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Normale Version: Katzlmacher
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Speziell im Süddeutschen Sprachraum, ehemalige KuK-Gebiete eingeschlossen,
ist der Begriff
Katzlmacher
für Italiener bis heute gebräuchlich.

Hat einer der Cracks hier eine Erkärung für diesen Begriff?
Und seinen Gebrauch
wiki hat eine Antwort:
Zitat:Das Wort Katzelmacher[1] leitet sich wohl aus dem lateinischen catinus, Althochdeutsch chez(z)il ab (Mittelhochdeutschen kezzel, daraus heute: Kessel) und bedeutet ursprünglich „Kesselmacher“. Daneben steht auch spätlateinisch cattia, aus dem sich das Wort Gatzel entwickelte, ein hölzerner Schöpflöffel. So wurde der Ausdruck ciaz, ciaza wohl auf jene fahrenden ladinischen Holzschnitzer aus Gröden (heute berühmte Madonnenschnitzer) übertragen, die derlei hölzerne Küchengeräte zum Kauf anboten.
Es ist z. B. im Pinzgau überliefert, dass zu Urgroßvaters Zeiten jährlich im Frühsommer „Gatzlmacher“ aus Italien über den Felbertauern kamen, um die „Gatzl“ genannten Holzlöffel und -schöpflöffel und andere kleine Dinge aus Holz feilzubieten, die den Winter über in ihren heimischen Bergdörfern produziert worden waren.
Der nächste Schritt mag die Übertragung von den Ladinisch Sprechenden auf Italienisch Sprechende gewesen sein, das Wort findet sich piemontes.-venezianisch als cazza, für piemontesisches Zinngeschirr, das durch Wanderhändler über die Alpen kam, und kann wohl mit den wandernden Kesselflickern in Verbindung gebracht werden.

Das Wort ist schon seit 1741 in Wien verbreitet, seine negative Konnotation als Ethnophaulismus für Italiener gewann es wohl erst im Ersten Weltkrieg (vergleiche Welsche). Später ging es allgemein auf „Südländer“ über. Insbesondere Gastarbeiter des europäischen Mediterraneums (Italiener, Griechen, Spanier) wurden in Österreich und Deutschland mit diesem Wort belegt.


https://de.wikipedia.org/wiki/Katzelmacher
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