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Normale Version: Ältestes deutschsprachiges Schriftstück entdecke? Presseschau
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Spiegel online schreibt, dass im Kloster Admont in der Steiermark das vermutlich älteste Schriftstück deutscher Sprache aus dem Jahr 800 entdeckt wurde,
und das schon vor 5 Jahren, es handelt sich allem nach um keinen Schnellschuss, man wollte schon sicher sein.

Der Bericht ist auch in der gestrigen Printausgabe, deshalb nicht zu verlinken.
Aber auch andere Zitungen haben den Spiegel-Bericht aufgeriffen.

hier der Standart
http://derstandard.at/2000057504008/Womo...t-entdeckt
Das ist natürlich ein Problem, wenn die älteren Schriften als germanisch definiert werden und es deshalb per Definition keine älteren deutschen Schriftwerke geben kann. Die Felsritzung in Runenschrift o. die Wulfila Biebel sind älter, aber per Definition nicht deutsch. Eigentlich gibt es aus dem Zeitraum viele Urkunden z.B. über Schenkungen.
Würzburg wurde 704 erwähnt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deut...ahrhundert

Die Wulfila Biebel ist ja eigentlich für heutige Hochdeutschsprecher ganz gut verständlich. Da ist die Abgrenzung Germanisch - modernes hochdeutsch etwas willkürlich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wulfilabibel
@Paul, diese "vielen Urkunden" sind allerdings meist in Latein verfasst.
(15.05.2017 01:51)Paul schrieb: [ -> ]./.
Die Wulfila Biebel ist ja eigentlich für heutige Hochdeutschsprecher ganz gut verständlich. Da ist die Abgrenzung Germanisch - modernes hochdeutsch etwas willkürlich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wulfilabibel


ganz gut verständlich....?

aus deinem link
Zitat: atta unsar þu ïn himinam
weihnai namo þein
qimai þiudinassus þeins
wairþai wilja þeins
swe ïn himina jah ana airþai
hlaif unsarana þana sinteinan gif uns himma daga
jah aflet uns þatei skulans sijaima
swaswe jah weis afletam þaim skulam unsaraim
jah ni briggais uns ïn fraistubnjai
ak lausei uns af þamma ubilin
unte þeina ïst þiudangardi
jah mahts jah wulþus ïn aiwins
amen

wenn ich weiß, dass das das Vaterunser ist, bring ich das eine oder andere Wort heraus, aber mehr nicht.

Und ich bin ein "Hochdeutsch"-Sprecher. Kraft Geburt, Definiton und Deklaration Devil
Je öfter ich das gotische Vaterunser lese...

das ist zweifellos eine Indogermanische Sprache, aber mehr kann ich daraus nicht erschließen.


Edit: Klugscheißer spielen: Hochdeutsch spricht man in "höheren Lagen" zur Unterscheidung von Niederdeutsch, das man in niedrigen Höhenlagen spricht.
Sagen wir es mal so: Die Wulfila-Bibel ist gotisch und damit in einer ostgermanischen Sprache verfasst. Für Hochdeutschsprecher in etwa genauso gut oder besser schlecht verständlich wie der "Jyllands-Posten" oder das "Svenska Dagbladet".
(17.05.2017 18:20)Arkona schrieb: [ -> ]Sagen wir es mal so: Die Wulfila-Bibel ist gotisch und damit in einer ostgermanischen Sprache verfasst. Für Hochdeutschsprecher in etwa genauso gut oder besser schlecht verständlich wie der "Jyllands-Posten" oder das "Svenska Dagbladet".

Ich habe das Vaterunser in den verschiedenen Dialekten aus der Zeit der Wulfila Biebel gelesen. Untereinander gab es nur Dialektunterschiede und ich konnte sie ganz gut lesen.
(17.05.2017 21:58)Paul schrieb: [ -> ]
(17.05.2017 18:20)Arkona schrieb: [ -> ]Sagen wir es mal so: Die Wulfila-Bibel ist gotisch und damit in einer ostgermanischen Sprache verfasst. Für Hochdeutschsprecher in etwa genauso gut oder besser schlecht verständlich wie der "Jyllands-Posten" oder das "Svenska Dagbladet".

Ich habe das Vaterunser in den verschiedenen Dialekten aus der Zeit der Wulfila Biebel gelesen. Untereinander gab es nur Dialektunterschiede und ich konnte sie ganz gut lesen.

Hättest du da eine Quelle, täte mich interessieren.
Danke im voraus
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