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Normale Version: Neues Jux-Rätsel
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(21.05.2023 09:43)Teresa C. schrieb: [ -> ]Ich vermute einmal, der Mann um dessen Entledigung es geht, war Albrecht von Wallenstein. Der Rest ist schwieriger.
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Das ist schon einmal richtig. Prima.
Erstaunt hat mich, dass 1628 in Oberschwaben der Wallenstein schon ein derartiges Hasspotential auf sich geladen hatte.
Man denke eine Fürstäbtissin!!!!
Als Meuchelmörder schlug sie ihren Bruder vor! Und einen weiteren, namentlich nicht genannten Offizier dem man "eine Summe Geldes geben müsse"
Noch ein paar Hinweise:

Die Insel mit den beiden kleinen Reichsständen, der kleinen Reichsstadt und dem Kloster ist in der frühen Neuzeit verlandet. Und später wurde der See dann noch künstlich erheblich verkleinert.
Der Bürgermeister der Reichsstadt soll zu einem Reichstag "barfuss" gekommen sein! Ob er kein Schuhwerk besass oder mangels Übung nicht darin gehen konnte ist nicht bekannt.
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Wenn es sich um das Kloster Wald handeln sollte, muss die Gesuchte Margarethe von Werdenstein sein.
Nein, das Kloster Wald ist nicht gemeint.
das ist auch heute noch/wieder ein Kloster.
Und insbesondere der Klostersee ist völlig intakt. Idea

Das gemeinte Kloster ist 1803 an Thurn und Taxis gegangen und 1805 an Württemberg.

Aber insbesondere der See der im 19. Jahrhundert künstlich ganz erheblich verkleinert wurde, müsste Euch weiterbringen.
Dort werden seit ca. 150 Jahren sensationelle Archäologische Funde gemacht.

Die Fürstäbtissin hat später, noch im Krieg, ihre Nichte mit dem Reitergeneral Jan von Werth verheiratet.
Jan von Werth war dreimal verheiratet. Wenn die Nichte seine zweite Ehefrau Isabella von Spaur war, müsste die Tante Katharina von Spaur sein, die Fürstäbtissin des Stiftes Buchau am Federsee. In diesem Fall wäre die Gesuchte eine Tiroler Adlige.
Jawoll Teresa, Klasse!

Die Katarina von Spaur hat ihren Vorschlag zum Meuchelmord dem damals aktuellen Erzherzog in Innsbruck eingereicht, zur Weiterleitung an den Kaiser.
Ob dies geschehen ist?
Auf alle Fälle ist, da der Erzherzog die Bitte nicht erfüllte, den Brief zu verbrennen,
dieser in den Innsbrucker Archiven auf die Nachwelt gekommen.

Die Fürstäbtissin hat übrigens ihren Bruder, kaiserlicher Offizier als Meuchemörder empfohlen, und noch einen weiteren, nicht genannten Offizier, dem man "etwas Geld verehren müsse"
Die Fürstäbtissin Spaur hat während des 30jahrigen Krieges idR in Straßberg in der Burg residiert.

[Bild: 450px-BurgStra%C3%9Fberg1.JPG]

dort war auch die Hochzeit der Nichte mit Jan von Werth.
Ein paar Kilometer von des Sueben Lebensmittelpunkt entfernt.
Was mich etwas verwundert hat, dass die Äbtissin zu einem Zeitpunkt in dem der Krieg in Südwestdeutschland noch gar nicht "so richtig ausgebrochen war" dem Wallenstein nach dem Leben trachtete.
Und davon ausging, dass der Kaiser ihrer Ansicht sein müsste.
hmmmm
Der 30jährige Krieg scheint mir doch noch so manches Detail aufzuweisen das die Beschäftigung damit lohnend erscheinen lässt.
Noch ein Detail zur Burg, der heutige Besitzer und Bewohner ist der festen Meinung, dass die Burg Straßberg die einzige in Baden-Württemberg ist, die im originalen Spätmittelalterlichen Zustand bis heute bewohnt ist, von ihm übrigens.
Wallenstein hat sich, zumindest nach Wikipedia, während seiner Anfänge einige Zeit in Tirol aufgehalten. Katharina von Spaur, deren Familie allerdings nicht nur in Tirol ansässig war, könnte ihn vielleicht persönlich gekannt haben.
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Dann muss ich mir jetzt wieder ein Rätsel überlegen. Schaffe ich aber heute nicht mehr.
(23.05.2023 22:47)Teresa C. schrieb: [ -> ]Wallenstein hat sich, zumindest nach Wikipedia, während seiner Anfänge einige Zeit in Tirol aufgehalten. Katharina von Spaur, deren Familie allerdings nicht nur in Tirol ansässig war, könnte ihn vielleicht persönlich gekannt haben.
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Dann muss ich mir jetzt wieder ein Rätsel überlegen. Schaffe ich aber heute nicht mehr.

Ich habe jetzt oberflächlich recherchiert, die "Wallensteinische" Art Krieg zu führen und die Truppe zu versorgen muss für die "betroffene" Gegend überaus belastend gewesen sein. Für Feind und Freund!
Darauf hebt die Fürstäbtissin in ihrem Schreiben ab. Wie fürchterlich sich das Wallensteinische Herr für das damalige Südwestdeutschland auswirken würde, so er hier tätig würde.

Wallenstein muss auch selbst geäußert haben, dass ihn Feind und Freund verwünschen würden.



Soooo,
und jetzt warten alle gespannt auf Dein neues RätselRose
Versuchen wir es mit einem neuen Rätsel - ich fürchte, für Sansavoir wird es wieder zu leicht sein und für andere zu schwer - aber machen wir einen Versuch, wieder mit einer Dame.

Die Gesuchte weist eine Besonderheit auf, sie ist im deutschen Sprachraum in der Geschichtsforschung unter zwei verschiedenen Vornamen(formen) zu finden. Die Verwendung der Vornamen hängt davon ab, in welchem Umfeld geforscht wird.

Die Gesuchte war aus einer bedeutenden Herrscherfamilie, die unter ihrem Vater und später unter ihrem Bruder im Aufwind war, wie es so schön heißt. Hinzu kam noch, dass sie über eine Vorfahrin ihres Vaters von einem Adelsgeschlecht abstammte, das zu jener Zeit, als sie geboren wurde, bereits in "männlicher" Linie ausgestorben war.

Der Ehemann, mit dem die Gesuchte nach längeren Verhandlungen verheiratet wurde, war eine angemessene Partie für eine Dame in ihrer Position, wenn gleich eher keine "1A-Partie". Nach einem Todesfall schien es allerdings, als würde sie doch von ihren Schwestern die bedeutendste Ehe schließen, doch scheiterte ihr Ehemann letztlich. Über das Verhältnis zu ihm kann nur spekuliert werden, so weit es sich beurteilen lässt, dürfte sie stets loyal zu ihm gestanden und seine Auseinandersetzung mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt haben. Ob aus Loyalität, Pflichtbewusstsein oder Liebe ist nicht überliefert. Dass sich die Eheleute als Vollstrecker ihrer Testamente eingesetzt haben, lässt zumindest auf gegenseitige Achtung schließen.

Ein weiterer schwerer Schlag war für die Gesuchte mit Blick auf ihre Zeit, dass weder ihrem Sohn noch ihren Töchtern, die namentlich belegt sind, ein langes Leben, eine erfolgreiche "Karriere" oder wenigstens bedeutende Nachfahren beschieden waren.

Gegen Ende ihres Lebens litt die Gesuchte an einer schweren Krankheit, worüber sie in einem Brief persönlich berichtet. Über die Ursache dieser Krankheit bildeten sich einige Legenden.

Die Gesuchte machte sich als Stifterin religiöser Einrichtungen einen Namen. Sie ließ eine Kapelle erbauen und realisierte damit die das Bauvorhaben einer ihrer bereits verstorbenen Schwägerinnen. Die Kapelle, die heute Teil einer Bettelordenkirche ist, ließ sie dem Patronat eines Verwandten unterstellen, der etwa um diese Zeit heilig gesprochen worden war und dessen Kult und Verehrung sie förderte. In dieser Kapelle (und nicht an der Seite ihres Ehemannes) fand sie ihre letzte Ruhestätte. Ihr Grab ist nicht erhalten.

Wer war die Gesuchte?
Ein paar Fragen: Die Gesuchte hatte nur einen Sohn und mehrere Töchter? Und: War der Aufstieg der Dynastie ihrer Herkunftsfamilie unter ihrem Vater und Bruder erstmalig oder eher ein Comeback einer schon über längerer Zeit mächtigen Familie.

Die unterschiedlichen Namensformen wären in etwa so wie Guta/Jutta/Bonne bzw. Elisabeth/Isabella oder eher nur wie Margaret(h)e/Margret/Margaret(h)a?
Zu Deinen Fragen:

Wie viele Kinder, die Gesuchte tatsächlich hatte (inklusive ob sie auch Fehl- und Todgeburten), sie lebte in einer Zeit, als die Dunkelziffer da noch relativ hoch war und viele Kinder, die nicht lange am Leben waren, oft gar nicht belegt sind bzw. erst bei gezielter Suche entdeckt werden.
Die Herkunftsfamilie der Gesuchten befand sich schon länger im Aufwind, es war nicht der erstmalige Aufstieg ...
Die unterschiedlichen Namensformen sind in etwa so wie Guta / Jutta / Bonne bzw. Elisabeth / Isabella.
Noch eine Ergänzung, wie ich gerade sehe, habe ich am 25. Mai wohl spät nachts den genauen Wortlaut deiner ersten Frage nicht mehr ordentlich gelesen. Gesichert sind drei Kinder, ein Sohn und zwei Töchter.
Stammt die Gesuchte aus dem süddeutschen / österreichischen Raum oder kam sie infolge ihrer Heirat dorthin. und ist die zeitliche Einordnung 14./15. Jahrhundert richtig?
Die zeitliche Einordnung 14. / 15. Jahrhundert ist richtig, mit der geographischen Einschätzung liegst du ebenfalls richtig. Bei der Gesuchten war es ihre Ehe.
Jetzt tippe ich mal Maddalena (Magdalena) Visconti († 1404), zweite Ehefrau von Herzog Friedrich von Bayern. Mutter von Heinrich XVI. von Bayern-Landshut, Elisabeth - Ehefrau des Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg und Magdalena - Ehefrau von Johann Meinhard VII. von Görz-Kirchberg. Ihr Vater war Bernabo Visconti, ihr Bruder Marco Visconti.
Magdalena Visconti ist nicht die Gesuchte - die Gesuchte hatte zwar Schwestern, aber keine von diesen war mit einem Bruder ihres Ehemannes verheiratet. Magdalenas Sohn war zudem sehr erfolgreich.
Nö, kann nicht sein, der Bernabo Visconti hatte doch anerkannt über zwanzig Kinder.
Eine eheliche Tochter war mit dem Grafen von Württemberg verheiratet, eine unehelicheTochter mit seinem Vetter Landau-Grüningen dessen Württ.- Linie durch Rudolf von Habsburg unter die Räder gekommen war.
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