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Normale Version: 20. Februar 1939 Geheimtreffen beim Reichstagpräsidenten
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Auf den 20. Februar 1933 hat der Reichstagspräsident Hermann Göring die Spitzen der deutschen Wirtschaft ins Reichstagspräsidenten-Palais in Berlin eingeladen.
Es kamen bei Leibe nicht alle, etliche schickten Leute aus der "zweiten Reihe"
Duisberg und Bosch von den IG Farben kamen nicht. ließen sich vertreten.
Robert Bosch entschuldigte sich, "zu kurzfristig, ginge nur per Flugzeug, aber in seinem Alter..."
Siemens hat schlicht abgelehnt.
Von den IG Farben sollen aber noch 2 Herren, außer v. Schnitzler und Stein vor Ort gewesen sein, wer ist aber wohl unklar geblieben.

Zuerst hat Göring geredet, dann kam, überraschend für die Besucher, Hitler
Hitler hat anderthalb Stunden frei geredet. Auf die Wichtigkeit der nächsten Wahlen verwiesen,
dass die 2/3 Mehrheit im Reichstag für ein "Ermächtigungsgesetz" errungen werden müsse.
Wenn nicht, würde er gegen die "Feinde" andere Mittel anwenden müssen. Was nicht zu Unrecht als Bürgerkriegsdrohung verstanden wurde.
Hitler ging.

Dann sprach nochmals Göring, wies auf die leeren Wahlkampfkassen der NSDAP und des Kampfbundes Schwarzweißrot hin, und dass man eine Spende von 3 Millionen Reichsmark haben müsse, um das obige Ziel zu erreichen.
Dann ging auch Göring.

Mit den Worten "Zur Kasse meine Herren" übernahm Schacht die Leitung der Sitzung.
Er hatte eine Aufstellung vorbereitet, was von den jeweiligen Industriezweigen geleistet werden sollte.

Es wurde wohl noch diskutiert, so eine Verteilung 75% NSDAP 25% Kampffront vereinbart, verschiedene Herren machten noch vor Ort eine Zusage, andere verwiesen darauf, dass sie das im Unternehmen absegnen lassen müssten. Einer der Herren meinte, dass sein Unternehmen für die Kampffront schon sehr viel gespendet hätte, und diese jetzt Forderungen deshalb nicht erfüllen könne. Was mit Ironie, fast Hohn akzeptiert wurde.

Insgesamt kamen Zusagen für die verlangten 3 Millionen, eingegangen sind dann insgesamt etwas mehr als 2 Millionen. Es ist anscheinend bis heute so, dass bei solchen und ähnlichen Aktionen die Zusagen "nie" zu 100% erfüllt werden.
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