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Das "Duzen". - Druckversion

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Das "Duzen". - Arkona - 08.06.2013 10:08

Mit ein bisschen Lebenserfahrung bekommt man den Wandel mit. Die deutsche Sprache vergisst das Siezen, womit ich kein Problem habe. Die Skandinavier sind da weiter, die duzen sogar die Königin Margarete. Wie antiquiert wirkt da eine alte Urkunde für Uropa vom Großherzog (Wir, Friedrich Franz...). Wird sogar als Sprachmittel eingesetzt, wenn es so wirken soll (Herr der Ringe - "Was wollt Ihr denn, meine Herrin...", das kriegt das englische Original nie so sauber hin). Eigentlich siezt man nur noch bei Behörden, es stirbt aus. Meine Mutter hätte mir noch was hinten draufgezahlt, wenn ich andere Leute geduzt hätte. Wie seht ihr das?


RE: Das "Duzen". - Suebe - 08.06.2013 10:37

(08.06.2013 10:08)Arkona schrieb:  Mit ein bisschen Lebenserfahrung bekommt man den Wandel mit. Die deutsche Sprache vergisst das Siezen, womit ich kein Problem habe. Die Skandinavier sind da weiter, die duzen sogar die Königin Margarete. Wie antiquiert wirkt da eine alte Urkunde für Uropa vom Großherzog (Wir, Friedrich Franz...). Wird sogar als Sprachmittel eingesetzt, wenn es so wirken soll (Herr der Ringe - "Was wollt Ihr denn, meine Herrin...", das kriegt das englische Original nie so sauber hin). Eigentlich siezt man nur noch bei Behörden, es stirbt aus. Meine Mutter hätte mir noch was hinten draufgezahlt, wenn ich andere Leute geduzt hätte. Wie seht ihr das?

Es war mal ein Kriterium für Schulreife. Dass Unbekanntere als solche erkannt wurden, und gesiezt wurden.
Klingt inzwischen nach einem Märchen aus Uralten Zeiten.
Aber sooo lange ist es noch gar nicht her.

Ich habe kein Problem damit, dass ich inzwischen laufend von 20jährigen geduzt werde. Bin ja auch noch jung Big Grin

"Du Rindvieh" sagt sich natürlich viel leichter, aber "Sie Rindvieh" ist zweifellos die größere Beleidigung.
Also , was solls, ist doch OK.


Insgesamt zieht sich die Entwicklung in der Anrede schon über ein Jahrhundert hin.
Vor 40-50 Jahren hat man in den Dörfern Oberschwabens die Älteren noch "ge ihrzt"
was längst ganz und gar ausgestorben ist.


RE: Das "Duzen". - Sansavoir - 08.06.2013 11:32

Ich erinnere mich auch noch, dass meine Oma und ihre beste Freundin sich gesiezt haben. Obwohl sie sich auf der Flucht kennen gelernt haben und so einiges gemeinsam durchgemacht haben. Das Siezen hat aber nichts über deren Freundschaft zu sagen, die konnten sich aufeinander verlassen.

Mir persönlich ist es egal, ob ich geduzt oder gesiezt werde. Meist duzt oder siezt man sich und dann bleibt es dabei. Im Geschäftlichen überwiegt das Siezen der Kunden. Finde ich gut, da bleibt ein bisschen Distanz erhalten.


RE: Das "Duzen". - Suebe - 08.06.2013 15:06

(08.06.2013 11:32)Sansavoir schrieb:  Ich erinnere mich auch noch, dass meine Oma und ihre beste Freundin sich gesiezt haben. Obwohl sie sich auf der Flucht kennen gelernt haben und so einiges gemeinsam durchgemacht haben. Das Siezen hat aber nichts über deren Freundschaft zu sagen, die konnten sich aufeinander verlassen.

Mir persönlich ist es egal, ob ich geduzt oder gesiezt werde. Meist duzt oder siezt man sich und dann bleibt es dabei. Im Geschäftlichen überwiegt das Siezen der Kunden. Finde ich gut, da bleibt ein bisschen Distanz erhalten.

Das stimmt, mein Vater hatte auch einige langjährige Freunde mit denen er per Sie war.
Wobei das darauf ankam, woher die Freundschaft kam, wie sie entstanden war.
Im reiferen Alter blieb man dann wohl lebenslang beim Sie. Gleichgültig ob man die haarigsten Sachen miteinander durchzog.


RE: Das "Duzen". - Uta - 08.06.2013 15:22

In einigen Teilen Ungarns werden heute noch die Großeltern von ihren Enkeln gesiezt. Bis vor wenigen Jahrzehnten war es in akademischen Kreisen wohl sogar noch üblich, dass die Kinder ihre Eltern siezen mussten.


RE: Das "Duzen". - 913Chris - 08.06.2013 15:25

(08.06.2013 10:37)Suebe schrieb:  Ich habe kein Problem damit, dass ich inzwischen laufend von 20jährigen geduzt werde. Bin ja auch noch jung Big Grin

Ich duze auch gern, aber nur, wenn ich mich vergewissert habe, ob mein Gegenüber das auch in Ordnung findet. Duzen heißt, dass man sich auf einer gesellschaftlichen oder beruflichen Ebene befindet. Bei Kollegen ist das meist o.k., beim Chef schon nicht mehr. Meine Schüler finden es in Ordnung, wenn ich sie duze, auch wenn sie schon jenseits der 20 sind, wundern sich höchstens, wenn ich sie frage, ich umgekehrt brauche gar nicht darauf hinzuweisen, dass Schüler den Lehrer mit "sie" anzureden haben. Andere Kollegen sprechen ihre Schüler ganz selbstverständlich mit "sie" an, und es wundert sich auch keiner.

Man muss da schon genau nach Anlass und Gegenüber unterscheiden. Zu viel oder zu schnell angebotenes "Du" kann leicht nach Anbiederung aussehen und stößt dann eher ab. Der Tiroler Bergbauer spricht jeden seiner Gäste ganz selbstverständlich mit "du" an, da ist das normal.

Die meisten meiner Chefs ließen sich duzen, das war aber auch die Medienbranche, da wird generell ein anderer Umgangston gepflegt. Beim BR wäre das nicht möglich gewesen. An Schulen oder in Industriefirmen wird innerhalb einer Hierarchieebene häufig gedutzt, geht´s eine oder gar zwei Etagen nach oben, wird meiner Beobachtung nach meistens gesiezt. Wer sich als Chef duzen lässt, sollte genügend Führungsstärke haben, dass er trotzdem noch die nötige Autorität besitzt, die kann beim Duzen nämlich leicht verloren gehen.
Der Geduzte befindet sich nämlich mit mir auf einer Ebene, also warum sollte der mir befehlen können? Und das ist halt manchmal in einem Unternehmen nötig...
In noch einer Hinsicht macht es sich ein Chef, der sich duzen lässt, schwerer: Ich wurde zweimal aus einer Medienfirma gefeuert, beide Chefs leießn sich duzen. Der eine war kaltschnäuzig und entließ mich eben, dem anderern fiel das sichtbar schwer...wäre die Distanz des Siezens noch da gewesen, hätte er es sich einfacher gemacht, denke ich. Nicht, dass ich darauf Wert gelegt hätte, denn er hatte seine Firma noch, ich stand auf der Straße... Wink

Hat halt alles seine zwei Seiten...

VG
Christian


RE: Das "Duzen". - Uta - 08.06.2013 15:58

Mir fällt noch eine nette Geschichte aus meiner Schulzeit ein.

Ich war in der 9. Klasse, als wir einen neuen Franszösich-Lehrer bekamen. Der war zuvor einige Zeit als Lehrer an der internationalen Schule in Brüssel beschäftigt gewesen, in einer Klasse, in der sich Schüler aus 15 Nationen (alles Sprößlinge von Abgeordneten) tumelten.

Einige Wochen nach Dienstantritt bei uns, kamen 10 seiner ehemaligen Schüler für eine Woche zu Besuch in unsere Schule und wir wunderten uns sehr über den vertraulichen Tonfall unserem Lehrer gegenüber.
Das wollten wir natürlich genauer wissen. Folgendes wurde uns erzählt:

Einige der Schüler der internationalen Schule hatten die Angewohnheit, jeden Lehrer, inklusive Rektor zu duzen. Der "deutsch-sozialisierte" Lehrer - also unser - verlangte aber von allen seinen Schülern ein "Sie". Darauf hin erwiderten bewusste Schüler, sie seien immerhin Schweden und Holländer und würden noch nicht mal ihre Königinnen siezen, also wüssten sie auch keinen Grund, warum sie einem Lehrer diesen "Gefallen" tun sollten.

Folge war, der Lehrer bot auch uns das "du" an - und musste nach ein paar Wochen die Schule verlassen.
Was uns widerum fürchterlich herb ankam, denn der Lehrer war wirklich klasse gewesen.


RE: Das "Duzen". - 913Chris - 08.06.2013 15:59

(08.06.2013 15:58)Uta schrieb:  der Lehrer bot auch uns das "du" an - und musste nach ein paar Wochen die Schule verlassen.

Warum?

VG
Christian


RE: Das "Duzen". - Uta - 08.06.2013 16:50

(08.06.2013 15:59)913Chris schrieb:  
(08.06.2013 15:58)Uta schrieb:  der Lehrer bot auch uns das "du" an - und musste nach ein paar Wochen die Schule verlassen.

Warum?

VG
Christian

Es kam zwangsläufig dem Rektor zu Ohren. Dieser Rektor stand bei uns ohnehin im Verdacht, einer der übriggebliebenen Ewiggestrigen zu sein, er hatte schon äußerst fragwürdige Ansichten
.
Der betreffende Lehrer war noch nicht voll verbeamtet sondern war noch in der Probezeit, was eine Versetzung/Entlassung natürlich leichter machte.
Vordergründig wurde behauptet, er wäre fachlich nicht kompetent genug und könne nicht auf die angemessene Art mit Schülern umgehen.

Das Kollegium begrüßte seinen Weggang natürlich, denn er hatte denen gezeigt, wie man mit etwas Engagement und Liebe zum Beruf einen äußerst effektiven Unterricht hinbekommt. Wäre er dageblieben, hätten die werten Kollegen wohl mal ihren werten Hintern hochbekommen müssen. Das wollten die aber nicht. Dienst nach Vorschrift und jammern über die verkorkste Jugend von heute war da wohl viel einfacher.


RE: Das "Duzen". - Bunbury - 08.06.2013 18:54

Nun, mein Bruder hatte Latein bei einem Lehrer, der sich der Klasse gleich so vorstellte "hi, ich bin der Andreas, aber ihr könnt auch ruhig Andi sagen"...
Das war in einer siebten Klasse- als der Lehrer nach einem jahr die Schule verließ, war der Klassenstand ungefähr bei 3 Monaten Lateinunterricht...

Allerdings ist es bei uns üblich, daß in der Oberstufe die Schüler gesiezt werden...

Ich selbst habe in einer Firma gearbeitet, in der es üblich war, sich mit "Sie" und Vornamen anzusprechen. Fand ich immer etwas merkwürdig, diese Kombination...Ich weiß auch gar nicht, warum dieses Unternehmen diesen Wert auf die Kombination gelegt hat- es war ein amerikanisches Unternehmen...


RE: Das "Duzen". - Suebe - 09.06.2013 12:39

(08.06.2013 15:22)Uta schrieb:  In einigen Teilen Ungarns werden heute noch die Großeltern von ihren Enkeln gesiezt. Bis vor wenigen Jahrzehnten war es in akademischen Kreisen wohl sogar noch üblich, dass die Kinder ihre Eltern siezen mussten.


De Gaulle soll sich zeitlebens mit seiner Gattin gesiezt haben.

OT:
Was meine Mitschüler und mich zu tollen Szenen veranlasst hat:
"Madam, würde es ihnen etwas ausmachen, heute das Café-Wasser einmal nicht anbrennen zulassen?"
"Aber gerne Monsieur, legen sie beiläufig Wert auf die Information, dass ihr Versuch die Zahnpastatube heute außnahmsweise einmal zu verschließen, nicht von Erfolg gekrönt war?"
Das ganze natürlich in der Sprache des Géneral.
Sprachunterricht kann durchaus Spass machen.

TT:
Die derzeit in Deutschland ablaufende Entwicklung hat sich in Dänemark übrigens vor ca. 30 Jahren abgespielt.


RE: Das "Duzen". - Maxdorfer - 10.06.2013 20:42

Bei uns gibt es ja durchaus Lehrer, die ein sehr gutes Verhältnis zur Schülerschaft pflegen. Einer geht mit den Schülern der Oberstufe zusammen auf die Volks- und Weinfeste in der Region, mit dem kann man ruhig auch mal einen Streit anfangen und persönliche Gespräche über dessen Privatleben führen. Ein anderer ist sehr aktiv auf Facebook und schreibt dort regelmäßig mit seinen Schülern (gerne auch in privaten Dingen). Und wieder ein anderer grüßt immer mit "Mahlzeit", 'flirtet' die Stunde mit zwei Schülerinnen aus der vordersten Reihe und macht gerne auch während dem Unterricht Späße mit Schülern. Nur so als Auswahl.
Aber bei keinem von denen käme irgendeiner - selbst der vorlauteste Schüler nicht - auf die Idee, sie zu duzen, da ist es ganz klar, der Lehrer wird geziezt und der Schüler geduzt. Das ist auch so bei Referendaren, die die älteren (volljährigen) Schüler aus meiner Stufe eher wie Kumpels behandeln als wie Lehrer.
Was ich sagen will: Seltsame und auch ziemlich lockere Lehrer haben wir genug, aber keinen einzigen, der sich duzen lässt. Das macht eigentlich keinem was aus, die Wortwahl an sich ändert sich dadurch bei uns nicht.


RE: Das "Duzen". - Sansavoir - 11.06.2013 01:46

Was ich persönlich unmöglich finde, dass ältere Leute von Fremden geduzt werden, so nach dem Motto: "Na Oma/Opa kannste mal dies oder jenes ..."

Oder wenn Polizisten einen anhalten und fragen: "Na, was haben wir falsch gemacht?" Und wenn sie dann etwas grantig werden, wenn ich antworte: "Ich weiß nicht, was Sie falsch gemacht haben und was ich falsch gemacht habe, werden Sie mir ja hoffentlich sagen." Meistens bin ich zu schnell gewesen oder ich stand im Parkverbot. Ist aber schon eine Weile her und mit dem Alter kommt auch die Vernunft Big Grin


RE: Das "Duzen". - Suebe - 11.06.2013 08:52

(11.06.2013 01:46)Sansavoir schrieb:  Was ich persönlich unmöglich finde, dass ältere Leute von Fremden geduzt werden, so nach dem Motto: "Na Oma/Opa kannste mal dies oder jenes ..."

Oder wenn Polizisten einen anhalten und fragen: "Na, was haben wir falsch gemacht?" Und wenn sie dann etwas grantig werden, wenn ich antworte: "Ich weiß nicht, was Sie falsch gemacht haben und was ich falsch gemacht habe, werden Sie mir ja hoffentlich sagen." Meistens bin ich zu schnell gewesen oder ich stand im Parkverbot. Ist aber schon eine Weile her und mit dem Alter kommt auch die Vernunft Big Grin

Ich gehöre ja zu der Altersklasse.
Und ja, man wird immer mal wieder von völlig Unbekannten sehr viel jüngeren geduzt.
Damit habe ich aber kein Problem, es amüsiert mich eher. Ist einer mal frech geworden, war ich bis dato in der Schlagfertigkeit und Wortgewalt noch jedem über. Dann werden sie kleinlaut und plötzlich doch wieder per "sie".
Bei jungen Damen nehme ich das "du" als Kompliment. Smile

Handelt es sich um die Staatsgewalt, kann der mich anreden wie er will, die Rechnung muss nur niedriger werden.

OT: Letzte Woche ist mir eine Zivilstreife durchs halbe Städtchen nachgefahren, mit Tatütata "Stopp - Polizei" usw. ich hatte aber keine Lust anzuhalten und bin bei mir auf den Hof gefahren. Haben sich doch dadurch Diskussionen ob ich mit einem Fahrzeug ohne gültige Plakette fahren darf oder nicht, erledigt.
Dann hat mein "grauer" Führerschein den ich lediglich in Kopie bei mir hatte das Mißfallen der Herren gefunden. Kamen die doch tatsächlich mit der "Österreich-Story" und dem Führerschein-bildchen das mich im zarten Alter von 16 Big Grin zeigt.


RE: Das "Duzen". - Suebe - 12.06.2013 10:17

In der Literatur über die Kriegsfreiwilligen des Jahres 1914 ist nachzulesen, dass diesen überwiegend aus bürgerlichen Kreisen stammenden, das unter den Soldaten übliche "Duzen" absolut neu, und unangenehm war.

Demnach hat sich da schon sehr viel verändert.


RE: Das "Duzen". - Allwissend - 08.12.2013 23:45

(12.06.2013 10:17)Suebe schrieb:  In der Literatur über die Kriegsfreiwilligen des Jahres 1914 ist nachzulesen, dass diesen überwiegend aus bürgerlichen Kreisen stammenden, das unter den Soldaten übliche "Duzen" absolut neu, und unangenehm war.

Demnach hat sich da schon sehr viel verändert.

Gab ja auch um 42 Anweisungen das Vorgesetzte und Untergebene sich nicht zu duzen haben.

Zum Thema:
Es kommt auch auf die Region an. In Oberbayern wird die Sie-Form wohl kaum verwendet. Ich nutze sie bis heute nicht, gegenüber keinem, warum auch. Da käm ich mir reichlich blöd vor. Ich hab bisher immerwieder gelesen das Polizisten duzen bis zu 600 Euro kostet, ich werd sie weiter duzen. Sollte einer versuchen mir dafür ein Bußgeld anzuhängen wird geklagt. Mißachtung von kulturellem Sprachgebrauch ist kein Kavalliersdelikt, auch wenn man als Kasperl im BRD Kasperltheater auftritt.


RE: Das "Duzen". - Bunbury - 09.12.2013 17:22

Naja, ich denke, wenn hinter dem "Du " kein "Hornochse" folgt, kommt die Polizei zumindest in den Ballungsräumen wohl kaum noch damit durch, ein Bußgeld fürs bloße Duzen zu verhängen...
Ich habe die Freunde meiner Eltern immer mit "Herr X" und "Frau Y" angeredet, für meine Kinder dagegen ist es selbstverständlich, meine Freunde beim Vornamen (und Gott sei Dank ohne "Tante" oder "Onkel" davor ) anzureden und sie zu duzen.


RE: Das "Duzen". - Arkona - 13.12.2013 14:40

Ich hätte gewaltig was hintendrauf bekommen, hätte ich (Baujahr 1961) die guten Kumpels meiner Eltern mit Vornamen angeredet, ohne "Tante" oder "Onkel" davor.


RE: Das "Duzen". - Bunbury - 13.12.2013 16:13

Ja, das hätte ich auch.
Genau deswegen finde ich es ja gut, daß es nicht mehr so ist. Meine Freunde sind nun mal nicht "Tante" oder "Onkel". Falls mir etwas passiren sollte, dann werden es nicht meine Freunde sein, die sich um die Kinder zu kümmern haben, sondern die echten "Tanten" und "Onkel", wenn ich natürlich auch hoffe, daß die Kinder bei dem einen oder anderen Freund nach wie vor eine Anlaufstelle finden.
Mal abgesehen, daß der einfache Vorname diese blöde Situation umgeht, an die ich mich bei meiner Mutter noch erinnere. Der älteste Sohn eines Freundes richtete ihr damals unseren ersten Computer ein. Der Bursche wird um die 20 gewesen sein und mußte meiner Mutter wirklich alles über den Computer beibringen- und sprach sie dabei ständig als "Tante" n- bis meine Muter dann meinte, er soll diese doofe Tante endlich weglassen. Es war beiden aber irgendwie höchst unangenehm...