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Die dritte Deutsche (Wieder-)Aufrüstung? - Druckversion

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Die dritte Deutsche (Wieder-)Aufrüstung? - Marek1964 - 11.03.2025 21:33

Hier ein Faden, der die aktuelle Situation der Bundeswehr mit derjenigen der Reichswehr nach der Machtergreifung Hitlers (inkl. Vorgeschichte in der Weimarer Republik) , derjenigen ab 1955 mit der Situation von heute vergleicht, und der vom vermutliichen neuen Bundeskanzler Merz anvisierten Aufrüstung der heutigen Bundeswehr.

Die heutige Bundeswehr wird ja von vielen als nicht mehr kampftauglich und völlig heruntergewirtschaftet betrachtet und es werden Stimmen laut, das Geld könne gar nicht in der vermuteten Höhe sinnvoll investiert werden.

Sodass wohl heute nicht einmal von "bedingt abwehrbereit" gesprochen werden kann, wie es auch anlässlich der SPIEGEL Affäre 1962 diskutiert wurde.

Demgegegenüber steht die spektakuläre Aufrüstung des 100 000 Mann Heeres, die es unter Hitler geschafft hatte, eine Kampfmaschine zu schaffen, die innert zwei Jahren praktisch ganz Europa erobert hatte.

Inwieweit lassen sich die Situationen vergleichen? Hat die Bundeswehr eine echte Chance, sich innert nützlicher Frist wieder auf ein Niveau zu bringen, starke Gegner abzuwehren?


RE: Die dritte Deutsche (Wieder-)Aufrüstung? - Suebe - 12.03.2025 18:30

Na ja
die Bundeswehr seit ca. 2000 ist konzipiert für weltweite Einsätze.

Die Landesverteidigung, dachte man zumindest, würde nicht mehr zu den Aufgaben der Bundeswehr gehören.

Die Amis lassen die Deutschen auch hängen.
Ergo: Die atomare Abschreckung ist auch nicht mehr gegeben.
Also muss man sich jetzt an die Franzosen oder Briten hängen. Und da werden die halt auch nur gegen ordentlich "Bares" mittun.

Also die Aufrüstung der 30er Jahre ist hier kein Vergleichsmuster


RE: Die dritte Deutsche (Wieder-)Aufrüstung? - Suebe - 13.03.2025 17:51

Ist das klar geworden?

Die Bundeswehr muss umgebaut werden, muss wieder zur Armee für die Landesverteidigung werden.

Der Atomschirm, die Atomare Abschreckung war bisher gegeben durch die Teilhabe an den US-Amerikanischen Atomwaffen in Europa. Zweischlüssel-System.
Da dies offensichtlich durch den
"new Sheriff in town"
sehr infrage gestellt ist,
muss ein ähnliches Arrangement mit den Briten oder Franzosen, oder mit Beiden getroffen werden.
Deutschland hat ja mehrfach für immer auf Kernwaffen verzichtet, wird also keine eigenen Anschaffen.


RE: Die dritte Deutsche (Wieder-)Aufrüstung? - solon - 22.03.2025 11:20

Nun Aufrüstung ist zu einem Schlagwort verkommen.
Richtigerweise muß es Nachrüstung heißen. Den gerüstet ist die Bundeswehr , nur nicht genug und einsatzbereit.Auch wenn die Bundeswehr aufrüsten würde, dann hätte sie fpür das "Rüstzeug "gar keine Leute.
Genauso war es ab 1933.Die Reichswehr hatte 100 Ts Mann, ohne Panzer, ohne weitreichende Artillerie, ohne Flugzeuge ect.pp.. Sogar die Tschechei hatte eine größere und modernere Armee Stand 1934.
Alle Abrüstungsversprechen innerhalb des Völkerbundes sind Schall und Rauch gewesen, im Gegenteil verhandelte Polen mit Frankreich eine Erstschlagsvereinbarung gegen die Weimarer Republik , die aber nicht Vertraglich zustande kam.Von der UdSSR rede ich schon mal gar nicht.
Alles was Hitler unternahm war demnach keine Aufrüstung , sondern Nachrüstung. Im Gegensatz zu heute waren aber ab 1935 auch Leute da , da man die Wehrpflicht wieder einführte.


RE: Die dritte Deutsche (Wieder-)Aufrüstung? - Allwissend - 24.03.2025 07:47

Der Unterschied lag ja auch darin, daß die Reichswehr von Anfang an darauf ausgelegt war hochgerüstet zu werden. Da war ein starkes Gerippe vorhanden an dem nur noch die Muskeln anwachsen mussten, die Bundeswehr jedoch von vornherein auf eine Verkleinerung ausgelegt war. Meiner Meinung nach wäre es jetzt wichtig die weißen Jahrgänge schnell auszubilden. Einfacher Soldat ist relativ schnell ausgebildet, dann ggbf. Sonderausbildungen per Reserveübungen. Ich denke Wehrhaftmachung der Bevölkerung erfolgt im Moment nicht durch Investition in Gerät sondern durch Investition ind eine militärische Ausbildung der Masse der Bevölkerung. Arbeitgeber müssen notfalls entschädigt werden für den Ausfall der Arbeitskraft, damit jemand innerhalb 3 Monaten ausgebildet wird.