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"Ausgegraben": Steinaxt aus Doggerland - Druckversion

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"Ausgegraben": Steinaxt aus Doggerland - Suebe - 17.06.2013 18:22

Spiegel Online befasst sich mit der Doggerbank

Zitat:Immer wieder tauchen Artefakte aus dem versunkenen Doggerland am Nordseeboden in den Netzen von Fischern auf. Jüngstes Beispiel ist ein Scheibenbeil aus der Mittleren Steinzeit.

Diese Region der Nordsee kennen die Fischer vor allem aus zwei Gründen: die guten Fangquoten bei kaltem Wetter - und die Knochen, Mammutzähne oder sogar Artefakte, die sich dabei immer wieder in den Netzen verfangen und oft für ärgerliche Risse sorgen. So war es auch diesmal. Zwischen den sich windenden Fischen lag an Deck ein großer Stein. Ein bearbeiteter Stein. Wolters steckte ihn ein und nahm ihn mit nach Hause.

Die Knochen, Zähne und Artefakte stammen aus einer lange versunkenen Welt, dem Doggerland. Bis zum Ende der letzten Eiszeit, vor rund 8000 Jahren, war die Nordsee bis hinter die Britischen Inseln hinaus noch Teil des Kontinents. Und zwar ein besonders fruchtbarer. Wo heute der Ärmelkanal fließt, erstreckten sich Flussniederungen mit üppiger Vegetation


zum weiterlesen
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/doggerland-artefakte-finden-sich-in-der-nordsee-a-905737.html#ref=rss


RE: "Ausgegraben": Steinaxt aus Doggerland - 913Chris - 07.07.2013 17:52

Schon vor 15 Jahren hat ein Reporter eine Expedition begleitet, die in der Nordsee per Schleppnetz (?) nach archäologischem Fundgut suchte - und massenweise Rentierknochen hochholte, aber eben auch Faustkeile, Mammutknochen etc.p.p.

Ich will gar nicht wissen, wie viele Fundstellen die Schleppnetzfischer schon alle platt gemacht haben...

VG
Christian


RE: "Ausgegraben": Steinaxt aus Doggerland - Arkona - 07.07.2013 21:10

(07.07.2013 17:52)913Chris schrieb:  Ich will gar nicht wissen, wie viele Fundstellen die Schleppnetzfischer schon alle platt gemacht haben...
Soll ich es dir verraten? Alle. Die Nordsee ist in den letzten Jahren flächendeckend mehrfach umgepflügt worden, besonders die die attraktiven Flachgründe - dummerweise liegen dort auch die alten Siedlungsplätze. Die Ketten von Schleppnetzen graben sich ziemlich tief ins Sediment und hinterlassen tabula rasa. Besser sieht es in der Ostsee aus, weil da massenhaft Findlinge größer als ein VW-Käfer liegen und kein Fischer sich sein Fanggeschirr ruinieren will. Da sind andere Methoden beliebt, wie Stellnetzfischerei, wo oft mehr Seevögel als Fische zu Tode kommen.


RE: "Ausgegraben": Steinaxt aus Doggerland - 913Chris - 16.07.2013 18:15

Einen Hoffnungsschimmer gibt´s für die Nordsee schon noch: Faustkeile, Knochen etc. fallen bei den Netzen auch mal durch. Dann sind sie zwar weit verstreut, aber runtertauchen geht sowieso nicht, also fischen die Nordseearchäologen selber mit Schleppnetzen...nur feineren.

VG
Christian