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Ethnien der Völkerwanderungszeit - Suebe - 25.08.2024 11:58 In Archäologie Online wird von der Forschung an einem Langobardenfriedhof in der Nähe von Turin berichtet. https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/wie-sich-nach-dem-untergang-des-roemischen-reichs-in-norditalien-neue-gemeinschaften-bildeten-6012/ und auch hier bestätigt sich die relativ neue Theorie, dass sich die Ethnien der Völkerwanderungszeit zu einem erheblichen Teil durch "Beitrittserklärung" bildeten. aus dem Link: Zitat:Das Gräberfeld von Collegno liefert demnach neue Erkenntnisse über Migration und Machtstrukturen im spätantiken Italien. Zur Elite zu gehören, hing also nicht primär von der Abstammung ab, sondern von anderen Faktoren wie sozialem Status und möglicherweise religiösem Einfluss. Wie die langobardische Führungsschicht nach ihrer Machtübernahme lokale Eliten in ihre Reihen integrierte, wird erst durch die Kombination von genetischen, archäologischen und historischen Daten nachvollziehbar. und Zitat:"Es war nicht einfach so, dass eine Truppe von Eroberern aus dem Norden die ansässige Bevölkerungsmehrheit unterworfen hätte und in Abhängigkeit hielt." RE: Ethnien der Völkerwanderungszeit - Sansavoir - 25.08.2024 12:34 Ist jetzt nicht so überraschend. Im 5. und 6. Jahrhundert setzten sich die Völker aus verschiedenen Gruppen zusammen. War sicher auch für den Einzelnen bzw. für Familienverbände usw. fürs Überleben notwendig, sich einen größeren Verband anzuschließen. Mit den Langobarden zogen Gepiden, Heruler, Sachsen u.a. - sicher auch viele Menschen, deren Eltern unterschiedlichen Ethnien angehörten, nach Italien. Die Integration von Teilen der römischen Elite gelang ja auch den Ostgoten in Italien, warum sollte sich das dann nach 568 den Langobarden nicht gelingen. Nach 774 gelang ja auch die Integration der langobardischen Elite in das Frankenreich. RE: Ethnien der Völkerwanderungszeit - Suebe - 25.08.2024 19:41 Schon klar, man setzt ja die Langobarden mit dem Ende der Völkerwanderungszeit an. Bei den Burgundern haben wir ja schon darüber gesprochen, in definitiven Burgunder-Gräbern in den späteren Siedlungsgebieten in "Ost-Gallien" hat man "optische" Hunnen gefunden. Und mit den Römern in Langobardengräbern kann man festmachen, dass es die Ethnienbildung durch Beitrittserklärung mindestens bis zum Ende der Völkerwanderungszeit gab. Was das "Verschwinden" von Ostgoten, Gepiden, Herulern und und zuverlässig erklärt. Felix Dahn hat die Goten noch nordwärts abziehen lassen, und von Wikingern am Vesuv abholen lassen........ RE: Ethnien der Völkerwanderungszeit - Allwissend - 25.08.2024 20:51 Gebt Raum ihr Völker unsrem Schritt wir sind die letzten Goten. ![]() Ich denke auch daß man das differenziert betrachten muss, daß die Germanische Einwanderung nach England z.B. wesentlich nachhaltiger Spuren hinterlassen hat da man ja "nur" ein Meer überqueren musste steht z.B. konträr zu den Hunnen. Die haben sich schon auf ihrem Weg aus Asien Richtung Rom immer mehr Leute anderer Stämme einverleibt und das nicht nur als ihre "Weiber" sondern auch massenhaft männliche DNA wurde gefunden. Ein anderer Punkt den ich vermute ist daß da garnicht solche Mengen marschierten wie behauptet. AUch wenn nicht aus der Völkerwanderungszeit, ich kann mir schlecht vorstellendas ein Volk wie die Kimbern nach jahrelanger Wanderschaft 200.000 Leute umfasste. RE: Ethnien der Völkerwanderungszeit - Suebe - 26.08.2024 08:34 Die letzten krimgotisch Sprecher im 16. Jahrhundert sollen nach nicht bestätigten Berichten ja auch optisch Asiaten gewesen sein. So manches Rätsel der Völkerwanderungszeit und davor löst sich auf, wenn man die Ethnien-Bildung durch Beitrittserklärung berücksichtigt. Helvetische Einöde, der Verbleib der Ostgermanen in (modern) Polen, Schlesien, Brandenburg, Böhmen usw. usf. nur so zum Beispiel. RE: Ethnien der Völkerwanderungszeit - Suebe - 26.08.2024 15:01 (25.08.2024 20:51)Allwissend schrieb: Gebt Raum ihr Völker unsrem Schritt wir sind die letzten Goten. So ist es. Was werden auch die Zurückbleibenden Ostgermanen "Ragnarök" gespielt haben, so was gibt es doch nur in der Heldendichtung. Oder beim Gröfaz und Goebbels mitsamt Magda. Das Volk ist nicht so blöd, die haben eine Beitrittserklärung abgegeben. RE: Ethnien der Völkerwanderungszeit - Sansavoir - 27.08.2024 22:22 So wird es gewesen sein. Odoaker eroberte bereits mit einer buntgemischten Truppe Italien. Seine Eltern gehörten unterschiedlichen Ethnien an, ihre Verbindung entstand, weil beide Sippen dem Verband der Hunnen angehörten. Die Vandalen bildeten faktisch mit den aus Westasien stammenden Alanen einen Verband. Vor allem im 6. Jahrhundert - einer Zeit, in der die Bevölkerung infolge der Justinianischen Pest und Kriege stark zurückging - konnten sich die verschiedenen Stammesverbände nicht leisten, Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft auszuschließen. Jeder - der die Hierarchien akzeptierte und sich den Regel unterordnete - wurde in einem Stammesverband aufgenommen. Ein guter Schmied, ein umsichtiger Verwalter und andere Fachleute wurden gebraucht, dem Einzelnen bot der Verband Schutz und bessere Möglichkeiten zum Überleben. Die Besiedlung des Balkans durch Slawen ist letztlich auch nur durch den Beitritt von Menschen aus anderen Völkern zu erklären. |