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RE: Wahlen Allgemein 2013: - kugelschreiber - 26.06.2013 16:10

War jetzt nicht beleidigent gemeint und sollte auch nicht heißen du sollst aufhören darüber zu schreiben. Die Wortwahl war vieleicht etwas zu grob, sehe ich ein.


RE: Wahlen Allgemein 2013: - WDPG - 27.06.2013 14:34

(26.06.2013 16:10)kugelschreiber schrieb:  War jetzt nicht beleidigent gemeint und sollte auch nicht heißen du sollst aufhören darüber zu schreiben. Die Wortwahl war vieleicht etwas zu grob, sehe ich ein.

War/bin nicht beleidigt, wollte das nur klarstellen.


RE: Wahlen Allgemein 2013: - Titus Feuerfuchs - 28.06.2013 04:49

(26.06.2013 02:06)kugelschreiber schrieb:  [...]Wie sieht es eigendlich beim kleinen Nachbar aus verfolgt ihr die deutsche Wahl?

Logisch. Auch wenn ich ganz persönlich der Ansicht bin, dass es für eure Zukunft relativ wurscht ist, wer die Wahl gewinnt. Machen eh alle dasselbe.


(26.06.2013 02:06)kugelschreiber schrieb:  Ich muss sagen 95 Prozent der deutschen mich eingechlossen interessieren die Östereichischen Wahlen einen guten Scheiss.

Preußische Direktheit?

(26.06.2013 02:06)kugelschreiber schrieb:  Tut mir leid ist aber so, au?er ein rechter gewinnt, wo man in diesem Land recht deutlich reagiert.

Auf das reagiere ich recht deutlich.

Das Wahlergebnis und die daraus resultierenden Koalitionen sind eine innerösterreichische Angelegenheit, die hat D "einen guten Scheiss" zu interessieren, das ist jetzt österreichische Direktheit. Big Grin


RE: Wahlen Allgemein 2013: - kugelschreiber - 28.06.2013 22:51

Punkt 1: Haste Recht
Punkt 2: Ist komisch ich bin Hesse, sogar aus einem teil wo man sich muss-Preuße nannte. Aber sonnst ich bin ein ehrlicher Mensch und denke, man sollte seine Meinung kunttun (deshalb trete ich keiner Partei bei, Ehrlichkeit und Dierektheit ist da nicht so geschätzt.).
Punkt 3: Wie oft liest oder hörst du über Orban in Ungarn? In einer komplett Globaliesierten Welt, die wir leider haben, ist es nicht mehr euere nur Angelegenheit.


RE: Wahlen Allgemein 2013: - Titus Feuerfuchs - 29.06.2013 08:37

(28.06.2013 22:51)kugelschreiber schrieb:  [...]
Punkt 2: Ist komisch ich bin Hesse, sogar aus einem teil wo man sich muss-Preuße nannte. Aber sonnst ich bin ein ehrlicher Mensch und denke, man sollte seine Meinung kunttun (deshalb trete ich keiner Partei bei, Ehrlichkeit und Dierektheit ist da nicht so geschätzt.).

Stimmt leider.

(28.06.2013 22:51)kugelschreiber schrieb:  Punkt 3: Wie oft liest oder hörst du über Orban in Ungarn? In einer komplett Globaliesierten Welt, die wir leider haben, ist es nicht mehr euere nur Angelegenheit.

Doch.

Orban ist ein gutes Beispiel. Da wird nicht Ungarn dafür kritisiert, dass es "falsch" gewählt hat, keine peinlichen Sanktionen verhängt und keine noch peinlichere "Waisenkommission" enstand, sondern konkrete Fehler und bedenkliche Entwicklungen kritisiert. (Aushebeln des Verfassungsgerichtshofes, paramilitärische Einheiten, welche Minderheiten tyrannisieren, grassierender Antisemitismus,....)

Unter der ach so bösen rechts-konservativen ÖVP-FPÖ-Regierung in Ö gab's im Übrigen eine Rekordzuwanderung und erstmals seit 1945 Entschädigungen für jüdische Zwangsarbeiter. Die übrige Handschrift der Regierung zeigt starke Parallelen zu Schröders Agenda 2010.

Was Globalisierung anlangt, ist Ös Einfluss darauf kaum relevant, so groß sind wir nicht.




So, und jetzt Beispiele für Politik, über die man sich echauffieren könnte, wäre man denn in seinem Handeln halbwegs konsequent:

Im Gegensatz zu Ö hat Frankreich einen extremen Einfluss auf die globalisierte europäische Wirtschaft, welche von Hollande gerade fahrlässig oder wissentlich entgültig in den Boden gerammt wird.
http://www.welt.de/wirtschaft/article117524264/In-Frankreich-herrscht-nur-noch-Tristesse.html

Sarkozy war hingegen so frei, unzählige Romalager gewaltsam zu räumen und ihre Insaßen in iher osteuropäischen Herkunftsländer abzuschieben. Ich möchte mir gar nicht das Gezeter der brüsseler Tugendwächter vorstellen, wenn das Schwarz-Blau in Ö gemacht hätte...

Will man ein Beispiel für grauslichen Rassismus in einem (westlichen!) EU-Land, blicke man zz nach Italien:
http://www.focus.de/politik/ausland/toetet-sie-wuetet-der-mob-im-internet-mord-und-gewaltdrohungen-gegen-italiens-erste-schwarze-ministerin_aid_1022537.html

An der ultrarechten polnischen PIS der Kaczyński-Brüder hatte auch keiner was auszusetzen. Hetze gegen Minderheiten und Homosexuelle war ebenso an der Tagesordnung wie z.B. die Forderung nach der Todesstrafe und eine aggressive Außenpolitik, vor allem gegenüber Deutschland.

Beispiel:
Zitat: Im Juni 2007 erntete er deutliche Kritik, nachdem er die polnische Forderung der Verankerung im Vertrag von Lissabon der Ioannina-Klausel zur Stimmengewichtung im Ministerrat der EU[2] mit den Bevölkerungsverlusten im Zweiten Weltkrieg begründete.[3] Laut seiner Argumentation in einem Live-Interview für den öffentlich-rechtlichen Radiosender Polskie Radio 1 hätte Polen ohne die Zeit von 1939 bis 1945 heute 66 Millionen Einwohner.[4] Auch gab er im Rahmen eines Interviews offen zu, dass es ihm (Lech Kaczyński, Anm.)darum gehe, deutsche Schuldgefühle gegenüber Polen zugunsten Polens bewusst auszunutzen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jaros%C5%82aw_Kaczy%C5%84ski#Europapolitik
Noch Fragen?

Aber das ist den Heuchlern und den gehirngewaschenen, opportunistischen Streamlinern egal, passiert ja alles nicht in Ö oder D.

Wenn jemand gegen rechts ist, ist das gut und schön. Wenn derjenige dabei aber selektiv vorgeht, ist er ein Hauchler, den ich leider nicht ernst nehmen kann.

Dh. man echauffiert sich entweder über alle rechten Regierungen in Europa (PIS, Lega Nord, Fidez, etc.) inklusive Sanktionen und Waisenkommission oder über keine.

Im Übrigen bin ich tatsächlich der Ansicht, dass man sich in innere Angelegenheiten anderer Staaten so wenig einmischen soll wie möglich.
Jedem, der Ö mit erhobenem Zeigefinger selbstgerecht von außen belehren will, fahre ich mit dem nassen Fetzen ins Gesicht.


RE: Wahlen Allgemein 2013: - Arkona - 29.06.2013 19:24

(29.06.2013 08:37)Titus Feuerfuchs schrieb:  Im Übrigen bin ich tatsächlich der Ansicht, dass man sich in innere Angelegenheiten anderer Staaten so wenig einmischen soll wie möglich.
Jedem, der Ö mit erhobenem Zeigefinger selbstgerecht von außen belehren will, fahre ich mit dem nassen Fetzen ins Gesicht.
Es ist ja noch gar nicht solange her, wo Österreich von Bannstrahl der EU getroffen wurde, weil das "dumme Volk" nicht genehm gewählt hatte. Sollte uns alle daran erinnern, wohin das führt, wenn man alles zentralistisch nach Brüssel an die Sesselfurzer abgibt.


Das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ): - WDPG - 29.06.2013 21:05

(26.06.2013 04:18)Sansavoir schrieb:  Die BZÖ ist eben "dank" Jörg Haider bekannter, aber auch hier kann ich nicht einschätzen, welche Entwicklung diese Partei seit dem Ableben Haiders vollzogen hat.

Eigentlich eine Abwärtsentwicklung. Zuerst mal kurz zurück zur Zeit in der das BZÖ entstanden ist. Damals stritten 3 Lager, das Rechte Lager, das (wirtschaftsliberale) Regierungslager und das der Kärntner (besonders Haider-Treu). In Knittelfeld waren es eher das Rechte und das Kärntner Lager das da geputscht hat. Bei der Abspaltung waren aber eher das Kärntner Lager und das wirtschaftsliberale Lager die sich abgespalten haben.

Bruchlinien zwischen dem Ganzen wurden nach Jörg Haiders Ableben schnell sichtbar. Gedenken an Haider als Programm war nichts worauf man dauerhaft bauen konnte. So kam es zum Machtkampf der Lager, das Wirtschaftsliberale setzte sich schließlich durch, zuerst unter Interimschef Scheibner, dann unter Bucher. Bucher ist zwar Kärntner, aber seine Linie und die von den Kärntner Freiheitlichen unterschied sich stark, was schließlich zu Spaltung führte, die FPK, die sich der FPÖ anschloss (und ihr im Jahr 2013 wenig Freude bereitete) entstand. Nun hatte das BZÖ seine Machtbasis in Kärnten verloren.

Das schwächte das BZÖ extrem, doch es sollte zu einer weiteren Abspaltung kommen. Das Team Stronach im Nationalrat besteht hauptsächlich BZÖ-Abgeordneten, die sich abgespalten haben, auch Team Stronach – Klubobmann (in Deutschland wird dieser Posten meineswissens Fraktionsführer genannt) Lugar kommt ursprünglich vom BZÖ. programmatisch sind die beiden Parteien relativ ähnlich.

Was ist also nach den 2 Abspaltungen und einigen erfolglosen Wahlen vom BZÖ noch übrig? Neben den Sitzen im Nationalrat, stellte man mit Ewald Stadler einen Abgeordneten im EU-Parlament, außerdem ist die kleinste der 6 Parteien im Kärntner Landtag. Parteichef und wohl auch Spitzenkandidat Bucher, fährt einen eher ruhigen und wirtschaftlich orientierten Kurs, mit einem Schuss Populismus. Finde er kommt insgesamt recht seriös herüber, ist aber nicht wirklich eine Person die, die Massen begeistern kann. Bin gespannt wer auf der Liste des BZÖ stehen wird, manche Prominente wie etwa Peter Westentaler (unter anderem Ex-Parteichef) haben angekündigt nicht mehr anzutreten.

Im Wahlkampf setzte man vor allem auf das Thema „Steuerreform“. Meiner Meinung nach ein Thema mit zuwenig Zugkraft. Etwas was für die Partei die bei Umfragen meist zwischen 1 und 5% liegt und oft sehr wenig beachtet wird aber dringend brauchen würde.

Meine Meinung zu den Chancen des BZÖ: Die Lage ist nicht Hoffnungslos, aber Bucher braucht viel Glück und eine verdammt geschickte Strategie um im Nationalrat zu bleiben.


RE: Wahlen Allgemein 2013: - Titus Feuerfuchs - 01.07.2013 00:17

(26.06.2013 04:18)Sansavoir schrieb:  Ich finde, dass WDPG interessante Beiträge zur österreichischen Politik schreibt. Trotzdem ist es schwer, seine Fragen zu beantworten. Obwohl er die neos schon öfters beschrieben hat, kann ich ihre Wahlchancen überhaupt nicht einschätzen. Die BZÖ ist eben "dank" Jörg Haider bekannter, aber auch hier kann ich nicht einschätzen, welche Entwicklung diese Partei seit dem Ableben Haiders vollzogen hat.

Es ist für mich immer wieder verblüffend, welchen Bekanntheitsgrad Haider im Ausland hatte.

Nur zur Erinnerung:

Er war lediglich Chef einer Oppositionspartei (bis 2000) und Landeshauptmann. Er hatte in Ö nur bedingten Einfluss und im Ausland (EU) gar keinen.

Wäre interessant zu wissen, warum ihn die Medien derart in den Vordergrund drängten. Haider amüsierte das Theater um seine Person; er sagte selbst mal im Interview, Leute, was macht ihr für ein Tam tam, ich bin ein kleiner Landeshauptmann, mehr nicht.

Zum einen war er politisch gemäßigter als ein Kaczyński, Berlusconi, Erdogan oder Orban, zum anderen hatte er bei weitem nicht deren Macht und Einfluss.
Die Genannten werden medial jedoch anders behandelt als Haider.


RE: Das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ): - Titus Feuerfuchs - 01.07.2013 00:31

(29.06.2013 21:05)WDPG schrieb:  . Das Team Stronach im Nationalrat besteht hauptsächlich BZÖ-Abgeordneten, die sich abgespalten haben, auch Team Stronach – Klubobmann (in Deutschland wird dieser Posten meineswissens Fraktionsführer genannt) Lugar kommt ursprünglich vom BZÖ. programmatisch sind die beiden Parteien relativ ähnlich.

Ja, wobei einzuschränken ist, dass das Stronachprogramm in erster Linie Stronach heißt und damit ziemlich konfus ist. Zum Zweiten fehlt bei Stronach das Thema Zuwanderung/Islamismus völlig.


(29.06.2013 21:05)WDPG schrieb:  Was ist also nach den 2 Abspaltungen und einigen erfolglosen Wahlen vom BZÖ noch übrig? Neben den Sitzen im Nationalrat, stellte man mit Ewald Stadler einen Abgeordneten im EU-Parlament, außerdem ist die kleinste der 6 Parteien im Kärntner Landtag. Parteichef und wohl auch Spitzenkandidat Bucher, fährt einen eher ruhigen und wirtschaftlich orientierten Kurs, mit einem Schuss Populismus. Finde er kommt insgesamt recht seriös herüber, ist aber nicht wirklich eine Person die, die Massen begeistern kann.

Sehr schön geschrieben.

Zu Stadler ist zu sagen, dass er vieles sein mag, aber sicher kein Liberaler.
Will damit sagen, dass die Parteispaltung nicht nur an politischen Differenzen, sondern v.a. auch an persönlichen liegt.
(Stadler hat Rosenkranz nach ihrer Abwahl z.B. vorgeschlagen ins BZÖ zu wechseln,was ideologisch null Sinn gemacht hätte)

Dessen ungachtet war es eine von Buchers Fehlentscheidungen, seinen besten Redner nach Brüssel zu schicken, wo dieser so und so nichts ausrichten kann.

(29.06.2013 21:05)WDPG schrieb:  Bin gespannt wer auf der Liste des BZÖ stehen wird, manche Prominente wie etwa Peter Westentaler (unter anderem Ex-Parteichef) haben angekündigt nicht mehr anzutreten.

Im Wahlkampf setzte man vor allem auf das Thema „Steuerreform“. Meiner Meinung nach ein Thema mit zuwenig Zugkraft. Etwas was für die Partei die bei Umfragen meist zwischen 1 und 5% liegt und oft sehr wenig beachtet wird aber dringend brauchen würde.

Meine Meinung zu den Chancen des BZÖ: Die Lage ist nicht Hoffnungslos, aber Bucher braucht viel Glück und eine verdammt geschickte Strategie um im Nationalrat zu bleiben.

Ich schätze die Chancen des BZÖ wieder in den NR einzuziehen auf maximal 20%.


RE: Wahlen Allgemein 2013: - WDPG - 01.07.2013 08:09

(01.07.2013 00:17)Titus Feuerfuchs schrieb:  Es ist für mich immer wieder verblüffend, welchen Bekanntheitsgrad Haider im Ausland hatte.

Nur zur Erinnerung:

Er war lediglich Chef einer Oppositionspartei (bis 2000) und Landeshauptmann. Er hatte in Ö nur bedingten Einfluss und im Ausland (EU) gar keinen.

Jein, so gesehen stimmt es natürlich. Jörg Haider hatte nie den Einfluss eines Bundeskanzlers/ Vizekanzler oder so und du hast recht, ihn kennt man im Ausland wohl eher als viele von diesen Personen.

Andererseits hat er in der Politlandschaft schon einiges verändert. Vor ihm gab es eine starke SPÖ und eine starke ÖVP, beide mit sehr, sehr hohen Einfluss. Die FPÖ gab es zwar schon seit 1955 (als VDU schon vorher) aber sie war nie über 10% (oft sehr viel weniger/nur als VDU etwas stärker) gekommen. Nun war sie zu einer mittelgroßen Partei geworden.

Vielleicht täuscht es mich etwas, aber ich habe das Gefühl das Haider in unserem Land auch etwas den Politikstil geändert hat.


Also auch wenn er nie Kanzler oder so geworden ist hat er schon viel bewegt (das muss man zugeben egal wie man zu ihm steht). Außerdem war er der erste Landeshauptmann der nicht von der SPÖ oder der ÖVP gekommen ist.

Bekannt wurde er im Ausland sicherlich wegen seines Rechtspopulismus, der als eine Art Bedrohung galt und da er immer wieder mit entsprechenden Sagern für Aufregung sorgte.


RE: Wahlen Allgemein 2013: - WDPG - 01.07.2013 08:13

(01.07.2013 00:17)Titus Feuerfuchs schrieb:  .... er sagte selbst mal im Interview, Leute, was macht ihr für ein Tam tam, ich bin ein kleiner Landeshauptmann, mehr nicht.

Zum einen war er politisch gemäßigter als ein Kaczyński, Berlusconi, Erdogan oder Orban, zum anderen hatte er bei weitem nicht deren Macht und Einfluss.
Die Genannten werden medial jedoch anders behandelt als Haider.

Naja, gab auch Zeiten da hat er behauptet er wäre nicht mehr als ein kleines FPÖ-Mitglied (in seiner Bin noch da – bin wieder weg Zeit), dabei spielte er bis 2005 in dieser Partei immer wieder eine bedeutende Rolle.

Zumindest Berlusconi ist mindestens so bekannt wie Haider.


RE: Das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ): - WDPG - 01.07.2013 08:26

(01.07.2013 00:31)Titus Feuerfuchs schrieb:  Zu Stadler ist zu sagen, dass er vieles sein mag, aber sicher kein Liberaler.
Will damit sagen, dass die Parteispaltung nicht nur an politischen Differenzen, sondern v.a. auch an persönlichen liegt.
(Stadler hat Rosenkranz nach ihrer Abwahl z.B. vorgeschlagen ins BZÖ zu wechseln,was ideologisch null Sinn gemacht hätte)

Dessen ungachtet war es eine von Buchers Fehlentscheidungen, seinen besten Redner nach Brüssel zu schicken, wo dieser so und so nichts ausrichten kann.

Stadler war aber zum Zeitpunkt der Parteispaltung ganz eindeutig ein Blauer, ist erst 2008 kurz vor der Wahl und nach Streit mit Strache zum BZÖ gewechselt. Das Stadler kein Liberaler ist gebe ich zu, auch manch andere Politiker wie des BZÖ wird in der Regel nicht als Liberal bezeichnen und vom Gesellschaftsliberalismus den z.B. LiF/noes vertreten unterscheidet man sich sowieso total.

Deshalb auch mein weiter oben genannter Vergleich mit der Schweizer SVP, den ich kürzlich irgendwo mal gelesen habe.


Zu Stadler selbst, denke ich das er überschätzt wird. Sicherlich ist er ein bekannter Poltiker und vielleicht auch rhetorisch gut, aber zumindest bei den Leuten die ich kenne ist er jetzt nicht unbedingt der beliebteste. Er würde (wenn er z.B. Spitzenkandidat wäre) wohl hauptsächlich potentielle FPÖ-Wähler ansprechen. Die FPÖ ist im Moment zwar nicht gerade im Hoch, aber ich glaube nicht das die Freiheitlichen in Scharren Wähler verlieren werden. Bucher spricht hier eher ÖVP-Wähler an.

Stadler mehr ins Boot der Bundespartei zu holen könnte für das BZÖ nicht schaden, das stimmt. Aber andererseits schadet es auch nicht, wenn man irgendwo außer im Nationalrat vertreten ist. So viel mehr als den Sitz in der EU, die im kärntner Landtag und ein paar Gemeinderäte hat man hier nicht.


neos und die anderen Kleinparteien mit halbwegs Potential: - WDPG - 01.07.2013 08:40

(26.06.2013 04:18)Sansavoir schrieb:  Ich finde, dass WDPG interessante Beiträge zur österreichischen Politik schreibt. Trotzdem ist es schwer, seine Fragen zu beantworten. Obwohl er die neos schon öfters beschrieben hat,...

Soo viel habe ich über die neos auch noch nicht berichtet (gebe aber zu ich versuche auch die ohnehin von den Medien benachteiligten Kleinparteien, fair zu behandeln und auch immer wieder von ihnen zu berichten). Inhaltlich muss ich sagen finde ich die Partei nicht besonders ansprechend (bin für manches was die Fordern absolut nicht), aber außer den Parteien die bereits Nationalratsabgeordnete stellen, haben sie denke ich noch am ehesten die Chance in den Nationalrat einzuziehen.

2011 war, vielleicht auch künstlich durch die Medien geschürt eine „wir brauchen was neues“ - Stimmung. Diese war leider beendet als Stronach dann seine Partei (die für mich eben nicht das geforderte neue ist) gegründet hat.

Eine Partei, die in dieser Zeit an Bedeutung gewann war die Piratenpartei. Aber 2013 hat sich bei Wahlen deutlich gezeigt, für Ergebnisse von ca. 1% und für den einen oder anderen Gemeinderatseinzug reicht es zwar, aber in Landtage kam man (im Gegensatz zu Deutschland) bei weitem nicht und im Bund hat man kaum Chancen.

Der KPÖ würde ich mit einem Spitzenkandidat Kaltenegger oder mit Elke Kahr als Spitzenkandidatin und einer guten Strategie sogar was zutrauen, doch nach beiden sieht es nicht wirklich aus. Mit Didi Zach oder Mirko Messner als Spitzenkandidat ist man wohl weit weg von einem Einzug.

Die neos haben finanziell andere Möglichkeiten (unter anderem sponsert hier der Unternehmen und Multimillionär Hans-Peter Haselsteiner) und sie verhalten sich auch halbwegs geschickt, auch wenn der große Durchbruch in den Medien fehlt. Ein prominente Spitzenkandidat wie Voggenhuber hätte die Chancen der Partei natürlich erheblich erhöht, aber nun tritt man mit Parteigründer Strolz an, was es natürlich schwerer macht. Bin gespannt ob es das Bündnis aus liberalen Kleinparteien wie neos, LiF (das von 1993-1999 im Nationalrat war), JuLis und Onlinepartei schafft in der Zeit des Wahlkampfs Aufmerksamkeit zu erregen.

Was die Chancen in den Nationalrat einzuziehen betrifft würde ich sagen, einfach wird es für die neos sicherlich nicht.


RE: Das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ): - Titus Feuerfuchs - 01.07.2013 14:29

(01.07.2013 08:26)WDPG schrieb:  
(01.07.2013 00:31)Titus Feuerfuchs schrieb:  Zu Stadler ist zu sagen, dass er vieles sein mag, aber sicher kein Liberaler.
Will damit sagen, dass die Parteispaltung nicht nur an politischen Differenzen, sondern v.a. auch an persönlichen liegt.
(Stadler hat Rosenkranz nach ihrer Abwahl z.B. vorgeschlagen ins BZÖ zu wechseln,was ideologisch null Sinn gemacht hätte)

Dessen ungachtet war es eine von Buchers Fehlentscheidungen, seinen besten Redner nach Brüssel zu schicken, wo dieser so und so nichts ausrichten kann.

Stadler war aber zum Zeitpunkt der Parteispaltung ganz eindeutig ein Blauer, ist erst 2008 kurz vor der Wahl und nach Streit mit Strache zum BZÖ gewechselt. Das Stadler kein Liberaler ist gebe ich zu, auch manch andere Politiker wie des BZÖ wird in der Regel nicht als Liberal bezeichnen und vom Gesellschaftsliberalismus den z.B. LiF/noes vertreten unterscheidet man sich sowieso total.

Deshalb auch mein weiter oben genannter Vergleich mit der Schweizer SVP, den ich kürzlich irgendwo mal gelesen habe.


Zu Stadler selbst, denke ich das er überschätzt wird. Sicherlich ist er ein bekannter Poltiker und vielleicht auch rhetorisch gut, aber zumindest bei den Leuten die ich kenne ist er jetzt nicht unbedingt der beliebteste. Er würde (wenn er z.B. Spitzenkandidat wäre) wohl hauptsächlich potentielle FPÖ-Wähler ansprechen. Die FPÖ ist im Moment zwar nicht gerade im Hoch, aber ich glaube nicht das die Freiheitlichen in Scharren Wähler verlieren werden. Bucher spricht hier eher ÖVP-Wähler an.

Stadler mehr ins Boot der Bundespartei zu holen könnte für das BZÖ nicht schaden, das stimmt. Aber andererseits schadet es auch nicht, wenn man irgendwo außer im Nationalrat vertreten ist. So viel mehr als den Sitz in der EU, die im kärntner Landtag und ein paar Gemeinderäte hat man hier nicht.

Das sehe ich etwas anders. Wenn die politischen Kräfte so schwach sind und die Personaldecke so dünn ist, wie beim BZÖ, muss man diese für die Nationalratswahl bündeln. Wenn man dort nciht reinkommt, kann man den Rest auch vergessen.

Un ehrlich: Was kann Stadler in Brüssel bewirken? Seit er dort ist, hat er null Medienpräsenz...


RE: Das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ): - Titus Feuerfuchs - 01.07.2013 14:49

(01.07.2013 08:26)WDPG schrieb:  [...]Das Stadler kein Liberaler ist gebe ich zu, auch manch andere Politiker wie des BZÖ wird in der Regel nicht als Liberal bezeichnen und vom Gesellschaftsliberalismus den z.B. LiF/noes vertreten unterscheidet man sich sowieso total.

Exkurs:

Das BZÖ nennt sich rechtsliberal.

Dieser Rechtsliberalismus (der ein wesentliches Merkmal rechter Parteien ist, bei rechtsextremen Parteien schaut's hingegen ganz anders aus) äußert sich in einem schlanken Staat, der die Menschen nicht mit hohen Steuern knechtet und ihnen möglichst wenig vorschreibt.
Das bedeutet auf der anderen Seite auch, dass dem Individuum Eigenverantwortung abverlangt wird. D.h. es muss auch für sein Handeln Veranwortung übernehmen, kann sich also z.B.im Fall von Straffälligkeit nicht einfach auf die Gesellschaft ausreden. Deshalb sind strenge Strafen auch ein klassisch rechte Forderung.

Die Eigenveranwortung betrifft auch das Staatsvolk, deshalb ist direkte Demokratie ebenso ein klassisch rechtes Anliegen, wie eigenstaatliche Souveränität.

Rechtsliberalismus beinhaltet natürlich auch Konservativismus. Dh., er findet dort sein Ende, wo konservative Werte, respektive auch die Freiheit des Nächsten bedroht werden. Deshalb z.B. kein Liberalismus gegenüber Islamismus (Minarette, Burkas, etc...)


Der linke Liberalismus betrifft im Gegensatz weniger den wirtschaftlichen Sektor, weil er einen paternalistischen und interventionistischen Staat voraussetzt.
Er toleriert auch Menschen und Strömungen, die dem Liberalismus zuwiderlaufen, er fördert diese mitunter sogar und führt den Liebralismus damit ad absurdum.
Zudem ist der Linksliberalismus deutlich selektiver und inkonsequenter.

Ich bin daher ein großer Fan des Rechtsliberalismus, von Linksliberalimus hingegen weniger.Smile


RE: Das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ): - WDPG - 01.07.2013 15:15

(01.07.2013 14:29)Titus Feuerfuchs schrieb:  Das sehe ich etwas anders. Wenn die politischen Kräfte so schwach sind und die Personaldecke so dünn ist, wie beim BZÖ, muss man diese für die Nationalratswahl bündeln. Wenn man dort nciht reinkommt, kann man den Rest auch vergessen.

Un ehrlich: Was kann Stadler in Brüssel bewirken? Seit er dort ist, hat er null Medienpräsenz...

Gar nicht so einfach: Einerseits wird ein Stadler auf der Liste auch nicht die große Wählerschaft anziehen, das er beim BZÖ ist weiß man ja. Andererseits hast du mit dem "die Kräfte Bündeln schon auch recht. Das denke ich mir auch, auch bei den kleinen wie etwa der KPÖ wäre es wichtig die Kräfte zu Bündeln um Chancen zu haben. Warum also nicht auch beim BZÖ, gerade dieses muss eine "Alles oder Nichts"-Kampagne starten um noch Chancen zu haben.

Denke wichtig ist es zumindest den einen oder anderen der bekannten "alten Garde" an Bord zu haben. Denke da an Scheibner (weiß nicht ob er wieder dabei ist) und Haubner (die im BZÖ sicherlich sowas wie eine Sympatieträgerin ist), aber auch die eine oder andere Überraschung und neuere Personen können dem BZÖ nicht schaden.


RE: Wahlen Allgemein 2013: - Titus Feuerfuchs - 01.07.2013 17:14

(01.07.2013 08:13)WDPG schrieb:  
(01.07.2013 00:17)Titus Feuerfuchs schrieb:  .... er sagte selbst mal im Interview, Leute, was macht ihr für ein Tam tam, ich bin ein kleiner Landeshauptmann, mehr nicht.

Zum einen war er politisch gemäßigter als ein Kaczyński, Berlusconi, Erdogan oder Orban, zum anderen hatte er bei weitem nicht deren Macht und Einfluss.
Die Genannten werden medial jedoch anders behandelt als Haider.

Naja, gab auch Zeiten da hat er behauptet er wäre nicht mehr als ein kleines FPÖ-Mitglied (in seiner Bin noch da – bin wieder weg Zeit), dabei spielte er bis 2005 in dieser Partei immer wieder eine bedeutende Rolle.

Zumindest Berlusconi ist mindestens so bekannt wie Haider.


Ich wollte keineswegs nur auf den Bekannheitsgrad hinaus.

Haider wurde in den (ausländischen) Medien als Gefahr dargestellt, die er aufgrund seiner sehr beschränkten Machtverhältnisse gar nicht hätte sein können, was ihn diametral von den von mir als Beispiel genannten Politikern unterscheidet.


KPÖ, Piraten - Spitzenkandidaten: - WDPG - 05.07.2013 21:38

Die KPÖ hat nun bekannt gegeben das Parteichef Mirko Messner, wie 2006 und 2008 auch schon erneut Spitzenkandidat der Partei sein wird. Ich muss sagen ich finde das chancentechnisch schwach. Messner wirkt ja an sich nicht unsympathisch, aber er ist auch nicht gerade ein Mann der die Massen begeistern kann. Mit einer Spitzenkandidatin Kahr oder einem Spitzenkandidat Kaltenegger, eventuell mit Partheder (alles sehr bedeutende Personen aus der erfolgreichen KPÖ-Graz oder KPÖ-Steiermark) hätte man vielleicht eine kleine Chance gehabt, so sieht es finde ich für die KPÖ schlecht aus.
Das man Bundesweit antritt, da bin ich mir ziemlich sicher.


Den Spitzenkandidaten auswechseln wollen die Piraten. Hier war Mario Wieser, bisher Spitzenkandidat. Nun hat man anscheinend einen prominenten Quereinsteiger, den man am Montag als neuen Spitzenkandidaten präsentieren möchte, Wieser rückt auf Platz 2 zurück. Bin gespannt wer der Spitzenkandidat sein wird, mir fällt kaum wer passender ein. Voggenhuber wäre frei, aber er würde wohl besser zu den neos als zu den Piraten passen oder irgendein Unternehmer, aber das passt auch wieder nicht ganz zu den Piraten. Vielleicht jemand aus den Medien, aber wer? Oder ist der jenige doch nicht soo bekannt? Bin gespannt, wer es ist und ob er die Chancen der Jungpartei erhöht.


RE: KPÖ, Piraten - Spitzenkandidaten: - WDPG - 18.07.2013 21:46

(05.07.2013 21:38)WDPG schrieb:  Den Spitzenkandidaten auswechseln wollen die Piraten. Hier war Mario Wieser, bisher Spitzenkandidat. Nun hat man anscheinend einen prominenten Quereinsteiger, den man am Montag als neuen ......

Man präsentierte dann übrigens doch keinen echten Spitzenkandidaten, behauptete nur das Snowden der geeignete Spitzenkandidat wäre, aber der hat im Moment wohl bessere zu tun, als für eine Kleinpartei in Österreich anzutreten.

Mario Wieser bleibt also Spitzenkandidat der Piratenpartei, nicht er sondern das ganze Führungsteam sollen allerdings im Vordergrund stehen.

Im Prinzip war das ganze nur eine Art "wirkungsloser PR-Gag" der Piraten.


RE: Wahlen Allgemein 2013: - WDPG - 31.07.2013 13:29

Kurze Frage an die deutschen User hier: In Österreich brauchen Parteien um bei der Nationalratswahl Bundesweit antreten zu dürfen, entweder die Unterstützung von 3 Abgeordneten des Nationalrats, oder mindestens 2600 Unterstützungserklärungen (hiervon muss in jedem Bundesland erbracht werden).

Wie ist das in Deutschland bei der Bundestagswahl?