30.05.2023, 20:46
30.05.2023, 23:00
hat die Gesuchte einen Wittelsbacher oder Habsburger geheiratet?
31.05.2023, 00:33
Stimmt, der Ehemann der Gesuchte war aus einer dieser beiden Familien.
31.05.2023, 11:09
(30.05.2023 20:46)Teresa C. schrieb: [ -> ]./., mit dem Württembergern eigentlich auch nichts.
I know honey
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass der Bernabo zwei Bäckerdutzend Kinder, meist Töchter, hatte
und die anstrebte unterschiedlich zu verheiraten, eheliche in regierende Häuser, uneheliche an Landsknechtsführer und auf absteigendem Ast befindliche.
31.05.2023, 22:09
Magdalena Visconti war mit Friedrich von Bayern verheiratet, ihre bereits verstorbene Schwester Taddea war mit dessen Bruder Stephan verheiratet gewesen. Eine jüngere Schwester Magdalenas, Elisabetta heiratete später mit Ernst von Bayern einen Neffen von Friedrich und Stephan.
Wobei ich interessant finde, dass Elisabetta Visconti mit ca. 75.000 Gulden für eine eheliche Tochter von Barnabo eine relativ geringe Mitgift erhielt, Taddea Visconti immerhin ca. 100.000 Gulden Mitgift erhielt und Magdalena Visconti mit ca. 120.000 Gulden sogar eine Mitgift in jener Höhe erhielt, die Barnabo ansonsten nur jenen Töchter gab, die mit Königen verheiratet wurden. (Antonia Visconti, bei der es zunächst Pläne gab, sie mit einem König zu verheiraten, hätte in diesem Fall mehr als 120.000 Gulden erhalten, für die Ehe mit dem Grafen von Württemberg, die dann durch die Vermittlung eines ihrer Schwäger zustande kam, gab es dann nur eine Mitgift von ca. 80.000 Gulden.) Aber darüber können wir vielleicht in einem anderen Thread weiterdiskutieren.
Die im Rätsel Gesuchte war jedenfalls keine Visconti und im Unterschied zu ihren Geschwistern war sie die Einzige unter ihren Geschwistern, die ins Heilige Römische Reich verheiratet wurde.
Wobei ich interessant finde, dass Elisabetta Visconti mit ca. 75.000 Gulden für eine eheliche Tochter von Barnabo eine relativ geringe Mitgift erhielt, Taddea Visconti immerhin ca. 100.000 Gulden Mitgift erhielt und Magdalena Visconti mit ca. 120.000 Gulden sogar eine Mitgift in jener Höhe erhielt, die Barnabo ansonsten nur jenen Töchter gab, die mit Königen verheiratet wurden. (Antonia Visconti, bei der es zunächst Pläne gab, sie mit einem König zu verheiraten, hätte in diesem Fall mehr als 120.000 Gulden erhalten, für die Ehe mit dem Grafen von Württemberg, die dann durch die Vermittlung eines ihrer Schwäger zustande kam, gab es dann nur eine Mitgift von ca. 80.000 Gulden.) Aber darüber können wir vielleicht in einem anderen Thread weiterdiskutieren.
Die im Rätsel Gesuchte war jedenfalls keine Visconti und im Unterschied zu ihren Geschwistern war sie die Einzige unter ihren Geschwistern, die ins Heilige Römische Reich verheiratet wurde.
03.06.2023, 08:42
Fassen wir das Rätsel nochmals zusammen: Gesucht ist diesmal eine adelige Dame, die im 14. oder 15. Jahrhundert gelebt hat und durch ihre Heirat in den "süddeutschen-österreichischen Raum" gelangte.
Die Gesuchte weist eine Besonderheit auf, sie ist im deutschen Sprachraum in der Geschichtsforschung unter zwei verschiedenen Vornamen(formen) zu finden. Die Verwendung der Vornamen hängt davon ab, in welchem Umfeld geforscht wird.
Die Gesuchte war aus einer bedeutenden Herrscherfamilie, die unter ihrem Vater und später unter ihrem Bruder im Aufwind war, wie es so schön heißt. Hinzu kam noch, dass sie über eine Vorfahrin ihres Vaters von einem Adelsgeschlecht abstammte, das zu jener Zeit, als sie geboren wurde, bereits in "männlicher" Linie ausgestorben war.
Der Ehemann, mit dem die Gesuchte nach längeren Verhandlungen verheiratet wurde, war [zum Zeitpunkt, als die Verhandlungen um eine Ehe am Laufen waren] eine angemessene Partie für eine Dame in ihrer Position, wenn gleich eher keine "1A-Partie". Nach einem Todesfall schien es allerdings, als würde sie doch von ihren Schwestern die bedeutendste Ehe schließen, doch scheiterte ihr Ehemann letztlich. Über das Verhältnis zu ihm kann nur spekuliert werden, so weit es sich beurteilen lässt, dürfte sie stets loyal zu ihm gestanden und seine Auseinandersetzung mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt haben. Ob aus Loyalität, Pflichtbewusstsein oder Liebe ist nicht überliefert. Dass sich die Eheleute als Vollstrecker ihrer Testamente eingesetzt haben, lässt zumindest auf gegenseitige Achtung schließen. [Ergänzend lässt sich anmerken, dass sie diese Bestimmung kurz vor ihrem Tod in einem Zusatz zu ihrem Testament wieder aufgehoben hat.]
Ein weiterer schwerer Schlag war für die Gesuchte mit Blick auf ihre Zeit, dass weder ihrem Sohn noch ihren beiden Töchtern, die namentlich belegt sind, ein langes Leben, eine erfolgreiche "Karriere" oder wenigstens bedeutende Nachfahren beschieden waren.
Gegen Ende ihres Lebens litt die Gesuchte an einer schweren Krankheit, worüber sie in einem Brief persönlich berichtet. Über die Ursache dieser Krankheit bildeten sich einige Legenden.
Die Gesuchte machte sich als Stifterin religiöser Einrichtungen einen Namen. Sie ließ eine Kapelle erbauen und realisierte damit das Bauvorhaben einer ihrer bereits verstorbenen Schwägerinnen. [kleine Ergänzung: Diese Schwägerin hatte ebenfalls ins Heilige Römische Reich geheiratet, war aber zu jener Zeit, als um die Ehe der Gesuchten verhandelt wurde, bereits verstorben. Ich hatte ursprünglich überlegt, ob ich das Rätsel nicht mit ihr als Gesuchte machen könnte.)
Die Kapelle der Gesuchten, die heute Teil einer Bettelordenkirche ist, ließ sie dem Patronat eines ihrer Verwandten unterstellen, der etwa um diese Zeit heilig gesprochen worden war und dessen Kult und Verehrung sie förderte. In dieser Kapelle (und nicht an der Seite ihres Ehemannes) fand sie ihre letzte Ruhestätte. Ihr Grab ist nicht erhalten.
Noch eine Ergänzung:
Die Kapelle, in der sie ihre letzte Ruhestätte fand, befanden sich ursprünglich das Grabmal ihrer verstorbenen Schwägerin und einer weiteren Dame. Diese war eine Cousine ihres Ehemannes und ist bis heute wegen eines Skandals noch immer so halbwegs bekannt.
Die Gesuchte weist eine Besonderheit auf, sie ist im deutschen Sprachraum in der Geschichtsforschung unter zwei verschiedenen Vornamen(formen) zu finden. Die Verwendung der Vornamen hängt davon ab, in welchem Umfeld geforscht wird.
Die Gesuchte war aus einer bedeutenden Herrscherfamilie, die unter ihrem Vater und später unter ihrem Bruder im Aufwind war, wie es so schön heißt. Hinzu kam noch, dass sie über eine Vorfahrin ihres Vaters von einem Adelsgeschlecht abstammte, das zu jener Zeit, als sie geboren wurde, bereits in "männlicher" Linie ausgestorben war.
Der Ehemann, mit dem die Gesuchte nach längeren Verhandlungen verheiratet wurde, war [zum Zeitpunkt, als die Verhandlungen um eine Ehe am Laufen waren] eine angemessene Partie für eine Dame in ihrer Position, wenn gleich eher keine "1A-Partie". Nach einem Todesfall schien es allerdings, als würde sie doch von ihren Schwestern die bedeutendste Ehe schließen, doch scheiterte ihr Ehemann letztlich. Über das Verhältnis zu ihm kann nur spekuliert werden, so weit es sich beurteilen lässt, dürfte sie stets loyal zu ihm gestanden und seine Auseinandersetzung mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt haben. Ob aus Loyalität, Pflichtbewusstsein oder Liebe ist nicht überliefert. Dass sich die Eheleute als Vollstrecker ihrer Testamente eingesetzt haben, lässt zumindest auf gegenseitige Achtung schließen. [Ergänzend lässt sich anmerken, dass sie diese Bestimmung kurz vor ihrem Tod in einem Zusatz zu ihrem Testament wieder aufgehoben hat.]
Ein weiterer schwerer Schlag war für die Gesuchte mit Blick auf ihre Zeit, dass weder ihrem Sohn noch ihren beiden Töchtern, die namentlich belegt sind, ein langes Leben, eine erfolgreiche "Karriere" oder wenigstens bedeutende Nachfahren beschieden waren.
Gegen Ende ihres Lebens litt die Gesuchte an einer schweren Krankheit, worüber sie in einem Brief persönlich berichtet. Über die Ursache dieser Krankheit bildeten sich einige Legenden.
Die Gesuchte machte sich als Stifterin religiöser Einrichtungen einen Namen. Sie ließ eine Kapelle erbauen und realisierte damit das Bauvorhaben einer ihrer bereits verstorbenen Schwägerinnen. [kleine Ergänzung: Diese Schwägerin hatte ebenfalls ins Heilige Römische Reich geheiratet, war aber zu jener Zeit, als um die Ehe der Gesuchten verhandelt wurde, bereits verstorben. Ich hatte ursprünglich überlegt, ob ich das Rätsel nicht mit ihr als Gesuchte machen könnte.)
Die Kapelle der Gesuchten, die heute Teil einer Bettelordenkirche ist, ließ sie dem Patronat eines ihrer Verwandten unterstellen, der etwa um diese Zeit heilig gesprochen worden war und dessen Kult und Verehrung sie förderte. In dieser Kapelle (und nicht an der Seite ihres Ehemannes) fand sie ihre letzte Ruhestätte. Ihr Grab ist nicht erhalten.
Noch eine Ergänzung:
Die Kapelle, in der sie ihre letzte Ruhestätte fand, befanden sich ursprünglich das Grabmal ihrer verstorbenen Schwägerin und einer weiteren Dame. Diese war eine Cousine ihres Ehemannes und ist bis heute wegen eines Skandals noch immer so halbwegs bekannt.
04.06.2023, 00:33
Stammt die Gesuchte aus Frankreich oder Burgund? Das wäre dann eine Erklärung für die unterschiedlichen Vornamen. Und die Cousine des Ehemanns könnte Jakobäa von Straubing-Holland sein.
05.06.2023, 20:16
Nein, die Gesuchte stammte nicht aus Frankreich oder Burgund. Beide Reiche sind noch zu nördlich.
Die Cousine des Ehemannes war nicht Jakobäa von Straubing, aber sie war wie diese eine Erbtochter, wenn gleich zunächst erfolgreicher als diese.
Die Cousine des Ehemannes war nicht Jakobäa von Straubing, aber sie war wie diese eine Erbtochter, wenn gleich zunächst erfolgreicher als diese.
05.06.2023, 22:22
Ist die Cousine etwa Margarethe Maultasch?
06.06.2023, 23:19
Völlig richtig, die Cousine ist Margarethe Maultasch.
07.06.2023, 22:23
Margarethe Maultasch war die Tochter von Heinrich von Kärnten und der Adelheid von Braunschweig-Grubenhagen. Wenn der Ehemann der Gesuchten ein Cousin von Margarethe war, muss sein Vater oder seine Mutter von einen der Geschwister abstammen.
Heinrichs Geschwister waren Albert II. von Tirol, Elisabeth von Görz, Otto III. von Kärnten und Agnes von Görz.
Ich schließe Otto III. aus, da er nur Töchter hatte. Agnes hatte nur einen Sohn, Friedrich der Lahme, der bereits 1315 - also vor der Geburt Margarethes - mit 22 Jahren verstarb. In diesem Fall müsste der Ehemann entweder ein Sohn von Albert II. oder von Elisabeth sein.
Da Elisabeth mit König Albrecht I. verheiratet war, waren ihre Söhne Habsburger. Oben stellten wir schon fest, dass der Ehemann Wittelsbacher oder Habsburger war, somit könnte einer der Söhne von Elisabeth der Ehemann der Gesuchten sein.
Von ihren Söhnen waren Rudolf von Böhmen, Friedrich der Schöne und Leopold der Glorreiche mit nicht im Reich geborenen Frauen verheiratet. Blanche von Frankreich fällt raus, da Du schon geschrieben hast, dass die Gesuchte nicht aus Frankreich stammt. Ebenso denke ich, dass nicht die zweite Gattin Rudolfs -Elisabeth Richza von Polen - die Gesuchte ist.
In die engere Auswahl würden demnach Elisabeth (Isabel) von Aragonien - die Ehegattin Friedrichs - und Katharina von Savoyen - die Ehegattin Leopolds - fallen. Katharina hatte keine Söhne, somit müsste Elisabeth die Gesuchte sein.
Heinrichs Geschwister waren Albert II. von Tirol, Elisabeth von Görz, Otto III. von Kärnten und Agnes von Görz.
Ich schließe Otto III. aus, da er nur Töchter hatte. Agnes hatte nur einen Sohn, Friedrich der Lahme, der bereits 1315 - also vor der Geburt Margarethes - mit 22 Jahren verstarb. In diesem Fall müsste der Ehemann entweder ein Sohn von Albert II. oder von Elisabeth sein.
Da Elisabeth mit König Albrecht I. verheiratet war, waren ihre Söhne Habsburger. Oben stellten wir schon fest, dass der Ehemann Wittelsbacher oder Habsburger war, somit könnte einer der Söhne von Elisabeth der Ehemann der Gesuchten sein.
Von ihren Söhnen waren Rudolf von Böhmen, Friedrich der Schöne und Leopold der Glorreiche mit nicht im Reich geborenen Frauen verheiratet. Blanche von Frankreich fällt raus, da Du schon geschrieben hast, dass die Gesuchte nicht aus Frankreich stammt. Ebenso denke ich, dass nicht die zweite Gattin Rudolfs -Elisabeth Richza von Polen - die Gesuchte ist.
In die engere Auswahl würden demnach Elisabeth (Isabel) von Aragonien - die Ehegattin Friedrichs - und Katharina von Savoyen - die Ehegattin Leopolds - fallen. Katharina hatte keine Söhne, somit müsste Elisabeth die Gesuchte sein.
09.06.2023, 08:53
Zu ergänzen ist allerdings, dass Katharina von Savoyen vielleicht nicht im Reich geboren war (als Geburtsort gilt Brabant, das damals allerdings zum Reich gehörte, ihr Geburtsdatum ist bisher nicht bekannt), aber ebenfalls aus einer reichsfürstlichen Familie stammte. Die Grafenfamilie (herzoglich wurde sie erst auf dem Konzil von Konstanz, also hundert Jahre später unter Sigismund, also durch den damaligen "Herrscher des Reichs") gehörte allerdings zu jenen Adelsfamilien, die aufgrund ihres Herrschaftsgebietes (im Grenzbereich) und ihres Status auf dem Heiratsmarkt eine Sonderstellung besaßen. Über ihre Mutter war Katharina eine Verwandte von Kaiser Heinrich VII., über die Familie ihres Vaters und die Ehefrau des englischen Königs bestand eine Verwandtschaft mit dem englischen Königshaus. Dabei fällt Katharina von Savoyen auch nicht in die engere Wahl.
Übrigens hatte ich zunächst überlegt dieses Rätsel mit Blanche / Blanca von Frankreich (übrigens eine Halbschwester des französischen Königs Philipp (IV.) "des Schönen" ---> vgl. "Les Rois maudits" - allerdings kommt sie bei Maurice Druon nicht vor), zu machen, habe mich aber dann für Elisabeth / Isabella von Aragon entschieden, da sie doch mehr Anhaltspunkte für eine Rätsellösung bietet.
Übrigens hatte ich zunächst überlegt dieses Rätsel mit Blanche / Blanca von Frankreich (übrigens eine Halbschwester des französischen Königs Philipp (IV.) "des Schönen" ---> vgl. "Les Rois maudits" - allerdings kommt sie bei Maurice Druon nicht vor), zu machen, habe mich aber dann für Elisabeth / Isabella von Aragon entschieden, da sie doch mehr Anhaltspunkte für eine Rätsellösung bietet.
09.06.2023, 08:54
Gratuliere, Sansavoir, du hast das Rätsel gelöst - die Gesuchte ist Isabella / Elisabeth von Aragon, durch ihre Ehe eine Herzogin von Österreich und Steier, zudem eine gekrönte "römische" Königin. Ich bin schon gespannt auf dein nächstes Rätsel und rate gerne mit, wenn es in einem zeitlichen Rahmen ist, von dem ich ein wenig Ahnung habe.
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Einige Informationen zu der Gesuchten finden sich unter folgendem Link: http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...?tid=15383
(Ich habe, für den Fall, das jemand Lust zu einer Diskussion hat, einen eigenen Beitrag dazu eröffnet.)
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Einige Informationen zu der Gesuchten finden sich unter folgendem Link: http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...?tid=15383
(Ich habe, für den Fall, das jemand Lust zu einer Diskussion hat, einen eigenen Beitrag dazu eröffnet.)
10.06.2023, 12:44
Da werde ich mal schnell eines neues Rätsel bringen:
Die Gesuchte entstammte einer Dynastie, deren politischer Aufstieg bereits vollzogen war.
Sie wurde noch im Kindesalter mit einem wesentlich älteren Mann verheiratet, der sie als Erbin einsetzte. Dieser Erbfall trat bald ein und es kam zu einem Erbfolgekrieg mit einem Verwandten ihres verstorbenen Mannes. Unterstützung erhielt die Gesuchte von ihrem Vater, der Verwandte wurde von zwei Fürsten unterstützt, die allerdings eigene Ziele im Erbfolgekrieg verfolgten. Der Krieg endete mit einer Vereinbarung, bei dem de facto dem Vater der Gesuchten einige Gebiete zugesprochen wurden.
Einer dieser beiden Fürsten, die sich im Erbfolgekrieg einmischten, ehelichte die junge Witwe, wobei die Ehe zuerst nur aus politischen Gründen, später wegen einem anderen Heiratsplan nicht vollzogen wurde. Der zweite Ehemann strebte eine Trennung von der Gesuchten an, dies löste verschiedene politische Verstimmungen aus. Er wollte eine "bessere Partie" heiraten. (Wenn ich mich nicht irre, hatte ich diese Frau irgendwann schon in einem Rätsel.)
Die Gesuchte entschied sich in dieser Situation, einen Mann ihrer eigenen Wahl zu ehelichen. Sie bat deswegen den Papst um Auflösung ihrer Ehe. Daraufhin wurde sie von ihrem Vater inhaftiert. Einige Jahre später löste der Papst die Ehe auf. Wie die Gesuchte ihre letzten Lebensjahre in Freiheit verbrachte, ist umstritten. Wer ist die Gesuchte?
Die Gesuchte entstammte einer Dynastie, deren politischer Aufstieg bereits vollzogen war.
Sie wurde noch im Kindesalter mit einem wesentlich älteren Mann verheiratet, der sie als Erbin einsetzte. Dieser Erbfall trat bald ein und es kam zu einem Erbfolgekrieg mit einem Verwandten ihres verstorbenen Mannes. Unterstützung erhielt die Gesuchte von ihrem Vater, der Verwandte wurde von zwei Fürsten unterstützt, die allerdings eigene Ziele im Erbfolgekrieg verfolgten. Der Krieg endete mit einer Vereinbarung, bei dem de facto dem Vater der Gesuchten einige Gebiete zugesprochen wurden.
Einer dieser beiden Fürsten, die sich im Erbfolgekrieg einmischten, ehelichte die junge Witwe, wobei die Ehe zuerst nur aus politischen Gründen, später wegen einem anderen Heiratsplan nicht vollzogen wurde. Der zweite Ehemann strebte eine Trennung von der Gesuchten an, dies löste verschiedene politische Verstimmungen aus. Er wollte eine "bessere Partie" heiraten. (Wenn ich mich nicht irre, hatte ich diese Frau irgendwann schon in einem Rätsel.)
Die Gesuchte entschied sich in dieser Situation, einen Mann ihrer eigenen Wahl zu ehelichen. Sie bat deswegen den Papst um Auflösung ihrer Ehe. Daraufhin wurde sie von ihrem Vater inhaftiert. Einige Jahre später löste der Papst die Ehe auf. Wie die Gesuchte ihre letzten Lebensjahre in Freiheit verbrachte, ist umstritten. Wer ist die Gesuchte?
11.06.2023, 08:59
Es geht also um eine Erbin, die offensichtlich von ihrer Familie als Marionette für deren Machterweiterung
missbraucht wurde, oder?
Handelt es sich dabei um eine Reichsfürstenfamilie?
missbraucht wurde, oder?
Handelt es sich dabei um eine Reichsfürstenfamilie?
11.06.2023, 21:21
Sie stammte aus einer Reichsfürstenfamilie und sie wurde auch als Marionette missbraucht.
11.06.2023, 21:41
eine hier "nicht passende" aber sehr ähnliche "Ehetragödie" ist mir vom Beginn des 19. Jahrhunderts geläufig.
Quer durch die Dynastien scheint es dies aber doch sehr oft gegeben haben.
Zuletzt Prinz Charles und 1. Ehe.
Deshalb meine Frage: Welches Jahrhundert
Quer durch die Dynastien scheint es dies aber doch sehr oft gegeben haben.
Zuletzt Prinz Charles und 1. Ehe.
Deshalb meine Frage: Welches Jahrhundert
11.06.2023, 22:37
War sie aus einer Kurfürstenfamilie?
11.06.2023, 22:39
Suebe, könnte es nicht, die von dir vermutete Ehetragödie sein, um die es hier geht
12.06.2023, 08:44
Ich meine die erste Frau von König Wilhelm von Württemberg, Charlotte, Wittelsbacherin, die dann den Kaiser Franz geheiratet.
Der Rest stimmt halt nicht.
Leider, leider....
Der Rest stimmt halt nicht.
Leider, leider....
12.06.2023, 08:57
Ich habe bereits auch eine "Verdächtige", vermute sie aber im Mittelalter - sollte ich damit richtig liegen, müsste der zweite Ehemann der Gesuchten nicht nur ihr neben dem Vater übel mitgespielt haben, sondern noch seiner nächsten Ehefrau, als er diese nicht mehr benötigte. Wenn ich richtig liege, müsste es im nächsten Rätsel dann um eine erfolgreiche Dame gehen oder um eine, die ihren Ehemänner übel mitgespielt hat, damit nicht nur der Eindruck entsteht, dass die Frauen stets die armen Haserl waren. Aber warum versuchst du nicht auch mitzuraten?
12.06.2023, 12:05
Im Umfeld Napoleons gibt es ja jede Menge solche Fälle.
Die Schwester des württ. Wilhelm zB, der der Kenig Luschtig gekuppelt wurde.
Aber die haben sich anscheinend recht gut verstanden, nach Napoleons Fall wollte württ. dicke Friedrich ums Verrecken den napoleonischen Schwiegersohn loshaben, was aber mit seiner Tochter nicht zu machen war.
Was einem Respekt abverlangt.
Die Schwester des württ. Wilhelm zB, der der Kenig Luschtig gekuppelt wurde.
Aber die haben sich anscheinend recht gut verstanden, nach Napoleons Fall wollte württ. dicke Friedrich ums Verrecken den napoleonischen Schwiegersohn loshaben, was aber mit seiner Tochter nicht zu machen war.
Was einem Respekt abverlangt.
12.06.2023, 22:05
(11.06.2023 22:37)Teresa C. schrieb: [ -> ]War sie aus einer Kurfürstenfamilie?
Ihr Vater war Kurfürst und auch der Vater ihrer Mutter war ein Kurfürst.
12.06.2023, 22:06
(12.06.2023 08:57)Teresa C. schrieb: [ -> ]Ich habe bereits auch eine "Verdächtige", vermute sie aber im Mittelalter - sollte ich damit richtig liegen, müsste der zweite Ehemann der Gesuchten nicht nur ihr neben dem Vater übel mitgespielt haben, sondern noch seiner nächsten Ehefrau, als er diese nicht mehr benötigte. Wenn ich richtig liege, müsste es im nächsten Rätsel dann um eine erfolgreiche Dame gehen oder um eine, die ihren Ehemänner übel mitgespielt hat, damit nicht nur der Eindruck entsteht, dass die Frauen stets die armen Haserl waren. Aber warum versuchst du nicht auch mitzuraten?
Teresa, Du scheinst auf der richtigen Spur zu sein.
14.06.2023, 19:14
Teresa, ich versuche schon,
aber ich habe da wie mir scheint das vielberufene Brett vor dem Kopf
aber ich habe da wie mir scheint das vielberufene Brett vor dem Kopf
14.06.2023, 19:28
Und wieder eine Erfolgsmeldung
Seit 21. Mai haben wir hier im JUX-Rätsel 5441 Klicks zu verzeichnen!
Das ist doch was!
Seit 21. Mai haben wir hier im JUX-Rätsel 5441 Klicks zu verzeichnen!
Das ist doch was!
14.06.2023, 20:41
Lebte die Betroffene im 15. oder 16. Jahrhundert?
14.06.2023, 21:32
Ja, sie wurde im 15. Jahrhundert geboren und starb im 16. Jahrhundert.
15.06.2023, 12:02
jetzt aktuell
169 959 Klicks
169 959 Klicks
15.06.2023, 21:03
Könnte es Barbara von Brandenburg sein?
Barbara von Brandenburg wurde um 1464 geboren und dürfte um 1515 gestorben sein, sie wurde also im 15. Jahrhundert geboren und starb zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Sowohl ihr Vater als auch ihre Mutter stammten aus einer alten Reichsadelsfamilie, die unter Kaiser Sigismund im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts die Kurfürstenwürde erhalten hatte. (Wofür keiner der ersten Kurfürsten sich durch besondere Dankbarkeit Sigismund gegenüber hervorgetan hat. Beide Familien standen allerdings in der Reichspolitik später gewöhnlich bei Konflikten von Kaiser Friedrich III. mit den Reichsfürsten auf dessen Seite.)
Barbaras Vater war Markgraf Albrecht Achilles aus dem Haus der Hohenzoller, zunächst Markgraf von Ansbach und Kulmbach und später Kurfürst von Brandenburg. Ihre Mutter Anna war eine Tochter des Kurfürsten Friedrich (II.) von Sachsen, genannt der "Sanftmütige", aus dessen Ehe mit Margarete von Österreich, einer Schwester von Kaiser Friedrich III.
Barbara wurde als Kind mit Herzog Heinrich von Glogau verheiratet, der bald nach der Heirat starb. Er hatte sie als seine Erbin eingesetzt, worauf er zum Glogauer Erbfolgestreit kam. In diesen mischten sich auch der böhmische König Wladislaw und der ungarische König Matthias Corvinus ein. Barbaras Vater Albrecht Achilles konnte sich Teile der Erbschaft seiner Tochter sichern.
Barbara wurde wenig später mit dem böhmischen König "per procurationem" verheiratet. Da es jedoch zu keiner endgültigen Ehezeremonie kam und die Ehe nicht vollzogen war, versuchte der böhmische König sie später wieder aufzulösen, als er nach dem Tod des ungarischen Königs Matthias Corvinus sich um dessen Nachfolge bewarb und in Beatrice von Aragon, der Witwe von Matthias Corvinus eine nützliche Verbündete fand, die allerdings ihre Unterstützung für ihn von einer Ehe mit ihm abhängig machte. Wladyslaw heiratete diese Beatrice schließlich, wobei dem Bischof, der die Trauung vollzog, ein formaler Fehler unterlief. (In der Forschung findet sich immer wieder die Deutung, dass dieser Fehler mit Wladyslaw abgesprochen war, da dieser schon damals plante, Beatrice, die älter als er war, sobald er die ungarische Krone für sich gesichert hatte, wieder los zu werden. Falls das wirklich geplant war, ist seine Rechnung aufgegangen.)
Albrecht Achilles allerdings bestand zunächst auf der Gültigkeit der Ehe seiner Tochter und versuchte diese unauflösbar zu machen. Es war wohl keineswegs mit ihm abgesprochen, dass Barbara sich schließlich selbst an den Papst wandte, um ihre "Ehe" mit dem böhmischen König auflösen zu lassen. Sie dürfte sich als Witwe zu diesem Schritt berechtigt gefühlt haben. Offensichtlich hatte sie die Absicht, eine von ihr gewünschte Ehe mit einem Ritter zu schließen und verlobte sich mit diesem, wobei für sie von Nachteil war, dass ihr neuer Ehemann zwar adelig war, aber doch eine ganz andere Liga, als ihr Vater, ihr erster und ihr formaler zweiter Ehemann, und daher auch nicht in der Lage, ihrem Vater Paroli zu bieten.
Barbara wurde daraufhin gefangen gesetzt, und erst wieder frei gelassen, nachdem der Ritter die Verlobung gelöst hatte. Einige Jahre später wurde ihre Ehe mit Wladislaw tatsächlich aufgelöst. Über Barbaras weiteres Leben ist bisher nichts Gesichertes überliefert.
Barbara von Brandenburg wurde um 1464 geboren und dürfte um 1515 gestorben sein, sie wurde also im 15. Jahrhundert geboren und starb zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Sowohl ihr Vater als auch ihre Mutter stammten aus einer alten Reichsadelsfamilie, die unter Kaiser Sigismund im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts die Kurfürstenwürde erhalten hatte. (Wofür keiner der ersten Kurfürsten sich durch besondere Dankbarkeit Sigismund gegenüber hervorgetan hat. Beide Familien standen allerdings in der Reichspolitik später gewöhnlich bei Konflikten von Kaiser Friedrich III. mit den Reichsfürsten auf dessen Seite.)
Barbaras Vater war Markgraf Albrecht Achilles aus dem Haus der Hohenzoller, zunächst Markgraf von Ansbach und Kulmbach und später Kurfürst von Brandenburg. Ihre Mutter Anna war eine Tochter des Kurfürsten Friedrich (II.) von Sachsen, genannt der "Sanftmütige", aus dessen Ehe mit Margarete von Österreich, einer Schwester von Kaiser Friedrich III.
Barbara wurde als Kind mit Herzog Heinrich von Glogau verheiratet, der bald nach der Heirat starb. Er hatte sie als seine Erbin eingesetzt, worauf er zum Glogauer Erbfolgestreit kam. In diesen mischten sich auch der böhmische König Wladislaw und der ungarische König Matthias Corvinus ein. Barbaras Vater Albrecht Achilles konnte sich Teile der Erbschaft seiner Tochter sichern.
Barbara wurde wenig später mit dem böhmischen König "per procurationem" verheiratet. Da es jedoch zu keiner endgültigen Ehezeremonie kam und die Ehe nicht vollzogen war, versuchte der böhmische König sie später wieder aufzulösen, als er nach dem Tod des ungarischen Königs Matthias Corvinus sich um dessen Nachfolge bewarb und in Beatrice von Aragon, der Witwe von Matthias Corvinus eine nützliche Verbündete fand, die allerdings ihre Unterstützung für ihn von einer Ehe mit ihm abhängig machte. Wladyslaw heiratete diese Beatrice schließlich, wobei dem Bischof, der die Trauung vollzog, ein formaler Fehler unterlief. (In der Forschung findet sich immer wieder die Deutung, dass dieser Fehler mit Wladyslaw abgesprochen war, da dieser schon damals plante, Beatrice, die älter als er war, sobald er die ungarische Krone für sich gesichert hatte, wieder los zu werden. Falls das wirklich geplant war, ist seine Rechnung aufgegangen.)
Albrecht Achilles allerdings bestand zunächst auf der Gültigkeit der Ehe seiner Tochter und versuchte diese unauflösbar zu machen. Es war wohl keineswegs mit ihm abgesprochen, dass Barbara sich schließlich selbst an den Papst wandte, um ihre "Ehe" mit dem böhmischen König auflösen zu lassen. Sie dürfte sich als Witwe zu diesem Schritt berechtigt gefühlt haben. Offensichtlich hatte sie die Absicht, eine von ihr gewünschte Ehe mit einem Ritter zu schließen und verlobte sich mit diesem, wobei für sie von Nachteil war, dass ihr neuer Ehemann zwar adelig war, aber doch eine ganz andere Liga, als ihr Vater, ihr erster und ihr formaler zweiter Ehemann, und daher auch nicht in der Lage, ihrem Vater Paroli zu bieten.
Barbara wurde daraufhin gefangen gesetzt, und erst wieder frei gelassen, nachdem der Ritter die Verlobung gelöst hatte. Einige Jahre später wurde ihre Ehe mit Wladislaw tatsächlich aufgelöst. Über Barbaras weiteres Leben ist bisher nichts Gesichertes überliefert.
15.06.2023, 23:27
Du hast das Rätsel gelöst. Barbara von Brandenburg war die Gesuchte. Der Papst, der die Zustimmung zur Auflösung ihrer Ehe gab, war Alexander VI. Das Territorium, das infolge Barabaras Ehe mit dem Herzog von Glogau bzw. nach dem Glogauer Erbfolgekrieg an Brandenburg kamen, war das Herzogtum Crossen, das bis 1945 bei Brandenburg verblieb.
17.06.2023, 11:14
Vielleicht einmal ein etwas anderes Rätsel:
An der Bereitschaft zu verantwortungsbewussten Handeln und daran, tatsächlich Verantwortung zu übernehmen, mangelte es dem Gesuchten jedenfalls nicht. Ein politisches Geschehnis in einem bestimmten Land, mit dem offensichtlich viele nicht gerechnet hatten, und der Gesuchte in diesem Rätsel stand vor einer schwierigen Entscheidung. Er war damals der Leiter der Botschaft seines Landes und hatte gerade von einem seiner Vorgesetzten die Order oder vielleicht doch nur Empfehlung erhalten, die Menschen, welche sich in seine Botschaft geflüchtet hatten, wieder zum Gehen zu bewegen und die Botschaft für weitere Flüchtlinge mit Blick auf die Sicherheit seines eigenen Landes, die doch wohl Priorität haben sollte, zu schließen.
Der Gesuchte, der vor Ort war und somit die politische Lage der Flüchtlinge wohl besser einschätzen konnte, war mit dieser Order offensichtlich nicht einverstanden. Er versuchte daraufhin einige weitere Vorgesetzte zu kontaktieren, um ihre Meinung bzw. Order einzuholen. Doch diese waren telefonisch leider nicht erreichbar, da sie sich gerade im Urlaub befanden. (Der Betroffene lebte nicht im 21. Jahrhundert, wo eine solche Lage wohl undenkbar ist.)
Der Gesuchte entschied daraufhin die Botschaft für die Flüchtlinge weiter offen zu halten und denen, die dort Zuflucht fanden, half er bei der Ausreise. Viele Jahre später, als dies längst Geschichte war, erhielt er von dem damals betroffenen Land übrigens eine Auszeichnung für dieses Verhalten. Und seine Vorgesetzten haben, nachdem sie aus dem Urlaub zurück waren, sein Verhalten nachträglich abgesegnet, wie man so schön sagt.
Dass der Gesuchte es bis zum Leiter einer Gesandtschaft bringen würde, war ihm nicht in die Wiege gelegt worden. Er stammte aus eher einfachen Verhältnisse und verlor bereits als Kind seinen Vater. Eine gute schulische Ausbildung und die Chance zu studieren, verdankte er seinem Fleiß, seiner Ausdauer und vermutlich auch seinem eigenen Ehrgeiz und vor allem dem Glück, dass die richtigen Menschen auf ihn aufmerksam wurden, nämlich die, welche ihm Stipendien ermöglichen konnten, ohne welche seine schulische Ausbildung und ein Studium nicht möglich gewesen wären. Im Gegensatz zur heutigen Jugend hielt er es aber auch für seine Pflicht, die Chancen, die er erhielt, durch entsprechende schulische Leistungen zu rechtfertigen. Dass er sein Studium, er studierte die Rechte um Richter zu werden, abschließen konnte, wäre beinahe an der politischen Lage gescheitert.
Nach seiner Zeit als Gesandter sollte seine weitere politische Karriere noch einige Höhepunkte für ihn bereithalten, ehe er schließlich in den Ruhestand trat, den er dann noch viele Jahre mit seiner Familie genießen konnte. Wer war der Gesuchte?
An der Bereitschaft zu verantwortungsbewussten Handeln und daran, tatsächlich Verantwortung zu übernehmen, mangelte es dem Gesuchten jedenfalls nicht. Ein politisches Geschehnis in einem bestimmten Land, mit dem offensichtlich viele nicht gerechnet hatten, und der Gesuchte in diesem Rätsel stand vor einer schwierigen Entscheidung. Er war damals der Leiter der Botschaft seines Landes und hatte gerade von einem seiner Vorgesetzten die Order oder vielleicht doch nur Empfehlung erhalten, die Menschen, welche sich in seine Botschaft geflüchtet hatten, wieder zum Gehen zu bewegen und die Botschaft für weitere Flüchtlinge mit Blick auf die Sicherheit seines eigenen Landes, die doch wohl Priorität haben sollte, zu schließen.
Der Gesuchte, der vor Ort war und somit die politische Lage der Flüchtlinge wohl besser einschätzen konnte, war mit dieser Order offensichtlich nicht einverstanden. Er versuchte daraufhin einige weitere Vorgesetzte zu kontaktieren, um ihre Meinung bzw. Order einzuholen. Doch diese waren telefonisch leider nicht erreichbar, da sie sich gerade im Urlaub befanden. (Der Betroffene lebte nicht im 21. Jahrhundert, wo eine solche Lage wohl undenkbar ist.)
Der Gesuchte entschied daraufhin die Botschaft für die Flüchtlinge weiter offen zu halten und denen, die dort Zuflucht fanden, half er bei der Ausreise. Viele Jahre später, als dies längst Geschichte war, erhielt er von dem damals betroffenen Land übrigens eine Auszeichnung für dieses Verhalten. Und seine Vorgesetzten haben, nachdem sie aus dem Urlaub zurück waren, sein Verhalten nachträglich abgesegnet, wie man so schön sagt.
Dass der Gesuchte es bis zum Leiter einer Gesandtschaft bringen würde, war ihm nicht in die Wiege gelegt worden. Er stammte aus eher einfachen Verhältnisse und verlor bereits als Kind seinen Vater. Eine gute schulische Ausbildung und die Chance zu studieren, verdankte er seinem Fleiß, seiner Ausdauer und vermutlich auch seinem eigenen Ehrgeiz und vor allem dem Glück, dass die richtigen Menschen auf ihn aufmerksam wurden, nämlich die, welche ihm Stipendien ermöglichen konnten, ohne welche seine schulische Ausbildung und ein Studium nicht möglich gewesen wären. Im Gegensatz zur heutigen Jugend hielt er es aber auch für seine Pflicht, die Chancen, die er erhielt, durch entsprechende schulische Leistungen zu rechtfertigen. Dass er sein Studium, er studierte die Rechte um Richter zu werden, abschließen konnte, wäre beinahe an der politischen Lage gescheitert.
Nach seiner Zeit als Gesandter sollte seine weitere politische Karriere noch einige Höhepunkte für ihn bereithalten, ehe er schließlich in den Ruhestand trat, den er dann noch viele Jahre mit seiner Familie genießen konnte. Wer war der Gesuchte?
18.06.2023, 00:09
Ich nehme mal an, dass der Gesuchte im 20. Jahrhundert lebte.
Das politische Geschehen, mit denen wohl nicht viele rechneten, könnte vielleicht die Niederschlagung des Prager Frühlings sein. D.h., es geht um Flüchtlinge aus der damaligen CSSR. In diesem Fall könnte es sich um die Botschaft in Wien handeln. Nun müsste man nur noch alle 1968 in Wien ansässigen Botschafter herauskriegen.
Das politische Geschehen, mit denen wohl nicht viele rechneten, könnte vielleicht die Niederschlagung des Prager Frühlings sein. D.h., es geht um Flüchtlinge aus der damaligen CSSR. In diesem Fall könnte es sich um die Botschaft in Wien handeln. Nun müsste man nur noch alle 1968 in Wien ansässigen Botschafter herauskriegen.
18.06.2023, 12:56
Du liegt völlig richtig, wobei sich die Österreichische Botschaft für die damaligen CSSR (und den Nachfolgestaat Tschechien) stets in Prag und nicht in Wien befunden hat.
Bitte lass mich wissen, ob das Rätsel damit gelöst ist - es fehlt nur mehr der Name oder ob du doch noch weiterraten möchtest.
------------------
Falls ja - der Gesuchte war kein Lokalpolitiker und könnte daher Deiner Generation in Deutschland noch bekannt gewesen sein.
Den Höhepunkt seines "beruflichen" Lebens hatte der Gesuchte übrigens noch vor sich. Wenn er es gewollt hätte, hätte er sogar länger in jenem Amt, das er zuletzt innehatte, bleiben können, aber er selbst lehnte eine gesetzliche Veränderung dazu ab. Übrigens war er kein gebürtiger Wiener, sondern aus Oberösterreich, und dort wird er bis heute als Oberösterreicher gesehen. (Ist vielleicht für Deutsche nicht wichtig, aber das heutige EU-Land Österreich besteht aus neun unterschiedlichen Bundesländern, die alle ihre eigenen Geschichte und Vergangenheit haben.)
Der Gesuchte war übrigens verheiratet und hatte zwar Kinder. Negatives über seine Ehe und Familie ist bisher nicht bekannt.
Das Erstaunliche an der politischen Karriere des Gesuchten ist übrigens, dass er zwar die Unterstützung durch eine Partei hatte (anders wäre die letzte Station seiner politischen Karriere im damaligen Österreich überhaupt nicht möglich gewesen), aber selbst hat er nie einer Partei angehört, was für die Art von Karriere, die er gemacht hat, doch zu seiner Zeit ungewöhnlich war.
Bitte lass mich wissen, ob das Rätsel damit gelöst ist - es fehlt nur mehr der Name oder ob du doch noch weiterraten möchtest.
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Falls ja - der Gesuchte war kein Lokalpolitiker und könnte daher Deiner Generation in Deutschland noch bekannt gewesen sein.
Den Höhepunkt seines "beruflichen" Lebens hatte der Gesuchte übrigens noch vor sich. Wenn er es gewollt hätte, hätte er sogar länger in jenem Amt, das er zuletzt innehatte, bleiben können, aber er selbst lehnte eine gesetzliche Veränderung dazu ab. Übrigens war er kein gebürtiger Wiener, sondern aus Oberösterreich, und dort wird er bis heute als Oberösterreicher gesehen. (Ist vielleicht für Deutsche nicht wichtig, aber das heutige EU-Land Österreich besteht aus neun unterschiedlichen Bundesländern, die alle ihre eigenen Geschichte und Vergangenheit haben.)
Der Gesuchte war übrigens verheiratet und hatte zwar Kinder. Negatives über seine Ehe und Familie ist bisher nicht bekannt.
Das Erstaunliche an der politischen Karriere des Gesuchten ist übrigens, dass er zwar die Unterstützung durch eine Partei hatte (anders wäre die letzte Station seiner politischen Karriere im damaligen Österreich überhaupt nicht möglich gewesen), aber selbst hat er nie einer Partei angehört, was für die Art von Karriere, die er gemacht hat, doch zu seiner Zeit ungewöhnlich war.
18.06.2023, 21:31
Der Gesuchte ist Rudolf Kirchschläger.
19.06.2023, 12:06
Stimmt, der Gesuchte war der österreichische Bundespräsident Rudolf Kirchschläger.
Rätsel somit gelöst - gratuliere
Rätsel somit gelöst - gratuliere
19.06.2023, 12:34
(19.06.2023 12:06)Teresa C. schrieb: [ -> ]Stimmt, der Gesuchte war der österreichische Bundespräsident Rudolf Kirchschläger.
Rätsel somit gelöst - gratuliere
ich habe 12 und 24 Jahre früher in Budapest rumgesucht.....
hat aber, natürlich, alles nicht richtig gepasst.
Den Kirchschläger hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm
Auch von mir herzlichen Glückwunsch!
27.06.2023, 20:04
Ich dränge mich mal vor.
Sorry nur des Traffics wegen.
1944 hat die Türkei Deutschland den Krieg erklärt.
(die, die es 1944 nicht taten, hatten anschließend ein echtes Problem, aber das ist eine andere Geschichte)
Jedenfalls die Türkei erklärte dem Deutschen Reich den Krieg, was unter anderem auch zu der Ausweisung etlicher Wissenschaftler führte.,
Einer, ging in Deutschland an die Uni Tübingen, und machte von dort aus eine sensationelle Entdeckung.
Die ihm nur gelang, auf Grund seiner Kleinasiatischen Erfahrungen.
Er entdeckte etwas, das es in Kleinasien häufig gibt, in Mitteleuropa ist bis heute kein zweites entdeckt worden.
Wer war der Wissenschaftler, was hat er entdeckt?
Sorry nur des Traffics wegen.
1944 hat die Türkei Deutschland den Krieg erklärt.
(die, die es 1944 nicht taten, hatten anschließend ein echtes Problem, aber das ist eine andere Geschichte)
Jedenfalls die Türkei erklärte dem Deutschen Reich den Krieg, was unter anderem auch zu der Ausweisung etlicher Wissenschaftler führte.,
Einer, ging in Deutschland an die Uni Tübingen, und machte von dort aus eine sensationelle Entdeckung.
Die ihm nur gelang, auf Grund seiner Kleinasiatischen Erfahrungen.
Er entdeckte etwas, das es in Kleinasien häufig gibt, in Mitteleuropa ist bis heute kein zweites entdeckt worden.
Wer war der Wissenschaftler, was hat er entdeckt?
28.06.2023, 22:54
War der Gesuchte ein Naturwissenschaftler, z.B. Physiker, Chemiker oder Biologe?
29.06.2023, 08:47
(28.06.2023 22:54)Sansavoir schrieb: [ -> ]War der Gesuchte ein Naturwissenschaftler, z.B. Physiker, Chemiker oder Biologe?
Nein,
Archäologe
29.06.2023, 21:37
Ich vermute, dass der Gesuchte der Ausgräber von Hattusa - Kurt Bittel - ist.
30.06.2023, 10:38
Bingo Sansavoir.
Der ist gemeint.
Und was er fand, seine Entdeckung, ist die Lehmziegelmauer der Heuneburg.
Wer weiß, ob die bis heute sonst schon erkannt worden wäre.
Denn man findet halt nur was man auch kennt.
Und Bittel kannte die Lehmziegelmauern von seinen Ausgrabungen in Anatolien her.
Natürlich ist niemand vor Kurt Bittel auf die Idee gekommen an der Donau zwischen Schwäbischer Alb und Oberschwaben eine Lehmziegelmauer zu vermuten.
Und bis heute wird spekuliert wie die Kelten auf die Idee kamen.
Hier noch ein Link
https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Bittel
Der ist gemeint.
Und was er fand, seine Entdeckung, ist die Lehmziegelmauer der Heuneburg.
Wer weiß, ob die bis heute sonst schon erkannt worden wäre.
Denn man findet halt nur was man auch kennt.
Und Bittel kannte die Lehmziegelmauern von seinen Ausgrabungen in Anatolien her.
Natürlich ist niemand vor Kurt Bittel auf die Idee gekommen an der Donau zwischen Schwäbischer Alb und Oberschwaben eine Lehmziegelmauer zu vermuten.
Und bis heute wird spekuliert wie die Kelten auf die Idee kamen.
Hier noch ein Link
https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Bittel
30.06.2023, 12:06
Seit 15. Juni haben wir 4517 Klicks!
30.06.2023, 12:27
(30.06.2023 12:06)Suebe schrieb: [ -> ]Seit 15. Juni haben wir 4517 Klicks!Insgesamt seit Mai 2019 174480 Klicks
Ergo: Die historischen Rätsel stehen hoch im Kurs!
02.07.2023, 22:46
Neues Rätsel (1)
Der Gesuchte war von Beruf Lehrer. Er betätigte sich in einer Organisation, die radikale politische Ziele verfolgte. Nachdem die führenden Persönlichkeiten dieser Organisation inhaftiert und ermordet wurde, stieg der Gesuchte während seines Exils zur wichtigsten Person dieser Organisation auf. Nach seiner Rückkehr war er für kurze Zeit an verschiedenen Regierungen beteiligt. Wenig später stieg er als Juniorpartner des durch einen Umsturz an die Macht gekommenen neuen Machthaber auf. Während dieser – auch nur kurzen Partnerschaft – ordnete der Gesuchte schwere Verbrechen an verschiedene Bevölkerungsgruppen an.
Nach der Entmachtung des Gesuchten wurde dieser durch den Regierungschef in das Land von dessen wichtigsten Verbündeten abgeschoben, mit dem Ziel, dass der Gesuchte nicht mehr lebend in seine Heimat zurückkehrt. Für den Verbündeten war dies ein Problem, da der Gesuchte dort einige mächtige Unterstützer hatte, sodass man den Wunsch des Regierungschefs missachtete.
Die Situation verschärfte sich, als es dem Gesuchten gelang, in ein Nachbarland des Verbündeten zu fliehen. Diese Flucht führte dazu, dass einer seiner Unterstützer in erhebliche Schwierigkeiten geriet. In seinem Heimatland wurde der Gesuchte aufgrund seiner Flucht zum Tode verurteilt. Allerdings wurde der Gesuchte bald aus dem Nachbarland des Verbündeten ausgewiesen – die Angelegenheit wurde von einem Minister des Nachbarlandes geregelt, der wenige Monate später hingerichtet wurde.
Der Gesuchte kam in Haft. Er wurde später entlassen und Chef einer Exilregierung. In seinem Heimatland wurde er nach einem erneuten Machtwechsel ein zweites Mal zum Tode verurteilt.
Abschließend: Der Gesuchte verbrachte seine letzten Jahrzehnte im Exil. Seine radikalen Ideen verfolgte er weiter. Für seine Verbrechen musste er sich nicht verantworten.
Wer war der Gesuchte?
Der Gesuchte war von Beruf Lehrer. Er betätigte sich in einer Organisation, die radikale politische Ziele verfolgte. Nachdem die führenden Persönlichkeiten dieser Organisation inhaftiert und ermordet wurde, stieg der Gesuchte während seines Exils zur wichtigsten Person dieser Organisation auf. Nach seiner Rückkehr war er für kurze Zeit an verschiedenen Regierungen beteiligt. Wenig später stieg er als Juniorpartner des durch einen Umsturz an die Macht gekommenen neuen Machthaber auf. Während dieser – auch nur kurzen Partnerschaft – ordnete der Gesuchte schwere Verbrechen an verschiedene Bevölkerungsgruppen an.
Nach der Entmachtung des Gesuchten wurde dieser durch den Regierungschef in das Land von dessen wichtigsten Verbündeten abgeschoben, mit dem Ziel, dass der Gesuchte nicht mehr lebend in seine Heimat zurückkehrt. Für den Verbündeten war dies ein Problem, da der Gesuchte dort einige mächtige Unterstützer hatte, sodass man den Wunsch des Regierungschefs missachtete.
Die Situation verschärfte sich, als es dem Gesuchten gelang, in ein Nachbarland des Verbündeten zu fliehen. Diese Flucht führte dazu, dass einer seiner Unterstützer in erhebliche Schwierigkeiten geriet. In seinem Heimatland wurde der Gesuchte aufgrund seiner Flucht zum Tode verurteilt. Allerdings wurde der Gesuchte bald aus dem Nachbarland des Verbündeten ausgewiesen – die Angelegenheit wurde von einem Minister des Nachbarlandes geregelt, der wenige Monate später hingerichtet wurde.
Der Gesuchte kam in Haft. Er wurde später entlassen und Chef einer Exilregierung. In seinem Heimatland wurde er nach einem erneuten Machtwechsel ein zweites Mal zum Tode verurteilt.
Abschließend: Der Gesuchte verbrachte seine letzten Jahrzehnte im Exil. Seine radikalen Ideen verfolgte er weiter. Für seine Verbrechen musste er sich nicht verantworten.
Wer war der Gesuchte?
03.07.2023, 12:49
Ein anspruchsvolles Rätsel. Stammt der gesuchte aus einem südamerikanischen Land und spielte sich das ganze im 20. Jahrhundert ab?
03.07.2023, 22:28
Es spielte sich im 20. Jahrhundert alles ab, allerdings stammte der Gesuchte nicht aus einem südamerikanischen Land.
04.07.2023, 05:55
Ich dachte zuerst auch an Leo Trotzki, aber der war nicht Lehrer - zumindest behauptet das wiki. Er wurde wegen seinem politischem Aktivismus aus der Uni geworfen.
Dann auch an das Umfeld von Ante Pavelić, aber da konnte ich auch nicht viel ausfindig machen.
Dann auch an das Umfeld von Ante Pavelić, aber da konnte ich auch nicht viel ausfindig machen.
04.07.2023, 07:48
Ich denke da an Pol Pot.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pol_Pot
https://de.wikipedia.org/wiki/Pol_Pot
04.07.2023, 23:30
Der Gesuchte ist weder Leo Trotzki noch Pol Pot. Er war kein Kommunist.