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Normale Version: Höhlenfisch im Achtopf entdeckt - Presseschau
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Im Achtopf etwas nördlich des Bodensses, dort wo die "versunkene Donau" wieder auftaucht, wurde eine Höhlenfischart, dei bislang einzige Europas entdeckt.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur...41659.html

aus dem Link

Zitat:Kreiselmaier war schon oft in der Aachhöhle unterwegs. Ende August 2015 aber machte er eine spektakuläre Entdeckung, die ihn nun zum Mitautor einer wissenschaftlichen Studie macht. Erstmals haben Forscher einen Höhlenfisch in Europa nachgewiesen, der sein gesamtes Leben im Dunkeln verbringt. Es ist gleichzeitig das weltweit nördlichste bekannte Vorkommen dieser geheimnisvollen Tiere überhaupt.

OT:
Triton der Achtopf verlangt nach dirIdea
(04.04.2017 14:57)Suebe schrieb: [ -> ]Triton der Achtopf verlangt nach dirIdea
Wenn ich einmal genug Muse habe. Immerhin habe ich jetzt den Aachtopf schon mal im Fernsehen betrachten dürfen.

Für den Entdecker eine tolle Sache. Sicher ist das Höhlentauchen kein Hobby, mit dem man bei seinen Mitmenschen großartig punkten kann. Und jetzt wird er bundesweit bekannt.

Diese Schmerlen sehen wirklich wie ihre verwandten Aquarienfische aus, zuerst habe ich gedacht, da hat sich jemand einen Aprilscherz erlaubt und ein paar blasse Exemplare in einem dunklen Aquarium gefilmt. Man weiss es ja nicht.
Hier sind die Verwandten aus dem Warmwasser-Aquarium:
http://www.aquarium-guide.de/schmerlen.htm

Zu den dort aufgeführten Dornaugen ist mir eingefallen, dass ich einmal einen Eimer "gebrauchten" Kies für mein Aquarium bekommen habe, der noch nass war (Hobbyaufgabe). Ins Aquarium eingefüllt und Wasser rein, ganz normal. Nach ein paar Tagen mal nachts reingeguckt und da schwammen dann 2 fidele Dornaugen im Aquarium rum.
Schmerlen sind also zäh und anpassungsfähig, wenn die irgendwie mal in den Aachtopf gelangt sind, kann man denen das Überleben schon zutrauen.

WDPG

Finde die Geschichte mit dem Aachtopf insgesamt extrem interessant - mir zumindest war es völlig neu das es da eine Donauversinkung gibt und diese dann durch ein Höhlensystem in Richtung Bodensee fließt.

Irgendwie extrem spannend.

Triton, bist du Höhlentaucher?
(05.04.2017 13:26)WDPG schrieb: [ -> ]Triton, bist du Höhlentaucher?
Um Gottes Willen nein. Das stelle ich mir, ähnlich dem Wracktauchen, extrem gefährlich vor. Und 99% der Zeit extrem langweilig.

Das normale Tauchen lasse ich mir gefallen, aber mit einer einfachen Schwimmbrille sieht man in normalen Badeseen schon genug, wenn man sich für Fische interessiert. Schon vor 20 Jahren Arten entdeckt, die hier nichts zu suchen haben und eigentlich in Aquarien gehören. Nicht in Teiche wohlgemerkt. Rotwangenschildkröten sowieso. In den wärmsten Regionen Deutschlands alles möglich. Bei den Schmerlen dachte ich an eine ähnliche Herkunft, aber natürlich geht das nicht wegen der Dunkelheit und Kälte.

Die Seen in Deutschland sind lange nicht so klar wie die natürlichen in den Alpen:
http://www.fernsteinsee.at/tauchen/tauchen-erleben/
Und am Meer war ich noch nicht oft, bin noch nie in meinem Leben geflogen, da kommt man nicht so weit. Teeth
(05.04.2017 13:26)WDPG schrieb: [ -> ]Finde die Geschichte mit dem Aachtopf insgesamt extrem interessant - mir zumindest war es völlig neu das es da eine Donauversinkung gibt und diese dann durch ein Höhlensystem in Richtung Bodensee fließt.

Irgendwie extrem spannend.

Triton, bist du Höhlentaucher?

Tja, der Rhein pumpt die Donau ab. Unverschämt sowas Devil
Ohne Witz, das war schon Gegenstand diverser Prozesse und schließlich eines Staatsvertrags.

Die Versinkung ("Versickerung" trifft es tatsächlich nicht, das Wasser läuft durch handbreite Spalten weg es gurgelt wie wenn du an der Badewanne den Stöpsel ziehst,)
ist eigentlich erst im ausgehenden 18. Jahrhundert "entdeckt" worden, und im 19. Jahrhundert wurde dann nachgewiesen wohin das Wasser kam. Seither wird die Versinkung zunehmend stärker, und im Sommer ist das Donaubett zwischen Immendingen und nach Fridingen immer öfter partiell trocken.
Damit die Donauanrainer nicht ganz ohne Wasser bleiben, gibt es bei Fridingen/Donau einen Umgehungstunnel indem das Wasser der Bära erst ein paar Kilometer jenseits der Versinkungsstelle in die Donau eingeleitet wird.


Da gibt es ein paar Höhlentaucher deren Traum es ist von Achtopf aus immer weiter in Richtung Donau vorzudringen. Bei einer Doline ein Stück hinter dem Achtopf, haben sie inzwischen die unterirdische Donau angegraben und forschen/tauchen von dort aus weiter.

WDPG

(05.04.2017 14:19)Triton schrieb: [ -> ]Um Gottes Willen nein. Das stelle ich mir, ähnlich dem Wracktauchen, extrem gefährlich vor. Und 99% der Zeit extrem langweilig.

OK, dann habe ich das was falsch verstanden. Was mich bei so Sachen wie der Erforschung solcher Unterwasserströme immer wundert ist das man es nicht eher mit tauchenden Drohnen versucht - vermute zumidest das es sowas gibt und käme leichter durch als ein Mensch.
(07.04.2017 15:39)WDPG schrieb: [ -> ]OK, dann habe ich das was falsch verstanden. Was mich bei so Sachen wie der Erforschung solcher Unterwasserströme immer wundert ist das man es nicht eher mit tauchenden Drohnen versucht - vermute zumidest das es sowas gibt und käme leichter durch als ein Mensch.

"Hätte hätte, Fahrradkette." Die Dinger sind schweineteuer und durch Gestein kabellos auch kaum zu leiten. Da geht man als "armer Höhlenforscher und Amateur" lieber selbst. Für sowas Banales gibt es leider keine Forschungsgelder, das Militär mag da geeignete Dinge haben.
Der Blautopf als Karstquelle ist ja ungleich bekannter als der Achtopf, und dort hat der gelähmte Höhlenforscher Jochen Hasenmayer mit einem selbstgebauten "Höhlen-U-Boot" diverse Tauchgänge unternommen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jochen_Hasenmayer

aber davon ist seit langem nichts mehr zu hören. Samt seiner Theorie zur Höhlenentstehung und Geothermik.

Die Südseite der Schwäbischen Alb weist viele solche Quellhöhlen auf, die Wulfbachhöhle zB bei Mühlheim an der Donau oder die Wimsener Friedrichshöhle bei Zwiefalten, dort kann man mit einm Kahn in die Höhle fahren. Es wird kaum einen geben, der in Württemberg zur Schule ging und nicht mal dort bei einm Schulausflug war.
Von den unbekannteren mindestens 50 anderen ganz zu schweigen.

Die Forschung in diesen Höhlen ist, wie von Arkona geschrieben, fast ausschließlich das Feld engagierter Hobbyisten, öffentliche Gelder fließen "eigentlich" gar keine.
Wobei die Höhlentaucher oftmals noch die Sicherungsmaßnahmen, mit denen Lausbuben und unbeleckte Neugierige abgehalten werden müssen, aus eigener Tasche bezahlen.

Hier noch die Original-Pressemitteilung
http://www.taucher.aachhoehle.de/de/Pres...-04-03.htm
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