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Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 02.06.2012 16:25 Was denn die Philosophie bringe wurde schon Aristoteles gefragt. Innerhalb der christlichen Kulturen wurde die Kultur auf philosophischen (vor allem Neoplatonischen) Aspekten aufgebaut. Heutzutage hat man den Eindruck, sie ist tatsächlich überflüssig. Lassen sich außer Bücher keine Konsumgüter mit ihr herstellen, auch die Bildung ist nicht unbedingt notwendig, wozu gibt es Romane, Novellen und so weiter. Heutzutage braucht man sich keine philosophische Gedanken machen, es scheint tatsächlich überflüssig, weil die Verfassung, in der Bundesrepublik das Grundgesetz ist auf einem festen (aber philosophischem) Boden und dennoch lässt es genug Spielraum für Pragmatik und politischem Couleur. Bei genauerem Hinsehen ist die Philosophie der politischen Parteien festgefahren. Jeder scheint Lösungen zu einem Problem anzubieten und erklärt in oft durchsichtig gebastelten Zusammenhängen, warum die angebotene Lösung gerade zu der Parteiphilosophie passe. Ist auch sonst das Leben geplagt von Sinnfreiheit, kommt man schnell auf die Idee, religiös zu werden oder sich ein Hobby zuzulegen, mit anderen Worten, sich selbst ein Sinn für sein Leben zu geben. Und diese Philosophie kann die nächste bringen. Wer kennt ihn denn nicht, den immer lustigen, fröhlichen, stattlichen und brillentragenden Professor für Philosophie, der unterm Baum sitzt und über Gott und die Welt nachdenkt? Und dann denkt man sich für was wird der bezahlt? Was leistet der Mann wertvolles außer jungen Menschen an der Uni zu lehren, denen nichts weiter bleibt als später selbst so zu werden? Und auch Modelle zu erschaffen. Modelle die gar nicht mal philosophisch scheinen, aber es dennoch sind. Wieso lebt beispielsweise der Mensch nicht vom Brot allein? Ist er von Gott erschaffen oder nur eine üble Laune der Natur, gewollt von einer Biologie die uns schaffen kann und wenn sie will uns auch auslöscht wenn sie will? Dann aber der Dreh: Wieso in aller Welt denken wir darüber nach und leben nicht einfach? Warum habe ich nötig die Geschichte zu reflektieren um meine Konsequenzen daraus zu kennen? Die Antworten werden nur einem in Gedankenmodellen einfallen. Und die wohl größte Frage: Wie sollen wir zusammenleben? Wieso ist mein Nebenmann so viel Wert als ich? Was erhält ihn am Leben und vor allem wie finde ich einen Lebenspartner oder Lebensparterin? Und wieso brauche ich das? Fragen über Fragen... Wie soll ich ohne Leben... Und dann natürlich klar: sind wir bereit Antworten (und vor allem die unbequemen davon zu finden) und offen und bereit zu sein, ein Stück unseres kurzem Leben dafür zu verplempern. Wenn man seinem Leben also einen Sinn geben will, wieso dann nicht auch mal akzeptierten, dass etwas unlogisches, wirtschaftlich nichts produktives, gedacht werden kann. Sei es Religion, die man fragt, sei es die Geschichte oder sogar die Sprache. Und wenn man das nächste mal tief betrübt ist, wird man philosophieren mit der Frage: Wieso tue ich mir das an? Philosophie heißt Fragen stellen. Fragen an das Leben, Antworten suchen auch in dem, was uns verspricht Antworten zu liefern. Dazu sind wir Menschen fähig. Was sagt Aristoteles wohl zu der Frage warum wir eine Philosophie brauchen um sie zu erklären? Ich hoffe auf eine spannende Diskussion RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Annatar - 02.06.2012 19:35 Eigentlich hast du in deinem Post schon in Ansätzen selbst eine Antwort auf die Frage geliefert. Wir brauchen Philosophie meiner Meinung nach, Antworten auf nicht wissenschaftliche Fragen zu haben. Zum Beispiel: Wie wollen wir zusammen leben ?? Wie sollen wir uns gegenüber Tieren verhalten ?? Welches Verhalten ist richtig und welches falsch ?? Was ist der Sinn des Lebens ?? usw. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Nafets - 02.06.2012 19:55 (02.06.2012 16:25)WernerS schrieb: Was denn die Philosophie bringe wurde schon Aristoteles gefragt.Das habe ich dich schon einmal gefragt. Wo steht das geschrieben? RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 02.06.2012 19:59 (02.06.2012 19:55)Nafets schrieb:(02.06.2012 16:25)WernerS schrieb: Was denn die Philosophie bringe wurde schon Aristoteles gefragt.Das habe ich dich schon einmal gefragt. Wo steht das geschrieben? Ich meine ich hätte darauf schonmals geantwortet. In Aristoteles Politik I, jedoch weiß ich die Spalte nicht mehr und bin grad zu faul zum suchen. ![]() RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Viriathus - 02.06.2012 20:04 (02.06.2012 19:59)WernerS schrieb:Dazu passend:(02.06.2012 19:55)Nafets schrieb:(02.06.2012 16:25)WernerS schrieb: Was denn die Philosophie bringe wurde schon Aristoteles gefragt.Das habe ich dich schon einmal gefragt. Wo steht das geschrieben? 11. These von Marx über Feuerbach: "Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kömmt drauf an, sie zu verändern." RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 02.06.2012 20:22 Feuerbach ähm -- Guter Mann?! Achne ähm... Atheist und so... ääähmmm.... Achne lass... Im Ernst: ich glaub ich muss hier als Fußnoten machen... Also für Nafets maches ich nun gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz präzise: Aristoteles: Politik Buch I. Über die Hausverwaltung und die Herrschaft über Sklaven. In: Schütrumpf, Eckart: Aristoteles. Werke in deutscher Übersetzung, Berlin 1991. Also ich finde die genaue Stelle nicht, aber ich bin mir sicher, da stehts irgendwo. Hätts gleich aufschreiben soll. ![]() RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Annatar - 02.06.2012 20:28 (02.06.2012 20:22)WernerS schrieb: Feuerbach ähm -- Guter Mann?! Achne ähm... Atheist und so... ääähmmm.... Achne lass...Was hast du denn für ein Problem mit Feuerbach ?? RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 02.06.2012 20:37 Feuerbach war doch zuerst Theologe und wurde dann Philosoph. Das war meines Wissens der, der das Prinzip Glauben nicht verstanden hat, sondern sich eine eigene Systematik zusammengebastelt hat. Vereinfacht gesagt, sein Glaubensbegriff ist nur eine Projektion menschlicher Fähigkeiten auf ein höheres Wesen, in dem Fall Gott. Laut Feuerbach gehe es im Glauben dann darum, die guten Dinge am Menschen wegzuleugnen in dem man sie auf ein höheres Wesen schiebt. Das ist aber nicht der Sinn vom Glauben und schon gar nicht die Fähigkeit des Menschen. Alles was wir für Gott halten ist eigentlich Mensch. Somit sei die Theologie Antrophologie, also nicht die Auseinandersetzung mit Gott sondern mit dem Menschen. Also nur dass wir hier vom Gleichen reden: ich meine Ludwig Feuerbach. Nicht den Stadtteil von Stuttgart. ![]() RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Annatar - 02.06.2012 20:42 (02.06.2012 20:37)WernerS schrieb: Feuerbach war doch zuerst Theologe und wurde dann Philosoph. Das war meines Wissens der, der das Prinzip Glauben nicht verstanden hat, sondern sich eine eigene Systematik zusammengebastelt hat.Den meinte ich auch. Wieso hast du etwa auch etwas gegen den Stadteil von Stuttgart ?? ![]() RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 02.06.2012 20:50 Also ich hab nichts persönlich gegen Ludwig Feuerbach... Nur seine Ansicht ist aus heutiger Sicht etwas... schräg... Und ich ST-Feuerbach war ich noch nie. Könnt ja sein, dass Karl Marx darüber ne These gemacht hat. ![]() Back to topic würd ich sagen: Was ist der Sinn des Lebens ?? Das ist genau das, was doch eigentlich das frustrierende an der Philosophie ist. Und dann würde mich interessieren ist das mit Philosophie zu fassen, alleine oder entsteht das nicht aus kulturellem Zusammenhang (V. Frankl.)? Also Tradition. Warum sind die Menschen so Sinnfrustriert wenn Philosophie eigentlich helfen können. Fehlt da die Offenheit? RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Annatar - 02.06.2012 21:28 (02.06.2012 20:50)WernerS schrieb: Back to topic würd ich sagen:Könntest du das näher erläutern. Stehe voll aufm Schlauch. ![]() RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 02.06.2012 21:51 Na, es heißt doch immer (auch schon bei Frankl), der Mensch sei allgemein Sinnentleert, also die Masse würde keinen Sinn sehen, in dem was sie da tun, wie sie leben. Ich meine, Philosophie kann auch frustrieren - ebenso kann man eine Sinnfreiheit in seinem Leben damit aufdecken. Das ist die Frage Wenn wir wissen wollen, wozu Philosophie muss dann auch gefragt werden, richt sie auch so weit, dass sie uns auch unter die Arme greifen ann? Kein Psychotherapeut kommt doch auf die Idee Depressionen mit Philosophie zu behandeln. Vor allem wenns auch weitreichend ist. Aristoteles sagt ja wenigstens, man braucht sie um ein Staat aufzubauen. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Annatar - 02.06.2012 21:53 (02.06.2012 21:51)WernerS schrieb: Na, es heißt doch immer (auch schon bei Frankl), der Mensch sei allgemein Sinnentleert, also die Masse würde keinen Sinn sehen, in dem was sie da tun, wie sie leben.Wäre dem so, wäre die Suizidrate viel höher. (02.06.2012 21:51)WernerS schrieb: Ich meine, Philosophie kann auch frustrieren - ebenso kann man eine Sinnfreiheit in seinem Leben damit aufdecken. Das ist die Frage Wenn wir wissen wollen, wozu Philosophie muss dann auch gefragt werden, richt sie auch so weit, dass sie uns auch unter die Arme greifen ann?Ja. Denn erst die eigene Lebensphilosophie gibt unserem Dasein einen Sinn. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 02.06.2012 22:00 (02.06.2012 21:53)Annatar schrieb:(02.06.2012 21:51)WernerS schrieb: Na, es heißt doch immer (auch schon bei Frankl), der Mensch sei allgemein Sinnentleert, also die Masse würde keinen Sinn sehen, in dem was sie da tun, wie sie leben.Wäre dem so, wäre die Suizidrate viel höher. Muss nicht sein; Den viele flüchten sich dann in den Konsum, Alkoholismus und so. Und da sind eigentlich die Zahlen alamierend hoch wenn auch rückläufig. (02.06.2012 21:51)WernerS schrieb: Ja. Denn erst die eigene Lebensphilosophie gibt unserem Dasein einen Sinn. Demnach dürftes es auch kein allgemeines philosophisches Lehrbuch geben. Gibts aber. Dann ist doch die Frage gebe ich meinem Leben einen Sinn? Also überspitzt: Ich setze mich für eine Frau ein und für meine Familie. Die Natur gibt uns gute Gefühle, damit wir uns vemehren. Das wir so überleben können, müssen wir wirtschaften. Und das im ewigen Kreislauf. Dann frage ich mich ehrlich, ist das Sinvoll? Wenn ich mir einen Sinn gebe, vlt die Liebe, wie das manche ja tun, tue ich als nur etwas zum Selbstzweck, der letztlich num Erhalt des nächsten Selbstzweck ist? Ist ein bisserl Wenig... RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Annatar - 02.06.2012 22:02 (02.06.2012 22:00)WernerS schrieb: Muss nicht sein; Den viele flüchten sich dann in den Konsum, Alkoholismus und so. Und da sind eigentlich die Zahlen alamierend hoch wenn auch rückläufig.Stimmt. (02.06.2012 21:51)WernerS schrieb: Demnach dürftes es auch kein allgemeines philosophisches Lehrbuch geben. Gibts aber. Dann ist doch die Frage gebe ich meinem Leben einen Sinn?Manno jetzt überforderst du mich. ![]() ![]() ![]() RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Renegat - 02.06.2012 22:05 Gedanken über den Sinn des Lebens macht sich doch jeder Mensch, in manchen Lebensphasen mehr, in anderen weniger. Diese anderen Phasen würde ich als sinnentlernter betrachten, denn das sind meistens die, wo man so in den Alltag eingespannt ist, das man nur noch funktioniert. Damit will ich sagen, ein bißchen Philosoph ist jeder, das gehört zum Menschsein dazu. Deshalb kann ich mit der Frage wenig anfangen, wozu die Philosophie notwendig ist. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 02.06.2012 22:05 Sorry wollt ich nicht. Aber jetzt sind wir gerade an dem Punkt, von wegen Körper nicht als Selbstzweck und so^^ Und da fangen dann die Probleme an. Nicht alles was Sinn macht ist ja einfach, man sehe die Physik... RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Viriathus - 02.06.2012 22:15 (02.06.2012 22:00)WernerS schrieb: Dann ist doch die Frage gebe ich meinem Leben einen Sinn?Was den normalen Denker an dieser Frage immer scheitern lässt, könnte sein, dass man den Sinn zu hoch ansetzt. Sprich: Den Sinn, den man seinem Leben geben könnte für zu trivial hält. (02.06.2012 22:00)WernerS schrieb: Also überspitzt: Ich setze mich für eine Frau ein und für meine Familie. Die Natur gibt uns gute Gefühle, damit wir uns vemehren. Das wir so überleben können, müssen wir wirtschaften. Und das im ewigen Kreislauf. Dann frage ich mich ehrlich, ist das sinnvoll? Wenn ich mir einen Sinn gebe, vlt die Liebe, wie das manche ja tun, tue ich als nur etwas zum Selbstzweck, der letztlich num Erhalt des nächsten Selbstzweck ist? Ist ein bisserl Wenig...Warum ist das zu wenig? Du warst doch dann damit glücklich. Glücklich macht, wenn die eigenen Ziele (oder auch Sinne des Lebens) nicht so hoch gesteckt werden, dass sie unereichbar sind und nicht so niedrig, dass man sich nicht anstrengen muss. Wenn Du am Ende deines Lebens sagen kannst, dass Du das erreicht hast, hast Du glücklich gelebt. Und damit deinem Leben einen Sinn gegeben.[/quote] RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 02.06.2012 22:25 Macht Sinn. Aber dann darf man eben nicht so leben wollen, wie Onkel Dagobert... Zitat:Du warst doch dann damit glücklich. Im Idealfall schon, aber vorrausgesetzt das ist nicht der Fall. Und dann im größeren Kontext bedeutet doch dass dann nicht mehr und nicht weniger, dass doch für sich selbst lebt und somit zum Selbstzweck wird. 5 Mrd Menschen darunter fast die Hälfte die gar nicht dazu kommt, sich den Sinn zu geben, geschweige denn, nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Wir in den Industrienationen können uns am Abend hinhocken und darüber philosophieren. Aristoteles sagt, das können nur Leute tun, die Sklaven haben um dann vom Leben nicht abgelenkt zu werden.Ein Luxus ließt man zwischen den Zeilen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man kann sein Glück finden kann, sagen wir in den Schwellenländern, die eben weder die politische Freiheit noch die wirtschaftliche Freiheit und die räumliche Beengung haben wie wir? Für die ist ihr Leben nur Selbstzweck, also Leben und wirtschaften. Wirtschaften um zu Leben und dann wieder andersrum. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Viriathus - 02.06.2012 23:17 (02.06.2012 22:25)WernerS schrieb: Macht Sinn. Aber dann darf man eben nicht so leben wollen, wie Onkel Dagobert...Nein, das wäre sicher nicht erstrebenswert. Wobei die Don Rosa Version und auch der späte Barks ein durchaus sympatisches Bild zeigt. Er kommt da zu der Vorstellung, dass Dagobert zwar sagenhaft geizig ist, aber dass er mit jeder Münze und jedem Schatz eine Erinnerung verbindet, bei welchem Abenteuer er diese bestimmte Münze gewonnen hat. Der ware Schatz liegt demnach nicht in dem Wert, sondern in der Erinnerung. Ein durchaus motivierender Gedanke. Nicht das Materielle hat Wert, sondern das Gefühlte, Erlebte. Trotzdem ist Donald zumindest bei Barks derjenige, der im Endeffekt glücklicher ist. Zwar ist er arm, tollpatschig und nicht erfolgreich, aber er verschließt sich nicht den Freuden des Lebens. Er gibt das Geld zuviel aus, was Dagobert zuviel spart. Somit hat er oft Existenzsorgen, aber er weiß wie das Leben zu nehmen ist. Es gibt eine Szene in einer Geschichte von Barks, in der Donald am Ende der Geschichte bei der es darum ging Dagoberts Vermögen vor den Panzerknackern zu schützen, zu Dagobert sagt: "Du verstehst es vielleicht nie, Onkel Dagobert, aber Du kannst dein Leben nicht genießen, weil Du ständig darauf achten musst, dass dir keiner dein Vermögen wegnimmt. Ich bedauere Dich. Du bist nur ein armer, reicher, alter Mann." Ein sehr harter Satz, der den Unterschied in den Lebensarten der beiden herausstellt. Das nächste Bild zeigt einen traurig blickenden, verletzten Dagobert bis er sich sofort wieder seinem harten Motto zuwendet: "Ach, Narrengeschwätz. Kein Mensch ist arm zu nennen, der ab und zu tun kann, was ihm Spaß macht. Und ich habe eben Spaß dabei in meine Münzen zu tauchen und darin herumszuwühlen" und dann wirft er Zylinder beiseite und springt in seine Münzen, seinen Reichtum und auch seine Erinnerung? Taucht er vielleicht ab in vergangene Abenteuer und Erinnerungen an die Zeit wo er noch nicht so "entsetzlich reich" (Zitat eines Neffen, wieder so eine schöne Wortkombination) war. Ich hoffe das Philosophische mit diesem "Exkurs" nicht zu sehr verlassen zu haben, aber es passt zum Thema wie ich finde. (02.06.2012 22:25)WernerS schrieb: Und dann im größeren Kontext bedeutet doch dass dann nicht mehr und nicht weniger, dass doch für sich selbst lebt und somit zum Selbstzweck wird. 5 Mrd Menschen darunter fast die Hälfte die gar nicht dazu kommt, sich den Sinn zu geben, geschweige denn, nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Wir in den Industrienationen können uns am Abend hinhocken und darüber philosophieren.Aristoteles war ein unfassbar weiser Mann (übrigens auch im Bezug auf die Naturwissenschaften). Über diese Stelle muss ich erstmal nachdenken. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 03.06.2012 18:18 Das mit Dagobert passt hervorrragend in das Thema! Aus der Sicht habe ich das nicht gesehen. Zum Aristoteles. Es lohnt sich darüber nachzudenken. Und dann sieht die Sinnessuche schon wieder anders aus... RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Default - 03.06.2012 18:42 (03.06.2012 18:18)WernerS schrieb: Zum Aristoteles. Es lohnt sich darüber nachzudenken. Und dann sieht die Sinnessuche schon wieder anders aus...Aristoteles war Schüler von Platon. Platon 'einer' von Sokrates. Von Sokrates ist überliefert: "Ich weiß, dass ich nichts weiß..." RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Maxdorfer - 04.06.2012 17:18 Puhh. Warum braucht man die Philosophie. Das ist so eine Frage wie "Wozu braucht man die Geschichte". Früher hätte ich gesagt: Weil es interessant ist und weil man dann sein Hobby zum Beruf machen kann. Aber ich denke, Philosophie ist wichtig, um daraus Konsequenzen für die heutige Zeit zu ziehen - genauso wie Geschichte (siehe die Signatur von WernerS). Wer die Vergangenheit nicht kennt, den kann das die Zukunft kosten. Und so gilt auch für die Philosophie: Wer keinen Sinn des Lebens kennt, der lebt nicht wirklich. Man braucht Ziele - und die legt oft die Philosophie fest. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 07.06.2012 14:04 Also halten wir aus der Diskussion mal fest: - Philosophie ist nicht unbedingt wissenschaftlich - Legt Ziele im Leben fest, die uns glücklich machen können - Ist wie die Geschichte Sinnesstiftung - Interpretation der Welt Daraus ergibt sich z. B. - jeder ist ein bisschen Philosoph - schwierig objektive Grenzen zu ziehen (z. B. Onkel Dagobert und Donald) - Sinn für sich könnte man für zu trivial halten. Offene Fragen: -Philosophie [lt. Aristoteles] ein Luxus? - Wo steht die Stelle bei Aristoteles Politik I die ungefähr hieß: "[...] oft gefragt, was philosophie denn nütze" ? - Fehlt die Offenheit für philosophische Fragen in unserer Gesellschaft? - Ist das Leben Selbstzweck und die Vermehrung letzlich nur der Selbsterhalt des Selbstzweck? RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Maxdorfer - 07.06.2012 14:45 Gute Zusammenfassung. So hat sich das Sansavoir im alten Forum sicher vorgestellt.! ![]() RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Newmaar - 07.06.2012 19:05 Ich weiß nicht, ob man sagen kann, dass die Philosophie nach Zielen im Leben sucht, die uns glücklich machen können. Gerade das ist ja schon seit jeher ein Streitpunkt gewesen, als größter Kontrast bei dieser Frage seien nur zwei der vier philosophischen Schulen Griechenlands genannt, die Stoiker und die Epikureer. Während letztere die Lust (und die Vermeidung von Unlust) als das höchste Gut betrachteten, in die Furcht vor den Göttern und dem Tod abgestreift werden sollte, waren die Stoiker ja die Vertreter der gelebten Leidenschaftslosigkeit, bei denen die Tugend das höchste Gut und die Seele unsterblich war. Auf Ihre letzte (offene) Frage möchte ich gerne mit Nietzsche antworten: "Der Mensch, welcher nicht zur Masse gehören will, braucht nur aufzuhören, gegen sich bequem zu sein" [912](Wie man wird, was man ist) RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 10.06.2012 13:11 Zitat:Ich weiß nicht, ob man sagen kann, dass die Philosophie nach Zielen im Leben sucht, die uns glücklich machen können. Genau jetzt sind wir an dem schwierigen Punkt. Man braucht keine Philosophie, aber einen Plan, wenn man so will, oder man lebt einfach so und jagt seinen Bedürftnissen hinterher ohne sie zu hinterfragen. Aber es gibt ja nicht nur eine Philosophie, jede Art, in der man theoretisch leben kann kann man nachgehen und sie zu seiner Philosophie erklären. Nur ist dann auch die Frage nach der Umsetzbarkeit und den äußeren Umständen, nämlich da glaube ich kann eine Philosophie überhaupt "erfolgreich werden". Und dann natürlich wie man sie auslegt für wen: Meine für mich, eine Kollektive für den Staat, die dann die individuelle eingrenzt? Zitat:Auf Ihre letzte (offene) Frage möchte ich gerne mit Nietzsche antworten: "Der Mensch, welcher nicht zur Masse gehören will, braucht nur aufzuhören, gegen sich bequem zu sein" [912](Wie man wird, was man ist) Verstehe ich nicht. Tut mir leid. ![]() RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Uta - 10.06.2012 14:38 Korrigiert mich, wenn ich irre. Die Aufgabe der Philosophie ist es, Fragen zu stellen. Mit den "Augen eines Kindes", neutral und unverbraucht das Gegebene zu betrachten und zu hinterfragen. Die Philosophie gibt eigentlich keine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Sie fragt eher nach dem Sinn und der Konsequenz unseres Handelns und versucht so umfassend und neutral wie möglich alle Aspekte mit einzubeziehen. Vornehmlichstes "modernes" Einsatzfeld der Philosophie sind beispielsweise die Ethikkommissionen. Die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens wird man nicht von einem Philosophen bekommen. Ich habe es seinerzeit so gelernt: Die Philosophie fragt, die Religion gibt die Antwort. LG Uta RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Maxdorfer - 10.06.2012 14:49 (10.06.2012 14:38)Uta schrieb: Korrigiert mich, wenn ich irre. Das ist die Frage. FÜr manche Leute gibt die Philosophie die Antwort, für andere (die Gläubigen) die Religion. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Uta - 10.06.2012 15:11 (10.06.2012 14:49)Maxdorfer schrieb:(10.06.2012 14:38)Uta schrieb: Korrigiert mich, wenn ich irre. Das stimmt so nicht ganz. Einige SUCHEN in der Philosophie die Antwort. Philosophie gibt aber keine Antwort. Grundsätzlich nicht. Sie stellt die Fragen idealerweise jedoch so konsequent, dass die Antwort als logisches Resultat offensichtlich wird. Das wiederum setzt voraus, dass wirklich alle Aspekte betrachtet und in ihren Auswirkungen beleuchtet werden. Dazu ist aber der menschliche Verstand nicht in ausreichendem Maße in der Lage, somit bleibt in der Philosophie immer eine gewisse Unschärfe. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Viriathus - 10.06.2012 16:02 Religion und Philosophie sind aber doch in ihren Fragestellungen verwandt. Am Ende geht es um Sinn- und Moralfragen. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 10.06.2012 16:04 (10.06.2012 16:02)Viriathus schrieb: Religion und Philosophie sind aber doch in ihren Fragestellungen verwandt. Also zumindenst in allen christlichen Richtungen der Religion ist die Philosophie das "Magd und Bein". Also ohne Philosophie würde das Christentum erst gar nicht funktionieren, zumindenst nicht so, wie wir es kennen. Moralfragen sind der Philosophie abgeleitet. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Titus Feuerfuchs - 22.06.2012 01:38 (02.06.2012 19:35)Annatar schrieb: Eigentlich hast du in deinem Post schon in Ansätzen selbst eine Antwort auf die Frage geliefert. "Philosophischer Fragen" (z.B. Kant: "Was soll ich tun"? "Was darf ich hoffen?" "Was ist der Mensch?" "Was kann ich wissen?") sind absolut wissenschaftlich! Derartige Fragen werden in unserer komplexen Welt immer wichtiger. Schließlich sollte man sich immer überlegen, warum man best. Handlucngen setzt. Z.B. die Workoholics,die ihr Leben objektiv nicht produktiver Arbeit widmen, könnten sich fragen, was ihr Ziel ist, wofür sie best. Dinge tun, ob sie das glücklich macht, etc. Oder Japanische Wissenschaftler, die zwar die Fähigkeit haben, "Pflegeroboter" zu bauen, aber nicht die Fähigkeit, zu reflektieren, welchen Sinn diese erfüllen, ob sie gut für die Gesellschaft sind, ob es -um bei Kant zu bleiben- vernünftig ist, so etwas zu bauen. ..etc... Würden sich z.B. Waffenkonstrukteure z.B. an Kants kategorischem Imperativ orientieren, wäre der Welt einiges erspart geblieben... Philosophie ist die Königin der Wissenschaften, sie setzt die anderen Wissenschaften quasi schon voraus... In meinen Augen gibt es eher einen Mangel an Philosophie... RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Titus Feuerfuchs - 22.06.2012 01:41 (02.06.2012 20:50)WernerS schrieb: [...]Was ist der Sinn des Lebens ??[...] M.E. das Leben an und für sich. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 22.06.2012 17:48 Zitat:Oder Japanische Wissenschaftler, die zwar die Fähigkeit haben, "Pflegeroboter" zu bauen, aber nicht die Fähigkeit, zu reflektieren, welchen Sinn diese erfüllen, ob sie gut für die Gesellschaft sind, ob es -um bei Kant zu bleiben- vernünftig ist, so etwas zu bauen. Was sind Pflegeroboter jetzt genau? Zitat:Philosophie ist die Königin der Wissenschaften, sie setzt die anderen Wissenschaften quasi schon voraus... Aber sie ist nicht der Naturwissenschaften vorgesetzt. Annsonsten ist da was wahres dran. Schon alleine wie Karl Popper die Geisteswissenschaften beschreibt fällt auf philosophischen Boden. Ohne Philosophie keine Geschichte, die in sich wieder eine Philosophie trägt (hat die Geschichte denn ein Ziel, wie im Judentum und Christentum oder Marxismus?). Oder Sozialethik und den Sozialwissenschaften. Für die Politik und deren Wissenschaften ist natürlich notwenig (siehe auch Anfangstext). http://www.home.uni-osnabrueck.de/uwmeyer/Lehre/Sinn_des_Lebens/Popper.pdf RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - 913Chris - 23.06.2012 16:20 (22.06.2012 17:48)WernerS schrieb: Aber sie ist nicht der Naturwissenschaften vorgesetzt. Ohne Philosophie arbeiten die Naturwissenschaften aber quasi ohne Netz und doppelten Boden, denn die moralisch-ethischen Vorgaben, was denn nun noch erlaubt ist und was nicht in den Naturwissenschaften, die liefert die Philosophie. Bzw. die Philosophie bemüht sich, die Naturwissenschaften einzugrenzen in ihrem Bestreben, alles zu erfahren und auszuprobieren. (vgl. Dürrenmatt: "Die Physiker"...) Ebenso lassen sich einige naturwissenschaftliche Forschungen philosophisch begründen. Warum sollte es so interessant sein, herauszufinden, wie der Urknall abgelaufen ist, wie alt das Universum werden kann, was die kleinsten Teilchen sind, seit wann der Mensch Mensch ist usw.usf.? Letzten Endes sind das philosophische Fragestellungen, auch wenn mittlerweile auch klar geworden ist, dass z.B. die Suche nach dem kleinsten Teilchen mit zur Suche nach unendlichen Energiereserven gehört. Am Anfang stand der philosophische Gedanke. VG Christian RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Titus Feuerfuchs - 25.06.2012 20:46 (22.06.2012 17:48)WernerS schrieb:Zitat:Oder Japanische Wissenschaftler, die zwar die Fähigkeit haben, "Pflegeroboter" zu bauen, aber nicht die Fähigkeit, zu reflektieren, welchen Sinn diese erfüllen, ob sie gut für die Gesellschaft sind, ob es -um bei Kant zu bleiben- vernünftig ist, so etwas zu bauen. In Japan wird an Robotern gearbeitet, die eines Tages die Pflege von alten bzw. sonstigen hilfsbedürftigen Menschen übernehmen sollen. Ich finde derartige Entwicklungen aus menschlicher und ethischer Sicht sehr bedenklich. http://www.welt.de/gesundheit/article13599509/Kuschelroboter-Paro-empoert-Ethiker.html http://www.welt.de/wissenschaft/article8638941/Sprechende-Roboter-sollen-bei-Altenpflege-helfen.html http://www.wiwo.de/technologie/forschung/innovation-der-woche-roboter-als-altenpfleger/5823450.html RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Viriathus - 26.06.2012 20:03 (23.06.2012 16:20)913Chris schrieb: Ohne Philosophie arbeiten die Naturwissenschaften aber quasi ohne Netz und doppelten Boden, denn die moralisch-ethischen Vorgaben, was denn nun noch erlaubt ist und was nicht in den Naturwissenschaften, die liefert die Philosophie. Bzw. die Philosophie bemüht sich, die Naturwissenschaften einzugrenzen in ihrem Bestreben, alles zu erfahren und auszuprobieren. (vgl. Dürrenmatt: "Die Physiker"...)Bemüht sich die Philosophie darum? Oder sollte sie das? Warum? (Um mal den Ball weiterzutreiben in eine sehr interessante Richtung)[/quote] (23.06.2012 16:20)913Chris schrieb: Ebenso lassen sich einige naturwissenschaftliche Forschungen philosophisch begründen. Warum sollte es so interessant sein, herauszufinden, wie der Urknall abgelaufen ist, wie alt das Universum werden kann, was die kleinsten Teilchen sind, seit wann der Mensch Mensch ist usw.usf.? RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 26.06.2012 20:44 Zunächst würde mich aber interessieren, warum was gegen die Pflegeroboter einzuwenden ist. (Ich habe einen Kommentar der Welt dazu gelesen.) Zitat: Bemüht sich die Philosophie darum? Oder sollte sie das? Das ist wohl ein Teilbereich der Philosophie, und zwar das der sog. Ethik. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - 913Chris - 28.06.2012 08:49 (26.06.2012 20:44)WernerS schrieb:Zitat: Bemüht sich die Philosophie darum? Oder sollte sie das? Wobei es da schon zwei Lager gibt. Auch in der Philosophie. Die einen argumentieren mit der Ethik, die anderen mit dem Fortschritt, der die Menschheit weiter bringen soll. So gesehen kann man Viriathus´ Frage nicht eindeutig beantworten... Beppe RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Viriathus - 28.06.2012 10:34 (28.06.2012 08:49)913Chris schrieb:(26.06.2012 20:44)WernerS schrieb: Das ist wohl ein Teilbereich der Philosophie, und zwar das der sog. Ethik. Wie würdest Du denn ansetzen? RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Renegat - 29.06.2012 13:32 Damit das schöne Thema "Philosophie - wozu" nicht in Vergessenheit gerät, möchte ich kurz zusammenfassen, was mir aus der Diskussion in Erinnerung geblieben ist und meine Fragen anschließen. Jeder ist ein bißchen Philosoph + kann essentielle Fragen stellen. Ob diese Fragen nun von Philosophen, Ethikräten, Religionsgemeinschaften, politischen Parteien + Verbänden zusammenfassend gestellt werden, ändert nichts daran, dass es zutiefst philosophische Fragen sind. -Was ist der Sinn des Lebens? -Darf die Naturwissenschaft/Medizin alles, was sie kann? -Darf die freie Wirtschft/Ökonomie alles, was geht? Bitte ergänzen Die meisten Fragen halte ich für zeitlose Fragen der Menschheit, die Antworten können sehr verschieden sein. Vielleicht können wir an diesen/ergänzten Fragen untersuchen, welche Antwortversuche es von wem, wann und wo jeweils in der Geschichte gegeben hat, denn abschließende Antworten kann es darauf wohl nicht geben. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Viriathus - 29.06.2012 18:33 (29.06.2012 13:32)Renegat schrieb: -Darf die Naturwissenschaft/Medizin alles, was sie kann? Das würde ich gerne diskutieren. Würde aber lieber reagieren, da ich es schöner finde, wenn ein philosophischer Beitrag am Anfang steht, ich in Philosophie aber ahnungslos bin. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 30.06.2012 15:42 Ich möchte hier in diesem Zusammenhang den Eid des Hippokrates von Kos zitieren: Zitat:Ich schwöre und rufe Apollon, den Arzt, und Asklepios und Hygeia und Panakeia und alle Götter und Göttinnen zu Zeugen an, dass ich diesen Eid und diesen Vertrag nach meiner Fähigkeit und nach meiner Einsicht erfüllen werde. Zitiert nach http://de.wikipedia.org/wiki/Hippokratischer_Eid [Zugriff: 30.06.2012 um 15:36" Ich meine das sollte für die Medizin als urphilosophische Quelle mal reichen. Aus der christlichen Philosphie kommt der Ansatz dass der Körper des Menschen nicht viel wert sei, sondern nur seine Seele rettbar, deswegen kann man den Körper, der sogar das "böse" sei am Menschen, somit schließt sich auch aus, dass man durch alle operativen Eingriffe versucht den Körper zu retten. Das ist übrigends auch z. T. griechische Philosophie so, vor allem in der spartanischen. Hier geht es darum: Wenn man verletzt ist soll man Rotwein mit Holzspänen trinken, wenn man dann dadurch umkommt, dann war es auch nicht mehr wert weiter zu leben, weil man dem Körper dann nicht mehr zugetraut hat, sich weiter zu entwickeln, weil er eben dem Geist minderwertig ist. Als Problementfaltung sollte dies mal reichen. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Renegat - 06.07.2012 12:08 (29.06.2012 18:33)Viriathus schrieb: -Darf die Naturwissenschaft/Medizin alles, was sie kann? (30.06.2012 15:42)WernerS schrieb: Ich möchte hier in diesem Zusammenhang den Eid des Hippokrates von Kos zitieren:Danke WernerS, nun haben wir den alten Eid des Hippokrates, dem möchte ich der Vollständigkeit halber die moderne Version gegenüberstellen. http://de.wikipedia.org/wiki/Genfer_Deklaration_des_Welt%C3%A4rztebundes sowie einen Teil der Diskussion darüber http://www.dghs.de/fileadmin/user_upload/Dateien/PDF/Lexikon_Eid_des_Hippokrates.pdf Ob uns das für die Diskussion weiterbringt, weiß ich nicht. Ging es dir um Medizin, das Berufsverständnis der Ärzte oder andere Naturwissenschaften, Viriathus? Die Diskussion um den Schwangerschaftsabbruch ist seit den 70ern weitgehend abgeschlossen. Heute stehen andere ethische Themen im Vordergrund, etwa das frühe Erkennen von Krankheiten von ungeborenen Kindern. http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4nataldiagnostik Oder am anderen Ende des Lebens, wie lange soll Leben verlängert werden, was ist noch lebenswert, Apparatemedizin, Sterbehilfe? Ist der Status von Ärzten heute auch eine philosohische Frage? Sie sind ja nicht mehr die "Halbgötter in weiß", sondern Dienstleister in einem Gesundheitswesen mit ökonomischen Zwängen. RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 02.08.2012 19:51 Zitat:Das würde ich gerne diskutieren. Würde aber lieber reagieren, da ich es schöner finde, wenn ein philosophischer Beitrag am Anfang steht, ich in Philosophie aber ahnungslos bin. Da ich sehe, dass der Thread ins Erliegen kommt, denke dass wir dieses Thema mal lassen und es mal auf einen anderen Thread auslagen, ich wäre dazu bereit etwas zu schreiben und mich da ein bisschen einzulesen und einen philosophischen Beitrag auch durchaus zitieren kann. Soll jetzt nicht das Problem sein, Zeitmangel ist bei mir eher das Problem. Ähm... Tja, wie gehts weiter? Ist die Philosophie wie zu alten Zeit das Gebein unseres Lebens? Drauf werde ich nächster Zeit in dem Thread was schreiben, ich habe eine interessante Endeckung gemacht... RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Viriathus - 02.08.2012 21:28 Bin derzeit völlig ausgelastet, sorry ![]() Aufgeschoben ist nicht aufgehoben? RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - WernerS - 03.08.2012 14:37 (02.08.2012 21:28)Viriathus schrieb: Bin derzeit völlig ausgelastet, sorry Nicht weiter schlimm, aber erstens finde ich das Thema hat einen eigenen Thread verdient und zweitens will ich das Philosophieunterforum nicht nur mit einem Thread füllen. |