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Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Druckversion

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RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Arkona - 30.10.2012 12:07

Im Großen und Ganzen ist die Evolution des Menschen abgeschlossen, sieht man mal von Kleinigkeiten wie weiterer Reduktion der Zähne (Weisheitszahn), Grazilisierung und neu zu erwerbende Immunitäten ab. Es ist auch ausgemachter Quark, über eine Selektion auf dunklere Haut im Zusammenhang mit dem Ozonloch zu fabulieren. Den Hautkrebs kriegt man erst, wenn man aus dem Reproduktionsalter ist. Der Mensch hat sich quasi selbst domestiziert. Wie bei allen Haustieren ist bei ihm die Gehirngröße seit der Eiszeit nicht etwa weiter gewachsen, sondern wieder geschrumpft (sic!).
Eine interessante Koevolution Mensch-Hund: Von mobilen "Rudeltieren", die den Herden folgten und artübergreifend kooperierten - zur Couch-Potatoe samt verwöhnten Teppichpisser ala "Daisy".


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Viriathus - 30.10.2012 13:55

(29.10.2012 21:17)Bunbury schrieb:  Eine Metapher dient nie der sachlichen Diskussion, Viriathus, sondern immer nur der Verdeutlichung eines Standpunktes. Wobei ich nicht "Natur" als Faust eingesetzt hätte, sondern "Wissen".
Ist mir schon klar, aber eine Metapher soll eben auch was aussagen, sonst hättest Du sie ja nicht gebracht. Meine Nachfrage war eine Erweiterung der Metapher und diente der Verdeutlichung meines Standpunkts Wink

(29.10.2012 21:17)Bunbury schrieb:  Generell bin ich der Meinung, daß das viele Detailwissen, das unsere Wissenschaftler angehäuft haben und jeden tag aufs neue anhäufen, noch nicht dazu geführt hat, daß sie die Zusammenhänge besser verstehen.
Nun, ich denke da liegst Du dann doch etwas daneben. Recht hast Du darin, dass viele große Zusammenhänge noch unverstanden sind. Hin und wieder eröffnet sich da aber doch ein neues Erkenntnisfenster. Gutes Beispiel sind z. B. die GPCR-Proteine für die es dieses Jahr den Nobelpreis gab, bzw. für deren Entdeckung.

(29.10.2012 21:17)Bunbury schrieb:  Wenn sie sich dessen bewußt wären, wäre es vermutlich gar kein Problem. Das Problem ist aber, daß sich viele tatsächlich einbilden, daß sie, weil sie im Nanobereich was nachmessen können, auch wirklich das Universum verstanden haben. Und dem ist mitnichten zu.
Jo, Wissenschaftsarroganz halt, großes Problem. Die eine Seite der unsachlichen Debatte.

(29.10.2012 21:17)Bunbury schrieb:  Ich bin durchaus bereit, einem Wissenschaftler zu vertrauen, der sich der Grenzen der gentechnik bewußt ist. Aber niemals vertraue ich einem, der mir die Gentechnik als Lösung aller Probleme verkaufen will.
Sollen wir drüber diskutieren? Wollte ich eh in den kommenden Wochen mal machen? Magst Du nen Thread eröffnen mit deiner Meinung? Smile


(29.10.2012 21:17)Bunbury schrieb:  So, noch mal ganz langsam, weil du es offensichtlich nicht verstehst.
Ein gentechnischer Eingriff zur Dezimierung einer Mückenart ist immer ein Eingriff in bestehendes Ökosystem, auch wenn es nicht zur Ausrottung der Mücke führt.
Ganz locker, habe ich niemals bestritten. Habe ich sogar klar gestellt, habe nur erwähnt, dass niemals von Ausrottung die Rede war. Seitens Renegat und Dir aber schon, mutmaßlich allerdings weil ich mich missverständlich ausdrückte.
(29.10.2012 21:17)Bunbury schrieb:  Das ist der Ansatz, von dem man denken sollte. Die Frage muss erst einmal lauten, was mit dem Ökosystem passiert, wenn man auf diese Weise eingreift. Und erst, wenn man sich sicher ist, daß das, was mit diesem Ökosystem mit reduzierter Mückenzahl passiert, nicht schlimmer ist als das, was man derzeit hat, sollte man so eine Maßnahme durchführen.
Korrekt. Aufzeigen möchte ich aber die Problematik, dass diese Sichtweise in einer Region wo extrem viele Menschen sterben, leicht als zynisch bezeichnet werden könnte. nach dem Motto: "Ihr macht euch Sorgen um Mücken, und unsere Kinder sterben."
Das gilt es zu bedenken.
(29.10.2012 21:17)Bunbury schrieb:  Es gibt Mikrobiologen, die z.B. die Auffassung vertreten, daß diese Krankheiten dafür sorgen, daß nicht noch schlimmere Krankheiten häufiger auftreten. Oder überspitzt ausgedrückt- was nutzt es, die Malaria zu bekämpfen, wenn dadurch das tödlichere Marburg-Virus vermehrt auftritt?
Naja, wie begründen die das? Mir erschließt sich keine logische Erklärung. Ernst gemeinte Frage.


(29.10.2012 21:32)Annatar schrieb:  Vielleicht in der tiefsten Tiefsee oder in Schwefelseen, also dort, wo der Mensch nur schwer hinkommt.
Plastikmüll auf dem Meeresboden Sad

(30.10.2012 11:28)krasnaja schrieb:  Die Evolution, also auch die der Menschen, ist nie abgeschlossen, wie es der Name ja auch sagt: die Vererbung von Dingen, aus der die Ahnen biologischen Nutzen oder auch nicht zogen.
So wie jede Spezie das Produkt der Umwelt ist, so wird es auch der Mensch sein, wobei die Überlebensfähigkeit einer Spezie, sich geänderten Umweltbedinungen anzupassen, entscheidend für das Überleben der Spezie ist.
Auch bei den Menschen gab es Spezie, die in ihrer Zeit perfekt an ihre Umwelt angepasst waren, aber ausstarben, als sich diese Umwelt veränderte.
Der Mensch ändert aber aktuell die Umwelt, nicht die Umwelt den Menschen. Darum ist diese streng evolutionäre Sichtweise in meinen Augen unzutreffend.

(30.10.2012 11:28)krasnaja schrieb:  Für viel wichtiger halte ich Veränderungen in den nächsten 1000 bis 10.000 Jahren, in denen sich der Mensch äußerlich kaum verändern wird.
Verändern wird sich die Lebenserwartung, dass heute noch unheilbare Krankheiten geheilt werden können, dass auch aufgrund ihres Alters unbrauchbare Teile des menschlichen Körpers durch Stammzellen wieder erneuert werden können.

Junge, frische Runderneuerte , 200 Jährige Marathonläufer ? wobei die Frage ist, ob auch das Gehirn unter diese Generalerneuerung fällt, ob also die Speicherung des Wissens mit der Zellerneuerung des Gehirns gekoppelt ist.

Ich finde, die Endlichkeit des Menschen, also der Verschleiß der Organe, Extremitäten nach ca. 100 Jahren ist richtig.
Man denkt dass mit etwa 130 Jahren das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Meinte zumindest ein Stammzellforscher bei einem Vortrag neulich. Seine Graphik sagte, dass man mit Stammzellen den Verfall an verschiedenen Zeitpunkten (grob bei 60, 80, 100) aufhalten bzw. verlangsamen kann, aber danach geht der Körper über den Jordan. Bedenklich: Auf die Frage, ob er denn denke, dass es erstrebenswert ist wenn weite Teile der Bevölkerung bis 120 leben würden, konnte er keine klare Antwort geben.


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Arkona - 30.10.2012 14:01

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RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Renegat - 30.10.2012 14:40

(29.10.2012 21:17)Bunbury schrieb:  Es gibt Mikrobiologen, die z.B. die Auffassung vertreten, daß diese Krankheiten dafür sorgen, daß nicht noch schlimmere Krankheiten häufiger auftreten. Oder überspitzt ausgedrückt- was nutzt es, die Malaria zu bekämpfen, wenn dadurch das tödlichere Marburg-Virus vermehrt auftritt?
(30.10.2012 13:55)Viriathus schrieb:  Naja, wie begründen die das? Mir erschließt sich keine logische Erklärung. Ernst gemeinte Frage.

Bunbury meinte andere Krankheiten, dazu wird er selbst was sagen.
Ich möchte noch auf die Zunahme der Allergien in westlichen Ländern hinweisen.
Zur Erklärung gibt es mehrere Ansätze, einer davon sucht die Ursache in der fehlenden Routine unseres unterforderten Immunsystems. Grob gesagt sollten Kinder ein paar Krankheiten durchmachen und auch mal ein bißchen "Dreck" essen, das könnte sie u.U. vor Allergien bewahren.
In folgenden Artikel ist das besser erklärt: http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/biok/423

Es ist nicht die einzige Erklärung und bestimmt nicht unumstritten, ich wollte sie nur anmerken, um zu zeigen, dass Krankheiten, auch Infektionskrankheiten zum Leben gehören und etwas mit Evolution zu tun haben.
Damit will ich keineswegs sagen, dass man nicht versuchen sollte die Malaria zurückzudrängen. Die Gentechnik ist eine neue Methode, die wir in dem Zusammenhang gern diskutieren können.
Gerade bei einer so alten Krankheit wie der Malaria fände ich es sinnvoll, auch über bewährte Mittel der Prophylaxe, wie Moskitonetze, Einreibemittel und alternative Medizin nachzudenken. Gerade die Menschen der Länder, in denen die Malaria vorkommt, haben einen großen Erfahrungsschatz. Die sollte man zuerst fragen.


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Viriathus - 30.10.2012 16:18

Ja, wenn es regnet ist wohl teilweise das ganze Dorf auf den Beinen, damit sich keine Pfützen für die Mücken bilden.


Was Du zu Allergien schreibst ist aber richtig. Es geht darum, dass das Immun system sich in Keimfreier umgebung hypersensibilisiert.
allerdings ist eine Allergie dann etwas anderes als eine Infektionskrankheit.


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Renegat - 30.10.2012 16:46

(30.10.2012 16:18)Viriathus schrieb:  Ja, wenn es regnet ist wohl teilweise das ganze Dorf auf den Beinen, damit sich keine Pfützen für die Mücken bilden.
Ja, ist das so? Sehr sinnvoll, denn in offenen, stehenden Wasserflächen vermehren sich die Biester nun mal rasend schnell.
Die Eier überstehen sogar Trockenperioden, wußte ich auch nicht. http://de.wikipedia.org/wiki/Stechm%C3%BCcken#Stechm.C3.BCcken_als_Krankheits.C3.BCbertr.C3.A4ger

Feuchte Gebiete mit stehenden Gewässern, eigentlich gut für Landwirtschaft geeignet, werden durch die Mückenplage gemieden, fast weltweit.
Da habe ich noch nie drüber nachgedacht, ist aber sehr interessant.
Bei Fließgewässern gibt es dagegen weniger Mückenprobleme.

OT Entweder habe ich mich verändert oder die Mücken. In der letzten Zeit halten bei mir die Beulen von den Mückenstichen manchmal 1-2 Wochen. Kann ich mich von früher nicht dran erinnern. Huh


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Annatar - 30.10.2012 18:50

(30.10.2012 16:46)Renegat schrieb:  OT Entweder habe ich mich verändert oder die Mücken. In der letzten Zeit halten bei mir die Beulen von den Mückenstichen manchmal 1-2 Wochen. Kann ich mich von früher nicht dran erinnern. Huh
Vielleicht wirst du vone iner anderen Mückenart gestochen. Zum Beispiel von der Asiatische Tigermücke oder einer anderen "eingewanderten" Mückenart. Von deren Stichen hat man länger was. Ich sprech da aus erfahrung.


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Renegat - 30.10.2012 20:07

(30.10.2012 18:50)Annatar schrieb:  
(30.10.2012 16:46)Renegat schrieb:  OT Entweder habe ich mich verändert oder die Mücken. In der letzten Zeit halten bei mir die Beulen von den Mückenstichen manchmal 1-2 Wochen. Kann ich mich von früher nicht dran erinnern. Huh
Vielleicht wirst du vone iner anderen Mückenart gestochen. Zum Beispiel von der Asiatische Tigermücke oder einer anderen "eingewanderten" Mückenart. Von deren Stichen hat man länger was. Ich sprech da aus erfahrung.
Nach deinem Link sind die gefährlichen Tigermücken erst bis ins Schwabenland vorgedrungen, da könnte ich noch mal Glück gehabt haben. Smile
Komisch war es schon, die haben mich vor 10 Tagen, als es nochmal so warm war, regelrecht angefallen.


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Bunbury - 30.10.2012 21:46

(30.10.2012 13:55)Viriathus schrieb:  Ist mir schon klar, aber eine Metapher soll eben auch was aussagen, sonst hättest Du sie ja nicht gebracht. Meine Nachfrage war eine Erweiterung der Metapher und diente der Verdeutlichung meines Standpunkts Wink

Naja, ich habe es dann ja erweitert....

(30.10.2012 13:55)Viriathus schrieb:  
(29.10.2012 21:17)Bunbury schrieb:  Generell bin ich der Meinung, daß das viele Detailwissen, das unsere Wissenschaftler angehäuft haben und jeden tag aufs neue anhäufen, noch nicht dazu geführt hat, daß sie die Zusammenhänge besser verstehen.
Nun, ich denke da liegst Du dann doch etwas daneben. Recht hast Du darin, dass viele große Zusammenhänge noch unverstanden sind. Hin und wieder eröffnet sich da aber doch ein neues Erkenntnisfenster. Gutes Beispiel sind z. B. die GPCR-Proteine für die es dieses Jahr den Nobelpreis gab, bzw. für deren Entdeckung.

Ich glaube, das lassen wir erst einmal offen. Ich habe momentan keine Zeit, da ein oder zwei Beispiele für herauszusuchen, meine Kräfte sind derzeit anderweitig ein bißchen eingebunden und ich hänge immer noch in der Skara Brae Recherche (bald schreibe ich ein Buch darüber)


(30.10.2012 13:55)Viriathus schrieb:  
(29.10.2012 21:17)Bunbury schrieb:  Ich bin durchaus bereit, einem Wissenschaftler zu vertrauen, der sich der Grenzen der gentechnik bewußt ist. Aber niemals vertraue ich einem, der mir die Gentechnik als Lösung aller Probleme verkaufen will.
Sollen wir drüber diskutieren? Wollte ich eh in den kommenden Wochen mal machen? Magst Du nen Thread eröffnen mit deiner Meinung? Smile

Ne, tut mir leid, momentan nicht. Dann muss ich nämlich wieder recherchieren, und dazu fehlt es mir an Zeit. Aber wenn du einen aufmachst, bin ich mit meinen Antworten natürlich gerne dabei...Smile


(30.10.2012 13:55)Viriathus schrieb:  Korrekt. Aufzeigen möchte ich aber die Problematik, dass diese Sichtweise in einer Region wo extrem viele Menschen sterben, leicht als zynisch bezeichnet werden könnte. nach dem Motto: "Ihr macht euch Sorgen um Mücken, und unsere Kinder sterben."
Das gilt es zu bedenken.

Naja, ich mache mir nicht wirklich Gedanken um Mücken. Aber auch Mücken haben einen Platz in der Evolutin.
Und zur Bekämpfung von Malaria gibt es auch andere, wenn auch nicht so effekive Methoden. Aber ich bin kein Seuchenexperte, deswegen kann ich das nicht abwägen.

(30.10.2012 13:55)Viriathus schrieb:  
(29.10.2012 21:17)Bunbury schrieb:  Es gibt Mikrobiologen, die z.B. die Auffassung vertreten, daß diese Krankheiten dafür sorgen, daß nicht noch schlimmere Krankheiten häufiger auftreten. Oder überspitzt ausgedrückt- was nutzt es, die Malaria zu bekämpfen, wenn dadurch das tödlichere Marburg-Virus vermehrt auftritt?
Naja, wie begründen die das? Mir erschließt sich keine logische Erklärung. Ernst gemeinte Frage.

Ich bin kein Mikrobiologe, deswegen kann ich es dir nicht en Detail sagen. Aber es hat wohl etwas damit zu tun, daß die Viren und Bakterien, die Menschen zwar schädigen, sie aber lang genug am Leben lassen, evolutionär erfolgreicher sind als die, die die Menschen schnell und zuverlässig eliminieren. Wenn aber die erfolgreichere Art weg ist, kann sich die andere Art leichter durchsetzen. Wie gesagt, ich weiss nicht, ob es wirklich um Malaria und Marburg oder andere Viren ging oder ob es eine generelle Überlegung war... Und beurteilen, ob das praktische bedeutung hat oder nur eine theoretische Überlegung ist, kann ich nun wirklich nicht.

Ich glaube, Arkona kann darüber mehr sagen...



(30.10.2012 11:28)krasnaja schrieb:  Die Evolution, also auch die der Menschen, ist nie abgeschlossen, wie es der Name ja auch sagt: die Vererbung von Dingen, aus der die Ahnen biologischen Nutzen oder auch nicht zogen.
So wie jede Spezie das Produkt der Umwelt ist, so wird es auch der Mensch sein, wobei die Überlebensfähigkeit einer Spezie, sich geänderten Umweltbedinungen anzupassen, entscheidend für das Überleben der Spezie ist.
Auch bei den Menschen gab es Spezie, die in ihrer Zeit perfekt an ihre Umwelt angepasst waren, aber ausstarben, als sich diese Umwelt veränderte.
Der Mensch ändert aber aktuell die Umwelt, nicht die Umwelt den Menschen. Darum ist diese streng evolutionäre Sichtweise in meinen Augen unzutreffend.[/quote]

Die Frage ist nur, ob der Mensch die Umwelt nicht sehr viel schneller verändert, als er dieser Veränderung folgen kann. Viele moderne Krankheiten werden der Tatsache zugeschrieben, daß der Mensch die Umwelt so schnell verändert hat, daß er körperlich gar nicht im Stande war, auf diese Veränderung zu reagieren... (Auch wenn mir natürlich klar ist, daß auch dieser Ansatz wieder ein theoretischer und nicht unumstritten ist...)

Von daher würde ich durchaus sagen, daß dieser Wettkampf noch lange nicht entschieden ist...


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Annatar - 31.10.2012 20:07

(30.10.2012 20:07)Renegat schrieb:  
(30.10.2012 18:50)Annatar schrieb:  Vielleicht wirst du vone iner anderen Mückenart gestochen. Zum Beispiel von der Asiatische Tigermücke oder einer anderen "eingewanderten" Mückenart. Von deren Stichen hat man länger was. Ich sprech da aus erfahrung.
Nach deinem Link sind die gefährlichen Tigermücken erst bis ins Schwabenland vorgedrungen, da könnte ich noch mal Glück gehabt haben. Smile
Komisch war es schon, die haben mich vor 10 Tagen, als es nochmal so warm war, regelrecht angefallen.
Dann hats du echt Glück gehabt, denn nach den Stichen der Tigermücke kannst du ganz schön Pech haben, denn bei einem Miturlauber von mir in Italien wurde nach diesen Stichen der ganze Fuß dick und es bildeten sich an den Einstichstellen gelbe Blasen.
Vielleicht war es auch eine andere Mückenart.

Apropos Mücken bei Tante Wiki steht etwas zum ökologischen Aspekt der Mückenbekämpfung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stechm%C3%BCcken#.C3.96kologische_Aspekte


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Renegat - 31.10.2012 22:50

(31.10.2012 20:07)Annatar schrieb:  Apropos Mücken bei Tante Wiki steht etwas zum ökologischen Aspekt der Mückenbekämpfung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stechm%C3%BCcken#.C3.96kologische_Aspekte
Ich will hier keinen Mückenthread draus machen aber ausrotten dürfen wir die Mücken wirklich nicht, wahrscheinlich noch nicht mal dezimieren. Den Einfluß auf die Wanderung von Rentieren und Karibus in dem Link hast du sicher auch gelesen, Annatar.
Außerdem sind die Mücken nicht nur Nahrung für Vögel, sondern auch die Larven für Fische und andere Wassertiere.
Bei mir im Garten müßte ich einfach die Regentonnen abdecken oder dort Fische einsetzen.Smile

Die zweite gentechnische Möglichkeit, die Krankheitsübertragung durch Mücken durch Einschleusung von krankheitsresistenten Genpartikeln zu verhindern, gefällt mir deshalb erstmal besser als die sterilen Männchen. Aber wer weiß, welche Nachteile das wieder hat.


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Bunbury - 01.11.2012 09:57

Da liegt letztendlich des Pudels Kerns- und das, wo ich einfach behaupte, daß wir zu wenig über Zusammenhänge wissen.
Klar ist die menschliche Forschung soweit, daß sie Gene manipulieren kann, und oftmals inzwischen auch das gewünschte Ergebnis erreicht, aber sie ist nicht so weit, daß sie die Folgen abschätzen kann.

Von den Gentechnik- Befürwortern wird ja immer wieder geren vorgebracht, daß die Gentechnik weitestgehend nichts anderes tut, als den Vorgang der Züchtungen zu beschleunigen.
Aber vielleicht ist ja gerade diese Beschleunigung und nicht die Züchtung das Problem- denn eine Pflanze wird gentechnisch verändert- aber ihre Umwelt nicht. Und vielleicht ist die veränderung irgendwann aus irgendeinem Grund zu groß, als daß die Umwelt noch zeit fände, sich anzupassen.


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Arkona - 01.11.2012 12:53

Evolution beinhaltet ja nicht nur die natürliche Selektion sondern, das wird oft vergessen, auch die sexuelle Selektion und "Zufallskomponenten" wie die Gendrift. Zu Rubens Zeiten hätte ein heutiges Top-Model vermutlich Probleme bekommen, einen potentiellen Kindesvater zu finden. Warum gibt es so viele falsche Blondinen und warum zieht man als solche in mediterranen Breiten einen ganzen Gigolo-Schwarm auf sich?
Ein Soziologe hat einmal weltweite sexuelle Präferenzen anhand der Porno-Industrie untersucht. Da gibt es so ziemlich alle Kombinationen, aber nie, wirklich fast nie die Variante "asiatischer Mann x farbige Frau". Sehr oft aber "farbiger Mann x blonde Frau" und "weißer Mann x Asiatin". Offenbar bestimmt der (männlichen) Markt die Verteilung, Japaner und Chinesen sind in Bezug auf Farbige übrigens ziemlich üble Rassisten.


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - krasnaja - 01.11.2012 14:06

(01.11.2012 12:53)Arkona schrieb:  Evolution beinhaltet ja nicht nur die natürliche Selektion sondern, das wird oft vergessen, auch die sexuelle Selektion und "Zufallskomponenten" wie die Gendrift. Zu Rubens Zeiten hätte ein heutiges Top-Model vermutlich Probleme bekommen, einen potentiellen Kindesvater zu finden. Warum gibt es so viele falsche Blondinen und warum zieht man als solche in mediterranen Breiten einen ganzen Gigolo-Schwarm auf sich?
Ein Soziologe hat einmal weltweite sexuelle Präferenzen anhand der Porno-Industrie untersucht. Da gibt es so ziemlich alle Kombinationen, aber nie, wirklich fast nie die Variante "asiatischer Mann x farbige Frau". Sehr oft aber "farbiger Mann x blonde Frau" und "weißer Mann x Asiatin". Offenbar bestimmt der (männlichen) Markt die Verteilung, Japaner und Chinesen sind in Bezug auf Farbige übrigens ziemlich üble Rassisten.

Interessanter und bisher von mir auch nie beachteter Aspekt, die Nichtexistenz der Porno-Variante asiatischer Mann + farbige Frau, und ebenfalls auch nicht die Variante asiatischer Mann + europäische Frau.

Und ich habe, Schamröte .... schon einmal den einen oder anderen Film gesehen, natürlich nur studienhalber...........kennste einen kennste alle.

Um aber einmal Pornografie auszuklammern bei der die Empfängnis eher nebensächlich ist, wenn ich das mit der Pornografie richtig deute und um auf das Thema der Evolution der Menschen unter dem Aspekt der Vermischung der Ethnien zurück zu kommen: Noch nie war die Möglichkeit der Vermischung der Ethnien so groß wie heute, was sich sicher auf die Evolution der Menschen auswirken wird.

(Damit es nicht ins Seichte abgleitet: Warum sehen sich die Schwaben Pornofilme mit Prostituierten gerne rückwärtslaufend an ?
Weil sie so gerne sehen, wie die Frau dem Mann das Geld gibt)


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Arkona - 01.11.2012 15:35

(01.11.2012 14:06)krasnaja schrieb:  Interessanter und bisher von mir auch nie beachteter Aspekt, die Nichtexistenz der Porno-Variante asiatischer Mann + farbige Frau, und ebenfalls auch nicht die Variante asiatischer Mann + europäische Frau.
Ich habe die Originalarbeit vor Jahren mal selbst gelesen. Ostasien, bes. Japan hat da eine ziemlich große eigene "Film-Industrie". Japaner + Europäerin kommt da öfter vor, nicht aber Japaner + farbige Frau. Und ich gehe mal davon aus, dass sich das am "Bedarf" des männlichen Konsumenten ausrichtet, der sich mit dem Protagonisten des, ähm, Filmkunstwerkes identifiziert.

Aber ich will das nicht OT abgleiten lassen, es ging ja primär um sexuelle Selektion in der menschl. Evolution.


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Viriathus - 01.11.2012 18:00

Eure Theorie dürfte daran zerbrechen, dass es beim Pornokonsum um etwas anderes als Fortpflanzung geht, es ist die schnelle Lustbefriedigung.
Insofern würde ich die Korrelation erstmal in Zweifel ziehen.


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Arkona - 01.11.2012 18:24

(01.11.2012 18:00)Viriathus schrieb:  Eure Theorie dürfte daran zerbrechen, dass es beim Pornokonsum um etwas anderes als Fortpflanzung geht, es ist die schnelle Lustbefriedigung.
Insofern würde ich die Korrelation erstmal in Zweifel ziehen.
Nein, primär nicht. Da müssen schon "Urinstinkte" eine Rolle spielen, Bei Ostasiaten spechen Anthropologen sogar von Neotenisierung, d.h. Fixierung und Auslese auf juvenile Merkmale. Jedenfalls sind sie genetisch am "weitesten" von den ursprünglichen Out-of-Africa-Gruppen entfernt. Ich will hier nicht als Rassist verstanden werden, aber der Trend geht weltweit zur Grazilisierung und am fortgeschrittensten ist er in Asien. Für Chinesen sind wir Europäer bessere Neandertaler und Farbige sind für sie bessere Affen. Klingt hart, aber so denken die Leute dort insgeheim, das weiß ich aus eigener Erfahrung und von Europäern, die jahrelang als "Langnase" in Fernost lebten.
Kurios: Die heutigen typischen "siniden" Merkmale traten erst sehr spät quasi aus dem Nichts auf, in der Jungsteinzeit mit festen Siedlungen und hoher Bevölkerungsdichte in den dortigen Flusstälern. Echte Mongolen wirken auch heute noch zum Teil sehr europid, sogar helle haare und Augen sind dort nicht selten.


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Viriathus - 01.11.2012 18:58

Sorry, das sind deine Interpretationen. Der Trend geht zur Grazilisierung?

1. Benutzt Du hier einen Begriff, der aus der Frühphase der menschlichen Evolution gehört. Damit wird der Unterschied zwischen Australopiticus und frühem Mensch bezeichnet. Da geht es z. T. um verschiedene Arten oder sogar Gattungen. Kaum passend hier und erst recht nicht geeignet um die marinalen (!) Unterschiede in Genetik und Aussehen innerhalb des Jetztmenschen zu bezeichnen.
2. Eine solche Aussage gehört wenn schon nicht belegt, dann doch wenigstens anhand von Indizien begründet.


Der ostasiatische Rassismus, denn egal wie Du verstanden werden willst, auf das Beschriebene trifft der Begriff zu, ist wohl allerdings tasächlich latent und verbreitet.


Achso: Wenn wir schon so argumentieren: Wie erklärst Du dir die tendenzielle Vorliebe für schwarze Männer seitens der europäischen Frauen?


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Arkona - 01.11.2012 19:41

(01.11.2012 18:58)Viriathus schrieb:  Sorry, das sind deine Interpretationen. Der Trend geht zur Grazilisierung?
Da hast du mich missverstanden. Grazilisierung betr. in meiner Argumentation die letzten 10000 Jahre und nicht die Australopithecen. Und die ist nachweisbar, weltweit. Da spielte sicher die Landwirtschaft mit der veränderten Ernährung eine Rolle. Quellen kann ich bei Bedarf liefern, aber das wird dann sehr akademisch.

Über die angebliche Vorliebe europäischer Frauen für farbige Männer mag ich nicht hier diskutieren, das halte ich für ein "Altherren-Klischee".


RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Renegat - 01.11.2012 20:01

Der Einfluß der Ernährung ist doch umkehrbar. Aktuell werden weltweit die Kinder meist größer und (dicker) als die Eltern.