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Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 07.04.2013 23:15 "Ursprünglich", also möglicherweise z.B. noch vor 3500 vor. Chr. lebten in einem Band vom heutigen Niederlande, über Norddeutschland, dann in einer großen Region in Polen, Weisrussland u. Russland ursprüngliche Indogermanen. Vor etwa 3500 Jahren kam es zu Einwanderungen von Indogermanen in das heutige Norddeutschland/Südskandinavien (das Gebiet der Menschen der nördlichen Megalithkultur). Die Sprachvermischung gab den Anstoß zur Germanischen Lautverschiebung beim Indogermanischen Sprachanteil der so entstandenen neuen Sprache. Germanische Substrathypothese (s. Wikipedia) Die Germanische Sprache ist durch die Vermischung mit der Sprache der Menschen der nördlichen Megalithkultur im heutigen Norddeutschland u. Südskandinavien entstanden. Etwa 1/3 Sprachanteil im Germanischen z.B. in der heutigen deutschen Sprache ist nicht indogermanischen Ursprungs. Die Sprache der Menschen der nördlichen Megalithkultur/Erteböllekultur gehörte nicht zur Finno-Ugrischen Sprachfamilie. Sie hatten aber Sprachkontakt mit ihren nördlichen Nachbarn. Auch die Indogermanen hatten bei ihrer Ausbreitung Sprachbeeinflussenden Kontakt mit Bevölkerungen der Finno-Ugrischen Sprachfamilie. Es gibt also auch einen kleineren Finno-ugrischen Einfluß auf das Germanische. Bei der späteren Germanischen Ausbreitung bzw. Ausbreitung des Sprachausgleichs entlang der südlichen Ostsee, bis zum Weichselgebiet trafen "Germanen" auf Bevölkerungen, die schon im Sprachausgleichprozeß zwischen Indogermanen u. den Menschen der nördlichen Megalithkultur involviert waren und hatten es daher leicht diese Bevölkerungen zu assimilieren. So entstanden die Germanischen Stämme im Weichselgebiet. Die Vorfahren der Ubier im Süden gehörten zu diesen indogermanischen Protogermanen, welche die Entwicklung zur germanischen Sprache mitmachten, obwohl sie materiell-kulturell stark durch die Hallstatt- u. Latenekultur geprägt waren. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Bunbury - 11.04.2013 22:50 (07.04.2013 23:15)Paul schrieb: Die Vorfahren der Ubier im Süden gehörten zu diesen indogermanischen Protogermanen, welche die Entwicklung zur germanischen Sprache mitmachten, obwohl sie materiell-kulturell stark durch die Hallstatt- u. Latenekultur geprägt waren. Warum sollte ein Volk eine bestimmte sprachliche, aber eine ganz andere kulturelle Entwicklung durchmachen? Mit der Kultur ist die Entstehung von Wörtern vernüpft, die natürlich aus der Sprache der Kultur stammen, wie man heute wunderbar bei der gesamten IT- Branche sieht. Schwer vorstellbar, daß man da zwar die ganze Technologie, aber nicht die mir dieser technologie verknüpfte Sprache übernimmt. Eigentlich ziemlich wenig vorstellbar... Es ergibt für mich wenig Sinn, ein Volk kulturell dem Latene zuzuordnen, aber darauf zu beharren, daß es eine germanische Sprache sprach. Müßte es dann nicht zumindest angsichts all der Dinge, die in der latene- Kultur zwar gab, in der protogermanischen jedoch nicht, so von Lehnwörtern wimmeln, daß es gar nicht mehr ersichtlich wäre, welche Sprache nun die ursprüngliche und welches die Lehnsprache war? RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Arkona - 11.04.2013 23:29 Paul weiss das doch, ein Wunder dass er das nicht mit den Neandertalern verknüpft hat. Die germanischen Sprache basiert auf Substraten vom Südrand des Baltischen Eisschildes kombiniert mit waffenkräftigen Einwanderern aus der Steppe. Biologisch hat sich die erste Gruppe duchgesetzt, sprachlich die andere. Ein Vergleich mit Lateinamerika mag zur Diskussion anregen. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 31.05.2013 02:36 (11.04.2013 22:50)Bunbury schrieb:(07.04.2013 23:15)Paul schrieb: Die Vorfahren der Ubier im Süden gehörten zu diesen indogermanischen Protogermanen, welche die Entwicklung zur germanischen Sprache mitmachten, obwohl sie materiell-kulturell stark durch die Hallstatt- u. Latenekultur geprägt waren. Wenn es möglich ist, entwickelt man sich materiell und kulturell weiter, um seinen Lebensstandart zu heben und seine Bedürfnisse besser zu befriedigen. Das ist erstmal eine Entwicklung, die nicht von einer Sprache abhängig ist. Es gibt viele Faktoren, die eine Sprachentwicklung beeinflussen. Erstmal gibt es eine Ausgangslage, die von Älteren Entwicklungen abhängig war. Die Tatsache, das in Norddeutschland indogermanische und in Süddeutschland vaskonische Gewässernamen dominieren, deutet darauf hin das Hessen vor einigen tausend Jahren in einem sprachlichen Grenzgebiet lagen. Die bandkeramische Kultur hat sich bis Hessen ausgebreitet. Dies muß für die Vaskonische Sprache nicht genauso gelten. Danach breiteten sich Indogermanen (wieder?) z.B. in Süddeutschland aus. Diese Indogermanen werden wahrscheinlich aus verschiedenen Regionen gestammt haben und standen im Süden unter dem vaskonischen Spracheinfluß(Räter?). So läßt sich erklären, das im Norden die germanische und im Süden die keltische Sprache entstanden. Das spätere Ubien und andere Hallstatt/Latene Regionen z.B. in der Eifel, Thüringen....standen mit allen benachbarten Bevölkerungen in einem vielfältigen Austausch. Obwohl die Ubier z.B. in der Lahnregion geblieben sind, sprechen wir eine aus dem germanischen entwickelte Sprachform. Neben den Sprachforschungen von Peter Paul Schweitzer und den Ausführungen Cäsars spricht das dafür, das die Ubier germanisch sprachen. Auch im linksrheinischen Rheinland wird germanich gesprochen, seitdem dorthin massiv Ubier einwanderten. Über Jahrhunderte stellten Ubier zu einem großen Teil die Leibwache der Cäsaren und diese wird von römischen Quellen als eine Germanische Leibwache beschrieben. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - 913Chris - 31.05.2013 10:49 (31.05.2013 02:36)Paul schrieb: Die Tatsache, das in Norddeutschland indogermanische und in Süddeutschland vaskonische Gewässernamen dominieren, Dir ist schon klar, dass es viel gibt, was GEGEN die Existenz einer europaweiten vaskonischen Ursprache spricht? Schon allein die Tatsache, dass es allein auf der iberischen Halbinsel neben dem Baskischen noch einige weitere nichtindogermanische Sprachen gab, spricht dagegen, dass die Basken es schafften, aus ihrem (angenommenen!) eiszeitlichen (!) Refugium halb Europa sprachlich zu dominieren. Damit ist aber auch deine These von den vaskonischen Gewässer- (und Orts-)namen passé. (31.05.2013 02:36)Paul schrieb: deutet darauf hin das Hessen vor einigen tausend Jahren in einem sprachlichen Grenzgebiet lagen. Das kann schon sein, ist angesichts der Lage Hessens sogar wahrscheinlich. Aber ohne das Vaskonische. (31.05.2013 02:36)Paul schrieb: Die bandkeramische Kultur hat sich bis Hessen ausgebreitet. Dies muß für die Vaskonische Sprache nicht genauso gelten. Stimmt. Die Kombination deiner Aussage legt allerdings nahe, dass die Bandkeramiker Vaskonisch gesprochen hätten? Nach der vaskonischen Hypothese (die wie gesagt vielfach widerlegt ist) hätte sich das Vaskonische aus Südwesten über Europa verbreitet, während die Bandkeramiker aus dem Südosten Europas nach Mitteleuropa kamen. Die beiden Sprachen müssten sich also in Hessen begegnet sein, sie gehören aber keinesfalls zur selben Kultur. (31.05.2013 02:36)Paul schrieb: Danach breiteten sich Indogermanen (wieder?) z.B. in Süddeutschland aus. Wieso "wieder"? Die Bandkeramiker waren wohl noch keine Indogermanen, die auf sie folgenden Schnurkeramiker wohl schon, die wiederum auf die Schnurkeramiker folgenden Streitaxtleute sicher. Welche Indogermanen sollen denn vor den Bandkeramikern in Süddeutschland gewesen sein? (31.05.2013 02:36)Paul schrieb: Diese Indogermanen werden wahrscheinlich aus verschiedenen Regionen gestammt haben Nicht nur wahrscheinlich. Bei der (geographisch gesehen) breitflächigen Einwanderung nach Europa, die die Indogermanen teils per persönlicher Existenz teils per Kulturweitergabe hinlegten, noch dazu auf zwei verschiedenen Routen (über Mähren/Böhmen und die Donau entlang), ist die Aussage nur logisch. (31.05.2013 02:36)Paul schrieb: und standen im Süden unter dem vaskonischen Spracheinfluß(Räter?). Du spielst vermutlich darauf an, dass die Räter zumindest in Teilen mit den Etruskern sprachverwandt waren. Die Räter waren jedoch ein Mischvolk. Ein Teil von ihnen hatte offensichtlich so enge Kontakte zu den Etruskern Oberitaliens oder auch schon zu ihren Vorläufern (wenn diese "etruskischen Räter" bzw. "rätischen Etrusker" nicht selber zum Vorläufervolk der Etrusker gehörten, Stichwort Villanova-Kultur), dass ihre Sprache ausweislich von Inschriften mit der etruskischen Sprache nahe verwandt war. Es gibt jedoch auch Räter, die kulturell und sprachlich eher mit den Norikern oder anderen Kelten verwandt waren. Es scheint so, dass sich in den Alpen und im Alpenvorland eine etruskisch-keltische Mischbevölkerung gebildet hat - was angesichts des langen keltischen Einflusses in dieser Region und auch angesichts der lang andauernden und intensiven Kontakte der Etrusker in diese Region nur logisch scheint. Aber Vaskonen waren die Räter keinesfalls. Erstens wegen des Nichtzutreffens der Vaskonen-Hypothese, zweitens ausweislich ihrer keltisch-etruskischen Sprache. VG Christian RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 03.10.2016 01:37 Venneman hat doch süddeutsche Gewässernamen als Vaskonisch identifiziert. Während Prof. Udolf Norddeutsche Gewässernamen als Indogermanisch identifizierte. Dies spricht für eine frühe indogermanische Einwanderung, noch vor den Bandkeramikern z.B. vor 10000 Jahren. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Dietrich - 03.10.2016 14:49 (03.10.2016 01:37)Paul schrieb: Venneman hat doch süddeutsche Gewässernamen als Vaskonisch identifiziert. Während Prof. Udolf Norddeutsche Gewässernamen als Indogermanisch identifizierte. Dies spricht für eine frühe indogermanische Einwanderung, noch vor den Bandkeramikern z.B. vor 10000 Jahren. Die von Udolph als "indogermanisch" klassifizierten Gewässernamen reichen ntzürlich NICHT 10 000 Jahre zurück. Sie haben nach Udokph ein Alter von etwa 3000 Jahren, möglicherweise auch etwas mehr. In einem Interview sagte er: "Diese Gewässernamen, nicht alle, aber manche, haben ein sehr hohes Alter: Rhein, Elbe, Donau, Ems, Weser, Weichsel - das sind Namen, die reichen 3.000 Jahre oder weiter zurück." Die Namengebung fällt mit dem Erscheinen der Indogermanen in Mitteleuropa zusammen und das erfolgte etwa 3000/2500 v. Chr. http://www.onomastik.com/magazin/ganz-gro%C3%9Fe-befriedigung-prof-udolph-im-interview.php RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 03.10.2016 15:19 Wenn die Indoeuropäer so spät nach Mitteleuropa eingewandert sein sollen, dann müßte man erwarten, das zumindest in Norddeutschland viele Namen alteuropäischer Herkunft sein müßten z.B. an den Küsten aus der Erteböllezeit. In Süddeutschland ist ja auch ein Teil der Gewässernamen indoeuropäisch, wenn ich z.B. an den Schwarzachbach denke, der den indoeuropäischen Gewässernamen sogar doppelt führt. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Dietrich - 03.10.2016 15:35 (03.10.2016 15:19)Paul schrieb: Wenn die Indoeuropäer so spät nach Mitteleuropa eingewandert sein sollen, dann müßte man erwarten, das zumindest in Norddeutschland viele Namen alteuropäischer Herkunft sein müßten z.B. an den Küsten aus der Erteböllezeit. In Süddeutschland ist ja auch ein Teil der Gewässernamen indoeuropäisch, wenn ich z.B. an den Schwarzachbach denke, der den indoeuropäischen Gewässernamen sogar doppelt führt. Der deutsche Linguist Theo Vennemann vermutet, dass die Gewässernamen nicht indoeuropäisch seien, sondern aus Sprachen stammten, die mit einer baskischen Sprachgruppe verwandt wären (Vaskonische Hypothese). Auch diese Hypothese findet Anlass zu weiteren Diskussionen. Bis heute existiert kein Konsens über das Alter und die Herkunft der Namen; es wird sogar bezweifelt, dass sie überhaupt einer einheitlichen Sprachfamilie entstammen und die Ähnlichkeiten nicht auf Zufall beruhen. Das grundsätzliche Problem besteht darin, dass die ursprünglichen Bedeutungen der Namen unbekannt sind und daher die Bedeutungsseite der Wortgleichungen fehlt. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 23.12.2016 21:07 Der Verschmelzungsprozeß der Indogermanen mit den nördlichen Megalithikern/Arktische Ureinwohner war nach Stefanjakob etwa um 1200 vor Chr. beendet. Damals begann die gemeingermanische Sprachphase bis etwa 200 n. Chr. Dann entstanden germanische Dialektgruppen. http://www.stefanjacob.de/Geschichte/Unterseiten/Idg.php Das Sprachsubstrat der arktischen Ureinwohner breitete sich auf verwandte westliche Indogermanen aus. Dies wird auch mit Wanderbewegungen und Sprachausgleichprizessen verbunden gewesen sein. So gesehen wird es wohl von Anfang an Dialekte gegeben haben, nämlich die mit hohem Substratanteil und denen mit geringem Substrat, bis die ausgeglichen war- germanischer Kernbereich und die westlichen, südlichen und östlichen Randbereiche. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Aurora - 23.12.2016 21:52 ich melde mich mal kurz zu Wort: Soviel ich weiß leitet sich die Germanische Sprache einzig und allein aus der Indogermanischen Ursprache ab, die aber nix mit mit den Arktischen Ureinwohnern im Zusammenhang zu bringen ist.Ungarisch, Finnisch, Estnisch, Baskisch und Türkisch gehören auch nicht zu dieser Sprachfamilie. Oder hab ich was verpennt? RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Arkona - 23.12.2016 22:37 (23.12.2016 21:52)Aurora schrieb: ich melde mich mal kurz zu Wort: Nein, hast du nicht. Inzwischen hast du vermutlich das Buch von Haarmann bekommen. Lesen... RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 24.12.2016 00:09 Die Substrattheorie gibt es schon lange. Es ist nicht plausibel, das die Ureinwohner Mitteleuropas keinen Einfluß auf unsere Sprache gehabt hätten. Folgende Worte sind meiner Ansicht nach nicht Indoeuropäisch: Mensch, Schwert, Schiff, Mast, See, Messer, Hand, Fuß, Leben, Baum, Erde, Sterben, Decke, Hose, Stein, Hund, Wagen, Weg, Herr, Frau, Kind, Vetter, Base, Gott, Regen, Mantel, Wutz, Holz.... RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Aurora - 24.12.2016 10:50 (23.12.2016 22:37)Arkona schrieb:(23.12.2016 21:52)Aurora schrieb: ich melde mich mal kurz zu Wort: @Arkona: Das Buch habe ich inzwischen in meiner kleinen Bibliothek, aber bin noch nicht dazu gekommen es zu lesen. Werde ich aber demnächst in Angriff nehmen. @Paul: ich kann es mir nicht erklären, wie du dazu kommst. Quelle?? Deine angeführten Worte haben sich im Laufe der Jh. herausgebildet. Der Ursprung der deutschen Sprache ist immerhin die indogermanische Sprache bzw Urgemanische Sprache!! http://www.forum-geschichte.at/Forum/showthread.php?tid=7275 RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Arkona - 24.12.2016 11:31 Mit Substrattheorie meint @Paul wahrscheinlich, dass die Sprache der "Vorbewohner" das Germanische beeinflusst hat. Das stimmt in gewisser Weise, denn das Germanische hat in Syntax und Grammatik einige Eigenarten, die man so erklärt. Deswegen kann man das Germanische aber noch lange nicht als Mischsprache bezeichnen. Ein Beispiel aus neuerer Zeit: Der neuerdings ausgestorbene ostpreußische Dialekt. Deutsches Vokabular, aber die Sprechweise ("breites Gatschen") ist wie bei den alten Pruzzen (baltisch). RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Aurora - 24.12.2016 12:00 Da bin ich ganz bei dir, Arkona, aber ich war/bin auch der Meinung das man das Germanische trotzdem nicht als Mischsprache bezeichnen sollte^^ RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 25.12.2016 06:25 Eine Frage ist, wieviele alteuropäische Sprachen wurden im späteren Germanien gesprochen und waren diese wieder miteinander verwandt? Gehörte eine Region westlich der Weichsel noch zum Entstehungsgebiet der Urindoeuropäischen Sprache? Wenn die Urindogermanische Sprache duch Vermischung des Ururalischen mit einer Alteuropäischen Sprache entstand, dann könnten Regionen westlich der Weichsel noch von diesen Alteuropäern bewohnt gewesen sein o. von einem Volk das verwandt war. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Aurora - 25.12.2016 11:17 Über den Namen "Weichsel" sind sich Wissenschaftler nicht einig, ob dieser Name indoeuropäisch oder gar urindoeuropäisch ist. So ist trotzdem davon auszugehen, das in diesen Gebieten indoeuropäisch vor der vaskonischen Sprache dominant war. Ob die einzelnen und unterschiedlichen Sprachen, die sich im Laufe der Jahrhunderte miteinander verwandt blieben/waren, kann ich mir aber schwer vorstellen, da sich ja mehrere Sprachen aus der indoeuropäischen heraus entwickelten. Indogermanisch und Ururalisch kann man nicht miteinander im Zusammenhang bringen. Soviel ich weis, haben sich sich nicht vermischt. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Arkona - 25.12.2016 14:00 @Aurora, die https://de.wikipedia.org/wiki/Vaskonische_Hypothese von Vennemann ist mehr als umstritten, darauf würde ich meine Argumentation nicht aufbauen. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Aurora - 25.12.2016 14:57 oha Arkona.. Den Link hab ich schon mal gelesen bzw. angelesen. Dachte, das es nicht so sehr umstritten sei. Na man lernt eben nie aus.. Danke für deinen Hinweis, den ich sehr gerne entgegennehme.. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Dietrich - 29.12.2016 17:32 (24.12.2016 00:09)Paul schrieb: Die Substrattheorie gibt es schon lange. Es ist nicht plausibel, das die Ureinwohner Mitteleuropas keinen Einfluß auf unsere Sprache gehabt hätten. Ein vorindoeuropäisches Substrat ist im Deutschen bzw. in den germanischen Sprachen nicht belegbar. Bei Wiki ist dazu zu lesen: "Der Hauptgrund dafür, dass die germanische Substrattheorie heute als widerlegt gilt, ist, dass für sehr viele der vermeintlich nicht-indogermanischen Wörter im rekonstruierten urgermanischen Lexikon inzwischen doch etymologische Vergleichspunkte in anderen indogermanischen Sprachen gefunden worden sind. Einige Beispiele dafür in der oben genannten Wortliste sind:" https://de.wikipedia.org/wiki/Germanische_Substrathypothese Anders sieht das z.B. im Griechischen aus. Dort hat die Sprachwissenschaft ein unwiderlegbares vorindoeuropäisches Substrat entdeckt. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 29.12.2016 18:58 Nun habe ich mögliche Substratworte genannt, die nicht widerlegt sind. Nur weil ein Teil denkbarer Substratworte sich als indogermanisch herausstellen, ist die Theorie nicht widerlegt, vor allem da sie der Logik entspricht. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Dietrich - 29.12.2016 19:36 (29.12.2016 18:58)Paul schrieb: Nun habe ich mögliche Substratworte genannt, die nicht widerlegt sind. Du bist allerdings kein Sprachwissenschaftler. Die haben jedenfalls im Germanischen keine vorindoeuropäischen Substrate entdeckt - einmal abgesehen von https://de.wikipedia.org/wiki/Theo_Vennemann, der seine linguistischen Kollegen aber nicht überzeugen konnte. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 29.12.2016 23:25 Wäre es wahr, das es kein Substrat der alteuropäischen Nichtindogermanen im Germanischen gibt, dann wäre das der Beweis, das die Sprachen der Mitteleuropäer bis zu den Arktischen Ureinwohnern Muttersprachen des Urindogermanischen wären. Dann wäre die Mitteleuropatheorie bewiesen. Ich glaube aber das wir ein großes Substrat der mitteleuropäischen Alteuropäer in unserer Sprache haben. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Arkona - 30.12.2016 10:15 (29.12.2016 23:25)Paul schrieb: Dann wäre die Mitteleuropatheorie bewiesen. Ich glaube aber das wir ein großes Substrat der mitteleuropäischen Alteuropäer in unserer Sprache haben. Glauben kann man alles - für Fakten sieh mal hier nach: http://www.forum-geschichte.at/Forum/showthread.php?tid=7184 RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Dietrich - 30.12.2016 13:11 (29.12.2016 23:25)Paul schrieb: Ich glaube aber das wir ein großes Substrat der mitteleuropäischen Alteuropäer in unserer Sprache haben. Ich glaube, dass die indoeuropäische Vorbevölkerung aufgrund der starken Dominanz der indoeuropäischen Zuwanderer kein sprachliches Substrat hinterließ. Weil kein Substrat gefunden wurde heißt das aber nicht, dass es keine indoeuropäische Vorbevölkerung gab. Im Griechischen gibt es unzweifelhaft ein Substrat der Vorbevölkeung, besonders in den Bereichen Ackerbau, Landwirtschaft, Architektur und Seefahrt. Das Substrat zeigt an, dass die einströmenden Indoeuroäer der griechischen Urbevölkerung kulturell weit unterlegen waren und somit Wörter aus Bereichen entlehnten, die ihnen unbekannt und fremd waren. Das war in Mtteleuropa anders und somit kam es zu keinem Substrat. Möglicherweise verschwanden auch Substratwörter im Lauf der Jahrtausende. Und vielleicht hat ja auch Theo Vennemann mit seiner germanischen Substrathypothese Recht. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 30.12.2016 13:28 (30.12.2016 13:11)Dietrich schrieb: Im Griechischen gibt es unzweifelhaft ein Substrat der Vorbevölkeung, besonders in den Bereichen Ackerbau, Landwirtschaft, Architektur und Seefahrt. Das Substrat zeigt an, dass die einströmenden Indoeuroäer der griechischen Urbevölkerung kulturell weit unterlegen waren und somit Wörter aus Bereichen entlehnten, die ihnen unbekannt und fremd waren. Die Indoeuropäer waren den einheimischen Alteuropäern auch in Mitteleuropa nicht überlegen. Beide hatten vergleichbare Kulturen. Die arktischen Ureinwohner hätten fast alle Worte mit Bezug zur Küste einbringen müssen. Darüber hinaus haben sie auch ihre Götterwelt eingebracht, welche mit der indogermanischen verschmolz. Die Substrattheorie von Herrn Vennemann ist sehr speziell auf seine Vaskonische Sprachfamilientheorie, zugeschnitten. Die anderen Vertreter der Substrattheorie wie Stefanjacob sehen verschiedene alteuropäische Sprachen nichtindogermanischen Ursprungs als Spender eines Sprachsubstrats unserer Sprache. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Dietrich - 30.12.2016 13:54 (30.12.2016 13:28)Paul schrieb: Die Indoeuropäer waren den einheimischen Alteuropäern auch in Mitteleuropa nicht überlegen. Du hast mich missverstanden. Ich wollte sagen, dass es vor allem dann ein Substrat gibt, wenn die Vorbevölkerung den Neuankömmlingen kulturell weit überlegen ist. Das war in Griechenland der Fall, nicht aber in Mitteleuropa. Lediglich im Bereich der Religion lässt sich ein starker Einfluss der vorindoeuropäischen Bevölkerung feststellen, so z.B, bei den Fruchtbarkeitsgöttern der Wanen, die ja nach Auskunft der Edda sogar die Geschwisterehe praktizierten. (30.12.2016 13:28)Paul schrieb: Die Substrattheorie von Herrn Vennemann ist sehr speziell auf seine Vaskonische Sprachfamilientheorie, zugeschnitten. Die anderen Vertreter der Substrattheorie wie Stefanjacob sehen verschiedene alteuropäische Sprachen nichtindogermanischen Ursprungs als Spender eines Sprachsubstrats unserer Sprache. Mit Sicherheit gab es verschiedene alt- bzw. vorindoeuropäische Sprachen, die sich leider nicht mehr rekonstruieren lassen. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 30.12.2016 17:20 Ich denke die arktischen Ureinwohner haben all ihre Technik zur Küstenfischerei, Bootsbau, Küstenjagd in die folgende Gesellschaft eingebracht. Sogar die Trichterbecher, nach der eine der Erteböllekultur folgende Kultur benannt wurde, gab es schon in der Ertebölle Kultur. Wenn die Indogermanen erst in der Schnurkeramikerzeit eingewandert wären, dann hätten die arktischen Ureinwohner sogar schon die Landwirtschaft vor den Indogermanen eingeführt, denn dann wären sie ja allein die Träger der Trichterbecherkultur im nordwestlichen Raum. Komisch nur, das es auch in Osteuropa Unterkulturen der Trichterbecherkultur gab, in Regionen die heute und wahrscheinlich schon damals indogermanisch waren. Auf dem südlichen Festland könnten natürlich andere Alteuropäer gelebt haben. Die kamen schon sehr früh mit der Landwirtschaft in Berührung, da besonders Süddeutschland Einwanderungsgebiet für die Bandkeramiker aus dem Donaugebiet war. Es sollen auch am Atlantik Menschen nach Norden eingewandert sein, welche uns in Richtung Megalithkultur beeinflußten. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Dietrich - 30.12.2016 18:24 (30.12.2016 17:20)Paul schrieb: Sogar die Trichterbecher, nach der eine der Erteböllekultur folgende Kultur benannt wurde, gab es schon in der Ertebölle Kultur. Die Ertebölle-Kultur dauerte von 5100-4100 v. Chr., die Trichterbecher-Kultur hingegen von 4200-2800 v. Chr. Es handelt sich also um zwei sowohl chronologisch als auch kulturell völlig verschiedene Kulturen und vermutlich auch Ethnien. Die jungsteinzeitliche Trichterbecherkultur war eine bäuerliche Kultur mit Megalithgräbern, während Ertebölle eine spätmesolithische Kultur repräsentierte, deren Leute von der Jagd und vom Fischfang lebten. Bestattungen der Ertebölleleute erfolgten vorwiegend in Muschelhaufen. Bitte nie wieder Ertebölle! ![]() (30.12.2016 17:20)Paul schrieb: Wenn die Indogermanen erst in der Schnurkeramikerzeit eingewandert wären, dann hätten die arktischen Ureinwohner sogar schon die Landwirtschaft vor den Indogermanen eingeführt, Hatten sie aber nicht. Ertebölle war eine spätmesolithische Kultur von Jägern und Fischern. Die jungsteinzeitlichen Trichterbecherleute waren die ersten Bauern in Norddeutschland und Südskandinavien. (30.12.2016 17:20)Paul schrieb: Auf dem südlichen Festland könnten natürlich andere Alteuropäer gelebt haben. Die kamen schon sehr früh mit der Landwirtschaft in Berührung, da besonders Süddeutschland Einwanderungsgebiet für die Bandkeramiker aus dem Donaugebiet war. Es sollen auch am Atlantik Menschen nach Norden eingewandert sein, welche uns in Richtung Megalithkultur beeinflußten. Bekanntlich breitete sich die jungsteinzeitliche Landwirtschaft von Süden nach Norden aus. Die Proto-Sesklo-Kultur in Griechebland datiert ins 7. Jahrtausend v. Chr. und ist noch anatolisch geprägt, Darauf folgen im zeitlichen Abstand die Vinca- und Starcevo-Kultur im Balkanraum und die Tripolje-Kultur in der Ukraine, schließlich im Donauraum die bandkeramische Kultur, die Mitteleuropa etwa 5000 v. Chr. erreicht. Daran anschließend entwickelt sich in Norddeutschland und Südskandinavien mit der Trichterbecherkultur ab etwa 4000 v. Chr. die erste bäuerliche Kultur im Norden Europas. Inwieweit hinter diesen "Kulturen" verschiedene Ethnien stehen, lässt sich heute nicht mehr beantworten. Aber sicher hat es im jungsteinzeitlichen Europa viele Völker oder Gruppen mit unterschiedlichen Sprachen, Kulturen und Gebräuchen gegeben. Alles andere widerspräche unserem archäologischen und historischen Kenntnisstand.. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 30.12.2016 19:55 Die arktischen Ureinwohner vermischten sich mit indogermanischen Einwanderern. Daraus entstanden letztlich die Germanen. Es gibt keine Hinweise auf eine andere Einwanderung. Die Erteböllekultur wurde von den arktischen Ureinwohnern getragen. Die Schnurkeramikerkultur wurde von der Mischbevölkerung getragen. Kontrovers disskutieren wir, von wem die Trichterbecherkultur getragen wurde. Waren es nur die arktischen Ureinwohner o. hatte die Einwanderung der Indogermanen schon eingesetzt. Die weite Verbreitung von Trichterbecherkulturen spricht für die frühe Einwanderung der Indogermanen. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Aurora - 31.12.2016 12:47 (30.12.2016 19:55)Paul schrieb: Die arktischen Ureinwohner vermischten sich mit indogermanischen Einwanderern. Daraus entstanden letztlich die Germanen. Es gibt keine Hinweise auf eine andere Einwanderung. Die Erteböllekultur wurde von den arktischen Ureinwohnern getragen. Die Schnurkeramikerkultur wurde von der Mischbevölkerung getragen. Kontrovers disskutieren wir, von wem die Trichterbecherkultur getragen wurde. Waren es nur die arktischen Ureinwohner o. hatte die Einwanderung der Indogermanen schon eingesetzt. Die weite Verbreitung von Trichterbecherkulturen spricht für die frühe Einwanderung der Indogermanen. Wo hast du das denn her, bitte? Quelle?? Meiner Meinung nach ist das umstritten. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Dietrich - 31.12.2016 13:03 (30.12.2016 19:55)Paul schrieb: Die arktischen Ureinwohner vermischten sich mit indogermanischen Einwanderern. Daraus entstanden letztlich die Germanen. Nach der gängigen Hypothese wanderten indoeuropäische Gruppen im 3. Jahrtusend v. Chr. nach Mitteleuropa ein und überschichteten die Trichterbecherleute. Aus dieser Fusion gingen sehr viel später die Proto-Germanen und hernach die Urgermanen hervor. (30.12.2016 19:55)Paul schrieb: Die Erteböllekultur wurde von den arktischen Ureinwohnern getragen. Ich flehe dich an: bitte nicht wieder Ertebölle. ![]() Die Erteböllekultur existierte weit vor jeder angenommenen indoeuropäischen Einwanderung im Raum des heutigen Dänemark. (30.12.2016 19:55)Paul schrieb: Die Schnurkeramikerkultur wurde von der Mischbevölkerung getragen. Kontrovers disskutieren wir, von wem die Trichterbecherkultur getragen wurde. Waren es nur die arktischen Ureinwohner o. hatte die Einwanderung der Indogermanen schon eingesetzt. Die weite Verbreitung von Trichterbecherkulturen spricht für die frühe Einwanderung der Indogermanen. Außer Herrn Stefan Jacob benutzt niemand den Begiff "arktische Ureinwohner". Er ist unpräzise und sagt nichts aus. Was ethnisch hinter den Trichterbecherleuten steht, wissen wir nicht, die Schnurkeramiker werden vielfach mit den ersten nach Mitteleuropa einwandernden Indoeuropäern in Verbindung gebracht. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 31.12.2016 13:12 (31.12.2016 13:03)Dietrich schrieb:(30.12.2016 19:55)Paul schrieb: Die arktischen Ureinwohner vermischten sich mit indogermanischen Einwanderern. Daraus entstanden letztlich die Germanen. Niemand außer dir geht von einer weiteren Einwanderung von nichtindogermanischen "Trichterbecherleuten" aus. Die Urbevölkerung Dänemarks, Südskandinaviens und der Norddeutschen Küste(arktische Ureinwohner/Ertebölleleute) erlebte irgendwann die Einwanderung der Indogermanen. Die entstandene Mischbevölkerung wurde zu Prä-, Vor-, Urgermanen. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Dietrich - 31.12.2016 14:45 (31.12.2016 13:12)Paul schrieb: Niemand außer dir geht von einer weiteren Einwanderung von nichtindogermanischen "Trichterbecherleuten" aus. Niemand hat je behauptet, die Trichterbecherleute seien eingewandert. Die Entstehung der Trichterbecherkultur st ganz im Gegenteil bis heute noch nicht befriedigend geklärt. Einflüsse kamn vor allem von der Rössener-Kultur sowie von südländischen jungsteinzeitlichen Donaukulturen. (31.12.2016 13:12)Paul schrieb: Die Urbevölkerung Dänemarks, Südskandinaviens und der Norddeutschen Küste(arktische Ureinwohner/Ertebölleleute) erlebte irgendwann die Einwanderung der Indogermanen. Die entstandene Mischbevölkerung wurde zu Prä-, Vor-, Urgermanen. Nicht die Ertebölleleute erlebten die Einwanderung der Indoeuropäer. Das ist schon aus chronologischen Gründen unmöglich. Vielmehr wanderten indoeuropäische Grupen in der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. ein, als die Erteböllekultur bereits seit 1500 Jahren erloschen war. Erst die Fusion der Trichterbecherkultur (4200-2800 v. Chr.) mit der indoeuropäischen schnurkeramischen Kultur (2800-2200 v. Chr.) bildete eine Vorstufe der späteren Germanen. "Die meisten Sprachwissenschaftler gehen davon aus, dass die Schnurkeramiker die gemeinsamen Vorfahren der späteren Germanen, Balten und Slawen, eventuell auch der Kelten und der Italiker waren, und damit die älteste Einwanderergruppe der indogermanischen Sprachfamilie in Mitteleuropa darstellen." https://de.wikipedia.org/wiki/Schnurkeramische_Kultur RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Aurora - 31.12.2016 15:03 @Dietrich: ich denke, Paul wird sich nicht überzeugen lassen. Er wird auf die Ertebölle hocken bleiben und deine weiteren Erklärungen/Ergänzungen außer acht lassen. @Paul: lege dir doch mal einige Fachbücher über Themen zu, die dich interessieren und worüber du schreiben möchtest. Vielleicht könnten dir neue wissenschaftliche Erforschungen/Erkenntnisse überzeugen? Das ist ein gut gemeinter Rat^^ RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Dietrich - 31.12.2016 15:18 (31.12.2016 15:03)Aurora schrieb: @Paul: lege dir doch mal einige Fachbücher über Themen zu, die dich interessieren und worüber du schreiben möchtest. Das wäre ratsam, denn bei Paul geht leider vieles durcheinander. ![]() RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 31.12.2016 15:52 (31.12.2016 14:45)Dietrich schrieb: Niemand hat je behauptet, die Trichterbecherleute seien eingewandert. Die Entstehung der Trichterbecherkultur st ganz im Gegenteil bis heute noch nicht befriedigend geklärt. Einflüsse kamn vor allem von der Rössener-Kultur sowie von südländischen jungsteinzeitlichen Donaukulturen. Die Erteböllekultur entwickelte sich zur Trichterbecherkultur weiter. Die Menschen wurden nicht ausgerottet, also waren die Nachkommen der Menschen der Erteböllekultur die Träger der Trichterbecherkultur und dann mit Indogermanen gemischt auch der Schnurkeramiker und dann der (Prä-, Vor, Ur-)Germanen. Mögliche kleinere Einwanderungen aus anderen Kulturgebieten ändern daran nichts grundsätzliches. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Aurora - 31.12.2016 16:38 Ohjee Paul... Schau bitte mal hier. Das Buch könnte dir weiterhelfen. Ist echt interessant geschrieben. Es lohnt sich echt, es zu lesen und du könntest es auch als Quelle benutzen. Arkona gab mir den guten Rat, den ich sehr gern befolgte: ![]() RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Bunbury - 31.12.2016 18:59 An mich war es jetzt zwar nicht gerichtet, liebe Aurora, aber vielen Dank für den Hinweis. Mir geht gerade der Lesestoff aus, ich glaube, das lege ich mir zu. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Aurora - 31.12.2016 19:05 ich habe mich zwar noch nicht mit dem Buch intensiv beschäftigt, aber schon mal näher im Auge gefaßt. Ich muss sagen, das es ein hochinteressanten Eindruck macht. Empfehlenswert !! Bin zwar noch bei einem anderen Buch, welches ich erst noch zu Ende lesen möchte; aber das o.g. werde ich mir dann "vorknöpfen". ![]() RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Aurora - 31.12.2016 19:15 (31.12.2016 13:03)Dietrich schrieb: Die Erteböllekultur existierte weit vor jeder angenommenen indoeuropäischen Einwanderung im Raum des heutigen Dänemark. Mal eine Frage bitte: Meint Paul vielleicht diesen Herrn Jacob?? (würde mich mal interessieren) http://www.sankt-michaelis.de/gemeinde/pfarramt/item/227-stephan-jacob denke eher das ist hier gemeint: http://www.stefanjacob.de/Geschichte/Unterseiten/Sprachgeschichte.php?Multi=27/stefan/jacob/ RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 31.12.2016 19:59 (31.12.2016 19:15)Aurora schrieb: denke eher das ist hier gemeint: Da brauch man nicht zu rätzeln. Den Link u.a. habe ich schon oft hinterlegt. Früher war auch ein interessanter Artikel zu den indogermanisch-uralischen Sprachbeziehungen von ihm im Internet zu finden. Ich habe sogar den Eindruck, das Stefanjacob die Mehrheitsmeinung der Wissenschaftler gut zusammenfaßt. - frühe Besiedlung Norddeutschlands durch Indogermanen und eine frühe Besiedlung der norddeutschen Küste, Dänemarks und Südskandinaviens von Norddeutschland aus, mit Sprachsubstrat dieser Bevölkerung. - Verschmelzung der Ureinwohner der Küstenregionen mit Indogermanen zu den daraus über die Entwicklungsphasen (Prä-, Vor-, Ur-Germanen) entstehenden Germanen. - Danach Integration benachbarter Indogermanen zu den Germanen. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Aurora - 31.12.2016 20:10 (31.12.2016 19:59)Paul schrieb:Ich habs aber mal gemacht, lieber Paul. Ich war mal so frei und wollte es nur genau mal wissen.(31.12.2016 19:15)Aurora schrieb: denke eher das ist hier gemeint: Der Herr Jacob ist doch wohl kein Sprachwissenschaftler?? RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 31.12.2016 20:56 (31.12.2016 20:10)Aurora schrieb: Der Herr Jacob ist doch wohl kein Sprachwissenschaftler?? Dozent für Sprachgeschichte.(Germanistik u. Geschichte) http://www.stefanjacob.de/Seiten/Impressum.php RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Dietrich - 02.01.2017 16:02 (31.12.2016 19:59)Paul schrieb: Ich habe sogar den Eindruck, das Stefanjacob die Mehrheitsmeinung der Wissenschaftler gut zusammenfaßt. Zur Entstehung der germanischen Sprachen sagt Jacob nichts anderes als ich: "Seit dem Beginn des 2. Jahrtausends v.Chr. begaben sich Abteilungen der indogermanischen Band- und Schnurkeramiker, die zusammenfassend auch "Streitaxtleute" genannt werden, von ihren mitteldeutschen Wohnsitzen aus auf den Weg nach Norden. In Norddeutschland und Südskandinavien stießen sie auf Vorbevölkerungen, die wir aufgrund von Bodenfunden als Träger der Megalithgräberkultur bzw. als "arktische" Urbewohner kennen. Mit diesen nicht-indogermanischen Gruppen fanden zunächst wohl heftige Kämpfe, mit der Zeit aber auch Vermischungen und schließlich völlige Verschmelzungen statt. Es sprechen mehrere Faktoren dafür, daß erst aus diesem Zusammenwachsen der "prä-germanischen" Streitaxtleute mit nordischer Urbevölkerung das spezifisch Germanische entstand:" Die indoeuropäischen Schnurkeramiker überlagerten im 2. Jahrtausend (korrekter wäre das 3. Jahrtausend v. Chr.) die Leute der Megalithkultur in Norddeutschland und Südskandinavien. Die sind identisch mit den Trägern der Trichterbecherkultur. Diese Verschmelzung von Schnurkeramikern mit den Trichterbecher- bzw. Megalithleuten bildete die Grundlage für die Entstehung des Germanischen. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - FranzPapen - 08.11.2017 09:12 Es scheint interessant, aber es gibt viele seltsame Dinge darüber ... Was wir normalen Menschen nicht verstehen können ... was wir normalen Menschen nicht verstehen wollen ...! RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Dietrich - 08.11.2017 13:49 (08.11.2017 09:12)FranzPapen schrieb: Es scheint interessant, aber es gibt viele seltsame Dinge darüber ... Was wir normalen Menschen nicht verstehen können ... was wir normalen Menschen nicht verstehen wollen ...! Wir hier wollen und können das verstehen - auch wenn vieles noch unerforscht und rätselhaft bleibt. ![]() RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Paul - 08.11.2017 17:19 Strittig ist eigentlich der Zeitpunkt, wann die Indogermanen nach Mitteleuropa und wann sie nach Norddeutschland/Südskandinavien eingewandert sind und ob die Trichterbecherkultur, eine Kultur der "Arktischen Ureinwohner" o. schon eine indogermanische Kultur war. Trichterbecherkultur wurde in einer sehr großen Region bis Russland festgestellt. Dies spricht dafür, das es sich um einen indogermanischen Kulturraum auf dem Gebiet mehrerer indogermanischer Sprachen handelt. Strittig ist auch der Anteil des vorindoeuropäischen Substrats im Germanischen. Es kann sich um das Substrat mehrerer Sprachen handeln z.B. aus Mitteleuropa und dann noch aus Südskandinavien. War die Trichterbecherkultur schon indogermanisch, dann hat die Einwanderung der Indogermanen nach Südskandinavien schon früh eingesetzt. Nach der Besiedlung und Vermischung in Südskandinavien hat es einen sprachlichen Ausgleichsprozeß gegeben, welcher vor allem das Sprachsubstrat betraf, so das eine weitgehend einheitliche germanische Sprache entstand. RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - Flora_Sommerfeld - 08.11.2017 18:32 (08.11.2017 09:12)FranzPapen schrieb: Es scheint interessant, aber es gibt viele seltsame Dinge darüber ... Was wir normalen Menschen nicht verstehen können ... was wir normalen Menschen nicht verstehen wollen ...! Warum benennst du dich nach einen Kriegsverbrecher? |