abgeschiedenen Alpendörfern verbinde, die im Winter von der Außenwelt abgeschieden waren.

Es gab faschistische Systeme, die sich ohne Krieg länger halten konnten. Spanien fällt mir ein. Weiss eigentlich jemand, ob in Spanien wirklich viele dieser Zeit hinterhertrauern? Ich meine, der NS-Staat beherrschte einmal beinahe ganz Kontinentaleuropa und war technologisch weit vorne, simple Gemüter können da schon auf die Idee kommen, dass vielleicht Vieles gut war. Aber Spanien? Das Franco-Regime ist nach dessen Tod einfach implodiert, das Land ist aufgeblüht und wurde Touristenmagnet.
Ich wäre mir da nicht so sicher, ob das NS-Regime zwangsweise von selbst kollabiert wäre. Der Widerstand im Inneren war entgegen allen Legenden marginal - jedenfalls vor dem Krieg. Man stelle sich vor, Churchill hätte sich auf Hitlers Friedensangebot im Sommer 1940 eingelassen - wer hätte dann die Vormachtstellung des Dritten Reiches auf dem europäischen Kontinent in Frage stellen können? Die USA hätten sich nicht eingemischt und Stalin wäre zum Frühstück verspeist worden. Womöglich hätte später der Kalte Krieg mit anderen Protagonisten stattgefunden.
@titus + @flora
"Liebeserklärungen" bitte per PN
(17.02.2017 00:33)Triton schrieb: [ -> ]./.

Es gab faschistische Systeme, die sich ohne Krieg länger halten konnten. Spanien fällt mir ein. Weiss eigentlich jemand, ob in Spanien wirklich viele dieser Zeit hinterhertrauern? Ich meine, der NS-Staat beherrschte einmal beinahe ganz Kontinentaleuropa und war technologisch weit vorne, simple Gemüter können da schon auf die Idee kommen, dass vielleicht Vieles gut war. Aber Spanien? Das Franco-Regime ist nach dessen Tod einfach implodiert, das Land ist aufgeblüht und wurde Touristenmagnet.

Das ist übrigens ein hervorstechendes Merkmal des Faschismus. Franco, Hitler, Duce umbringen und der Fall im jeweiligen Land ist erledigt.
Im Gegensatz zum Kommunismus
Haben sie den Stalin gemeuchelt, gab es Machtkämpfe ging aber Jahrzehnte weiter.
Hätte den Honecker einer abgemurkst, wäre vom Kreml ein anderer als "Chef bestimmt worden und es wäre unverändert weitergegangen.
(17.02.2017 12:00)Suebe schrieb: [ -> ]Das ist übrigens ein hervorstechendes Merkmal des Faschismus. Franco, Hitler, Duce umbringen und der Fall im jeweiligen Land ist erledigt.

Was macht dich da so sicher? Personen sind immer ersetzbar, dann wäre eben Heß oder Göring dran gewesen. Die hätten sicher vieles anders gemacht, aber das System hätten sie beibehalten.
Der Hitler hatte ein unübertreffliches Renommee.
"Wenn das der Führer wüsste..." hieß es bis 45
"Der Htiler hat auch nicht alles gewusst"
"Der Führer war schon recht, die Verbrecher waren die um ihn rum"
hieß es noch in den 60ern, und habe ich selbst nicht nur einmal gehört.

Der dicke Hermann, der Himmler und die ganzen Sartrapen konnten da nicht mal im Ansatz anstinken
(17.02.2017 12:12)Suebe schrieb: [ -> ]Der dicke Hermann, der Himmler und die ganzen Sartrapen konnten da nicht mal im Ansatz anstinken

War doch bei Stalin nicht anders. Und dennoch ging es nach seinem Tod weiter. Der dicke Hermann war im Volk übrigens erstaunlich populär, trotz seiner offensichtlichen Unfähigkeit als Luftwaffenchef. Der traute sich, im Gegensatz zu Hitler, in die zerbombten Städte und ihm wurde dann auch noch ehrlich applaudiert...
(17.02.2017 10:34)Arkona schrieb: [ -> ]Ich wäre mir da nicht so sicher, ob das NS-Regime zwangsweise von selbst kollabiert wäre. Der Widerstand im Inneren war entgegen allen Legenden marginal - jedenfalls vor dem Krieg.

Es geht nicht um den Widerstand im Innern- da gebe ich dir recht, den hätte es vermutlich gar nicht gegeben, weil er schon gebrochen gewesen wäre.
Aber die aufgebauten Agressionen hätten sich gegen etwas richten müssen- so wie sie sich auf die Juden richteten. Und glaubst du wirklich, dass sich diese Aggressionen einfach so in Luft aufgelöst hätten, wenn kein Jude in Deutschland mehr da gewesen wäre?

(17.02.2017 10:34)Arkona schrieb: [ -> ]Man stelle sich vor, Churchill hätte sich auf Hitlers Friedensangebot im Sommer 1940 eingelassen - wer hätte dann die Vormachtstellung des Dritten Reiches auf dem europäischen Kontinent in Frage stellen können? Die USA hätten sich nicht eingemischt und Stalin wäre zum Frühstück verspeist worden. Womöglich hätte später der Kalte Krieg mit anderen Protagonisten stattgefunden.

Und siehst du- genau das kann ich mir nicht vorstellen. Churchill hätte sich auf Hitlers Friedensangebot nie eingelassen- weil Churchill verdammt noch mal genau wußte, dass kein Mensch den Geist wieder in die Flasche bekommt, wenn sie erst einmal offen ist.
Wenn, dann müßtest du deine Argumentation ohne Churchill mit einem sehr viel schwächeren englischen Premier aufbauen.
Obwohl ich mir gut vorstellen kann, dass die Amerikaner früher oder später doch eingegriffen hätten.

Es gab da übrigens mal einen Autor, der ein Alternatives Szenario durchgespielt hat. Er ging davon aus, dass die Landung in der Normandie mißlungen wäre. Der Roman hieß "Vaterland" und wurde mit Rutger Hauer und Natasha Richardson verfilmt. Das Buch habe ich nicht gelesen, aber den Film fand ich klasse....
(17.02.2017 00:33)Triton schrieb: [ -> ]Es gab faschistische Systeme, die sich ohne Krieg länger halten konnten. Spanien fällt mir ein.

Mag sein. Aber mir wäre nicht bewußt, dass die Spanier Völkermord in großem Stil betrieben hätte... Zumindest nicht unter Franco in dieser Epoche (Lateinamerika ist da eine andere Geschichte...)

Und ich denke, dass ist es, was mich hier immer stört. Ihr trennt den Völkermord vom Krieg. Als hätte nicht beides die gleiche Ursache gehabt...
(17.02.2017 12:04)Arkona schrieb: [ -> ]Was macht dich da so sicher? Personen sind immer ersetzbar, dann wäre eben Heß oder Göring dran gewesen. Die hätten sicher vieles anders gemacht, aber das System hätten sie beibehalten.

In Falle Jugoslawiens stimmt es zum Beispiel nicht. Der Vielvölkerstaat hat Titos Tod nicht lange überstanden....
(17.02.2017 12:44)Bunbury schrieb: [ -> ]In Falle Jugoslawiens stimmt es zum Beispiel nicht. Der Vielvölkerstaat hat Titos Tod nicht lange überstanden....
Das hätte er aber, wenn nicht der ganze Ostblock wie ein Kartenhaus gefallen wäre... Da wars dann vorbei mit dem schönen Nischendasein zwischen West und Ost.
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