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Deutsche Kolonien -damals Notwendigkeit oder ein Traum vom Größenwahn ? - Druckversion

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RE: Deutsche Kolonien -damals Notwendigkeit oder ein Traum vom Größenwahn ? - zaphodB. - 28.04.2014 21:02

Nun ich weiß nicht,wo Du die Zahlen her hast.
Auf der Seite
[url=http://http://www.dhm.de/lemo/html/kaiserreich/aussenpolitik/kolonien2/[/url]
ist zu Deutsch-Südwest zu lesen (Stand 1912) :
Handelsausfuhr insgesamt: 39,035 Millionen Mark; davon nach Deutschland: 5,623 Millionen Mark (Erze, Edelsteine, Marmor, Mais, Kautschuk, Häute etc.)
Und Tante wIKI stellt lapidar fest:
Wirtschaftlich gesehen waren die deutschen Kolonien ein Verlustgeschäft. Lediglich Samoa und Togo erwirtschafteten in den letzten Jahre[/font]n der deutschen Herrschaft einen geringen Überschuss.


RE: Deutsche Kolonien -damals Notwendigkeit oder ein Traum vom Größenwahn ? - Triton - 28.04.2014 21:25

Nauru muss profitabel gewesen sein: "Nauru, das zur Zeit des Phosphatabbaus noch das höchste Pro-Kopf-Einkommen weltweit vorweisen konnte..." sagt wikipedia.

Beim Rest ist eigentlich klar, dass es lange ein Verlustgeschäft sein musste, wenn man Entfernungen und Aufbau der Infrastruktur bedenkt. Kann gar nicht anders sein, denn Bodenschätze müssen ja auch transportiert werden. Dazu braucht es Eisenbahn, Hafen, Schiffe - vorhanden war gar nichts.


RE: Deutsche Kolonien -damals Notwendigkeit oder ein Traum vom Größenwahn ? - Suebe - 29.04.2014 07:55

(28.04.2014 21:02)zaphodB. schrieb:  Nun ich weiß nicht,wo Du die Zahlen her hast.
Auf der Seite
[url=http://http://www.dhm.de/lemo/html/kaiserreich/aussenpolitik/kolonien2/[/url]
ist zu Deutsch-Südwest zu lesen (Stand 1912) :
Handelsausfuhr insgesamt: 39,035 Millionen Mark; davon nach Deutschland: 5,623 Millionen Mark (Erze, Edelsteine, Marmor, Mais, Kautschuk, Häute etc.)
Und Tante wIKI stellt lapidar fest:
Wirtschaftlich gesehen waren die deutschen Kolonien ein Verlustgeschäft. Lediglich Samoa und Togo erwirtschafteten in den letzten Jahre[/font]n der deutschen Herrschaft einen geringen Überschuss.

(28.04.2014 21:25)Triton schrieb:  Nauru muss profitabel gewesen sein: "Nauru, das zur Zeit des Phosphatabbaus noch das höchste Pro-Kopf-Einkommen weltweit vorweisen konnte..." sagt wikipedia.

Beim Rest ist eigentlich klar, dass es lange ein Verlustgeschäft sein musste, wenn man Entfernungen und Aufbau der Infrastruktur bedenkt. Kann gar nicht anders sein, denn Bodenschätze müssen ja auch transportiert werden. Dazu braucht es Eisenbahn, Hafen, Schiffe - vorhanden war gar nichts.


Es ist eigentlich "Allgemeinbildung" dass die Deutschen für ihre Kolonien nur zahlten.
Verlustgeschäft eben.

Die Diamantenzahlen habe ich von der verlinkten Site der bpb
hier der Wortlaut.
Zitat:1908 wurden in Deutsch-Südwestafrika Diamanten entdeckt. Die Vorkommen erstreckten sich über einen 400 km langen und 15 km breiten Küstenabschnitt, der von der Empfängnisbucht südlich Swakopmund bis in die gegend der Roastbeefinsel zwischen Lüderitzbucht und Oranjefluß reicht. Von 1908-1913 wurden im Schutzgebiet 4,9 Millionen Karat Diamanten im Wert von ca. 52 Millionen Mark gefördert. Das Diamantengeschäft, an dem der Kolonialstaat durch Ausfuhrzoll und Besteuerung beteiligt war, machte in dieser Zeit zwei Drittel aller Schutzgebietseinnahmen aus.

Ich denke mal "Abgrenzung" und "Abschreibung" sind hier die Zauberwörter aus dem Leben des Kaufmanns Wink


nochmal der Link
https://www.bundesarchiv.de/oeffentlichkeitsarbeit/bilder_dokumente/00753/index-1.html.de

der Text rechts neben der Karte


RE: Deutsche Kolonien -damals Notwendigkeit oder ein Traum vom Größenwahn ? - Suebe - 06.05.2022 20:02

(19.04.2014 22:54)zaphodB. schrieb:  ,Kamerun Eisenerz und Bauxit,Ostafrika Rohkautschuk, aber das war es dann auch schon -ansonsten gab es mehr oder weniger gefrate landwirtschaftliche Produkte,aber ein echter Renner war da auch nicht drunter und die Farmen und Plantagen waren ,

vor dem ersten Weltkrieg wurden in Kamerun Bananen-Plantagen angelegt.
Investor die Hamburger Afrikanische Fruchtcompagnie Aktiengesellschaft

In den 20er Jahren wurden diese Plantagen von der Afrikanische Fruchtcompagnie Aktiengesellschaft wieder ersteigert. Von 1930 bis 1938 hat sich die Bananenausfuhr verfünfzigfacht! 80% der in Kamerun tätigen Europäer waren damals Deutsche!
Im 2. Weltkrieg waren die Pflanzungen wieder futsch.

Die Afrikanische Fruchtcompagnie Aktiengesellschaft hat sich dann erfolgreich auf Südamerika verlegt,
es gibt sie heute noch.
Markenname "Onkel Tuca"